EMDR

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Zerrissene
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EMDR

Beitrag Fr., 25.07.2008, 06:04

Guten Morgen,

habe lange nichts mehr von mir hören lassen, doch was meine Therapie betrifft, so fühle ich mich im Moment besonders zerrissen.

Endlich bin ich soweit, und das nach 8 Jahren Psychotherapie, um EMDR beginnen zu können. Ein Ziel, woran noch vor zwei Jahren nicht zu denken war, da ich eben noch nicht stabil war. Eigentlich könnte ich mich freuen, denn ich kann mich noch gut daran erinnern, wie enttäuscht ich war, weil mein Therapeut diese Behandlungsform ausschlug (weil vielfach traumatisiert).

Nun, wo wir "endlich" damit beginnen können, merke ich, was sich für Widerstände in mir aufbauen. Widerstände, die mir nicht zugänglich sind und damit nicht begreifbar.

Ich bin kurz davor, um ES zu erfahren, und dennoch will ich es nicht.

Ich fühle mich wie eine Versagerin, weil ich meinen Kampf nicht bis zum Schluss durchstehe und mittendrin aufgebe.

Und dennoch will ich EMDR und damit Klarheit in meinem Leben haben.
Gefühle, Körpererinnerungen etc. reichen mir nicht. Und egal, was bei dieser EMDR herauskommt, es ändert sich eh nichts an meinem Leben, weil ich meinen Frieden gefunden habe.

Wieso dann diese Widerstände?

Ich begreife mich nicht.

Zerrissene

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Lucinda
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Beitrag Fr., 25.07.2008, 15:03

Hallo Zerrissene,
ich glaube diese Widerstände sind ziemlich normal. Und umso "zerrissener" du bist (warst DU das??? oder täusche ich mich da gerade...? ) desto deutlicher werden diese Widerstände auftreten.

Bei uns ist das so, dass sich diese Widerstände verstärkt bei einer bestimmten Persönlichkeit zeigen, die dann aber auch massivst gegen die Therapie im allgemeinen angeht.

Es gibt da jemanden, der mit allen Mitteln verhindern will, dass was an die Oberfläche kommt.

Auf der anderen Seite: Beeinträchtigen deine Traumata so stark dein Leben dass Du sie mittels EMDR jetzt wirklich integrieren willst?
Bist du ganz sicher stabil genug? Sind alle, wirklich alle Anteile der Meinung, dafür bereit zu sein?

Liebe Grüße,
Lucinda
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 26.07.2008, 12:24

Hallo Lucinda,

ja, ich bin zerrissen und werde es wohl auch immer bleiben. Traumata können integriert werden, doch mit unserer Vielfalt werden wir leben müssen.

Was die Widerstände angehen, so haben wir doch alles vorbereitet, sozusagen einen inneren Vertrag geschlossen. Deshalb verstehe ich es nicht so richtig, andererseits ist da so ein Gefühl, das mit sehr viel Schmerz zu tun hat.
Lucinda hat geschrieben:
Bei uns ist das so, dass sich diese Widerstände verstärkt bei einer bestimmten Persönlichkeit zeigen, die dann aber auch massivst gegen die Therapie im allgemeinen angeht.

Lucinda
Hier gibt es Seiten, die überhaupt keine Therapie wollen, da sie der Meinung sind gesund zu sein und nur eine gute Kindheit in Erinnerung haben.

Was die EMDR betrifft, so wird wohl auch sehr viel Angst mitschwingen.

Und halt diese Angst den Schmerz noch einmal durchleben zu müssen. Wir sind doch stabil, uns geht es gut.

Weshalb sich alles noch einmal anschauen? Weil wir eben alles wissen wollen, auch wenn sich an unserem gegenwärtigen Leben nichts ändern wird. Darum EMDR. Deshalb diese innere Vereinbarung.

Hier muss nichts mehr verhindert werden, weil wir mittlerweile das Leben so eingerichtet haben, dass alle zufrieden sind (wie Kontaktaufnahme zur Familie etc.).
Lucinda hat geschrieben:
Auf der anderen Seite: Beeinträchtigen deine Traumata so stark dein Leben dass Du sie mittels EMDR jetzt wirklich integrieren willst?
Bist du ganz sicher stabil genug? Sind alle, wirklich alle Anteile der Meinung, dafür bereit zu sein?

Lucinda
Die Traumata beeinträchtigen mein Leben kaum, es ist "nur" das Wissen, was wir erlangen wollen, weil so viele Puzzleteile fehlen.

