Hallo zusammen!
Im Augenblick hadere ich mit meiner Therapie. Ich bin wegen Depressionen (vermutlich) nun seit etwa 8 Monaten bei einer tiefenpsychologischen Therapie. Zumindest denke ich, dass es Depressionen sind, eine genaue Diagnose habe ich nicht bekommen (aber ehrlich gesagt auch nicht nach gefragt).
Ich mag meinen Therapeuten eigentlich. Ist mir sympatisch, ich denke ich komme mit ihm auch zurecht. Aber aktuell Frage ich mich immer wieder, ob das alles überhaupt Sinn macht. Ich sehe keine wirklichen Erfolge. Ein paar Erkenntnisse sicher, aber sonst nix.
Und dabei ist mir dann aufgefallen, das ich auch in den Therapiesitzungen sehr emotionslos über meine Probleme rede. Ich beschreibe sie, aber so richtig kann ich dabei kein Gefühl zeigen. Mein Therapeut hat mich auch darauf schon angesprochen und gefragt, ob ich ihn evtl. damit gar nicht belasten möchte...was gut sein kann.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich weiß einfach nicht, ob das, was da so passiert eigentlich normal ist in einer Therapie. Man hört immer so viel davon, wie emotional das werden kann und wie nahe einem da manches geht. All das fehlt mir größten Teils. Hattet ihr sowas auch schon mal? Ist das evtl. sogar normal? Bin im Moment etwas ratlos und weiß auch nicht, wie ich das in der Therapie am besten ansprechen soll.
Bin in der Therapie emotionslos / macht die Therapie Sinn?
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Hallo noisefloor,
nach deiner Darstellung ergeben sich eine Menge Fragen.
Wurde die Depression nicht diagnostiziert bzw. dir die Diagnose nicht mitgeteilt? Ist es die erste Episode oder warst du früher auch schon betroffen? Wie genau ist die Symptomatik?
Wirst du auch medikamentös behandelt?
Eine akute schwere Depression tiefenpsychologisch zu behandeln, ergäbe keinen Sinn. Wenn es eine schwere Symptomatik sein sollte, könnte "Gefühllosigkeit" ein Symptom sein. Medikamente können ebenfalls emotional stark abdämpfen.
Normalerweise vergehen depressive Episoden nach einigen Wochen bis Monaten. Wenn nicht, liegt entweder eine Chronifizierung vor, die eine andere Art von Behandlung erfordert oder aber es ist eine viel tiefere Symptomatik auf struktureller Persönlichkeitsebene, die aber nur bearbeitbar wäre, wenn du nicht schwer depressiv bist.
Wie auch immer, gibt es eine Zielvereinbarung für die Therapie, d. h. heisst, einen Wunsch, was genau du erreichen möchtest? Denn für eine PT ist es nicht sinnvoll, zu sagen, dass es besser werden soll. Denn das ist natürlich logisch. Sondern es braucht konkrete Ziele. Bei allen psych. Erkrankungen stehen Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich im Vordergrund, z. B. mit Ziel einer besseren Durchsetzungs- bzw. Abgrenzungsfähigkeit. Weil Mangel an so etwas, wenn eine strukturelle Problematik vorliegt, dann häufig zu Depressionen führt.
Gruß, alatan
nach deiner Darstellung ergeben sich eine Menge Fragen.
Wurde die Depression nicht diagnostiziert bzw. dir die Diagnose nicht mitgeteilt? Ist es die erste Episode oder warst du früher auch schon betroffen? Wie genau ist die Symptomatik?
Wirst du auch medikamentös behandelt?
Eine akute schwere Depression tiefenpsychologisch zu behandeln, ergäbe keinen Sinn. Wenn es eine schwere Symptomatik sein sollte, könnte "Gefühllosigkeit" ein Symptom sein. Medikamente können ebenfalls emotional stark abdämpfen.
