Fördert Reparenting in der Therapie Übertragungsliebe?
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Fördert Reparenting in der Therapie Übertragungsliebe?
Hallo Ihr Lieben
Ich lese gerade viel zu dem Thema Schematherapie und dem "Reparenting"; also der Nach- und Neubeelterung.
Mich würden eure Erfahrungen zu diesem Thema interessieren und in mir kommt die Frage auf, ob das sogenannte Nachbeeltern eine Übertragungsliebe nicht noch intensivieren könnte.
Freue mich auf eure Antworten,
Liebe Grüße,
Sternchen
Ich lese gerade viel zu dem Thema Schematherapie und dem "Reparenting"; also der Nach- und Neubeelterung.
Mich würden eure Erfahrungen zu diesem Thema interessieren und in mir kommt die Frage auf, ob das sogenannte Nachbeeltern eine Übertragungsliebe nicht noch intensivieren könnte.
Freue mich auf eure Antworten,
Liebe Grüße,
Sternchen
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.
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Ich hab längere Zeit Schematherapie gemacht, zu einer "Übertragungsliebe" ist es bei mir nicht gekommen. Wobei die Schematherapie vom Grundsatz her zu den verhaltenstherapeutischen Therapieformen gehört, der Begriff Übertragung aber meines Wissens aus der Psychoanalyse kommt, in der eine Übertragung erwünscht ist. Meine Therapeutin hat jedenfalls auch beim Reparenting immer sehr auf klare Grenzen geachtet, über die wir bei Bedarf auch offen gesprochen haben. Insofern ist meine Vermutung, dass durch die verhaltenstherapeutische Methodik (die eben keine Übertragung fördert) die Wahrscheinlichkeit eine Übertragungsliebe in der Schematherapie, auch mit Nachbeelterung, eher geringer ist als in einer Analyse.
Aber ankommen tut es am Ende wohl immer auf die beteiligten Personen.
Aber ankommen tut es am Ende wohl immer auf die beteiligten Personen.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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Ich dachte Übertragung kann in jeder Form von Psychotherapie stattfindenInga hat geschrieben: ↑Mo., 27.09.2021, 16:46 Ich hab längere Zeit Schematherapie gemacht, zu einer "Übertragungsliebe" ist es bei mir nicht gekommen. Wobei die Schematherapie vom Grundsatz her zu den verhaltenstherapeutischen Therapieformen gehört, der Begriff Übertragung aber meines Wissens aus der Psychoanalyse kommt, in der eine Übertragung erwünscht ist.
Manchmal steckt man ja auch nicht drin und eine Übertragung passiert, ob man will oder nicht.
Wie fand denn die Schematherapie statt, wenn ich das fragen darf?
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.
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in der Verhaltenstherapie heisst das nicht Übertragung
Das bedeutet natürlich nicht dass so etwas - egal wie man es nennt - nicht statt findet.
Meine Therapeutin setzt klar auch reparenting im Rahmen einer Traumatherapie auf Basis Verhaltenstherapie ein.
Aber ganz transparent, bei mir kommt es nicht zu nennenswert Übertragung, das fördert sie auch überhaupt nicht
Das bedeutet natürlich nicht dass so etwas - egal wie man es nennt - nicht statt findet.
Meine Therapeutin setzt klar auch reparenting im Rahmen einer Traumatherapie auf Basis Verhaltenstherapie ein.
Aber ganz transparent, bei mir kommt es nicht zu nennenswert Übertragung, das fördert sie auch überhaupt nicht
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Nun wenn man aber schon in der Übertragung drin ist, macht es reparenting garantiert nicht besser
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Einmal wöchentlich, ganz normalSternchen987 hat geschrieben: ↑Mo., 27.09.2021, 16:54
Wie fand denn die Schematherapie statt, wenn ich das fragen darf?
Ernsthaft - ich verstehe Deine Frage leider nicht, was meinst Du mit "wie"?
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Ich antworte jetzt mal ganz allgemein:
Natürlich führt Zuwendung, die in der Nachbeelterung seitens der Therapeutin enthalten ist, zu einer Steigerung der „Gegenempfindung“ auf Seiten der Patientin. So funktioniert ja Therapie ganz allgemein: Die Therapeutin ist präsent, hört zu, nimmt die Patientin wahr und ernst, setzt sich mit ihr auseinander,… bietet also auf diesem Weg Zuwendung und Beziehung an.
Eine Person, die bereits Übertragungsliebe (total bescheuerter Begriff!) für ihre Therapeutin empfindet wird mMn insofern nicht nur in diesem Gefühl bestätigt, sondern verstärkt es vermutlich auch.
Ich denke, es wird in Analysen stärker auftreten als in anderen Therapien, da andere Therapien idR transparenter sind. Umso mehr Transparenz und Klarheit und umso mehr sich die Therapeutin zeigt, desto eher nimmt die Übertragungsneigung der Patientin ab. Zudem wird durch die Transparenz der Übungsmodus deutlicher, denn die Nachbeelterung hat ja den Zweck, sich diese Fürsorge irgendwann selbst geben zu können.
Natürlich führt Zuwendung, die in der Nachbeelterung seitens der Therapeutin enthalten ist, zu einer Steigerung der „Gegenempfindung“ auf Seiten der Patientin. So funktioniert ja Therapie ganz allgemein: Die Therapeutin ist präsent, hört zu, nimmt die Patientin wahr und ernst, setzt sich mit ihr auseinander,… bietet also auf diesem Weg Zuwendung und Beziehung an.
Eine Person, die bereits Übertragungsliebe (total bescheuerter Begriff!) für ihre Therapeutin empfindet wird mMn insofern nicht nur in diesem Gefühl bestätigt, sondern verstärkt es vermutlich auch.
Ich denke, es wird in Analysen stärker auftreten als in anderen Therapien, da andere Therapien idR transparenter sind. Umso mehr Transparenz und Klarheit und umso mehr sich die Therapeutin zeigt, desto eher nimmt die Übertragungsneigung der Patientin ab. Zudem wird durch die Transparenz der Übungsmodus deutlicher, denn die Nachbeelterung hat ja den Zweck, sich diese Fürsorge irgendwann selbst geben zu können.
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Ich habe die Übertragungsliebe vom Feinsten hinter mir. Jetzt nach der PA merke ich, wie wertvoll diese Erfahrung ist. Die Neigung zur negativen Abhängigkeit im realen Leben ist nicht mehr vorhanden. Vielleicht muss es ganz intensiv werden, damit an der Stelle Heilung eintritt?
Ich weiß nicht.
Ich weiß nicht.
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Ich möchte mal drauf hinweisen, dass Nachbeelterung nicht gleichzusetzen ist mit Betüddelung, also rein positiv empfundener Zuwendung.
Eltern geben ja nicht nur Streicheleinheiten, sie geben Orientierung und eben zu Zeiten auch Korrektur. Liebevoll zwar im besten Fall, und geduldig und behutsam, aber halt fürs "Kind" nicht immer angenehm.
Von daher kann ich Nachbeelterung nicht zuerst mit Übertragungsliebe verbinden.
Mit Bindung schon.
Muss aber dazu sagen, dass ich von Übertragungsliebe wenig Ahnung habe. Ich krieg das aber meist so mit als eine Art "Glorifizierung" und Idealisierung der Bezugsperson/des/der Thera.
Wenn diese/r dann aber mal nachbeeltert in Bezug auf Grenzen setzen und Korrektur, kippt das wahrscheinlich umso heftiger ins Gegenteil von Schwärmerei und Idealisierung.
Für mich macht v.a. beständige Zuverlässigkeit und "Anwesenheit" Nachbeelterung aus.
Ehrliches Interesse an mir als Person und aufrichtige Auseinandersetzung mit mir.
Dass da jemand den "Rahmen" stabil halten kann für mich, in dem ich es riskieren kann, mich auszuprobieren, ohne dass die Beziehung aufgekündigt wird.
Eltern geben ja nicht nur Streicheleinheiten, sie geben Orientierung und eben zu Zeiten auch Korrektur. Liebevoll zwar im besten Fall, und geduldig und behutsam, aber halt fürs "Kind" nicht immer angenehm.
Von daher kann ich Nachbeelterung nicht zuerst mit Übertragungsliebe verbinden.
Mit Bindung schon.
Muss aber dazu sagen, dass ich von Übertragungsliebe wenig Ahnung habe. Ich krieg das aber meist so mit als eine Art "Glorifizierung" und Idealisierung der Bezugsperson/des/der Thera.
Wenn diese/r dann aber mal nachbeeltert in Bezug auf Grenzen setzen und Korrektur, kippt das wahrscheinlich umso heftiger ins Gegenteil von Schwärmerei und Idealisierung.
Für mich macht v.a. beständige Zuverlässigkeit und "Anwesenheit" Nachbeelterung aus.
Ehrliches Interesse an mir als Person und aufrichtige Auseinandersetzung mit mir.
Dass da jemand den "Rahmen" stabil halten kann für mich, in dem ich es riskieren kann, mich auszuprobieren, ohne dass die Beziehung aufgekündigt wird.
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Meine Erfahrung möchte ich auch mitteilen:
Die Übertragungsliebe habe ich größtenteils überwunden. Ich liebe meine Therapeutin nur noch ein bisschen, mag sie aber gerne und bin ihr wahnsinnig dankbar.
Vor einiger Zeit konnte ich nur an sie denken, teilweise den ganzen Tag. Ich wollte in ihren Arm, gestreichelt werden, sie berühren, am besten adoptiert werden. Ich habe sie geliebt, mehr als alles andere. Wenn ich sie angesehen habe, wusste ich aber immer, dass es Übertragung ist.
Wie bin ich davon losgekommen?
Wir haben mich gestärkt, ich liebe mich jetzt eher selbst als sie, ich bewältige meinen Alltag ohne ihre Hilfe. Ich finde jetzt, dass sie ein toller Mensch ist, ich selbst aber auch!
Die Übertragungsliebe habe ich größtenteils überwunden. Ich liebe meine Therapeutin nur noch ein bisschen, mag sie aber gerne und bin ihr wahnsinnig dankbar.
Vor einiger Zeit konnte ich nur an sie denken, teilweise den ganzen Tag. Ich wollte in ihren Arm, gestreichelt werden, sie berühren, am besten adoptiert werden. Ich habe sie geliebt, mehr als alles andere. Wenn ich sie angesehen habe, wusste ich aber immer, dass es Übertragung ist.
Wie bin ich davon losgekommen?
Wir haben mich gestärkt, ich liebe mich jetzt eher selbst als sie, ich bewältige meinen Alltag ohne ihre Hilfe. Ich finde jetzt, dass sie ein toller Mensch ist, ich selbst aber auch!
Hallo Hasenmaus,Hasenmaus123 hat geschrieben: ↑Di., 28.09.2021, 18:50
Wie bin ich davon losgekommen?
Wir haben mich gestärkt, ich liebe mich jetzt eher selbst als sie, ich bewältige meinen Alltag ohne ihre Hilfe. Ich finde jetzt, dass sie ein toller Mensch ist, ich selbst aber auch!
ich hoffe, es ist ok, wenn ich noch einmal nachfrage. Hast du deine Übertragungsliebe direkt angesprochen und dann gemeinsam mit ihr Strategien entwickelt dich mehr zu lieben? Inwiefern habt ihr dich gestärkt?
Viele Grüße!
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Ja, ich hab’s ihr gesagt. Es ist jetzt dann bald zwei Jahre her.
Wir haben mein Selbstbewusstsein erweitert, meinen Selbsthass in Selbstakzeptanz umgewandelt und mich im Alltag gestärkt. Dies lief durch viele Gespräche, Übungen und ein bestimmtes Hypnoseverfahren. Nachdem ich meine Ziele noch lange nicht erreicht habe, ist dies alles noch ausbaufähig. Mittlerweile kann ich ihr Widerworte geben, früher habe ich nur immer alles bejaht. Sie findet dies ganz toll und ist froh, dass ich mich endlich mal auflehne.
Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, dass man die Liebe für den Therapeuten auf sich selbst ummünzen muss. Genauso entwickelt es sich bei mir gerade. Es fühlt sich gut an, macht aber auch Angst. Angst, weil es etwas Neues ist, die Übertragungsliebe kenne ich ja schon.
Wir haben mein Selbstbewusstsein erweitert, meinen Selbsthass in Selbstakzeptanz umgewandelt und mich im Alltag gestärkt. Dies lief durch viele Gespräche, Übungen und ein bestimmtes Hypnoseverfahren. Nachdem ich meine Ziele noch lange nicht erreicht habe, ist dies alles noch ausbaufähig. Mittlerweile kann ich ihr Widerworte geben, früher habe ich nur immer alles bejaht. Sie findet dies ganz toll und ist froh, dass ich mich endlich mal auflehne.
Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, dass man die Liebe für den Therapeuten auf sich selbst ummünzen muss. Genauso entwickelt es sich bei mir gerade. Es fühlt sich gut an, macht aber auch Angst. Angst, weil es etwas Neues ist, die Übertragungsliebe kenne ich ja schon.
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