fühle mich unwohl beim Therapeuten
fühle mich unwohl beim Therapeuten
Hallo Zusammen,
ich bin vor kurzem umgezogen und habe den Therapeuten daher gewechselt. Ich hatte dort mittlerweile einige Stunden, aber mein Problem ist, dass ich mich von mal zu mal unwohler dort fühle. Es liegt gar nicht am Therapeuten, er macht gar nichts falsch oder übergriffig oder so. Er ist sehr einfühlsam und ehrlich. Ich kenne das auch schon aus der vorherigen Therapie, da habe ich ganz lange gebraucht um Vertrauen aufzubauen. Dort habe ich aber ganz lange bestimmte Themen einfach gar nicht erzählt, zB. dass ich Angst vor der Reaktion der Therapeutin hatte. Es war eher ein sehr ängstlich-unsicheres Gefühl.
Beim jetzigen Therapeuten ist es Panik. Ich fühle mich in seiner Praxis so eingeengt und unwohl. Nicht wegen der Praxis an sich, die Räume sind groß und hell. Ich habe ständig das Gefühl, ein paar Schritte zurück gehen zu müssen, wenn wir stehen. Weil er zu nahe ist. Wenn er gestikuliert, weiche ich immer zurück. Rational betrachtet hält er mehr als genügend Abstand ein. Er merkt das auch schon und hat gefragt, ob er etwas weiter weg gehen soll. Das hat zumindest kurz geholfen.
Aber alleine bei der Vorstellung morgen wieder in die Praxis zu gehen, bekomme ich Herzrasen. In der Praxis hab ich einen Kloß im Hals, bin am ganzen Körper verkrampft und zittere. Meine Angst ist nicht zu wissen, was das was wir machen in mir auslöst. Ich habe Angst die Kontrolle zu verlieren. Und ich habe Angst, dass es mir nach der Stunde massiv schlecht geht. Auch das kenne ich aus der vorherigen Therapie schon. Allerdings waren es da immer depressive und weniger panische Phasen nach den Stunden. Es fühlt sich an, als würden wir Wunden aufreißen, ordentlich Salz rein streuen und dann setzt er mich vor die Tür damit. Es fühlt sich einfach nach Kontrollverlust an. Durch die Angst vor der Zeit nach den Stunden, komme ich während der Stunde auch oft nicht an meine Gefühle heran. Fühle mich wie erstarrt und unfähig nachzudenken.
Kennt das jemand von euch? Was hat euch da geholfen? Ich denke, ich werde das morgen ansprechen. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen, wo das auf einmal so extrem herkommt. Was kann man dagegen tun?
LG, Saly
ich bin vor kurzem umgezogen und habe den Therapeuten daher gewechselt. Ich hatte dort mittlerweile einige Stunden, aber mein Problem ist, dass ich mich von mal zu mal unwohler dort fühle. Es liegt gar nicht am Therapeuten, er macht gar nichts falsch oder übergriffig oder so. Er ist sehr einfühlsam und ehrlich. Ich kenne das auch schon aus der vorherigen Therapie, da habe ich ganz lange gebraucht um Vertrauen aufzubauen. Dort habe ich aber ganz lange bestimmte Themen einfach gar nicht erzählt, zB. dass ich Angst vor der Reaktion der Therapeutin hatte. Es war eher ein sehr ängstlich-unsicheres Gefühl.
Beim jetzigen Therapeuten ist es Panik. Ich fühle mich in seiner Praxis so eingeengt und unwohl. Nicht wegen der Praxis an sich, die Räume sind groß und hell. Ich habe ständig das Gefühl, ein paar Schritte zurück gehen zu müssen, wenn wir stehen. Weil er zu nahe ist. Wenn er gestikuliert, weiche ich immer zurück. Rational betrachtet hält er mehr als genügend Abstand ein. Er merkt das auch schon und hat gefragt, ob er etwas weiter weg gehen soll. Das hat zumindest kurz geholfen.
Aber alleine bei der Vorstellung morgen wieder in die Praxis zu gehen, bekomme ich Herzrasen. In der Praxis hab ich einen Kloß im Hals, bin am ganzen Körper verkrampft und zittere. Meine Angst ist nicht zu wissen, was das was wir machen in mir auslöst. Ich habe Angst die Kontrolle zu verlieren. Und ich habe Angst, dass es mir nach der Stunde massiv schlecht geht. Auch das kenne ich aus der vorherigen Therapie schon. Allerdings waren es da immer depressive und weniger panische Phasen nach den Stunden. Es fühlt sich an, als würden wir Wunden aufreißen, ordentlich Salz rein streuen und dann setzt er mich vor die Tür damit. Es fühlt sich einfach nach Kontrollverlust an. Durch die Angst vor der Zeit nach den Stunden, komme ich während der Stunde auch oft nicht an meine Gefühle heran. Fühle mich wie erstarrt und unfähig nachzudenken.
Kennt das jemand von euch? Was hat euch da geholfen? Ich denke, ich werde das morgen ansprechen. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen, wo das auf einmal so extrem herkommt. Was kann man dagegen tun?
LG, Saly
- Werbung
Ich kann das gut nachvollziehen und rate Dir das Problem mit ihm zu besprechen. Ich weiß wie schwer das ist, vielleicht schickst Du vorher eine mail, falls er das erlaubt. Manchmal erleichtert das etwas schwierige Themen anzusprechen.
Kann es sein, dass es nicht der Raum ist, sondern der Thera, der dich irgendwie triggert und Angst in Dir auslöst. Deshalbist es so wichtig das anzusprechen. Meine Thera triggert mich auch immer wieder, dann will ich nur noch weglaufen.
Wenn gar nichts hilft und er das Problem auch nicht lösen kann oder will, dann würde ich einen neuen Thera suchen.
Alles Gute
Saffia
Kann es sein, dass es nicht der Raum ist, sondern der Thera, der dich irgendwie triggert und Angst in Dir auslöst. Deshalbist es so wichtig das anzusprechen. Meine Thera triggert mich auch immer wieder, dann will ich nur noch weglaufen.
Wenn gar nichts hilft und er das Problem auch nicht lösen kann oder will, dann würde ich einen neuen Thera suchen.
Alles Gute
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
Ich finde es wichtig, in solchen Situationen langsam zu machen. Tempo rausnehmen hilft bei mir des öfteren, dass auch der (innere) Druck erträglicher wird.
Überlege mal (evtl. mit dem Therapeuten zusammen), was ihr an der Stundengestaltung verändern könnt, damit du dich wohler fühlen kannst. Das heißt auch, ausprobieren und Dinge, die nicht gut funktionieren auch wieder zu verwerfen.
Manchmal können das ganz banale Sachen sein wie das Händeschütteln sein zu lassen (ist ja seit Corona sowieso unüblich), weil man sich da zu nahe kommt. Oder sich so hinzusetzen, dass ihr euch nicht gegenüber sitzt. Vielleicht fühlst du dich auf dem Boden wohler oder mit einer Decke über dem Schoß? Mir hilft es außerdem in spannungsvollen Momenten, Knete in der Hand zu haben, das hilft mir bei der Spannungsregulierung, die "magische Knete" ist super dafür...
Wenn es Ideen und Werkzeuge gibt, mit denen du dich (evtl. mit seiner Hilfe) regulieren kannst, dann erst würde ich anfangen, genauer hinzuschauen, was dich da so aus der Fassung bringt. Das kann manchmal heißen, dass man bestimmte Mikro-Situationen beleuchtet. Was dir in bestimmten Momenten durch den Kopf schießt, wenn er auf eine Art schaut oder sich bewegt, das muss noch nichtmal im Bewusstsein sein, oft funktionieren wir da reflexartig. Das genaue Hinschauen ist schwierig und kann auch schon wieder triggern, weil wir ja schließlich ein Leben lang "geübt" haben, da kopflos durchzurasen und nicht genauer hinzuschauen. Deshalb: Langsam machen. Das braucht Zeit und Geduld und ein verständnisvolles Gegenüber das von solchen Prozessen auch etwas Ahnung hat, also was Traumatisierung in der Hirnphysiologie anrichten, was neuropsychologisch bei Flashbacks passiert und wie man dagegen Strategien entwickeln kann.
Wenn es geht, betrachte das ganz alles mal ganz ergebnisoffen mit dem Therapeuten. Auch die Frage, ob er meint, dass er für sowas der "Passende" ist. Das ist nicht jedermanns (und jederfraus) Kerngeschäft, manche sind super bei Zwängen, können aber mit "frühen Störungen" nicht viel anfangen. und das ist auch ok so. Wichtig ist, dass offen darüber geredet werden kann.
Überlege mal (evtl. mit dem Therapeuten zusammen), was ihr an der Stundengestaltung verändern könnt, damit du dich wohler fühlen kannst. Das heißt auch, ausprobieren und Dinge, die nicht gut funktionieren auch wieder zu verwerfen.
Manchmal können das ganz banale Sachen sein wie das Händeschütteln sein zu lassen (ist ja seit Corona sowieso unüblich), weil man sich da zu nahe kommt. Oder sich so hinzusetzen, dass ihr euch nicht gegenüber sitzt. Vielleicht fühlst du dich auf dem Boden wohler oder mit einer Decke über dem Schoß? Mir hilft es außerdem in spannungsvollen Momenten, Knete in der Hand zu haben, das hilft mir bei der Spannungsregulierung, die "magische Knete" ist super dafür...
Wenn es Ideen und Werkzeuge gibt, mit denen du dich (evtl. mit seiner Hilfe) regulieren kannst, dann erst würde ich anfangen, genauer hinzuschauen, was dich da so aus der Fassung bringt. Das kann manchmal heißen, dass man bestimmte Mikro-Situationen beleuchtet. Was dir in bestimmten Momenten durch den Kopf schießt, wenn er auf eine Art schaut oder sich bewegt, das muss noch nichtmal im Bewusstsein sein, oft funktionieren wir da reflexartig. Das genaue Hinschauen ist schwierig und kann auch schon wieder triggern, weil wir ja schließlich ein Leben lang "geübt" haben, da kopflos durchzurasen und nicht genauer hinzuschauen. Deshalb: Langsam machen. Das braucht Zeit und Geduld und ein verständnisvolles Gegenüber das von solchen Prozessen auch etwas Ahnung hat, also was Traumatisierung in der Hirnphysiologie anrichten, was neuropsychologisch bei Flashbacks passiert und wie man dagegen Strategien entwickeln kann.
Wenn es geht, betrachte das ganz alles mal ganz ergebnisoffen mit dem Therapeuten. Auch die Frage, ob er meint, dass er für sowas der "Passende" ist. Das ist nicht jedermanns (und jederfraus) Kerngeschäft, manche sind super bei Zwängen, können aber mit "frühen Störungen" nicht viel anfangen. und das ist auch ok so. Wichtig ist, dass offen darüber geredet werden kann.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2125
"Rational betrachtet hält er mehr als genügend Abstand ein."
Na eben nicht!
Der persönliche Radius ist von mensch zu mensch völlig unterschiedlich.
Bei meiner Therapeutin war es so, dass ein dicker Schreibtisch zwischen uns war und eigentlich erstmal mehr als genug Abstand zwischen uns, jedoch hat das Unwohlsein jedesmal aufs Neue eingeschlagen, daher habe ich den Stuhl nochmal einen Meter nach hinten gebracht und mich dann hingesetzt. Das habe ich dann immer so gemacht und schwupps war das Gefühl weg. Der Radius hat dann besser gepasst.
Kontrolle kannst du erlangen indem du dich gut vorbereitest, einen Schmeichelstein mitnimmst, ein Stofftier im Rucksack, ein paar nette Zeilen von einem netten Menschen, eine gute Musik im Ohr bis man "dran" ist.
Unsicherheit für Themen und was es auslöst gehört in die Therapie, das muss besprochen werden, die Ängste müssen angesehen werden um weiterarbeiten zu können. Das gelingt!
Nachsorge ist auch ein Punkt,w as brauchst du, damit es dich nicht so aufwühlt, vielleicht Themen splitten und die letzten 15 Minuten nur über positives sprechen oder über "belangloses" um langsam weiter zu kommen.
Dann prüfen, was du dir gutes tun kann, kann dich wer abholen? Kannst du deine Lieblingsbonbons mitnehmen, belohne dich mit einem kakao beim Bäcker von neben an oder sowas.
Was brauchst du? Das mußt du dich fragen und dann kommunizieren.
Na eben nicht!
Der persönliche Radius ist von mensch zu mensch völlig unterschiedlich.
Bei meiner Therapeutin war es so, dass ein dicker Schreibtisch zwischen uns war und eigentlich erstmal mehr als genug Abstand zwischen uns, jedoch hat das Unwohlsein jedesmal aufs Neue eingeschlagen, daher habe ich den Stuhl nochmal einen Meter nach hinten gebracht und mich dann hingesetzt. Das habe ich dann immer so gemacht und schwupps war das Gefühl weg. Der Radius hat dann besser gepasst.
Kontrolle kannst du erlangen indem du dich gut vorbereitest, einen Schmeichelstein mitnimmst, ein Stofftier im Rucksack, ein paar nette Zeilen von einem netten Menschen, eine gute Musik im Ohr bis man "dran" ist.
Unsicherheit für Themen und was es auslöst gehört in die Therapie, das muss besprochen werden, die Ängste müssen angesehen werden um weiterarbeiten zu können. Das gelingt!
Nachsorge ist auch ein Punkt,w as brauchst du, damit es dich nicht so aufwühlt, vielleicht Themen splitten und die letzten 15 Minuten nur über positives sprechen oder über "belangloses" um langsam weiter zu kommen.
Dann prüfen, was du dir gutes tun kann, kann dich wer abholen? Kannst du deine Lieblingsbonbons mitnehmen, belohne dich mit einem kakao beim Bäcker von neben an oder sowas.
Was brauchst du? Das mußt du dich fragen und dann kommunizieren.
..:..
- Werbung
Vielen Dank für Eure Antworten!
@saffia: konntet ihr herausfinden was dich so getriggert hat ? Eigentlich bin ich mittlerweile recht gut darin die trigger zu erkennen, aber hier bin ich völlig planlos.
@lisbeth: ja vielleicht ist es am Ende gar kein trigger, sondern einfach das Tempo, dass zu hoch ist. Ich wüsste aber so gar nicht, was es verbessern könnte. Einzig: wenn wir in die Gefühle gehen, sagt er immer ich soll die Beine nicht überschlagen, das würde den Zugang schwieriger machen. Ich mag das gar nicht, weil ich meine Beine dann so fett finde und denke dass er das merkt. Aber das hängt mit meiner Essstörung auch zusammen. Und ja für solche hirnphysiologischen Dinge ist er tatsächlich genau der richtige.
@sinarellas: das Problem mit dem Abstand hatte ich aber in der Therapie davor nicht und hab es auch sonst bei keinem Menschen. Es macht mich einfach ratlos. Das Ding ist, dass ich das Gefühl habe mich im Kreis zu drehen und nicht Vorwärts zu kommen. Daher will ich immer die Zeit gut nutzen und viel mitnehmen. Gleichzeitig ärgert es mich, dass das nicht geht, weil ich so neben der Spur bin.
@saffia: konntet ihr herausfinden was dich so getriggert hat ? Eigentlich bin ich mittlerweile recht gut darin die trigger zu erkennen, aber hier bin ich völlig planlos.
@lisbeth: ja vielleicht ist es am Ende gar kein trigger, sondern einfach das Tempo, dass zu hoch ist. Ich wüsste aber so gar nicht, was es verbessern könnte. Einzig: wenn wir in die Gefühle gehen, sagt er immer ich soll die Beine nicht überschlagen, das würde den Zugang schwieriger machen. Ich mag das gar nicht, weil ich meine Beine dann so fett finde und denke dass er das merkt. Aber das hängt mit meiner Essstörung auch zusammen. Und ja für solche hirnphysiologischen Dinge ist er tatsächlich genau der richtige.
@sinarellas: das Problem mit dem Abstand hatte ich aber in der Therapie davor nicht und hab es auch sonst bei keinem Menschen. Es macht mich einfach ratlos. Das Ding ist, dass ich das Gefühl habe mich im Kreis zu drehen und nicht Vorwärts zu kommen. Daher will ich immer die Zeit gut nutzen und viel mitnehmen. Gleichzeitig ärgert es mich, dass das nicht geht, weil ich so neben der Spur bin.
Manchmal, es kann ein Wort, Satz oder eine Geste sein. Dann raste ich aus und bin nicht mehr zugänglich. Manchmal erkenne ich den trigger auch erst wenn die Stunde zu Ende ist und ich zu Hause bin.
Ich habe dann das Gefühl meine Mutter (Täterin). sitzt vor mir. Das ist dann heftig. Mittwoch konnte ich mich selbst beruhigen und bin da echt stolz drauf, dass ich das rechtzeitig erkannt habe, da suchte die thera einen funktionierenden Kugelschreiber, es können tatsächlich so banale Dinge sein, die mich dann in die Vergangenheit katapultieren. Meine Mutter hatte Millionen Kugelschreiber (wirklich schubladenweise) die alle nicht funktionierten, aber sie sortierte die auch nie aus. Wenn sie dann eine Notiz machen wollte und zwangsläufig einen erwischte der nicht schrieb, dann rastetet sie vollkommen aus, warf mit Gegenständen, schrie und tobte vor Wut und beschuldigte mich, daran schuld zu sein…. Es half aber auch nichts, den Vorschlag zu machen da aufzuräumen, das wurde untersagt. Ich habe das Gefühl im Nachhinein sie brauchte Gründe um ihre Aggressionen loszuwerden.
Ich habe dann das Gefühl meine Mutter (Täterin). sitzt vor mir. Das ist dann heftig. Mittwoch konnte ich mich selbst beruhigen und bin da echt stolz drauf, dass ich das rechtzeitig erkannt habe, da suchte die thera einen funktionierenden Kugelschreiber, es können tatsächlich so banale Dinge sein, die mich dann in die Vergangenheit katapultieren. Meine Mutter hatte Millionen Kugelschreiber (wirklich schubladenweise) die alle nicht funktionierten, aber sie sortierte die auch nie aus. Wenn sie dann eine Notiz machen wollte und zwangsläufig einen erwischte der nicht schrieb, dann rastetet sie vollkommen aus, warf mit Gegenständen, schrie und tobte vor Wut und beschuldigte mich, daran schuld zu sein…. Es half aber auch nichts, den Vorschlag zu machen da aufzuräumen, das wurde untersagt. Ich habe das Gefühl im Nachhinein sie brauchte Gründe um ihre Aggressionen loszuwerden.
never know better than the natives. Kofi Annan
Ja aber ich glaube das ist es nicht. Denn es ist jedes Mal dort so und auch in anderen Situationen als wenn ich zur einzeltherapie da bin so. Und es wird von mal zu mal schlimmer. Wenn es ein bestimmte Wort oder eine Geste wäre, dann würde es mir doch nicht jedes mal so gehen oder?
Ich werde versuchen es morgen anzusprechen.
Ich werde versuchen es morgen anzusprechen.
Mir ging es oft so, dass ich gar nicht wirklich wusste woran es nun liegt. Ich fühlte mich bei manchen Therad einfach nicht wohl und mochte bei ihnen nicht wirklich reden.
Wenn man konkrete Punkte hat die einen stören klar kann man drüber reden und sehen was man eventuell ändern kann. Wenn das aber einfach ein Gefühl des Unbehagens ist würde ich mich fragen, ob de Therapeut für mich der Richtige ist oder ob ich lieber wechsele
Wenn man konkrete Punkte hat die einen stören klar kann man drüber reden und sehen was man eventuell ändern kann. Wenn das aber einfach ein Gefühl des Unbehagens ist würde ich mich fragen, ob de Therapeut für mich der Richtige ist oder ob ich lieber wechsele
Ja, das kann schon sein. Wobei glaub eher das Problem in die andere Richtung geht. Er ist genau auf mein Thema spezialisiert, hat viel Erfahrung, lehrt, ist Supervisor usw. dazu noch total einfühlsam, verständnisvoll und bringt sie für mich auf den Punkt. Alles perfekt. Und trotzdem krieg ich so ne Panik dort. Vielleicht erzeugt das perfekte irgendwie Druck bei mir? Er hat mir schon ein paar mal gesagt, dass ich bei ihm keine Leistung erbringen muss. Aber weil er so perfekt ist, will ich es irgendwie so unterbewusst gut machen. Keine Ahnung, war nur so ne Idee, die mir grad kam.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Weiß das dein Thera in dieser Deutlichkeit, liebe Saly?Saly hat geschrieben:Aber alleine bei der Vorstellung morgen wieder in die Praxis zu gehen, bekomme ich Herzrasen. In der Praxis hab ich einen Kloß im Hals, bin am ganzen Körper verkrampft und zittere. Meine Angst ist nicht zu wissen, was das was wir machen in mir auslöst. Ich habe Angst die Kontrolle zu verlieren. Und ich habe Angst, dass es mir nach der Stunde massiv schlecht geht.
Wenn du nämlich versuchst, in seiner "Perfektheit" selber bei dir "mitzuhalten", dann willst du irgendwas abliefern, bist aber mit dir selber nicht mehr in Verbindung.
Da der Thera seinen Job aber so gut macht, bringt es dich schneller, als du mit kannst, an deine wundesten Punkte dran. Die du wahrscheinlich noch gar nicht bewusst da hast.
Macht ihr denn auch stabilisierende Sachen in den Stunden? Übst du, dich aus Abstürzen, Triggern, Panik, Wiedererleben etc. selber wieder rauszumanövrieren oder es so mitzubekommen, dass du dir entsprechende Unterstützung (von ihm) holen kannst?
Nein, dass weiß er so in der Deutlichkeit noch nicht. Aber er spürt die Anspannung und spricht mich immer wieder darauf an. Und ja er kommt sehr schnell an die wunden Punkte heran. Stabilisierende Sachen haben wir bisher noch nicht so oft gemacht. Letzte Stunde hat er gefragt ob ich Skills habe und wir haben eine Sache gemacht. Aber ich bin, wie gesagt, noch nicht so lange bei ihm.
Ich glaube, es ist wichtig, dass man selbst das akzeptiert was gerade ist und sich dann auch angemessen darum kümmert.
Wenn dir der Therapeut (gefühlt) zu nahe kommt, dann ist es in dem Moment total egal, was ein "rational" angemessener Abstand ist. Irgendeinem Teil in dir ist es dann zu nah, und der will gesehen und berücksichtigt werden.
Fang an, diesen Teil ernstzunehmen und ihm nachzuspüren. Fang an, das laut zu formulieren, was dir in diesen Momenten durch den Kopf geht.
Klar, du "weißt" eigentlich, dass der Therapeut einen angemessenen Abstand zu dir einhält. Hier geht es aber nicht darum ihm und dir zu beweisen, dass du alle (seine? deine?) Erwartungen erfüllst und dich an soziale Konventionen hältst. Sondern es geht darum, solchen Gefühlen auf den Grund zu gehen.
Und wenn der Therapeut dir zu schnell vorprescht, dann sag ihm das.
Wenn dir das zuviel ist, dass er dir sagt, dass du die Beine nicht übereinander schlagen sollst, dann sprich mit ihm darüber. Was das in dir auslöst und warum, und dass du dich von ihm möglicherweise kontrolliert fühlst. Welche Erinnerungen das vielleicht in dir wachruft.
Er macht dir ein Angebot. Das heißt aber nicht, dass du dich in allem nach ihm richten musst. Du darfst und sollst da durchaus deine eigenen Emfpindungen und Wahrnehmungen mit reinbringen. Es geht nicht darum, die "perfekte" Patientin zu sein, im Gegenteil. Therapie fängt dann an, wenn du mal aufhören kannst, die perfekte Patientin zu spielen...
Alles Gute!
Wenn dir der Therapeut (gefühlt) zu nahe kommt, dann ist es in dem Moment total egal, was ein "rational" angemessener Abstand ist. Irgendeinem Teil in dir ist es dann zu nah, und der will gesehen und berücksichtigt werden.
Fang an, diesen Teil ernstzunehmen und ihm nachzuspüren. Fang an, das laut zu formulieren, was dir in diesen Momenten durch den Kopf geht.
Klar, du "weißt" eigentlich, dass der Therapeut einen angemessenen Abstand zu dir einhält. Hier geht es aber nicht darum ihm und dir zu beweisen, dass du alle (seine? deine?) Erwartungen erfüllst und dich an soziale Konventionen hältst. Sondern es geht darum, solchen Gefühlen auf den Grund zu gehen.
Und wenn der Therapeut dir zu schnell vorprescht, dann sag ihm das.
Wenn dir das zuviel ist, dass er dir sagt, dass du die Beine nicht übereinander schlagen sollst, dann sprich mit ihm darüber. Was das in dir auslöst und warum, und dass du dich von ihm möglicherweise kontrolliert fühlst. Welche Erinnerungen das vielleicht in dir wachruft.
Er macht dir ein Angebot. Das heißt aber nicht, dass du dich in allem nach ihm richten musst. Du darfst und sollst da durchaus deine eigenen Emfpindungen und Wahrnehmungen mit reinbringen. Es geht nicht darum, die "perfekte" Patientin zu sein, im Gegenteil. Therapie fängt dann an, wenn du mal aufhören kannst, die perfekte Patientin zu spielen...
Alles Gute!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Naja, dann wundern mich deine "Zustände" und die Panik nicht.Saly hat geschrieben:Nein, dass weiß er so in der Deutlichkeit noch nicht. Aber er spürt die Anspannung und spricht mich immer wieder darauf an. Und ja er kommt sehr schnell an die wunden Punkte heran. Stabilisierende Sachen haben wir bisher noch nicht so oft gemacht.
Weißt du, der Kopf ist das Eine : Man denkt, analysiert, erkennt und beschließt etc. Gibt Kontrolle, weil man absehen zu können meint, wie es am besten zu laufen hat.
Du bist aber nicht nur "Kopf".
Grade Erfahrungen, egal ob positive oder negative, sind im Vegetativen abgespeichert. Und deshalb reagieren und agieren wir so oft ganz anders, als wir es uns erdacht haben.
Das Unbewusste "macht" einfach. Und je gefährlicher, bedrohlicher etwas ist, desto selbstständiger und unmittelbarer.
Ich würde an deiner Stelle ja diesen Faden hier ausdrucken und ihm die nächste Stunde mitbringen und unter die Nase halten, damit er das liest.
Hellsehen kann er natürlich nicht und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie unglaublich gut man nach außen funktionieren kann, so dass auch ein guter Thera das nur ahnt, aber nicht wirklich als das erkennt, was man da grade durchmacht.
Ich hab in meiner Therapie mal eine ganze Zeit lang meine Scham als Thema in den Mittelpunkt gepackt. Mit allem Gestelze, Angestelle, aller Umständlichkeit und mit viel Müh und Not dabei. Hat aber geholfen.
Und ich sag mal so : Wenn du an Traumatisches drangehen willst, kannst du das gar nicht "versteckt" mit dem "Eigentlichen" in dir vor dem Thera. Das geht gezwungenermaßen in die Hose, weil da eine "Schere" aufgeht in einem, die merkst du ja schon.
Ich möcht dir Mut machen : Trau dich "rauszurücken" mit deinem "Eigentlichen"!
In deinem Tempo, auf deine Art, die dir am besten liegt und es dir am "einfachsten" macht.
Und das kann durchaus sein zu thematisieren, dass du mehr Abstand brauchst während des Gesprächs. Da kann man auch gut ausprobieren damit : Wie fühlt es sich an, wenn er weiter weg geht, wenn er "zu weit" weg ist, ab wo ist er zu nah, was löst das aus in dir etc.? Das ist oft therapeutischer als das ganze Gerede.
Danke Lisbeth und Waldschratin! Eure Sicht auf die Dinge hilft mir das ganze zu sortieren.
Die Stunde gestern war super anstrengend, aber auch klärend für mich. Wir haben so ganz allgemein darüber geredet wie der Weg sein könnte, was er als problematisch betrachtet usw. und ich hab das mit dem Beine überschlagen angesprochen. Ich „muss“ es natürlich nicht mehr machen. Erstaunlicherweise konnte ich recht rational über die Dinge reden und die Panik blieb erstmal halbwegs aus. Ich verstehe jetzt, was das Problem ist und wo es her kommt. Ich versuche die Themen der Stunden zu kontrollieren. Damit nichts kommt oder er nichts anspricht, dass ich nicht erwartet habe. Aber natürlich bringt es nicht viel wenn man nur auf das bekannte Terrain guckt und nicht mit der Taschenlampe in die dunklen Ecken leuchtet. Und dazu muss ich mich auf ihn einlassen.
Aber er hat mir alles ganz genau erklärt und damkt
Fühle ich mich schon sicherer. So ganz verstehe ich noch nicht, wo es her kommt, dass das für mich so problematisch ist. Aber das werde icu ihn beim
Nächsten mal fragen.
Lg Saly
Die Stunde gestern war super anstrengend, aber auch klärend für mich. Wir haben so ganz allgemein darüber geredet wie der Weg sein könnte, was er als problematisch betrachtet usw. und ich hab das mit dem Beine überschlagen angesprochen. Ich „muss“ es natürlich nicht mehr machen. Erstaunlicherweise konnte ich recht rational über die Dinge reden und die Panik blieb erstmal halbwegs aus. Ich verstehe jetzt, was das Problem ist und wo es her kommt. Ich versuche die Themen der Stunden zu kontrollieren. Damit nichts kommt oder er nichts anspricht, dass ich nicht erwartet habe. Aber natürlich bringt es nicht viel wenn man nur auf das bekannte Terrain guckt und nicht mit der Taschenlampe in die dunklen Ecken leuchtet. Und dazu muss ich mich auf ihn einlassen.
Aber er hat mir alles ganz genau erklärt und damkt
Fühle ich mich schon sicherer. So ganz verstehe ich noch nicht, wo es her kommt, dass das für mich so problematisch ist. Aber das werde icu ihn beim
Nächsten mal fragen.
Lg Saly
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 99 Antworten
- 10442 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von chandelle
-
- 17 Antworten
- 4975 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von gratinal86
-
- 1 Antworten
- 1438 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Marzipanschnute
-
- 15 Antworten
- 3214 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von ~~~