Normalerweise vergehen depressive Episoden nach einigen Wochen bis Monaten. Wenn nicht, liegt entweder eine Chronifizierung vor, die eine andere Art von Behandlung erfordert oder aber es ist eine viel tiefere Symptomatik auf struktureller Persönlichkeitsebene, die aber nur bearbeitbar wäre, wenn du nicht schwer depressiv bist.
Wie auch immer, gibt es eine Zielvereinbarung für die Therapie, d. h. heisst, einen Wunsch, was genau du erreichen möchtest? Denn für eine PT ist es nicht sinnvoll, zu sagen, dass es besser werden soll. Denn das ist natürlich logisch. Sondern es braucht konkrete Ziele. Bei allen psych. Erkrankungen stehen Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich im Vordergrund, z. B. mit Ziel einer besseren Durchsetzungs- bzw. Abgrenzungsfähigkeit. Weil Mangel an so etwas, wenn eine strukturelle Problematik vorliegt, dann häufig zu Depressionen führt.
Gruß, alatan
Hallo noisefloor
Fühlt jemand deshalb keine Emotionen, weil er mit einem Problem umgehen kann und es ihn emotional nicht belastet,
oder lässt er Emotionen - aus welchen Gründen auch immer - nicht zu?
Was Deine Therapeutin von Dir erwartet, welche Emotionen Du ihrer Meinung nach spüren solltest,
und wie emotional andere Menschen in Psychotherapien reagieren,
sollte für Dich nicht der Maßstab sein.
Es geht in der Therapie um Dich, um das was wirklich da ist, was Du wirklich fühlst.
Wenn Du Emotionen nicht zulassen kannst / willst, dann wäre die Frage nach dem Warum durchaus interessant.
Wenn Du keine Gefühle zu einem Problem hast, weil es einfach keine gibt, dann wäre es, meiner Meinung nach, falsch sich künstlich in irgendwelche Emotionen reinzusteigern, nur weil es der gängigen Vorstellung nach zur Psychotherapie "gehört", emotional zu sein.
Man kann Probleme auch lösen ohne emotional am Rad zu drehen.
Mir stellt sich bei derartigen "Sie müssen fühlen" Erwartungen als erstes die Frage:Ich beschreibe sie, aber so richtig kann ich dabei kein Gefühl zeigen. (...) Man hört immer so viel davon, wie emotional das werden kann und wie nahe einem da manches geht.
Fühlt jemand deshalb keine Emotionen, weil er mit einem Problem umgehen kann und es ihn emotional nicht belastet,
oder lässt er Emotionen - aus welchen Gründen auch immer - nicht zu?
Was Deine Therapeutin von Dir erwartet, welche Emotionen Du ihrer Meinung nach spüren solltest,
und wie emotional andere Menschen in Psychotherapien reagieren,
sollte für Dich nicht der Maßstab sein.
Es geht in der Therapie um Dich, um das was wirklich da ist, was Du wirklich fühlst.
Wenn Du Emotionen nicht zulassen kannst / willst, dann wäre die Frage nach dem Warum durchaus interessant.
Wenn Du keine Gefühle zu einem Problem hast, weil es einfach keine gibt, dann wäre es, meiner Meinung nach, falsch sich künstlich in irgendwelche Emotionen reinzusteigern, nur weil es der gängigen Vorstellung nach zur Psychotherapie "gehört", emotional zu sein.
Man kann Probleme auch lösen ohne emotional am Rad zu drehen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Wie bist du denn im Alltag, also jenseits der Therapie? Bist du da emotionaler, und nur im Therapieraum zeigst du deine Gefühle nicht? Oder zeigst du insgesamt wenig Gefühle? Dann wäre es ja ein kleines Wunder, wenn es im Therapiesetting auf einmal anders wäre, oder?
Hast du Zugang zu deinen Gefühlen? Also, kannst du spüren, was du in einem bestimmten Moment gerade fühlst und wenn ja, kannst du das auch differenziert benennen? Also nicht nur "ich fühle mich schlecht" sondern ganz konkret, welche Emotionen da in einer bestimmten Situation eine Rolle spielen?
