Therapeutin Dankbarkeit zeigen

[Sunny04]

Ich befinde mich gerade in einer emotional schwierigen Phase. Die letzten Wochen hatte ich starke suizidgedanken und habe mich auch mal selbst verletzt. Einen Suizidversuch gab es auch in den letzten Monaten.
Meine Therapeutin weiß das und unterstützt mich so gut dabei. Wir haben uns die letzten Wochen oft 2x die Woche gesehen statt 1x und ich durfte sie immer anrufen/ Mail schreiben auch außerhalb der Stunden. Dann hat sie sich immer zurückgemeldet.
Ich schätze das sooo sehr, dass sie mich da so unterstützt und nicht aufgibt und würde ihr gerne was zurückgeben.
Wie kann ich ihr am meisten meine Dankbarkeit noch besser zeigen?
Bedankt habe ich mich schon oft bei ihr . Insgeheim habe ich auch ein etwas schlechtes Gewissen dass ich ihr so viel zugemutet habe mit meinen starken Suizidgedanken. Ich weiß dass das ihr Job ist.

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[stern]

Authentisch mit Worten vielleicht? Also schildern, was diesbzgl. in dir vorgeht, wie du es hier auch getan hast?

[Montana]

Ich würde auch sagen, mit Worten. Und zwar so konkret wie möglich. So, dass nicht nur diffus irgendwie ein "Danke" rüberkommt, sondern ein echter Mehrwert. Was genau war so hilfreich und warum? Die Therapeutin wird vermutlich froh sein, wenn sie Gutes wiederholen kann und es kein einmaliger Zufallstreffer bleibt. Ich würde nicht davon ausgehen, dass alles was sie tut einem ausgeklügelten Plan folgt. Manches entsteht auch aus dem Gefühl, es sei passend. Und das etwas besser fassen zu können, das wäre bestimmt hilfreich. (Aber das ist sicherlich besonders schwer, auf solche Art Danke zu sagen, weil es auch eine Selbstoffenbarung ist. Ich habe aber damit selbst eine sehr gute Erfahrung gemacht.)

[Sydney-b]

Mir kommt gerade ein hübsches Herbstgesteck/Strauß aus dem Blumenladen in den Sinn.
Erklären würde ich dieses Geschenk dann mit meinen eigenen Worten des Dankes.

Nach dem Verblühen kommt er weg.
Es ist also nichts, was sie ewig irgendwo unterbringen muss.

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[Shukria]

Wäre es nicht viel schöner ihr deine Dankbarkeit zu zeigen indem du anfängst dich selber nicht aufzugeben und zu stärken, dir zuliebe und nicht ihr zuliebe.

Damit würdest du ihr viel mehr zurück geben - indem du ihre Arbeit wertschätzt - als mit Worten der Dankbarkeit oder Blumen.

Oder mit ihr reflektieren wo dir das in der Entwicklung konkret geholfen hat

[TanteTrude]

wissen die leute hier überhaupt was sie reden? geschenke an den therapeuten? gehts noch? ich meine ja nur weil ich das gleiche wollte aber mir gesagt wurde das ich das nicht darf und jetzt sagen leute hier das man das soll?

[stern]

Wenn es nicht gerade der geerbte Perlenschmuck ist, kann ein Therapeut Geschenke im Sinne kleinerer Aufmerksamkeiten annehmen. Was nicht bedeutet, dass jeder Therapeut das auch tatsächlich annehmen wird. Nötig ist es sicherlich nicht und es ist evtl. von Vorteil, klar zu haben, weswegen man das tun will. Siehst du ein Problem?

[TanteTrude]

Siehst du ein Problem?

eher die therapeutenkammer. so ich das verstanden habe geht es nicht darum ob es perlenschmuck, ohrenschmuck oder schmuckkästchen sind. es geht da glaube ich mehr um das geschenke machen selbst und nicht um welche geschenke es sich handelt

[LovisTochter]

ja nur weil ich das gleiche wollte aber mir gesagt wurde das ich das nicht darf und jetzt sagen leute hier das man das soll?

Wer hat Dir denn gesagt, dass Du es nicht darfst?
Leute hier?

Es gibt dazu etwas im Psychotherapeutengesetz, aber das schließt nicht jedes Geschenk per se und immer aus.

[LovisTochter]

Die Berufsordnung Hessen sagt unter §13 Abs 6 folgendes dazu:
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten dürfen im Rahmen ihrer psychotherapeutischen
Tätigkeit keine Geschenke oder Zuwendungen annehmen, deren Wert 50 € übersteigt.

Nur mal so als Beispiel.

[stern]

Wurde dir selbst das so gesagt?
Es stimmt zwar, dass die die Berufsordnungen die Annahme von Geschenken untersagen. Aber normal mit der Ausnahme, wenn der Wert gering ist. Also ein Blumenstrauß oder -gesteck ist sicherlich drin. Aber wie gesagt: Kann dennoch sein, dass ein Therapeut das ablehnt. Vielleicht auch je nach angenommenem Motiv des Patienten.

[DuckTales]

Hallo TanteTrude,

also sorry, das ist Quatsch. Die Kammer interessiert sich nicht dafür, ob Psychotherapeuten selbst gebastelte Geschenke, Plätzchen oder Sonstiges bekommen solange es im Rahmen ist.

Die meisten Therapeuten nehmen übertriebene Geschenke sowieso nicht an, manche nehmen gar nichts an und Andere freuen sich über Kleinigkeiten.

Das sollte differenzierter betrachtet werden.

Und nun:

Hallo Sunny,

ich denke am meisten freut sie sich wenn du dich nicht umbringst oder verletzt und nett zu dir selbst bist. Da braucht es eigentlich gar nichts Materielles.

Materielles ist m.E. sowieso bedeutungslos, wenn das Handeln nicht dazu passt. Deshalb arbeite lieber an dir in der Therapie, aber für dich und nicht für sie.

Grüße
DuckTales

[Solage]

Mein Analytiker nimmt sehr gerne Geschenke von mir an, ohne diese mittlerweile zu hinterfragen.
Das erste Geschenk wollte er noch deuten und daraufhin habe ich viele Jahre nichts mehr geschenkt.
Jetzt sieht er es locker und freut sich einfach über die Geste. Er hat verstanden, dass wenn er ein Geschenk abweist, dass dies verletzend sein kann.

Ich habe in 8 Jahren 4 Geschenke gemacht zu besonderen Anlässen. Die letzten 3 wurden mit Dank , Rührung und besonderer Freude angenommen.
Ich weiß, was er mag und das ist sehr persönlich und nicht teuer im Geldwert, sondern in der Bedeutung.

[Solage]

Ergänzung: Mir wurde keine Grenze von z. B. 50 Euro genannt.

Zuletzt sagte er: „Frau Solage, ich freue mich über jedes Geschenk.“

Er transportiert mir im Inhalt, dass er mich nicht abweist.
Und dann kommt noch die Freude dazu, dass ich seinen Geschmack getroffen habe.

Dankbarkeit darf sich gerne in einem Geschenk zeigen!

Wie im außertherapeutischen Leben doch auch.

Eine Immobilie würde ich ihm jetzt auch nicht vermachen

[Philosophia]

Dankbarkeit zeigt ein Patient am besten mit Wachstum. Indem du das Gute annimmst und etwas Gutes für dich daraus machst. Du kannst das mit der Dankbarkeit ja auch verbalisieren. Aus schlechtem Gewissen etwas schenken, würde ich für eine Abwehrreaktion halten - das will dann eher was wegmachen und hat eher wenig mit Dankbarkeit zu tun. In dem Fall würd ich auch eher darüber reden.

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