So viel Neid auf Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
anthea
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 11

Konflikte mit der Therapeutin und Konkurenzdenken

Beitrag Mi., 13.01.2021, 13:15

Hallo.

Ich habe irgendwie einen Koflikt mit mit meiner Therapeutin (eigentlich Heilpraktikerin) und habe auch das Gefühl ich stehe in Konkurenz zu ihr.

Sie ist ca 10 Jahre älter als ich und ihre Kinder sind zt schon Erwachsen oder in der späten Kindheit. Es scheint auch so dass sie erst jetzt wo ihre Kinder größer sind beruflich durchstartet bzw. mehr arbeitet. Soweit ich weiß hat sie zwar gearbeitet as ihre Kinder kleiner waren aber sicher nicht besonders viel.

Ich selbst habe zwei noch recht kleine Kinder (noch nicht in der Schule) und mein Beruf war und ist mir immer sehr wichtig. Ich habe mir vor den Kindern beruflich schon einiges aufgebaut - bin leider durch die Kinder etwas gebremst worden obwhohl ich zweimal bald wieder eingestigen bin - und bin jetzt dabei wieder viel Energie in den Beruf zu stecken.

Ich brauche das einfach habe ansich auch gute Kinderbetreuung aber stoße oft auf Unverständnis und habe das Gefühl als vielarbeitende Mutter kritisch beäugt werde. Ich muss mir leider auch in meiner Partnerschaft sehr viel dazu erkämpfen und mich belastet das zur Zeit wirklich sehr. Ich sehe hier sehr viele alte Rollenkonflikte und habe von anderen Frauen ähneliches gehört. Bin im technischen -ehe rmännlich dominerten Bereich-unterwegs. Ich glaube ich habe schon anerkennung im Job aber fühle mich manchmalsehr gebremst obwohlich genau weiß was ich will.

Das habe ich auch mit ihr besprochen ich hatte schon das Gefühl dass sie es auf der eien Seite versteht auf der anderen Seite dann aber nur ihr Bullerbü Umfeld auskramt wo doch alle Kinder und Beruf so gut vereinen und glücklich dabei sind. Wo es keine Kämpfe gibt wer wie viel arbeitet sondern die Männer doch freiwillig den Frauen den beruflichen vortritt lassen. Ich habe dann gesagt, dass es leider nicht überall so ist . Sie kramt im Gegenzug nur noch mehr Beispiele in ihrem Umfeld raus wo es doch ach so gut funktioniert . Auf der einen Seite macht mich das neidisch und auf der anderen Seite befeuert sie damit so einen Wunden Punkt von mir weil ich mir das sicher immer weiter erkämpfen muss.

Es ist schön wenn es bei ihr und in ihrem Umfeld so gut klappt nur warum muss sie mir das unter die Nase halten? Das verletzt mich irgendwie.
Es war schon öfter so, dass wenn ich beruflich irgendein thema hatte sie immer ihren Beruf herausgekehrt hat wo das angeblich zum Glück nicht so ist.
Ich bin zb ein Mensch der gerne im Team mit Kollegen arbeitet bin aber aufgrund der Situation ins Homeoffice verbannt. Das ist unter den Umständen ok macht mir aber schon zu schaffen. SIe hält mir dann nur unter die Nase, dass sich für sie beruflich ja ga nichts ändert und alle so dankbar sind zu ihr zu kommen da sie ja aufgrund ihres Berufes so viel wichtiger ist als die Leute im Homeoffice.
Somit habe ich auch das Gefühl in Konkurenz zu ihr zu stehen und sie will mir immer wieder bei Themen wo ich beruflich irgendwie hadere ins Gesicht knallen, dass es doch bei ihr so viel besser ist und sie so viel wichtiger als ich bin. (ich bin mit meinem Job übrigens sehr wohl auch relvant da wir die ganze IT Infrastruktur für die Republik zur Verfügung stellen).

Was meint ihr wie kann ich das ansprechen. Ich habe zu diesem Thema doch echt Konflikte mit ihr und weiß nicht wie ich das lösen soll. Ich habe oft das Gefühl sie fühlt sich so wichitg und sieht meinen Job eigentlich auch nicht als wichtig an.

Danke

Werbung

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3348

Beitrag Mi., 13.01.2021, 13:29

Dass sie eigentlich Heilpraktikerin ist und eben keine richtige Therapeutin, zeigt sich an diesem Problem sehr deutlich. Sie hat keine vergleichbare Ausbildung und darum kann man eigentlich auch nicht erwarten, dass sie so arbeitet als hätte sie die. Das wirst du auch nicht ändern können.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3907

Beitrag Mi., 13.01.2021, 13:39

Ich sehe das wie Montana: Heilpraktikerin
Keine qualifizierte Ausbildung und das merkt man schon an solchen relativ "banalen" Themen
Damit will ich keineswegs das Thema und seine Bedeutung für dich abwerten!