Wie ist deine Herkunftsfamilie mit Gefühlen umgegangen? Durften Gefühle da sein und auch ausgedrückt werden? Oder hatte das alles überhaupt keinen Raum und keine Existenzberechtigung?
Ich war ganz lange von meinen Gefühlen regelrecht abgekoppelt. Weil das in meiner Familie nicht erwünscht war und weil ich ohnehin sehr rational funktioniert habe, habe ich dann alles über den Verstand geregelt. Aber die Gefühle waren ja trotzdem da und haben unter der Oberfläche für ziemlich viel Chaos und Verwirrung gesorgt. Und wenn die Gefühle dann mal offen im Raum waren, war ich damit total überfordert, weil ich damit überhaupt nicht umgehen konnte weil ich nie gelernt hatte, diese Gefühle auszuhalten und zu regulieren. Was wiederum dazu führte, dass ich sie noch mehr weggeschoben habe, das wird dann ein Teufelskreis.
Im Grunde bin ich als emotionaler Analphabet in der Therapie gelandet. Das hat die erste Zeit in der Therapie auch kompliziert gemacht, weil ich gar nicht klar benennen konnte, was ich fühle. Und uns beiden das aber auch nicht klar war. Als wir das Problem dann etwas eingekreist hatten, ging es dann auch ganz viel um meine Gefühle und Gefühlszustände. Sozusagen "Emotionen lernen". Hat etwas von Kindergarten-Niveau und eigentlich lernen Kinder im Vorschulalter auch einen differenzierteren Umgang mit ihren Gefühlen (also über das Nein! der Trotzphase (heute heißt das Autonomiephase) hinaus...)
Meine Therapeutin hat ganz viel gespiegelt, was sie bei mir wahrnimmt: Kann es sein, dass Sie gerade sehr wütend sind? usw. Das hat mir einen Anhaltspunkt gegeben um zu schauen: Stimmt das? Und wenn nicht, mich mit ihr zusammen anzunähern, was ich da gerade fühle. Sie hat dann auch meine Aufmerksamkeit auf meinen Körper gelenkt, oft nachgefragt, was ich dann wo in meinem Körper gerade spüre, das kann ein guter Orientierungspunkt sein.
Was mir auch geholfen hat: Kinderbücher, in denen es um Emotionen und Emotionen ausdrücken geht. Ich habe außerdem ganz lange parallel zur Gesprächstherapie eine ambulante Kunsttherapie gemacht (mit Wissen und OK meiner Therapeutin), weil es mir sehr geholfen hat, das was (emotional) gerade ist nicht mit Worten sondern mit Farbe und anderen Materialien auszudrücken, auch die haptisch-sensorische Annäherung hat mir ganz viel gebracht, weil das bei mir irgendwie total verkümmert war. Tagebuch, das muss nicht viel sein, aber sich am Ende eines Tages mal 10 Minuten Zeit nehmen, um sich zu vergegenwärtigen: Was habe ich heute gefühlt? Was waren die prägenden Emotionen des Tages? Wie ging es mir damit?
Und vor allem: Regelmäßigkeit. Ich hab mir das immer so vorgestellt, dass ich meine "Emotionsmuskeln" trainieren muss, weil ich sie nie wirklich benutzt hatte, und wie beim Sport-Training ist das regelmäßige Trainieren und Üben wichtig und dass man dran bleibt...
Hast du Zugang zu deinen Gefühlen? Also, kannst du spüren, was du in einem bestimmten Moment gerade fühlst und wenn ja, kannst du das auch differenziert benennen? Also nicht nur "ich fühle mich schlecht" sondern ganz konkret, welche Emotionen da in einer bestimmten Situation eine Rolle spielen?
Wie ist deine Herkunftsfamilie mit Gefühlen umgegangen? Durften Gefühle da sein und auch ausgedrückt werden? Oder hatte das alles überhaupt keinen Raum und keine Existenzberechtigung?
Ich war ganz lange von meinen Gefühlen regelrecht abgekoppelt. Weil das in meiner Familie nicht erwünscht war und weil ich ohnehin sehr rational funktioniert habe, habe ich dann alles über den Verstand geregelt. Aber die Gefühle waren ja trotzdem da und haben unter der Oberfläche für ziemlich viel Chaos und Verwirrung gesorgt. Und wenn die Gefühle dann mal offen im Raum waren, war ich damit total überfordert, weil ich damit überhaupt nicht umgehen konnte weil ich nie gelernt hatte, diese Gefühle auszuhalten und zu regulieren. Was wiederum dazu führte, dass ich sie noch mehr weggeschoben habe, das wird dann ein Teufelskreis.
Im Grunde bin ich als emotionaler Analphabet in der Therapie gelandet. Das hat die erste Zeit in der Therapie auch kompliziert gemacht, weil ich gar nicht klar benennen konnte, was ich fühle. Und uns beiden das aber auch nicht klar war. Als wir das Problem dann etwas eingekreist hatten, ging es dann auch ganz viel um meine Gefühle und Gefühlszustände. Sozusagen "Emotionen lernen". Hat etwas von Kindergarten-Niveau und eigentlich lernen Kinder im Vorschulalter auch einen differenzierteren Umgang mit ihren Gefühlen (also über das Nein! der Trotzphase (heute heißt das Autonomiephase) hinaus...)
Meine Therapeutin hat ganz viel gespiegelt, was sie bei mir wahrnimmt: Kann es sein, dass Sie gerade sehr wütend sind? usw. Das hat mir einen Anhaltspunkt gegeben um zu schauen: Stimmt das? Und wenn nicht, mich mit ihr zusammen anzunähern, was ich da gerade fühle. Sie hat dann auch meine Aufmerksamkeit auf meinen Körper gelenkt, oft nachgefragt, was ich dann wo in meinem Körper gerade spüre, das kann ein guter Orientierungspunkt sein.
Was mir auch geholfen hat: Kinderbücher, in denen es um Emotionen und Emotionen ausdrücken geht. Ich habe außerdem ganz lange parallel zur Gesprächstherapie eine ambulante Kunsttherapie gemacht (mit Wissen und OK meiner Therapeutin), weil es mir sehr geholfen hat, das was (emotional) gerade ist nicht mit Worten sondern mit Farbe und anderen Materialien auszudrücken, auch die haptisch-sensorische Annäherung hat mir ganz viel gebracht, weil das bei mir irgendwie total verkümmert war. Tagebuch, das muss nicht viel sein, aber sich am Ende eines Tages mal 10 Minuten Zeit nehmen, um sich zu vergegenwärtigen: Was habe ich heute gefühlt? Was waren die prägenden Emotionen des Tages? Wie ging es mir damit?
Und vor allem: Regelmäßigkeit. Ich hab mir das immer so vorgestellt, dass ich meine "Emotionsmuskeln" trainieren muss, weil ich sie nie wirklich benutzt hatte, und wie beim Sport-Training ist das regelmäßige Trainieren und Üben wichtig und dass man dran bleibt...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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wow, so schnell so viele Antworten Vielen Dank dafür.
@alatan: Danke für die Infos. So richtig weiß ich leider nicht, was ich da zu sagen soll. Medis nehm ich keine. Eine Zielvereinbarung gibts eigentlich keine richtige. Hab auch mehr das Gefühl, das wir, mein Therapeut und ich, immer noch danach suchen, was das eigentliche Problem bei mir ist. Ob nun wirkliche Depression oder was anderes weiß ich leider auch nicht. Ich versuche das morgen mal in der Therapie anzusprechen, auch wenns mir immer schwer fällt.
@Jenny Doe: Auch dir danke. Nein, mit einer Erwartung geht mein Therapeut nicht an mich ran, es war viel mehr eine Frage. Im Moment gibts bzw. gabs bei mir halt ausser Wut und Resignation kaum Gefühlsregungen, die ich wirklich gesprürt habe. Seit der letzten Woche gehts plötzlich besser. Naja, auch ein Thema, das ich ansprechen muss.
@lisbeth: Zugang zu meinen Gefühlen...ich weiß es ehrlich gesagt manchmal nicht. Es kann vorkommen, das ich unter Leute gehe und lache und Spaß habe, aber von einem auf den anderen Moment ist das Gefühl dann weg und es fühlt sich so an, als wäre die Freude vorher einfach nur so ein "gelerntes" Verhalten gewesen und nicht echt. Weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Aber eigentlich ja auch ein Fall für die Therapie.
Danke euch auf jeden Fall. Mal schauen, wie das morgen läuft...
@alatan: Danke für die Infos. So richtig weiß ich leider nicht, was ich da zu sagen soll. Medis nehm ich keine. Eine Zielvereinbarung gibts eigentlich keine richtige. Hab auch mehr das Gefühl, das wir, mein Therapeut und ich, immer noch danach suchen, was das eigentliche Problem bei mir ist. Ob nun wirkliche Depression oder was anderes weiß ich leider auch nicht. Ich versuche das morgen mal in der Therapie anzusprechen, auch wenns mir immer schwer fällt.
@Jenny Doe: Auch dir danke. Nein, mit einer Erwartung geht mein Therapeut nicht an mich ran, es war viel mehr eine Frage. Im Moment gibts bzw. gabs bei mir halt ausser Wut und Resignation kaum Gefühlsregungen, die ich wirklich gesprürt habe. Seit der letzten Woche gehts plötzlich besser. Naja, auch ein Thema, das ich ansprechen muss.
@lisbeth: Zugang zu meinen Gefühlen...ich weiß es ehrlich gesagt manchmal nicht. Es kann vorkommen, das ich unter Leute gehe und lache und Spaß habe, aber von einem auf den anderen Moment ist das Gefühl dann weg und es fühlt sich so an, als wäre die Freude vorher einfach nur so ein "gelerntes" Verhalten gewesen und nicht echt. Weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Aber eigentlich ja auch ein Fall für die Therapie.
Danke euch auf jeden Fall. Mal schauen, wie das morgen läuft...
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Du gibst ja auch im Profil an, dass du männlich bist.
Es kommt bei allem auch noch hinzu, dass man als Mann anders sozialisiert ist und es sich da sowieso noch deutlich weniger gehört "Gefühle zu zeigen und unter Umständen auch zu fühlen" und man dadurch auch nochmal einen anderen Umgang mit den eigenen Gefühlen hat. Und zusätzlich können dann noch solche Punkte hinzukommen, die Lisbeth ja sehr differenziert aufzählte.
Es kommt bei allem auch noch hinzu, dass man als Mann anders sozialisiert ist und es sich da sowieso noch deutlich weniger gehört "Gefühle zu zeigen und unter Umständen auch zu fühlen" und man dadurch auch nochmal einen anderen Umgang mit den eigenen Gefühlen hat. Und zusätzlich können dann noch solche Punkte hinzukommen, die Lisbeth ja sehr differenziert aufzählte.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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ich glaube, dass es oft schon Ziel einer Therapie sein kann, eigene Gefühle überhaupt wahrzunehmen und diese ernst zu nehmen und wirklich zu spüren.
Ich selbst habe meist nicht das Gefühl, irgendetwas zu spüren. Und empfinde mich auch total emotionslos. das hat aber ja oft auch einen Grund. Und auch darüber kann man in einer Therapie sprechen.
Ist das denn Deiner Therapeutin selbst auch schon aufgefallen und hat sie das mal angesprochen? Hast Du das schon mal angesprochen?
Ich glaube, es braucht viel Zeit, um Emotionen zu fühlen + diese dann auch noch im richtigen Moment zu fühlen + diese dann auch noch im richtigen Moment bei den richtigen Menschen zu zeigen.
Viel Akzeptanz von sich selbst.
Ich selbst habe meist nicht das Gefühl, irgendetwas zu spüren. Und empfinde mich auch total emotionslos. das hat aber ja oft auch einen Grund. Und auch darüber kann man in einer Therapie sprechen.
