Vertrauen zum Therapeuten fassen
Vertrauen zum Therapeuten fassen
Hallo Zusammen,
ich bin seit September bei einem neuen Therapeuten und mache eine Schematherapie. Wie schon in der vorherigen Therapie fällt es mir sehr schwer Vertrauen zum Therapeuten zu fassen.
Nun hatte ich in der letzten Stunde einen heftigen Flashback. Ich hab mich aufgrund dessen überhaupt nicht mehr sicher in der Stunde gefühlt. Er hat sehr behutsam versucht mir die Anspannung und Panik zu nehmen (Achtsamkeitsübungen, frische Luft), aber jedes mal wenn wir weiter machen wollten, bin ich tiefer abgerutscht. Ich wollte eigentlich nur noch gehen, hab mich aber nicht getraut das zu sagen.
Am Ende ging es darum,dass die Therapiesituation bedrohlich auf mich gewirkt hat, weil meine Emotionen im Flashback-Gefühl festhingen. Ich hatte im Flashback Angst vor einer Person, die sich auf den Therapeuten übertragen hat.
Ich hab ihm aber auch gesagt, dass ich immer sehr angespannt bin, wenn ich hier her komme. Ich fühle mich eingeschüchtert von ihm, weil ich das Gefühl habe, dass er mich durchschaut und mich besser versteht als ich mich selbst. Außerdem schüchtern ich Männer generell schnell ein und wirken bedrohlich und unberechenbar auf mich.
Dazu rechne ich jederzeit damit, dass er umschwenkt und nicht mehr freundlich und verständnisvoll ist.
Er hat mir erklärt, dass meine Art von Traumatisierung eine Dynamik hat, die bei vielen Patienten ähnlich ist und es daher so auf mich wirkt, als könnte er in mich hinein schauen.
Er hat mich gefragt, was mir helfen würde. Ich wusste in der Stunde keine Antwort darauf und bin auch jetzt ratlos. Welche „vertrauensbildenden Maßnahmen“ haben denn bei euch gut funktioniert? Ich weiß gar nicht in welche Richtung das gehen könnte, außer Reden, Reden, Reden.
LG, Saly
ich bin seit September bei einem neuen Therapeuten und mache eine Schematherapie. Wie schon in der vorherigen Therapie fällt es mir sehr schwer Vertrauen zum Therapeuten zu fassen.
Nun hatte ich in der letzten Stunde einen heftigen Flashback. Ich hab mich aufgrund dessen überhaupt nicht mehr sicher in der Stunde gefühlt. Er hat sehr behutsam versucht mir die Anspannung und Panik zu nehmen (Achtsamkeitsübungen, frische Luft), aber jedes mal wenn wir weiter machen wollten, bin ich tiefer abgerutscht. Ich wollte eigentlich nur noch gehen, hab mich aber nicht getraut das zu sagen.
Am Ende ging es darum,dass die Therapiesituation bedrohlich auf mich gewirkt hat, weil meine Emotionen im Flashback-Gefühl festhingen. Ich hatte im Flashback Angst vor einer Person, die sich auf den Therapeuten übertragen hat.
Ich hab ihm aber auch gesagt, dass ich immer sehr angespannt bin, wenn ich hier her komme. Ich fühle mich eingeschüchtert von ihm, weil ich das Gefühl habe, dass er mich durchschaut und mich besser versteht als ich mich selbst. Außerdem schüchtern ich Männer generell schnell ein und wirken bedrohlich und unberechenbar auf mich.
Dazu rechne ich jederzeit damit, dass er umschwenkt und nicht mehr freundlich und verständnisvoll ist.
Er hat mir erklärt, dass meine Art von Traumatisierung eine Dynamik hat, die bei vielen Patienten ähnlich ist und es daher so auf mich wirkt, als könnte er in mich hinein schauen.
Er hat mich gefragt, was mir helfen würde. Ich wusste in der Stunde keine Antwort darauf und bin auch jetzt ratlos. Welche „vertrauensbildenden Maßnahmen“ haben denn bei euch gut funktioniert? Ich weiß gar nicht in welche Richtung das gehen könnte, außer Reden, Reden, Reden.
LG, Saly
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Zeit und Humor würde ich sagen.
Auch mal über was entspanntes reden zwischendurch
Auch mal über was entspanntes reden zwischendurch
Ja Zeit ist sicher hilfreich. Er ist immer ziemlich schnell zur Sache gekommen. Ich hab ihm auch schon mal gesagt, dass es mir zu schnell geht.
Humor, hm, ja das würde helfen, aber irgendwie bin ich in den Stunden zu angespannt. Als wir die Achtsamkeitsübung gemacht haben, mussten wir zwischendrin beide mal lachen. Das hat zwar die Anspannung genommen, aber braucht ansonsten wohl Zeit.
Er hat allerdings nach konkreten Ideen gefragt und da bin ich überfragt was er überhaupt damit meint.
Humor, hm, ja das würde helfen, aber irgendwie bin ich in den Stunden zu angespannt. Als wir die Achtsamkeitsübung gemacht haben, mussten wir zwischendrin beide mal lachen. Das hat zwar die Anspannung genommen, aber braucht ansonsten wohl Zeit.
Er hat allerdings nach konkreten Ideen gefragt und da bin ich überfragt was er überhaupt damit meint.
Was genau bedeutet es denn für dich, wenn er dich durchschauen würde? Was würde er da Schlimmes finden? Warum ist dir die Vorstellung unangenehm, wenn er dich besser versteht als du dich selbst?
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Hast du das Gefühl, dort abliefern zu müssen?
[/quote]
Hast du das Gefühl, dort abliefern zu müssen?
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Nein eigentlich nicht. Am Anfang war das so aber eigentlich haben wir das geklärt.
Aber ich habe halt Immer das Gefühl eingeschüchtert zu sein. Und das Gefühl, dass er unberechenbar ist. Obwohl ich rational weiß, dass es nicht so ist. Wie gesagt, wir haben darüber eigentlich auch schon gesprochen.
Hast du das Gefühl, dort abliefern zu müssen?
[/quote]
Nein eigentlich nicht. Am Anfang war das so aber eigentlich haben wir das geklärt.
Aber ich habe halt Immer das Gefühl eingeschüchtert zu sein. Und das Gefühl, dass er unberechenbar ist. Obwohl ich rational weiß, dass es nicht so ist. Wie gesagt, wir haben darüber eigentlich auch schon gesprochen.
Naja, ich verstehe momentan selbst sehr viel noch nicht, was meine Gedanken und Gefühle angeht. Er hat es so zusammen gefasst: Sie haben das Gefühl jemand, der auf Sie total bedrohlich wirkt, sagt Ihnen, das alles gut ist.
Das trifft es ganz gut. Aber mir geht’s hauptsächlich ums Vertrauen fassen, ich würde da irgendwie gerne „den Schalter umlegen“. Auch wenn ich weiß , dass es da eigentlich keinen Schalter gibt. Aber ich tu mir jedesmal aufs Neue schwer.
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Hallo Saly,
Ich kenne dieses Gefühl zu gut. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich dieses Vertrauen aufbauen konnte, was für mich ziemlich plausibel zu erklären war aufgrund meiner Vergangenheit. Mir hat es zum Beispiel geholfen, dass ich für mich versucht habe das Wort Vertrauen nicht mehr so mächtig wirken zu lassen. Welche therapeutische Beziehung wünsche ich mir? Wieviel bin ich bereit wann zu offenbaren? Wieviel kann ich offenbaren? Was wünsche ich mir von meinem Therapeuten? Wieviel bin ich bereit zu geben? Und vor allem; bin ich bereit dieses Vertrauen zu erkennen und auch anzunehmen?
Versuche doch mal für dich selbst aufzugliedern was du dir wünschst - und da zählt es erst einmal gar nicht wie du das umsetzen könntest. Schritt für Schritt. Du gibst das Tempo vor, du entscheidest, wie weit du dich wann öffnest und dieses Denken nimmt dir schon mal enorm Druck raus - so war es bei mir zumindest.
Ich kenne dieses Gefühl zu gut. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich dieses Vertrauen aufbauen konnte, was für mich ziemlich plausibel zu erklären war aufgrund meiner Vergangenheit. Mir hat es zum Beispiel geholfen, dass ich für mich versucht habe das Wort Vertrauen nicht mehr so mächtig wirken zu lassen. Welche therapeutische Beziehung wünsche ich mir? Wieviel bin ich bereit wann zu offenbaren? Wieviel kann ich offenbaren? Was wünsche ich mir von meinem Therapeuten? Wieviel bin ich bereit zu geben? Und vor allem; bin ich bereit dieses Vertrauen zu erkennen und auch anzunehmen?
Versuche doch mal für dich selbst aufzugliedern was du dir wünschst - und da zählt es erst einmal gar nicht wie du das umsetzen könntest. Schritt für Schritt. Du gibst das Tempo vor, du entscheidest, wie weit du dich wann öffnest und dieses Denken nimmt dir schon mal enorm Druck raus - so war es bei mir zumindest.
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.
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Es gibt, glaube ich, nicht DEN Schalter, um Vertrauen zu fassen.
Das wächst einfach nur - durch gute Erfahrungen. Das heißt auch, den Mut zu haben, Dinge, die einem durch den Kopf gehen, anzusprechen. Und das geht auch, wenn es nur langsam vorangeht.
Für mich war das Vertrauen fassen auch ein steiniger Weg.
So, wie du ihn erlebst, das wäre denke ich, ein sehr gutes Thema, um es mit der Zeit auflösen zu können.
Das wächst einfach nur - durch gute Erfahrungen. Das heißt auch, den Mut zu haben, Dinge, die einem durch den Kopf gehen, anzusprechen. Und das geht auch, wenn es nur langsam vorangeht.
Für mich war das Vertrauen fassen auch ein steiniger Weg.
So, wie du ihn erlebst, das wäre denke ich, ein sehr gutes Thema, um es mit der Zeit auflösen zu können.
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Saly hat geschrieben: ↑Fr., 19.11.2021, 16:26Außerdem schüchtern ich Männer generell schnell ein und wirken bedrohlich und unberechenbar auf mich.
Dazu rechne ich jederzeit damit, dass er umschwenkt und nicht mehr freundlich und verständnisvoll ist.
Er hat mir erklärt, dass meine Art von Traumatisierung eine Dynamik hat, die bei vielen Patienten ähnlich ist und es daher so auf mich wirkt, als könnte er in mich hinein schauen.
Er hat mich gefragt, was mir helfen würde. Ich wusste in der Stunde keine Antwort darauf und bin auch jetzt ratlos. Welche „vertrauensbildenden Maßnahmen“ haben denn bei euch gut funktioniert? Ich weiß gar nicht in welche Richtung das gehen könnte, außer Reden, Reden, Reden.
Evtl Therapie bei einer Frau machen?
Wie kam es denn zu dem Flashback? War das einfach so oder hat irgendwas das in der Therapie stattgefunden hat das getriggert?
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Wenn du ihm sagst, dass es dir zu schnell geht dann hast du ihm doch schon gesagt, was du brauchst. Konnte er das dann für dich ausreichend umsetzen? Nimmt er da jetzt für dich adäquat Rücksicht auf deine Bedürfnisse?
Falls nein, dann hast du einen guten Grund dass dir das Vertrauen fehlt.
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Dass ihr da mal drüber gesprochen habt ist gut, aber das lässt in keiner Weise erwarten, dass tiefsitzende irrationale Gefühle dieser Art dadurch verschwinden.
Ich sehe Vertrauen in andere Menschen als ein Kontinuum, also wem ich in meinem Leben wie tiefgehend vertrauen kann, nicht als einen Fall von Alles oder Nichts.
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Ich finde, dass hast du schön formuliert, münchnerkindl und da gebe ich dir Rechtmünchnerkindl hat geschrieben: ↑Fr., 19.11.2021, 18:45
Dass ihr da mal drüber gesprochen habt ist gut, aber das lässt in keiner Weise erwarten, dass tiefsitzende irrationale Gefühle dieser Art dadurch verschwinden.
Im Endeffekt musst du herausfinden, was du brauchst.
Ein guter Kollege von mir sagte mal etwas, das ich mir bis heute immer wieder versuche bewusst zu machen:
"Fühle, was ich denke funktioniert nie" - und das ist immer der erste Schritt, was du toll umgesetzt hast, indem du dein Problem beschreibst.
Du sprichst an, was du fühlst bzw wie du dich fühlst, nun liegt es daran für dich herauszufinden, was du brauchst um die Sicherheit zu bekommen, damit du dich fallen lassen kannst.
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.
Liebe Saly,
Ich finde das Thema superspannend. Ich mache auch Schematherapie und erst im nachhinein weiß ich wie lange es gebraucht hat um Vertrauen zu fassen (eineinhalb Jahre) und seltsamerweise weiß ich auch den Moment wo es auf einmal 'klick' gemacht hat. Und das hat tatsächlich alles verändert.
Der Weg dahin war echt schwierig und ich glaube viel hat auch mein Therapeut gemacht was ich gar nicht wirklich gemerkt habe. So einen richtigen Rat kann ich dir gar nicht geben, außer vielleicht nicht so viel darüber nachzudenken sondern versuchen dich auf den Prozess einzulassen. Ich habe irgendwann begriffen, dass das jedesmal ein Schema bei mir ist, wenn wieder das Misstrauen hochkam. Dadurch wurde es leichter zu durchschauen, weil man sich vom Gefühl distanzieren und von außen kritisch draufschauen kann.
LG, caduta
PS: In der Schematherapie passiert so vieles was man anfangs (und teilweise auch ziemlich lange) nicht versteht. Einfach weil es nicht kognitiv läuft sondern weil man Dinge vom Gefühl her begreifen muss. Und das muss erst reifen. Ich weiß gerade nicht wie ich es beschreiben soll. Ich stecke selbst noch mittendrin. Eigentlich wollte ich nur sagen, ich kann dich gut verstehen
Ich finde das Thema superspannend. Ich mache auch Schematherapie und erst im nachhinein weiß ich wie lange es gebraucht hat um Vertrauen zu fassen (eineinhalb Jahre) und seltsamerweise weiß ich auch den Moment wo es auf einmal 'klick' gemacht hat. Und das hat tatsächlich alles verändert.
Der Weg dahin war echt schwierig und ich glaube viel hat auch mein Therapeut gemacht was ich gar nicht wirklich gemerkt habe. So einen richtigen Rat kann ich dir gar nicht geben, außer vielleicht nicht so viel darüber nachzudenken sondern versuchen dich auf den Prozess einzulassen. Ich habe irgendwann begriffen, dass das jedesmal ein Schema bei mir ist, wenn wieder das Misstrauen hochkam. Dadurch wurde es leichter zu durchschauen, weil man sich vom Gefühl distanzieren und von außen kritisch draufschauen kann.
LG, caduta
PS: In der Schematherapie passiert so vieles was man anfangs (und teilweise auch ziemlich lange) nicht versteht. Einfach weil es nicht kognitiv läuft sondern weil man Dinge vom Gefühl her begreifen muss. Und das muss erst reifen. Ich weiß gerade nicht wie ich es beschreiben soll. Ich stecke selbst noch mittendrin. Eigentlich wollte ich nur sagen, ich kann dich gut verstehen
Ich war zuvor bei einer Frau, da war es ähnlich schwierig. Ging bisschen in eine andere Richtung aber hatte auch mit Vertrauen fasse zu tun.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Fr., 19.11.2021, 18:40 Evtl Therapie bei einer Frau machen?
Wie kam es denn zu dem Flashback? War das einfach so oder hat irgendwas das in der Therapie stattgefunden hat das getriggert?
Ich weiß nicht ob du Schematherapie kennst. Wir haben eine Stühl-Arbeit gemacht und ich sollte mich ganz auf das bestimmte Gefühl konzentrieren und mich in die Kindheit zurück treiben lassen, um zu schauen woher ich das Gefühl kenne. Naja und die Situation an die ich mich erinnert habe, das Gefühl, hat den Flashback ausgelöst.
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