Warum gehst du da hin?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
anthea
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 11

Beitrag Mi., 13.01.2021, 13:48

Warum ich da hin gehe?
Ansich finde ich sie ganz gut und konnte schon einiges mit ihr bearbeiten.
Sie sagt ja selbst sie sei eigentlich richtige Psychotherapeutin mir hat sie ihre Ausbildung in Österreich gemacht und das Verfahren ist in Deutschland nicht offiziell anerkannt - in Österreich schon. Daher der Heilpraktikerschein.

Werbung

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3907

Beitrag Mi., 13.01.2021, 13:52

sorry aber "eigentlich richtige Psychotherapeutin" - naja
Mir wäre das nicht genug und ich finde ihre Reaktion bei selbst so einem banalen Thema zeigt dass sie nicht gut qualifiziert ist

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3348

Beitrag Mi., 13.01.2021, 14:27

Manchmal hat es auch einen Grund, dass ein Verfahren nicht anerkannt ist. Welches hat sie denn gelernt?

Benutzeravatar

Fairness
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1650

Beitrag Mi., 13.01.2021, 14:52

Hallo anthea,

die Phase deiner Therapie liest sich anstrengend... Und ich finde das schön, dass du Teamarbeit in deinem Beruf magst. Im Team haben die Menschen oft gemeinsames Ziel und schauen zusammen, an welchem Wege sie das erreichen können. Ich könnte mir vorstellen, dass es möglicherweise ein Aspekt ist, welches dich daran anspricht.

Das scheint in deiner Therapie zur Zeit anders zu sein und ich frage mich, ob du und deine Therapeutin euer gemeinsames Therapieziel klar formuliert habt. Und falls ja, ob du den Eindruck hast, dass die Information, welche sie dir in den Sitzungen gibt, kein wenig zu seinem Erreichen beitragen könnte...

Nebenbei machte es mich nachdenklich, dass du beruflich die Teamarbeit schätzt... Familie erlebst und akzeptierst du jedoch so, dass du kämpfen musst. Das Teamdenken kann auch ein Aspekt der Familie sein... und dafür gibt es auch Therapieangebote, zum Beispiel für Paare. Vielleicht versucht deine Therapeutin dir zu zeigen, dass es auch anders gehen könnte, wenn sie dir die Geschichten erzählt... von anderen Familien, von anderen Berufen.

Es ist für mich schwierig einzuschätzen, in wie weit es bei euch zutrifft, jedoch schreibe ich das - manchmal macht bei der Interpretation bestimmter Aussagen auch die eigene Einstellung viel aus: ob man sich inspirieren lässt und neugierig ist, oder das als Vergleichen erlebt, welches auf Differenzen und Schwächen zielt...

Eine Sache hat mich noch überrascht: hat sie das wortwortlich so ausgesprochen, dass sie mit ihrem Job 'so viel wichtiger ist' als du mit deinem? Puh, das wäre eine andere Nummer.

Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass sich die Situation bald klären lässt oder du für dich eine andere Entscheidung findest.

Lieben Gruß,
Fairness
Zuletzt geändert von Fairness am Mi., 13.01.2021, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4599

Beitrag Mi., 13.01.2021, 14:56

Sie reagiert auf Alltagsebene, wie eine Freundin, Bekannte, Kollegin. Eine Psychotherapeutin oder eigentlich jede halbwegs ausgebildete Person in einem helfenden Beruf sollte aber anders regieren.

Sie reagiert im Grunde auf mehreren Ebenen falsch. Ich sehe da, wie meine Vorschreiberinnen, ein Problem in der Schmalspurausbildung der Frau und in einem doch eher eng gefassten Reflexionsvermögen ihrerseits.
amor fati

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
anthea
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 11

Beitrag Mi., 13.01.2021, 15:14

Sie ist integrative gestalttherapeutin. Ich muss dazusagen ich mache die Theraphie nicht aufgrund eines ganz akuten Problems sondern eher zur selbsterfahrung. Meis ttut mir das auch sehr gut und ich mache es gerne.