Ist das denn Deiner Therapeutin selbst auch schon aufgefallen und hat sie das mal angesprochen? Hast Du das schon mal angesprochen?
Ich glaube, es braucht viel Zeit, um Emotionen zu fühlen + diese dann auch noch im richtigen Moment zu fühlen + diese dann auch noch im richtigen Moment bei den richtigen Menschen zu zeigen.
Viel Akzeptanz von sich selbst.
Also es ist normal, dass man bei Depressionen abgeflachte bzw. kaum Emotionen hat.noisefloor hat geschrieben: ↑So., 08.01.2023, 01:19 . Man hört immer so viel davon, wie emotional das werden kann und wie nahe einem da manches geht. All das fehlt mir größten Teils. Hattet ihr sowas auch schon mal? Ist das evtl. sogar normal? Bin im Moment etwas ratlos und weiß auch nicht, wie ich das in der Therapie am besten ansprechen soll.
Und ja, je nachdem wie starkt das ausgeprägt die Depression ist, macht Psychotherapie dann auch kaum bis wenig Sinn, weil ja gar nicht wirklich was im Hirn ankommt.
Je nach Grad der Depression versucht man sich da erst mal rauszumövrieren zum Beispiell mit Medikamenten oder gezielter Verhaltenstherapie.
Mit tfP kenne ich mich nicht so gut aus, da müsstest du deinen Therapeuten fragen, was er vorschlagen würde, um dich therapiefähiger zu machen. Nach 8 Monaten sollte sich schon was an Lebensqualität gebessert haben.
Ansonsten würde ich auch kritisch hinterfragen, was das bringen soll.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
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Hallo nochmal zusammen.
Danke auch nochmal für eure Hilfestellung und Anregungen/Hinweise. Das hilft tatsächlich etwas. Lustigerweise passieren im Moment bei mir Dinge, mit denen ich so nicht gerechnet hätte und die mich im Moment wieder in positive Stimmung bringen. Mein Job, der mich sehr belastet hat, ist bald weg...eigentlich was, wo ich starke Angst vor hatte, aber ich sehe das gerade eher gelassen bzw. sogar als gute Sache für einen Neustart.
Habe auch mit meinem Therapeuten gesprochen. Leider noch nicht über die Therapie an sich, das machen wir nächste Stunde, aber insgesamt hab ich verrückterweise seit heute das Gefühl, es hat tatsächlich zum ersten mal was bewirkt. Es hat mir heute noch mal etwas die Angst genommen und mich mal positiv bestärkt.
Nächste Stunde werde ich auf jeden Fall noch mal mein Problem mit der Therapie selbst ansprechen, aber vielleicht habe ich bisher auch einfach Dinge nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Bin aktuell positiv verwirrt...
Aber danke noch mal an alle, toll, wie schnell man hier Ratschläge und Hilfe bekommt.
Danke auch nochmal für eure Hilfestellung und Anregungen/Hinweise. Das hilft tatsächlich etwas. Lustigerweise passieren im Moment bei mir Dinge, mit denen ich so nicht gerechnet hätte und die mich im Moment wieder in positive Stimmung bringen. Mein Job, der mich sehr belastet hat, ist bald weg...eigentlich was, wo ich starke Angst vor hatte, aber ich sehe das gerade eher gelassen bzw. sogar als gute Sache für einen Neustart.
Habe auch mit meinem Therapeuten gesprochen. Leider noch nicht über die Therapie an sich, das machen wir nächste Stunde, aber insgesamt hab ich verrückterweise seit heute das Gefühl, es hat tatsächlich zum ersten mal was bewirkt. Es hat mir heute noch mal etwas die Angst genommen und mich mal positiv bestärkt.
Nächste Stunde werde ich auf jeden Fall noch mal mein Problem mit der Therapie selbst ansprechen, aber vielleicht habe ich bisher auch einfach Dinge nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Bin aktuell positiv verwirrt...
Aber danke noch mal an alle, toll, wie schnell man hier Ratschläge und Hilfe bekommt.
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