Dissoziation während Therapiestunde - so peinlich!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Salina1982
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 35
Beiträge: 150

Dissoziation während Therapiestunde - so peinlich!

Beitrag Di., 03.08.2021, 21:08

Hallo,

Oh mann ,mir ist heute was passiert, was mir jetzt so peinlich ist.
Ich hatte heute Nachmittag bei meinem Therapeuten einen Termin.Wir waren wieder draussen spazieren. Kurz bevor wir wieder an seiner Praxis ankamen (Stunde war vorbei)ging ein Mann an uns vorbei.Das Problem :Er zog eine mega Parfüm Wolke hinter sich her (Trigger)
Dann ging es richtig schnell, mir wurde schlecht und ich sagte noch zu meinem Thera das ich die Straßenseite wechseln möchte. Tja dann ging es weiter mit verschwommen sehen,alles um mich herum leise und ich konnte nicht mehr Stehen (Dissoziation)
Ich stand dann erst gegen einen Zaun gelehnt mit Kopf nach unten.Da Ich meinen Thera in dem Moment nicht ansehen konnte, legte er sich auf dem Boden !!!!!Kein Scherz.Er meinte ich solle mit ihm in Kontakt bleiben.Kurze Zweit später wurde es aber im mer schlimmer, und das nächste was ich weiss ist,das mein Hund mich angesprungen hat(mein Mann ist mir mit Hund entgegen gekommen)Knapp 5 Minuten Fußweg von der Praxis entfernt.
Jetzt muss ich meinen Thera morgen anrufen,weil ich noch keinen neuen Termin habe.Es ist mir einfach so peinlich.Ee hat bisher solche Situationen noch nie live miterlebt. Und ich weiss nicht mehr was alles passiert ist. Da fehlen Minuten.
Vielleicht geht's mir auch gerade so mies, weil meine alte Thera darauf immer so blöd reagiert hat.
Ich weiss auch nicht.Habe gerade richtig Angst morgen dort anzurufen. :cry:

(Hinweis Admin: Betreffzeile ein wenig von "Dissoziation heute.Blackout.Es ist mir so peinlich" auf obige präzisiert. Ich hoffe, das passt so für Sie.)

Werbung

Benutzeravatar

kaputt
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 36
Beiträge: 99

Beitrag Di., 03.08.2021, 21:13

Ich denke mal das kennen wir alle, dass wir meinen uns vor dem Therapeuten peinlich gemacht zu haben. Ich habe dann immer mir gesagt die haben sicher schon einiges erlebt. Allerdings hatte ich das Gefühl mein Thera zeigt immer Verständnis egal wie abwegig mir manches vorkam

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3984

Beitrag Di., 03.08.2021, 21:29

Salina1982 hat geschrieben: Di., 03.08.2021, 21:08 Vielleicht geht's mir auch gerade so mies, weil meine alte Thera darauf immer so blöd reagiert hat.
Ich weiss auch nicht.Habe gerade richtig Angst morgen dort anzurufen. :cry:
ich denke es muss dir echt nicht peinlich sein, auch wenn ich verstehe was du da grad empfindest.
Und noch mehr weil ja die letzte Therapeutin da blöd drauf reagiert hat.
Das ist jetzt aber auch eine Riesenchance da andere Erfahrungen zu machen und zu lernen.

Dein Therapeut hat doch gut und cool reagiert finde ich!

Meine Therapeutin versucht auch immer mit mir Kontakt zu halten wenn ich wegdrifte.
Und das ist leider oft bei mir der Fall.

hast du denn solche Zeitlücken öfter oder ist das was neues für dich?
Ich hab die leider oft, auch mehrere Stunden, aber das ist durch die Therapie viel besser geworden!
Du siehst man kann also dran arbeiten!

Was sagt denn dein Mann, was war in der Zeit an die du dich nicht erinnerst?