Mit dem aufzeigen wie es andere anders machen trifft sie aber einen total Wunden Punkt bei mir. Glaubt mir es ist mein ganz persönliches Problem, dass mein Partner mich eben nicht immer bei meinen beruflichen Vorhaben unterstützt da ihm seine Karriere auch so wichtig ist. Deshalb verschaffen mir soche Bemerkungen wirklich einen Stich ins Herz, nicht weil ich nicht offen bin für anders sondern weil ich weiß, dass es bei mir nie so sein wird und auch Neid bei mir auslöst. Das ist leider immer wieder ein Konfliktpotential in meiner Partnerschaft und alleine kann ich es nicht ändern da mein Partner auch kein Interesse an Paartheraphie hat (aber anderss Thema)
Das weiß sie ansich auch aber trotzdem reibt sie mir es unter die Nase.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
anthea
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 11

Beitrag Mi., 13.01.2021, 15:16

und ja es ist wohl nicht so eine richtige Therapeut/Patient Beziehung wie ich hier öfter lese. Ich sehe mich aber auch nicht als Patient sondern als zahlender Kunde wo man sich auf Augenhöhe begegnet. Es geht mir darum Zeit zu haben mich mit mir selbst und meinen Anliegen zu beschäftigen. Und in gewisser Weise ja sehe ich die Theraphie auch als Teamarbeit gemeinsam mic selbst verstehen zu lernen.


pandas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 77
Beiträge: 4613

Beitrag Mi., 13.01.2021, 15:20

Das Phänomen des Erzählens von Geschichten von Anderen, auch Bekannte, Freunde der Therapeutin, wo alles rund läuft und die von einem selbst geschilderten Themen, ganz easy sind und supi gelöst werden, kenne ich auch, und zwar von zugelassenen Psychotherapeutinnen, sowohl TP als auch VT. Ich denke nicht, dass dies mit ihren Qualis an sich zu tun hat.
Irgendwie ist es aber leider in der Praxis gang und gebe, obwohl es in der Theorie wohl (aus gutem Grund) nicht empfohlen wird.
Vlt Vermeidungsverhalten der Therapeutinnen, sich schwierigere Themen genau und indvidualistisch anzuschauen?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4599

Beitrag Mi., 13.01.2021, 15:37

Sie scheint dir aber nicht auf Augenhöhe zu begegnen. Und dein Problem mit der Berufs-und Paarsituation umzugehen, kannst du so auch nicht lösen, im Gegenteil.

Aber wenn das für dich als zahlende Kundin okay ist....
amor fati


Sehn-Sucht
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 60
Beiträge: 113

Beitrag Mi., 13.01.2021, 17:37

anthea hat geschrieben: Mi., 13.01.2021, 13:15 Was meint ihr wie kann ich das ansprechen. Ich habe zu diesem Thema doch echt Konflikte mit ihr und weiß nicht wie ich das lösen soll. Ich habe oft das Gefühl sie fühlt sich so wichitg und sieht meinen Job eigentlich auch nicht als wichtig an.
Wäre es eine THerapie und eben kein Coaching, wäre es doch gar keine Frage, wie du das ansprechen könntest - du würdest es an- und ausssprechen, oder? Und ihr würdet euch das gemeinsam anschauen.

Benutzeravatar

Malia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 71
Beiträge: 7470

Beitrag Mi., 13.01.2021, 18:44

Was meint ihr wie kann ich das ansprechen. Ich habe zu diesem Thema doch echt Konflikte mit ihr und weiß nicht wie ich das lösen soll. Ich habe oft das Gefühl sie fühlt sich so wichitg und sieht meinen Job eigentlich auch nicht als wichtig an
Wenn ich einen Konflikt mit meiner Therapeutin hatte, den ich nicht allein durch Ehrlichkeit mit mir selbst lösen konnte, habe ich ihn angesprochen - und mir vorher meine Erwartung bewusst gemacht.
Das "Wie" spielt dabei keine so große Rolle, so lange eine wertschätzende Haltung bestehen bleibt.
"Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist lediglich eine Illusion”
Albert Einstein

Benutzeravatar

Fairness
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1650

Beitrag Mi., 13.01.2021, 18:52

anthea hat geschrieben: Mi., 13.01.2021, 15:14 Deshalb verschaffen mir soche Bemerkungen wirklich einen Stich ins Herz, nicht weil ich nicht offen bin für anders sondern weil ich weiß, dass es bei mir nie so sein wird und auch Neid bei mir auslöst.
Das hat Konfliktpotential in deiner Partnerschaft und ich könnte mir vorstellen, dass du mindestens hin und wieder diesen Konflikt auch in dir zu spüren bekommst, wenn dein Gegenüber in gewissen Themen momentan 'unbeweglich' ist (und du auch)... Aus meiner Erfahrung kenne ich das so, dass ein Ausweg für solche Konflikte eine gut überlegte Entscheidung ist, wie auch immer sie aussieht... basiert darauf, was braucht man wirklich, und warum... dass man sich mit verschiedenen Möglichkeiten nicht wiederholend auseinandersetzen muss.

anthea hat geschrieben: Mi., 13.01.2021, 15:14 Das weiß sie ansich auch aber trotzdem reibt sie mir es unter die Nase.
Zu deiner ursprünglichen Frage, finde ich auch, dass es wichtig ist, das anzusprechen. Vielleicht sieht sie noch nicht, wie es dir damit geht... dass dich das wiederholend verletzt. Das würde ich ihr sagen. Alles Liebe.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag