Therapeut hat negative Gegenübertragung auf mich
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Therapeut hat negative Gegenübertragung auf mich
Hallo ihr Lieben
Ich spüre, dass mein Therapeut irgendein schwieriges Thema aus seiner Vergangenheit auf mich überträgt.
Hat das von euch schon jemand erlebt?
Er gibt mir zum Beispiel nur alle 2 Wochen einen Termin weil er keine Zeit hat, sagt er.
Und ja, er hat sehr viel zu tun, aber ich spüre, es liegt nicht wirklich an der Zeit, er könnte es einrichten.
Er mag mich, das spüre ich, aber ich löse da etwas aus, ich spüre das.
Vor vier Stunden haben wir über ein Thema gesprochen und er meinte, ich hätte ihm damals deutlicher sagen sollen, dass ich mehr Hilfe von ihm gebraucht hätte, ich hätte das von ihm "einfordern" sollen.
Darauf sagte ich: Ich will nichts einfordern!! (ich sage das wie ein Teenager, ein bisschen wild und heftig es war insgesamt eine eher heitere Atmosphäre, er kann das gut nehmen, wenn ich so ein bisschen frecher Wildfang bin) Er beharrte aber und meinte, tja, vielleicht lernen wir, dass es manchmal doch gut ist, etwas einzufordern, mehr zu insistieren.
Daraufhin sagte ich noch frecher, gut, dann forder ich jetzt ein, dass wir jeder Woche einen Termin machen.
Und seine Reaktion war so eindrücklich:
Die humorvolle Stimmung war mit einem Schlag weg. Sein humorvoller Gesichtsausdruck war weg und er sagte völlig ernst: Ausgeschlossen. Ich habe die Zeit nicht. Ich habe überhaupt keinen Spielraum.
Ich probierte es noch ein paar Mal. Aber er blieb dabei, sein Gesicht sah so verändert aus, fast grimmig.
Aber das Seltsame war, unter diesem Gesichtsausdruck lag etwas drunter. Es sah aus, als wäre er tief verletzt.
Da war ein Gefühl oder etwas, was eigentlich nichts mit mir zu tun hat, aber ich auslöse.
Ich spüre genau, wir werden in der Therapie nicht weiterkommen, wenn wir das nicht klären können.
Ich möchte in den nächsten Stunden versuchen, irgendwie an diesem Thema zu arbeiten.
Hat jemand schon mal unausgesprochene Gefühle bei seinem Therapeuten gespürt?
Übertragungsgefühle, eine negative Übertragung vom Therapeuten?
Wenn ja, was habt ihr gemacht? Woran habt ihr es gemerkt?
Tag und Nacht
Ich spüre, dass mein Therapeut irgendein schwieriges Thema aus seiner Vergangenheit auf mich überträgt.
Hat das von euch schon jemand erlebt?
Er gibt mir zum Beispiel nur alle 2 Wochen einen Termin weil er keine Zeit hat, sagt er.
Und ja, er hat sehr viel zu tun, aber ich spüre, es liegt nicht wirklich an der Zeit, er könnte es einrichten.
Er mag mich, das spüre ich, aber ich löse da etwas aus, ich spüre das.
Vor vier Stunden haben wir über ein Thema gesprochen und er meinte, ich hätte ihm damals deutlicher sagen sollen, dass ich mehr Hilfe von ihm gebraucht hätte, ich hätte das von ihm "einfordern" sollen.
Darauf sagte ich: Ich will nichts einfordern!! (ich sage das wie ein Teenager, ein bisschen wild und heftig es war insgesamt eine eher heitere Atmosphäre, er kann das gut nehmen, wenn ich so ein bisschen frecher Wildfang bin) Er beharrte aber und meinte, tja, vielleicht lernen wir, dass es manchmal doch gut ist, etwas einzufordern, mehr zu insistieren.
Daraufhin sagte ich noch frecher, gut, dann forder ich jetzt ein, dass wir jeder Woche einen Termin machen.
Und seine Reaktion war so eindrücklich:
Die humorvolle Stimmung war mit einem Schlag weg. Sein humorvoller Gesichtsausdruck war weg und er sagte völlig ernst: Ausgeschlossen. Ich habe die Zeit nicht. Ich habe überhaupt keinen Spielraum.
Ich probierte es noch ein paar Mal. Aber er blieb dabei, sein Gesicht sah so verändert aus, fast grimmig.
Aber das Seltsame war, unter diesem Gesichtsausdruck lag etwas drunter. Es sah aus, als wäre er tief verletzt.
Da war ein Gefühl oder etwas, was eigentlich nichts mit mir zu tun hat, aber ich auslöse.
Ich spüre genau, wir werden in der Therapie nicht weiterkommen, wenn wir das nicht klären können.
Ich möchte in den nächsten Stunden versuchen, irgendwie an diesem Thema zu arbeiten.
Hat jemand schon mal unausgesprochene Gefühle bei seinem Therapeuten gespürt?
Übertragungsgefühle, eine negative Übertragung vom Therapeuten?
Wenn ja, was habt ihr gemacht? Woran habt ihr es gemerkt?
Tag und Nacht
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Ich kann bei deiner Beschreibung der Situation keine negativen Übertragung herauslesen.
Wenn er nicht mehr Zeit hat, dann ist es so, alles andere ist deine Vermutung. Die kannst und darfst du hinterfragen.
Normalerweise ist Therapie wöchentlich mind eine Stunde. Aber wenn ihr von Anfang an alle zwei Wochen eine Stunde abgemacht habt, dann ist das so und du könntest ihn bitten häufigere Termine zu bekommen, sowie er mehr Zeit hat.
Er sagt dir deutlich, dass du einfordern darfst, aber er zeigt auch seine Grenzen und das finde ich ok. Er verspricht nichts. Was er nicht halten kann.
Ich habe bei einem Therapeuten nicht nur eine negative Übertragung ausgelöst, sondern ihn in seine, eigenen und leider unverarbeiteten Traumen getriggert. Das war für mich extrem schlimm, weil er in mir ganz plötzlich (vermutet - durch seine Reaktionen. Ich hatte einen Tag danach zum Glück ein Gespräch mit einem anderen thera, dem ich davon erzählte, er hat meine Vermutung bestätigt.) eine Täterin sah. Sein Verhalten hat mich nachhaltig erschüttert und sehr belastet, auch nach vielen Jahren noch.
Andersherum bin ich in einer negativen Übertragung zu meiner jetzigen thera. Ich spreche Konflikte an und das ist ok. Manchmal bin ich deutlich und wir können das bisher klären.
Wenn er nicht mehr Zeit hat, dann ist es so, alles andere ist deine Vermutung. Die kannst und darfst du hinterfragen.
Normalerweise ist Therapie wöchentlich mind eine Stunde. Aber wenn ihr von Anfang an alle zwei Wochen eine Stunde abgemacht habt, dann ist das so und du könntest ihn bitten häufigere Termine zu bekommen, sowie er mehr Zeit hat.
Er sagt dir deutlich, dass du einfordern darfst, aber er zeigt auch seine Grenzen und das finde ich ok. Er verspricht nichts. Was er nicht halten kann.
Ich habe bei einem Therapeuten nicht nur eine negative Übertragung ausgelöst, sondern ihn in seine, eigenen und leider unverarbeiteten Traumen getriggert. Das war für mich extrem schlimm, weil er in mir ganz plötzlich (vermutet - durch seine Reaktionen. Ich hatte einen Tag danach zum Glück ein Gespräch mit einem anderen thera, dem ich davon erzählte, er hat meine Vermutung bestätigt.) eine Täterin sah. Sein Verhalten hat mich nachhaltig erschüttert und sehr belastet, auch nach vielen Jahren noch.
Andersherum bin ich in einer negativen Übertragung zu meiner jetzigen thera. Ich spreche Konflikte an und das ist ok. Manchmal bin ich deutlich und wir können das bisher klären.
never know better than the natives. Kofi Annan
Wie willst du an dem Thema arbeiten? Für mich liest sich das, als ob du deinen Therapeuten therapieren willst.Tag_und_Nacht hat geschrieben: ↑So., 22.08.2021, 20:45 Ich möchte in den nächsten Stunden versuchen, irgendwie an diesem Thema zu arbeiten.
Hat jemand schon mal unausgesprochene Gefühle bei seinem Therapeuten gespürt?
Übertragungsgefühle, eine negative Übertragung vom Therapeuten?
Wenn ja, was habt ihr gemacht? Woran habt ihr es gemerkt?
Und der Rest liest sich für mich so, als ob du versuchst, mit ihm zu flirten, "frecher Wildfang" usw.
Du scheinst auch in deinem "Spüren" viel mehr bei ihm und seinen Reaktionen zu sein als bei dir selbst....
Ich frage mich ja eher, warum du seine Grenzen, die er dir signalisiert, nicht akzeptieren möchtest, sondern sogar anfängst, in seinem Innenleben rumzuwühlen?
Was genau von seiner Seite dahinter steckt, ob Übertragung, gar negative, oder keine - das braucht dich ehrlich gesagt nicht zu interessieren. Das ist deine Therapie, da sollte es um dich gehen und nicht um ihn und seine Themen und seine Übertragungen. Er wiederum sollte - falls deine Spekulation überhaupt zutrifft - das in seiner Supervision besprechen und klären.
Dass er dir keinen wöchentlichen Termin anbieten kann oder will, ist natürlich doof.
Wobei ich mich frage, ob es da zu Beginn der Therapie keine klare Verabredung zwischen euch gab? Wenn ihr 14tägig vereinbart habt, dann hat er sich darauf eingestellt und seine Abläufe entsprechend organisiert.
Ich würde an deiner Stelle nochmal ganz sachlich und ohne "humorvollen" Unterton nachfragen, warum das mit dem wöchentlichen Termin nicht geht. Und auch begründen, warum das für dich wichtig ist, was du dir davon erhoffst, usw. Dass das nach deinem Empfinden was mit ihm und seinen Themen zu tun hat? Das ist reine Spekulation von dir. Damit würde ich mich an deiner Stelle eher zurückhalten.
Gleichzeitig hat er aber auch das Recht, seine Praxis so zu organisieren, wie er es für gut und passend hält. Wenn dir das nicht gefällt, dann wirst du ihn auch nicht dazu zwingen können, dir jede Woche eine Stunde zu geben. Dann kannst du nur überlegen, ob du dich mit den Dingen so wie sie sind arrangieren kannst. Und falls nicht, dir jemand anderen suchen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Das was du beschreibst, hast du in der Situation beobachtet- an der Stimmung, an seinem Gesichtsausdruck. Und das ist es auch, was du ansprechen kannst oder wahrscheinlich solltest, weil die Stunde ja einen negativen Beigeschmack hinterlassen hat. Die Interpretationen, die sich aus deinen Beobachtungen für dich daraus ergeben, haben etwas mit DIR selbst zu tun, also mit deinen Vorerfahrungen, deinem Erleben etc., sind also nur Annahmen- nichts davon wird wahrscheinlich zutreffen. (Aber Hellseher sind wir ja alle hier nicht.)Tag_und_Nacht hat geschrieben: ↑So., 22.08.2021, 20:45 Und seine Reaktion war so eindrücklich:
Die humorvolle Stimmung war mit einem Schlag weg. Sein humorvoller Gesichtsausdruck war weg und er sagte völlig ernst: Ausgeschlossen. Ich habe die Zeit nicht. Ich habe überhaupt keinen Spielraum.
Ich probierte es noch ein paar Mal. Aber er blieb dabei, sein Gesicht sah so verändert aus, fast grimmig.
Aber das Seltsame war, unter diesem Gesichtsausdruck lag etwas drunter. Es sah aus, als wäre er tief verletzt.
Da war ein Gefühl oder etwas, was eigentlich nichts mit mir zu tun hat, aber ich auslöse.
Ich spüre genau, wir werden in der Therapie nicht weiterkommen, wenn wir das nicht klären können.
Jede Woche eine Stunde haben zu wollen, ist ein berechtigter Wunsch, und kann als solcher mitgeteilt werden. Auch, was die Situation mit dir gemacht hat. (warst du erstaunt, wütend, verärgert, verunsichert...? Als Denkanstoß gedacht) Damit kann man weiter arbeiten. Das Thema weiter zu besprechen, wenn es für dich von Bedeutung ist, finde ich gut- aber eben auch wichtig, dass du da bei dir bleibst.
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Ich kann mir vorstellen, dass dein Therapeut tatsächlich nicht die Möglichkeit hat, dir eine wöchentliche Stunde anzubieten und genau deshalb so ernst bei seiner Äußerung war. Ich kann mir auch vorstellen, dass dein Therapeut nicht grimmig war, sondern dass er es bedauert hat, dir keine wöchentliche Sitzung anbieten zu können. Das ist ja auch ernst.Tag_und_Nacht hat geschrieben: ↑So., 22.08.2021, 20:45
Da war ein Gefühl oder etwas, was eigentlich nichts mit mir zu tun hat, aber ich auslöse.
Ich spüre genau, wir werden in der Therapie nicht weiterkommen, wenn wir das nicht klären können.
Ich möchte in den nächsten Stunden versuchen, irgendwie an diesem Thema zu arbeiten.
Hat jemand schon mal unausgesprochene Gefühle bei seinem Therapeuten gespürt?
Übertragungsgefühle, eine negative Übertragung vom Therapeuten?
Wenn ja, was habt ihr gemacht? Woran habt ihr es gemerkt?
Tag und Nacht
Ich finde das schon einigermaßen ungewöhnlich. Eine gewisse Fluktuation bei den Patienten ist ja eigentlich normal, und da kann er jetzt ganz klar und für alle Zeit die Möglichkeit ausschließen, dass es mal jede Woche einen Termin geben könnte? Ist doch komisch.
PS: Ich zweifele nicht daran, dass es wirklich nicht geht, aber der Grund muss heftig sein. Spontane Idee: eine schwere Krankheit eines nahen Angehörigen. Als Beispiel. Erklärt die Reaktion und kann definitiv nicht genauer von ihm erläutert werden.
PPS: mein Französischlehrer war immer schon doof. Irgendwann wurde er aber so krass, dass das eigentlich untragbar war. Dann starb seine Frau an ihrer Krebserkrankung, von der bis dahin keiner etwas wusste, weil er sein Privatleben schützen wollte. Da tat er mir nur noch leid.
PS: Ich zweifele nicht daran, dass es wirklich nicht geht, aber der Grund muss heftig sein. Spontane Idee: eine schwere Krankheit eines nahen Angehörigen. Als Beispiel. Erklärt die Reaktion und kann definitiv nicht genauer von ihm erläutert werden.
PPS: mein Französischlehrer war immer schon doof. Irgendwann wurde er aber so krass, dass das eigentlich untragbar war. Dann starb seine Frau an ihrer Krebserkrankung, von der bis dahin keiner etwas wusste, weil er sein Privatleben schützen wollte. Da tat er mir nur noch leid.
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Hallo ihr Lieben
Danke schon jetzt für eure Antworten ich gehe morgen genauer auf die einzelnen ein.
Aber gleich dazu:
"Sobald ich Kapazitäten frei habe, schaue ich, dass es dann 1x die Woche geht."
Erst diese Woche als ich zu meiner Stunde kam, hat er gerade noch mit einer Kollegin telefoniert und ihr einen Supervisionstermin für den 4. September gegeben. Also sogar relativ kurzfristig.
Ich habe auch von einer Bekannten erfahren, dass sie mit ihrem Mann Paartherapie bei ihm angefangen hat zu einer Zeit, als er mir erklärt hat, dass er keine Zeit hätte.
Versteht mich richtig: Er kann seine Termine vergeben wie er will - es zeigt nur, dass seine Aussage "er *kann* mir keine häufigeren Termine" geben, so nicht ganz stimmen kann.
Er *will* mir keine häufigeren Termine geben.
Danke schon jetzt für eure Antworten ich gehe morgen genauer auf die einzelnen ein.
Aber gleich dazu:
Ja, ich bin schon Jahre bei ihm und er sagt nicht zu mir:Montana hat geschrieben: ↑So., 22.08.2021, 21:55 Ich finde das schon einigermaßen ungewöhnlich. Eine gewisse Fluktuation bei den Patienten ist ja eigentlich normal, und da kann er jetzt ganz klar und für alle Zeit die Möglichkeit ausschließen, dass es mal jede Woche einen Termin geben könnte? Ist doch komisch.
"Sobald ich Kapazitäten frei habe, schaue ich, dass es dann 1x die Woche geht."
Erst diese Woche als ich zu meiner Stunde kam, hat er gerade noch mit einer Kollegin telefoniert und ihr einen Supervisionstermin für den 4. September gegeben. Also sogar relativ kurzfristig.
Ich habe auch von einer Bekannten erfahren, dass sie mit ihrem Mann Paartherapie bei ihm angefangen hat zu einer Zeit, als er mir erklärt hat, dass er keine Zeit hätte.
Versteht mich richtig: Er kann seine Termine vergeben wie er will - es zeigt nur, dass seine Aussage "er *kann* mir keine häufigeren Termine" geben, so nicht ganz stimmen kann.
Er *will* mir keine häufigeren Termine geben.
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Die Frage ist, willst du eine Therapie machen wo du nur alle 2 Wochen einen Termin bekommen kannst, obwohl er ja anscheinend freie Zeit anderweitig vergeben kann.
Ich halte das für wenig zielführend, wenn du tiefergehende Themen hast.
Ggf wäre es da dann tatsächlcih sinnvoll wenn du dich nach einem anderen umschaust.
Ich halte das für wenig zielführend, wenn du tiefergehende Themen hast.
Ggf wäre es da dann tatsächlcih sinnvoll wenn du dich nach einem anderen umschaust.
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wenn du schon Jahre bei ihm bist wäre es vielleicht an der Zeit dass du dich fragst wo die Reise mit ihm hingehen soll.Tag_und_Nacht hat geschrieben: ↑So., 22.08.2021, 22:40 Ja, ich bin schon Jahre bei ihm und er sagt nicht zu mir:
"Sobald ich Kapazitäten frei habe, schaue ich, dass es dann 1x die Woche geht."
Was sind die Ziele, hast du welche davon erreicht, was genau möchtest du noch mit ihm erreichen?
Kannst du das, realistisch gesehen, mit ihm erreichen?
Und genau das solltest du ihn auch fragen, nicht als Vorwurf, sondern als offenes Gespräch.
Nicht mit Gegenübertragung, nicht als Flirt, sondern als klare Diskussion.
Wenn du jahrelang einen Termin alle 14 Tage hast woher kommt jetzt das dringende Bedürfnis nach öfter Therapie?
Ich würde mir da auch sehr genau seine Vorstellungen und Vorschläge anhören.
Wenn er als Vorschlag nur hat weiter zu machen wie bisher wäre MIR das zu wenig.
Ich finde es ja nach Jahren an der Zeit zu wechseln.
Such dir einen anderen Therapeuten / eine Therapeutin die Zeit für dich hat. Eine andere Fachrichtung. Frischer Wind bewirkt meistens viel.
Und wenn du das jetzt nicht willst oder kannst: Niemand hindert dich Zweitmeinungen einzuholen, eine Gruppentherapie zusätzlich zu machen, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen, eine Kunsttherapie oder sonstiges anzufangen.
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Wo fang ich an? Ja, vielleicht wie alles anfing?
Ich kam damals zu ihm und war sofort begeistert, leider konnte er mir damals nur überbrückungsweise Stunden anbieten.
In diesen Stunde ist das in ungeahnte Tiefen gegangen, sicher auch, weil ich ihm so sehr vertraut habe.
Wir haben das wohl beide damals nicht gemerkt, wie tief ich schon an einem traumatischen Ereignis dran war.
Als die Stunden dann aus waren, war ich komplett allein mit dem traumatischen Ereignis, hab das damals aber überhaupt nicht richtig realisiert. Erst Jahre später.
Ich habe mich Jahre später bei ihm wieder gemeldet, mit dem Wunsch aufzuarbeiten, was damals passiert ist.
Wir sind mitten in dieser Aufarbeitung aber irgendwas ist da bei ihm...
Was ist los bei ihm?
Ich kam damals zu ihm und war sofort begeistert, leider konnte er mir damals nur überbrückungsweise Stunden anbieten.
In diesen Stunde ist das in ungeahnte Tiefen gegangen, sicher auch, weil ich ihm so sehr vertraut habe.
Wir haben das wohl beide damals nicht gemerkt, wie tief ich schon an einem traumatischen Ereignis dran war.
Als die Stunden dann aus waren, war ich komplett allein mit dem traumatischen Ereignis, hab das damals aber überhaupt nicht richtig realisiert. Erst Jahre später.
Ich habe mich Jahre später bei ihm wieder gemeldet, mit dem Wunsch aufzuarbeiten, was damals passiert ist.
Wir sind mitten in dieser Aufarbeitung aber irgendwas ist da bei ihm...
Was ist los bei ihm?
Zuletzt geändert von Tag_und_Nacht am Mo., 23.08.2021, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Liebe Saffiatou,saffiatou hat geschrieben: ↑So., 22.08.2021, 21:02 Ich habe bei einem Therapeuten nicht nur eine negative Übertragung ausgelöst, sondern ihn in seine, eigenen und leider unverarbeiteten Traumen getriggert. Das war für mich extrem schlimm, weil er in mir ganz plötzlich (vermutet - durch seine Reaktionen. Ich hatte einen Tag danach zum Glück ein Gespräch mit einem anderen thera, dem ich davon erzählte, er hat meine Vermutung bestätigt.) eine Täterin sah. Sein Verhalten hat mich nachhaltig erschüttert und sehr belastet, auch nach vielen Jahren noch.
vielen Dank, dass du deine persönliche Erfahrung teilst.
Ich kann es voll nachvollziehen. Auch mich hat das alles mehr als erschüttert als ich je gedacht hätte.
Darf ich fragen, wie es bei euch ausgegangen ist?
Ich habe einen Brief geschrieben, in dem ich erklärte welche Auswirkungen diese Stunde auf mich hatte und ihm selbst eine Therapie nahegelegt.
Wir hatten dann noch ein Gespräch, das war allerdings Zeitverschwendung, denn er hat nachdem er sich brieflich entschuldigte, hat er alles in dem Gespräch wieder zurückgenommen und mich weiter verbal angegriffen.
Als ich dann etwas später meine Akte einforderte, hat er versucht mich als Gelddruckmaschine einzusetzen und verlangte ca 300 Euro für 6 Seiten Papier. Das habe ich der Kammer gemeldet, ich hatte die Forderung ja schriftlich von ihm . Die haben ein Verfahren eingeleitet (das hat keine juristische Qualität) aber er musste eine saftige Strafe zahlen (ca 600 euro) und bekam einen Vermerk in seine Akte. Mich an die Kammer zu wenden war gut, die haben schnell und effizient weitergeholfen und mich auch ermutigt das Verfahren einzuleiten (ich selbst wurde da nicht weiter gehört, sondern habe nur die Meldung gemacht)
Wir hatten dann noch ein Gespräch, das war allerdings Zeitverschwendung, denn er hat nachdem er sich brieflich entschuldigte, hat er alles in dem Gespräch wieder zurückgenommen und mich weiter verbal angegriffen.
Als ich dann etwas später meine Akte einforderte, hat er versucht mich als Gelddruckmaschine einzusetzen und verlangte ca 300 Euro für 6 Seiten Papier. Das habe ich der Kammer gemeldet, ich hatte die Forderung ja schriftlich von ihm . Die haben ein Verfahren eingeleitet (das hat keine juristische Qualität) aber er musste eine saftige Strafe zahlen (ca 600 euro) und bekam einen Vermerk in seine Akte. Mich an die Kammer zu wenden war gut, die haben schnell und effizient weitergeholfen und mich auch ermutigt das Verfahren einzuleiten (ich selbst wurde da nicht weiter gehört, sondern habe nur die Meldung gemacht)
never know better than the natives. Kofi Annan
Alles ganz schön kryptisch was du schreibst, vielleicht kannst du ein paar Dinge konkretisieren, dann wäre es auch besser möglich das irgendwie einzuschätzen:Tag_und_Nacht hat geschrieben: ↑Mo., 23.08.2021, 13:51 Ich habe mich Jahre später bei ihm wieder gemeldet, mit dem Wunsch aufzuarbeiten, was damals passiert ist.
Wir sind mitten in dieser Aufarbeitung aber irgendwas ist da bei ihm...
- Was heißt "Jahre später" konkret? 1,5 oder 5 oder 20 Jahre?
- Seit wann bist du jetzt wieder dort?
- Waren beim ersten Mal die Stunden auch 14tägig?
- Wie lange (Zeitraum) warst du beim 1. Mal insgesamt bei ihm? Wurde das als reguläre Therapie abgerechnet?
- Was heißt "Aufarbeitung"? Habt ihr das bei der Wiederaufnahme gemeinsam als Ziel festgelegt?
- Hat er mit dir vorab besprochen, wie das konkret aussehen könnte?
- Wurde bei der Wiederaufnahme ein Therapieantrag bei der Krankenkasse gestellt? Ist der bewilligt worden?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Hallo Tag und Nacht,
Ob es zwischen euch unausgesprochene Themen gibt?
Klingt sehr danach, anhand der Gefühle, die bei dir entstehen. Wieviel davon deins ist und welcher Teil zu deinem Therapeuten gehört, kann man nicht seriös beurteilen.
Was ich sehr irritierend finde ist, dass die Aushandlung der Rahmenbedingungen der Therapie in dieser Art und Weise geschieht.
Da hast du aber ja die Möglichkeit auszusteigen. Du kannst eine Email oder einen Brief schreiben, in dem du erfragst ob auf Sicht eine Erhöhung der Therapiefrequenz möglich ist. Du kannst begründen, warum du das wichtig findest und ihn bitten, dass er diese Rahmenbedingungen mit dir erörtert. Falls es deinem Wunsch auf Sicht nicht entsprechen kann, könntet ihr gemeinsam überlegen, was dann sinnvoll ist: Wechsel? Weitere Unterstützung durch eine Therapiegruppe? Du kannst auch fragen, ob er diesen 14- Tagerythmus für sinnvoll hält und wenn ja, warum.
Unabhängig davon, kannst du ansprechen, was du vom Therapeuten mitbekommst, also Veränderungen in der Mimik, Atmosphäre im Raum,… und thematisieren, was das Ganze mit dir macht.
Ich mache schon lange Therapie mit der gleichen Therapeutin. Natürlich trifft ein Thema von mir auch mal einen Nerv bei ihr und löst etwas aus, was mit ihr zusammenhängt. Wenn ich bei meinen Gefühlen bleibe, wird dann meistens sehr schnell deutlich, welcher Anteil zu ihr gehört.
Für mich ist das nicht schlimm, dass sie kein perfekter Therapieroboter ist, sondern ein Mensch, der gelegentlich auch eigenen emotionalen Ballast hat, der für mich wahrnehmbar wird.
Ich bin da sehr seismografisch und merke das sofort. Ich spreche das an und meine Therapeutin sagt dann auch ganz klar, dass sie gerade ärgerlich oder traurig ist und dass das nichts mit mir zu tun hat. Das entlastet mich, dass sie so etwas klar sagt.
Ob es zwischen euch unausgesprochene Themen gibt?
Klingt sehr danach, anhand der Gefühle, die bei dir entstehen. Wieviel davon deins ist und welcher Teil zu deinem Therapeuten gehört, kann man nicht seriös beurteilen.
Was ich sehr irritierend finde ist, dass die Aushandlung der Rahmenbedingungen der Therapie in dieser Art und Weise geschieht.
Da hast du aber ja die Möglichkeit auszusteigen. Du kannst eine Email oder einen Brief schreiben, in dem du erfragst ob auf Sicht eine Erhöhung der Therapiefrequenz möglich ist. Du kannst begründen, warum du das wichtig findest und ihn bitten, dass er diese Rahmenbedingungen mit dir erörtert. Falls es deinem Wunsch auf Sicht nicht entsprechen kann, könntet ihr gemeinsam überlegen, was dann sinnvoll ist: Wechsel? Weitere Unterstützung durch eine Therapiegruppe? Du kannst auch fragen, ob er diesen 14- Tagerythmus für sinnvoll hält und wenn ja, warum.
Unabhängig davon, kannst du ansprechen, was du vom Therapeuten mitbekommst, also Veränderungen in der Mimik, Atmosphäre im Raum,… und thematisieren, was das Ganze mit dir macht.
Ich mache schon lange Therapie mit der gleichen Therapeutin. Natürlich trifft ein Thema von mir auch mal einen Nerv bei ihr und löst etwas aus, was mit ihr zusammenhängt. Wenn ich bei meinen Gefühlen bleibe, wird dann meistens sehr schnell deutlich, welcher Anteil zu ihr gehört.
Für mich ist das nicht schlimm, dass sie kein perfekter Therapieroboter ist, sondern ein Mensch, der gelegentlich auch eigenen emotionalen Ballast hat, der für mich wahrnehmbar wird.
Ich bin da sehr seismografisch und merke das sofort. Ich spreche das an und meine Therapeutin sagt dann auch ganz klar, dass sie gerade ärgerlich oder traurig ist und dass das nichts mit mir zu tun hat. Das entlastet mich, dass sie so etwas klar sagt.
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Krass.saffiatou hat geschrieben: ↑Mo., 23.08.2021, 14:07 ...hat er alles in dem Gespräch wieder zurückgenommen und mich weiter verbal angegriffen.
Als ich dann etwas später meine Akte einforderte, hat er versucht mich als Gelddruckmaschine einzusetzen und verlangte ca 300 Euro für 6 Seiten Papier. Das habe ich der Kammer gemeldet, ich hatte die Forderung ja schriftlich von ihm . D
Allein zu versuchen, 300 EUR für Aktenkopien von dir zu verlangen ist ja voll rachsüchtig und gestört.
Tut mir leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest. Und beunruhigt mich, dass so jemand weiter Therapie machen darf.
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