Wir fühlen uns durch unsere Vielfalt beeinträchtigt, mit der wir aber immer leben müssen, es wird zu keiner Integration im wirklichen Sinne führen. Dieser Zahn hat uns der Therapeut gezogen.

Ich dachte stabil zu sein, vielleicht bin ich es doch nicht. Warten wir die nächste Therapie ab. Dann wird es sich zeigen, wie ich an dem betreffenden Tag drauf bin, also stark oder schwach. Wir können es eh nicht planen und sagen, dann und dann machen wir EMDR. Nur sind wir wohl jetzt im Großen und Ganzen soweit, daran denken zu dürfen. Doch immer, wenn wir es uns besonders vornehmen, dann passiert irgendetwas Unvorhergesehens im Außen (vielleicht auch von ganz bestimmten Seiten ganz bewußt gewollt und gesteuert...), dass uns EMDR vergessen läßt, weil eben nicht stabil. Immer wieder das Geraderücken der Gegenwart, aber das kennt ihr sicherlich ausreichend auch.

Und ich denke, kindliche Anteile haben zu sehr Angst.

Lucinda, du veranlaßt mich genauer hinzusehen...

Liebe Grüße

Zerrissene

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Lucinda
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Beitrag Sa., 26.07.2008, 18:19

Liebe Zerrissene,

ich hoffe dich nicht zu sehr verunsichert zu haben....wenn ja, dann tuts mir leid...
aber das:
Lucinda, du veranlaßt mich genauer hinzusehen...
muß ja nicht zwingend negativ enden.

Ich kann dein Hin und Hergeschmissen Sein gut nachvollziehen. Bei mir ist es auch so, dass nichts planbar ist. Nimmt man sich in der nächsten Therastunde vor, dieses und jenes zu besprechen, kommts garantiert anders, und irgendjemand platzt mir dazwischen. Das ist schon sehr anstrengend.
Vor allem wenn man nur einmal die Woche Therapie hat. Allerdings darf ich (dürfen alle) ihr mailen, und einmal die Woche hab ich auch noch einen Tel.termin, den ich wahrnehmen kann, wenn ich möchte. (Was bisher noch nie anders war... )

Wie oft habt ihr Therapie?
Und ich denke, kindliche Anteile haben zu sehr Angst
Ja, das denke ich auch. Ist ja auch nicht gerade von Pappe, was da mal war, und jetzt auf den Tisch gebracht werden soll...

Bei uns ist es auch oft so, dass eine Kleine immer furchtbar ängstlich ist, immer, nicht nur wenns um irgendwas aus der Vergangenheit geht. Das ist schrecklich nervig, vor allem wenns einen so plötzlich überkommt, oder man gar total weggedrückt wird.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die nächste Stunde, und: vielleicht klappts ja, wer weiß?

Wäre schön, wenn du berichtest.

Lieben Gruß,
Lucinda
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Zerrissene
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Beitrag So., 27.07.2008, 14:31

Liebe Lucinda,
Lucinda hat geschrieben:
ich hoffe dich nicht zu sehr verunsichert zu haben....wenn ja, dann tuts mir leid...
aber das:
Lucinda, du veranlaßt mich genauer hinzusehen...
muß ja nicht zwingend negativ enden.
Lucinda
Nein! Überhaupt nicht, im Gegenteil. Du hast mir dabei sehr geholfen näher hinzuschauen. Manchmal gelingt es mir nicht den Faden zu finden, na du weißt schon...

Ich habe 14-tägig Therapie, weil ich immer sehr lange fahren muss. Bin mit dem Auto knapp 2 h unterwegs, d.h. 2 h hin, 2 h zurück. Ist immer sehr anstrengend. Mein Thera meinte, wenn wir mit EMDR beginnen, so werden wir zwei Doppelstunden einplanen, damit wir besser und gezielter arbeiten können. Natürlich mit Pause zwischendrin. Er ist sehr vorsichtig, was uns betrifft. Manchmal in meinen Augen zu vorsichtig und rücksichtsvoll. Er kann das aber auch besser einschätzen, als ich, also was die Dosis angeht.

Mailen können wir auch, und telefonieren, je nachdem, wie es uns geht.

Lucinda, ich werde gern darüber berichten. Habe Anfang August wieder Therapie.

Liebe Grüße

Zerrissene

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lebenslust
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 18:32

Hallo!

Meine Therapeutin hatte mir vorgeschlagen es mit EMDR zu versuchen. Obwohl ich eigentlich dagegen war, habe ich dann doch zugestimmt. (Die Therapeutin meinte es hat noch nie jemand dagegen gestimmt... )

Ich weiß nicht was ich von EMDR halten soll, ich glaube nicht an die Wirkung. Als ich der Therapeutin sagte, dass ich das ganze irgendwie lächerlich finde, war sie total beleidigt und meinte, dass dies die Therapie der Zukunft wäre. Irgendwann hat es mir gereicht und ich hab die Therapie abgebrochen.....

Was haltet ihr von EMDR? Hat es jemand geholfen?
Fast alle Fische legen Eier. Die russischen sogar Kaviar.


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Zerrissene
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 19:37

Hallo Lebenslust,

wollte gerade meinen thread suchen und siehe da, er war leichter zu finden, als ich dachte.

Ich beginne ja gerade mit EMDR und kann dir also noch nicht viel berichten.
Schreibe aber im nächsten Beitrag über die ersten "Versuche".

Viele Grüße

Zerrissene

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lebenslust
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 19:53

Hallo Zerrissene!

Alles Gute für deine Therapie!

Bin gespannt auf deine Berichte.

Viele Grüße
lebenslust
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 20:22

Guten Abend, Lucinda,

letzte Woche war es soweit und ich war stark und stabil genug, um die ersten Übungen zu riskieren. Natürlich war ich anfangs enttäuscht, als mein Thera meinte, wir würden erst mal üben und noch nicht richtig EMDR machen. Er ist immer so vorsichtig... Aber er weiß nie, was hinterher hier abgeht und läßt die Therapieform lieber langsamer angehen.

Jedenfalls war mir schon lange klar, wenn EMDR, dann nicht mit Zuhilfenahme meiner Augen. Dieses Augenflackern kann ich nicht, weil mir ja dann der Thera direkt in die Augen sehen muß. Das kann ich einfach nicht so angestarrt zu werden. Wir haben schon vorher lange hin- und her überlegt, was für mich am günstigsten ist und ich habe mich ganz langsam herangewagt, d.h. ein Tisch mit einer Glasoberfläche wurde zwischen uns gestellt (für mich als Schutz) und ich habe mir eine Jacke drüber gezogen, damit ich mich ganz sicher fühlen kann, weil gut verpackt... Ich brauche immer ganz viele Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen, weil ich nie weiß, was mich erwartet. Schon bei diesen Vorbereitungen empfand ich ganz viel Scham und wir mußten alle Fenster aufreißen, weil mir so unerwartet heiß war.

Dann haben wir uns geeinigt, dass ich auf meine Beine klopfe, abwechselnd einmal rechts, einmal links, ganz langsam, und immer wieder Stop dazwischen. Die Arme überkreuzen und auf die Schulter klopfen, konnt ich nicht...

Dann sollte ich mir einen schönen Moment aussuchen, den ich vor kurzem erlebt habe und wo ich mich ganz stark gefühlt habe. Diese Szene mußte ich mir immer wieder ins Bewußtsein rufen und vor meinen Augen halten. Dann mußte ich mit der Übung beginnen, also immer abwechselnd auf die Beine klopfen und ich sollte versuchen so lang wie möglich an diesen schönen Moment zu denken. Irgendwann spürte ich Tränen in mir, die aufstiegen, und wir machten eine Pause.

Dann haben wir noch etwas anderes ausprobiert. Ich dachte an den Kindergeburtstag meines Sohnes und an die Geburtstags-Eisenbahn, die ich für ihn gebacken habe. Ich war so stolz auf mich, weil mir alles so gut gelungen ist, eine Lokomotive mit drei Anhängern. Wieder abwechselnd auf die Beine geklopft, und dann geschah es, ich wurde unruhig (vielleicht auch panisch), denn auf einmal sah ich nicht mehr die Eisenbahn vor mir stehen, sondern eine Kekstorte, die mir mal meine Mutti zubereitet hat, als ich von der OP kam (6 Jahre). Mein Therapeut brach ab, weil es mir auf einmal so schlecht ging.

Ach, ich kann das nicht so richtig mit Worten erklären, kann aber schon jetzt sagen, es funktioniert, denn sonst hätte ich nicht so drastisch körperlich reagiert.

Wie gesagt, die EMDR wird viele Monate in Anspruch nehmen, zumindest bei mir, und wir sind noch dabei zu üben bzw. auszuprobieren.

Mein Thera ist EMDR-Supervisor, ich kann ihm also vertrauen und wenn er Stop sagt, ist es für mich o.k.

Achso, wir haben uns beide gefreut, dass ich mich unerwartet sicher gefühlt habe, mir es also nichts ausgemacht hat, dass er mir gegenüber saß und meine Körpergeräusche (also dieses Klopfen auf die Beine) wahr nahm. Das war immer ein ganz großes Problem, auch früher in der Klinik, ich konnte an keiner Bewegungstherapie teilnehmen, denn ich saß steif in einer Ecke.

Ich habe mich wirklich gut gefühlt. Und dieses Gefühl ist neu für mich.

Liebe Grüße

Zerrissene


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 30.08.2008, 20:02

Guten Abend,

haben zwar heute EMDR gemacht, sind aber nur ein bischen in die Tiefe hineingegangen. Ich habe ab Montag eine neue Arbeitsstelle. Darum war mein Therapeut wieder sehr vorsichtig, damit ich in den nächsten Tagen auch stabil bleibe. Ich weiß nicht, was mich auf der neuen Arbeit erwartet, jedenfalls wird die erste Woche gleich turbulent zugehen, weil ich gleich zwei große Apotheken kennenlerne (wo ich dann auch eingesetzt werde).

Es kann sein, dass ich zwei Monate Therapiepause einlege, bis sich hier alles normalisiert hat. Ständig die Angst und Sorge sich zu öffnen...

Seiten von mir wollen berentet werden, sie können nicht mehr arbeiten, weil
sie sich so krank fühlen. Andere von mir sind gesund und verdammt stark.

Was soll ich tun?????

Ich weiß nicht, ob dieser Schritt richtig war in der alten Apotheke zu kündigen. Aber ich brauche einen Neubeginn, viel Freiraum, viel Abwechslung.

Ich werde auf alle Fälle meinem thread treu bleiben und euch auch später über EMDR berichten. Ich brauchte schon immer viel Zeit, was die Aufarbeitung angeht und eigentlich könnte ich stolz darauf sein, dass ich endlich soweit bin EMDR machen zu können. Alles andere kommt irgendwann...

Liebe Grüße von mir.

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mia777
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Beitrag So., 31.08.2008, 22:12

Hallo ihr Lieben!
Hier ein weiterer Erfahrungsbericht...
Ich bin mit EMDR überhaupt nicht klar gekommen; ich habe keine Bilder vor Augen gehabt, teilweise habe ich mich so sehr gegen die Übungen gesträubt, dass ich nicht einmal mehr die Augen von links nach rechts bewegen konnte.
Die Thera reagierte darauf sehr unangemessen: Sie meinte, ich könnte ja auch "aufstehen und zur Tür gehen", wenn ich meinen würde, dass mir "der ganze Scheiß" nichts bringen würde Obwohl ich ihr lediglich gesagt hatte, dass mich auf solche Übungen irgendwie nicht einlassen könne. Na ja, letztlich bin ich dann auch "zur Tür gegangen" - nach der darauf folgenden Sitzung habe ich die Thera abgebrochen.
Mittlerweile mache ich eine Verhaltenstherapie; diese Art von Therapie - wahrscheinlich das krasseste Gegenteil - ist für mich glaube ich besser geeignet.
Ich bezweifle nicht, dass die EMDR-Therapie bei vielen Menschen erfolgreich ist. Ganz wichtig ist aber auf jeden Fall, dass der Patient für diese besondere Art von Therapie offen ist. Und wenn er sich nicht darauf einlassen kann, sollte es der Therapeut auf keinen Fall "erzwingen"...
Liebe Grüße,
Mia

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pilates
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Beitrag So., 31.08.2008, 22:59

Mach Dir nichts draus Mia,
ich hab das auch schon von andern gehört: diese EMDR-Theras scheinen ein besondrer Menschenschlag zu sein. Die wollen echt die Probs loswerden, notfalls incl. Patient.
Not my cup of tea..
pilates


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Zerrissene
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Beiträge: 757

Beitrag Mo., 01.09.2008, 05:25

mia777 hat geschrieben: Ich bin mit EMDR überhaupt nicht klar gekommen;...;teilweise habe ich mich so sehr gegen die Übungen gesträubt, dass ich nicht einmal mehr die Augen von links nach rechts bewegen konnte.
Die Thera reagierte darauf sehr unangemessen: Sie meinte, ich könnte ja auch "aufstehen und zur Tür gehen", wenn ich meinen würde, dass mir "der ganze sch***" nichts bringen würde - nach der darauf folgenden Sitzung habe ich die Thera abgebrochen.
Liebe Mia,

ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Und es hat schon einen Grund, warum du dich auf EMDR nicht einlassen konntest. Nein! Eigentlich viele Gründe.
Vielleicht war es von Anfang an nicht die richtige Therapeutin. Zum anderen muss man stark und damit stabil sein (das kann Jahre dauern...). Dann ist das Ganze kein Zuckerschlecken sich die Bilder anzugucken. Hier gibt es z.T. auch viele Widerstände. Loslassen, sich fallen lassen, damit die Kontrolle an den Therapeuten abgeben. Da muß so viel Vertrauen vorhanden sein.
Und ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass keine Bilder kamen, weil ich mich sträubte. Das ist doch auch ein Zeichen dafür, wie stark die Schutzmauern sind.

Ich kann jetzt leider nicht weiterschreiben. Mein 1. Arbeitstag naht...

Liebe Grüße von mir

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Lucinda
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Beitrag Mo., 01.09.2008, 14:59

Hallo Mia,
ich kann Zerrissene nur Recht geben, da ist bei dir- seitens der Thera- wirklich einiges schief gelaufen.....

Hallo Zerrissene,

na, wie war der erste Arbeitstag? Ich hoffe er ist ganz gut verlaufen.
Zu deiner Frage mit den Anteilen die eine Rente wollen...so ähnlich kenne ich das auch. Nur dass die Anteile die arbeitsunfähig sind, bei uns leider überwiegen. Vllt. hilfts dir ja Tagebuch zu schreiben, und mal aufzuzählen wer genau da ist, und wer genau arbeitsfähig und -willig ist?

Ich finds super, dass dein Therapeut so vorsichtig ist. Meine Thera ist auch Traumathera und hat letztes Jahr mit der EMDR-Ausbildung angefangen. Bei mir, wenn ich überhaupt mal dazu in der Lage bin, wird das noch ne kleine Ewigkeit dauern. Sie sagte schon, dass es bei dissoziativen Menschen sehr schwierig ist, und viel Erfahrung des Theras voraussetzt.
Werd ich wohl kein Versuchskaninchen werden können....

Liebe Grüße,
Lucinda
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.


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Zerrissene
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Beitrag Mo., 01.09.2008, 18:49

Hallo Lucinda,

mir brummt der Schädel. Hochmoderne Technik und ich mußte schon am 1. Tag in der Offizin stehen (Leute bedienen...). Tja, wo liegt denn überhaupt der Traubenzucker?... Und, und, und.
Keiner, der hinter dir steht und dir die kleinen Kästchen, die auf dem Monitor aufleuchten, erklärt, weil dort echt Personalmangel herrscht.
Insgesamt ist es wohl für mich besser, weil ich nicht mehr alles machen muss. Da gibts strenge Arbeitsteilung.
Und nächste Woche komme ich in eine kleinere Apotheke, wo ich dann in Ruhe eingearbeitet werde (Hallo?).
Rein, ins kalte Wasser, entweder du schwimmst oder du gehst unter.
Für mich ist es die modernste Apotheke, die ich bisher kennengelernt habe, weil fast alles automatisch abläuft. Ich muss nicht mal mehr manuell Arzneimittel bestellen.
Trotzdem habe ich immer schön gelächelt. Patienten können mitfühlend sein, wenn du denen erklärst, dass es dein 1. Arbeitstag ist und du mit der Technik noch nicht so vertraut bist.
Und die haben dort sogar zwei Kosmetikerinnen. Nicht schlecht für mich, wenn ich mich dort irgenwann Angekommen fühlen sollte.

Hier herrscht Ausnahmezustand, was das Innere betrifft. Alle kennen wohl meine Situation und lassen mich in Ruhe. Im Ernstfall ist es eigentlich immer so. Da merke ich fast nichts. Wie: "Alarm! Alle auf die Plätze und nur zuschauen..." Hoffentlich hält das ne Weile so an, zumindest bis zum Wochenende. Dafür wird es dann wieder besonders heftig sein...

Mein Traumathera ist wirklich ein guter Therapeut. Er hat viele Ausbildungen hinter sich (ist u.a. EMDR-Supervisor) und sehr geduldig. Muss das echt hervorheben, ich bewundere immer wieder seine Geduld, was uns angeht.

Ich hätte mich schon längst aufgegeben.

Liebe Grüße von mir

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