Ich kann mich nicht öffnen
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Ich kann mich nicht öffnen
Ich habe vor ca. 1,5 Jahren eine Psychotherapie begonnen. Ursprünglich Grund: Nach ca. 1 Jahr nach der Geburt meines Sohnes spürte ich, dass ich oft Ungeduldig mit ihm bin. Ich wurde in meiner Kindheit viel geschlagen und hatte plötzlich Angst, dass mir das bei meinem Sohn auch passieren kann. Ich wollte das auf gar keinen Fall und lernen mit Situationen anders umzugehen und ruhiger zu bleiben. Ich mag meinen Therapeuten sehr aber ich kann mich einfach nicht öffnen. Ich setze mich mittlerweile sehr unter Druck und habe auch dass Gefühl dass er das tut. Nun wurde Beantragt die Kurzzeittherapie in eine Langzeittherapie umzuwandeln. Mir fällt es im allgemeinen sehr schwer Vertrauen zu fassen und auch bei ihm. Die Zeit läuft mir davon und mittlerweile habe ich Angst, dass ich diese Chance nicht nutzen kann, dabei hatte ich Glück, dass ich sofort einen Therapieplatz bekommen habe. Ich habe Angst, dass ich seine Erwartungen nicht erfüllen kann. Das ich diesen Therapieplatz nicht verdient habe, weil dass was ich vielleicht erlebt habe "gar nicht so schlimm ist". Das ich jemanden ,der es nötiger hätte , diesen platz wegnehme. Es fällt mir so schwer und ich würde so gerne seine Hilfe annehmen...ich habe sonst nie jemanden gehabt, immer alles mit mir alleine aus gemacht. Habe nie das Gefühl gehabt verstanden zu werden in meinem Leben...ich weiß nicht was ich machen soll.
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Hallo!
Hast du ihm das mal so gesagt, also deine Ängste in Bezug auf die Therapie angesprochen?
Hast du ihm das mal so gesagt, also deine Ängste in Bezug auf die Therapie angesprochen?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Was können wir dazu tun, dass du es dich traust? Was brauchst du da für Unterstützung?Tinkerbell89 hat geschrieben: ↑Mi., 15.02.2023, 13:22 Nein, ich glaube , dass traue ich mich einfach nicht...
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Gute Therapeuten können damit umgehen Vielleicht kannst du es andeuten, dass dir was auf dem Herzen liegst, du aber nicht weißt, wie du es rausbringen sollst...? Dann ergibt oft das eine das andere. Oder kannst du es notfalls schriftlich?
Wenn er keinen Therapiebedarf gesehen hätte, hättest du ja sicherlich keine Langzeittherapie bekommen. Das ist ja eh total subjektiv, keiner kann dir Leidensdruck absprechen, egal wie nichtig dir das Problem von außen betrachtet erscheinen mag.
Ich kenn aber genau diese Gedanken, du bist damit nicht alleine. In der ersten Therapie war ich da auch noch anders.
Wenn er keinen Therapiebedarf gesehen hätte, hättest du ja sicherlich keine Langzeittherapie bekommen. Das ist ja eh total subjektiv, keiner kann dir Leidensdruck absprechen, egal wie nichtig dir das Problem von außen betrachtet erscheinen mag.
Ich kenn aber genau diese Gedanken, du bist damit nicht alleine. In der ersten Therapie war ich da auch noch anders.
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Wenn ich wüsste was mir helfen könnte oder es mir erleichtern würde. Ich habe ihm schon mal gesagt, dass mir das Schreiben viel leichter fällt aber er sagt, dass es schon wichtig ist, dass wir miteinander sprechen und ich Vertrauen fasse. Ich habe es mir schon so oft vorgenommen und wenn ich dann da sitze bekomme ich kein Ton raus
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Vertrauen kann man nicht auf "Befehl" fassen, das ist ein Prozess. Einer bei dem der Therapeut sehr gefordert ist.
Es ist deine Therapie und ich kann dich nur ermuntern da zu schauen wie es für dich gehen könnte.
Wenn du ihm mal eine Mail, einen Brief schreibst, dann bedeutet das ja nicht dass ihr nie mehr redet.
Ob du den Brief schickst oder mit in die Praxis nimmst, ihn vorliest oder ihn bittest das zu lesen oder vorzulesen bleibt dir überlassen.
Du sagst du hast vor 1,5 Jahren die Therapie begonnen und jetzt wird sie in eine Langzeittherapie umgewandelt.
Wie viele Stunden hattest du denn bisher? Vermutlich nicht viele und mit größeren Abständen. Auch das schafft nicht grade Vertrauen und Vertrauen kann sich auch immer erst aufbauen. Nach wenigen Stunden kann da noch nicht automatisch so viel da sein.
Es ist deine Therapie und ich kann dich nur ermuntern da zu schauen wie es für dich gehen könnte.
Wenn du ihm mal eine Mail, einen Brief schreibst, dann bedeutet das ja nicht dass ihr nie mehr redet.
Ob du den Brief schickst oder mit in die Praxis nimmst, ihn vorliest oder ihn bittest das zu lesen oder vorzulesen bleibt dir überlassen.
Du sagst du hast vor 1,5 Jahren die Therapie begonnen und jetzt wird sie in eine Langzeittherapie umgewandelt.
Wie viele Stunden hattest du denn bisher? Vermutlich nicht viele und mit größeren Abständen. Auch das schafft nicht grade Vertrauen und Vertrauen kann sich auch immer erst aufbauen. Nach wenigen Stunden kann da noch nicht automatisch so viel da sein.
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Ich hatte etwas über 30 Std. Teilweise im 2 Wochen Rhythmus oder einmal die Woche. Dann immer mal mehrere Wochen Unterbrechung wegen Urlaub. Jetzt konnte ich ein paar Monate nicht mehr hingehen. Trotzdem weiß ich das die Stunden begrenzt sind und ich habe einfach dass Gefühl, dass auch er mir da Druck macht, so nach dem Motto " Ich müsste jetzt mal langsam anfangen...".Er hat das nie so direkt geäußert aber so ein bisschen durch die Blume hatte ich das Gefühl
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aber dieses "Gefühl" von Dir zu äußern, das ist ganz wichtig. Vielleicht ist es tatsächlich nur Deine Angst und er empfindet das überhaupt gar nicht so. Oder ihr könntet schauen, woran das liegt, dass Du dieses Gefühl hast.
Ich hab zum Beispiel ständig in der Therapie das Gefühl, dass mich mein Therapeut rauswerfen wird. Und wenn ich es anspreche, dann können wir klären, wie ich darauf komme. Und daran kann man dann weitere Themen anknüpfen, nämlich erlernte Verhaltens- oder Denkmuster erkennen etc.
auf jeden Fall lohnt es sich, genau das zum Thema zu machen. Wie auch immer. Ich find dann schriftlich erst mal nicht so schlecht, damit man erst mal einen Anfang findet.
Ich hab zum Beispiel ständig in der Therapie das Gefühl, dass mich mein Therapeut rauswerfen wird. Und wenn ich es anspreche, dann können wir klären, wie ich darauf komme. Und daran kann man dann weitere Themen anknüpfen, nämlich erlernte Verhaltens- oder Denkmuster erkennen etc.
auf jeden Fall lohnt es sich, genau das zum Thema zu machen. Wie auch immer. Ich find dann schriftlich erst mal nicht so schlecht, damit man erst mal einen Anfang findet.
Es ist Deine! Therapie. Klar wäre es wünschenswert das du mit ihm redest , dennoch spricht überhaupt nichts dagegen das was du lieber erst mal aufschreiben willst aufzuschreiben und ihm zb zu Beginn der Stunde in die Hand zu drücken oder selber vorzulesen.
Was du brauchst um langsam Vertrauen in ihn, dich und den Prozess zu gewinnen kann er dir nicht vorgeben. Das weist du besser.
Ich schreibe immer mal wieder meiner Therapeutin, gerade wenn es für mich sehr schwierige, diffuse oder schambesetzte Themen sind wo sprechen gerade zu Beginn mir noch zu schwer fällt. Je mehr wir das dann beleuchten, desto lRichter fällt mir dann das Reden. Aber manchmal hilft es eben um dich überhaupt erst mal zu trauen sich dem Thema zu anzunähern. Das ist okay.
Wenn er da nicht mitgehen kann und drauf besteht solltest du genau das besprechen …
Notfalls, es gibt auch andere Therapeuten und wenn diese Therapie vorbei ist kannst du über einen Verfahrensechsel auch eine andere Therapie anfangen.
Diese Therapie bei diesem Therapeuten ist keine Sackgasse, wenn es dort nicht klappt
Was du brauchst um langsam Vertrauen in ihn, dich und den Prozess zu gewinnen kann er dir nicht vorgeben. Das weist du besser.
Ich schreibe immer mal wieder meiner Therapeutin, gerade wenn es für mich sehr schwierige, diffuse oder schambesetzte Themen sind wo sprechen gerade zu Beginn mir noch zu schwer fällt. Je mehr wir das dann beleuchten, desto lRichter fällt mir dann das Reden. Aber manchmal hilft es eben um dich überhaupt erst mal zu trauen sich dem Thema zu anzunähern. Das ist okay.
Wenn er da nicht mitgehen kann und drauf besteht solltest du genau das besprechen …
Notfalls, es gibt auch andere Therapeuten und wenn diese Therapie vorbei ist kannst du über einen Verfahrensechsel auch eine andere Therapie anfangen.
Diese Therapie bei diesem Therapeuten ist keine Sackgasse, wenn es dort nicht klappt
Das nennt sich Kurzzeittherapie? Und nach wieviel Stunden genau beginnt die Umwandlung?
11/2 Jahre KEINE Vertrauensgrundlage finde ich viel zu lange.
Ich bin gerade über die "technischen Vorgänge" der Therapie gestolpert.
candle
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Hm, meines Wissens und meiner Erfahrung nach gibt es doch drei Sprechstunden und vier Probatorik Stunden, dann kann eine Kurzzeittherapie von zwölf Stunden beginnen und die nochmal um zwölf Stunden erweitert werden.
Das kommt dann sehr genau mit den rund 30 Stunden hin.
Eineinhalb Jahre und immer wieder längere Pausen sind nicht ideal finde ich.
Ausserdem kann man Vertrauen nunmal nicht erzwingen bzw. unter Druck erzeugen
Das kommt dann sehr genau mit den rund 30 Stunden hin.
Eineinhalb Jahre und immer wieder längere Pausen sind nicht ideal finde ich.
Ausserdem kann man Vertrauen nunmal nicht erzwingen bzw. unter Druck erzeugen
Ich würde erstmal über den Therapierahmen sprechen. Feste Termine machen und gucken, ob der Therapeut wirklich paßt.
candle
candle
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Ab März habe ich wieder wöchentlich die Termine, wenn meine Kasse die Langzeittherapie genehmigt. Vielleicht sollte ich wirklich einfach einen Brief schreiben um einen Anstoß zu geben und dann hoffe ich dass er auch darauf eingeht und Fragen stellt. Ich finde bisher war er immer sehr zurückhaltend und immer so "Ja reden sie mal" und genau das kann ich gar nicht..
Vertrauen ist nichts, was man erzwingen und auf Knopfdruck erzeugen kann. Das braucht die Zeit, die es nun mal braucht; ob das nun anderthalb Jahre sind oder länger.
Das, was du schreibst:
Sprich es an. Wenn es nicht im direkten Kontakt geht, schreib es auf. Wenn mir das Ansprechen von etwas schwer fiel, hat es mir oft geholfen, genau das zu sagen. Dass ich über etwas reden möchte, es mir aber schwer fällt. Vielleicht ist sowas für dich auch vorstellbar?
Das, was du schreibst:
ging mir sehr lange genauso und geht es mir noch heute manchmal. Mein Therapeut meinte dazu einmal, dass das fast jede:r seiner Patient:innen sagt. So ungewöhnlich ist das also nicht, und ich denke, dein Therapeut wird all das auch schon öfter gehört haben.Tinkerbell89 hat geschrieben: ↑Mi., 15.02.2023, 12:39 Die Zeit läuft mir davon und mittlerweile habe ich Angst, dass ich diese Chance nicht nutzen kann [..]. Ich habe Angst, dass ich seine Erwartungen nicht erfüllen kann. Das ich diesen Therapieplatz nicht verdient habe, weil dass was ich vielleicht erlebt habe "gar nicht so schlimm ist". Das ich jemanden ,der es nötiger hätte , diesen platz wegnehme.
Sprich es an. Wenn es nicht im direkten Kontakt geht, schreib es auf. Wenn mir das Ansprechen von etwas schwer fiel, hat es mir oft geholfen, genau das zu sagen. Dass ich über etwas reden möchte, es mir aber schwer fällt. Vielleicht ist sowas für dich auch vorstellbar?
silence like a cancer grows.
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