Du kannst bestimmt ganz beruhigt morgen beim Therapeuten anrufen, wenn er Dissoziation kennt dann schockiert ihn sowas überhaupt nicht

Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3693

Beitrag Di., 03.08.2021, 22:30

Salina1982 hat geschrieben: Di., 03.08.2021, 21:08 Da Ich meinen Thera in dem Moment nicht ansehen konnte, legte er sich auf dem Boden !!!!!Kein Scherz.Er meinte ich solle mit ihm in Kontakt bleiben.
Finde, der klingt da echt toll :-)

Glaube auch, er kann damit umgehen und dass es dir nicht peinlich sein muss.

Den meisten Theras wäre es wohl eher peinlich gewesen, sich auf den Boden zu werfen - aber auch das hat er hinbekommen :lol:

Werbung

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Di., 03.08.2021, 23:24

Ich finde es sinnvoll, dass er jetzt mal bei so einer Situation dabei war. Ihr versucht ja schließlich, genau die für die Zukunft zu verhindern. Du kannst noch so gut beschreiben, was du jeweils an Erinnerungen daran noch hast; das ist nicht annähernd so gut, dass er ein realistisches Bild haben kann, weil es unvollständig ist. Jetzt hat er beides. Und sollte er vorher gedacht haben, du übertreibst mit deinen Schilderungen, dann ist auch das nun geradegerückt.
Klar ist das peinlich. Wenn ich zum Gyn geh wegen eines Problems, dann find ich das auch peinlich. Ändert aber nix daran, dass es trotzdem hilfreich ist.

Benutzeravatar

Sinarellas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2125

Beitrag Mi., 04.08.2021, 11:46

Peinlichkeit und unendliche Scham gehört zur Diagnose dazu, das sich bewusst zu machen, dass das eines von vielen Symptomen ist, kann es etwas differenzierter wahrnehmbar machen.
Du wirst erleben und immer wieder erleben müssen, dass dissoziative Zustände da sind, egal ob man scham empfindet oder nicht und der Tehrapeut wird das sicherlich auch nochmal in ruhe mit dir besprechen.
Auch um abzuklären, was in den Minuten eigentlich so war. man kann auch direkt sagen, dass da große Scham reinspielt und ob er bitte unermüdlich feedbacken kann, dass es ok ist. Das braucht es halt, hunderttausend versicherungen, dass es ok ist.
..:..

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Mi., 04.08.2021, 12:23

Sofern es denn wirklich ok ist. Ich kenne es aus Kliniken, dass es eben nicht ok ist. Auch ambulante Therapeuten sehen das nicht zwangsläufig als ok an. Und dann wird man das auch nicht hören.
Manche Therapeuten versuchen tatsächlich, dieses "Symptom" zu unterdrücken, und das wird dann zum erklärten Therapieziel. Als Patient wird man so dazu gezwungen, "gefährliche" Situationen noch sorgfältiger zu vermeiden, um den Erwartungen gerecht zu werden. Insbesondere während der Therapiestunden. Das hilft aber letztlich nicht, denn Vermeidung ist ja keine Lösung. Nur, in einer stationären Therapie "reicht" das halt und die freuen sich spätestens im Abschlussbericht über den großartigen Therapieerfolg. ....
Das ist jetzt hier der Prüfstein für den Therapeuten. Ich hoffe, er macht es gut.

Benutzeravatar

Sinarellas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2125

Beitrag Mi., 04.08.2021, 12:41

Nun ich gehe von einem wohlwollenden ambulanten Therapeuten aus, Kliniken sind was anderes.
Gut ausgebildete Therapeuten (und er liest sich als wäre er beides) verstehen dissoziative Zustände und auch das Thema Scham. Und ganz generell, wenn das nicht "ok" ist wie ich "bin" aus welchen Gründen auch immer, dann ist der Therapeut nicht hilfreich und man muss überlegen wieviel sinn es ergibt dort an sich zu arbieten.
..:..

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag