Unregelmäßige Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Bibsi
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Unregelmäßige Therapie

Beitrag Mi., 28.07.2021, 14:26

Hallo ihr Lieben, ich war bisher stille Mitleserin und fühle mich heute nicht so gut. Ich bin seit einem halben Jahr bei einer ärztlichen Psychotherapeutin. Die Termine waren unregelmäßig, wurden auch öfter mal abgesagt aufgrund der Coronaimpfungen, was legitim ist, mich trotzdem kränkt. Mein letzter Termin ist paar Wochen her, hätte heute einen gehabt und erfahre, dass sie gar nicht da ist, sondern im Urlaub. Eine woche im August ist sie da, ainst erst ab September. Ich war sowieso schon in einer Negativen Übertragung und gefühlt wird mir grad der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich fühle mich nicht gut und möchte nicht mehr zu ihr, auch wenn das wohl albern ist und gleichzeitig tut es mir weh, dass ich heute nicht hinkonnte. Ich habe bisher keinen neuen Termin gemacht. Zweifel auch.
Entschuldigt, wenn es zusammenhanglos oder etwas durcheinander wirkt.
Vielleicht ein paar Gedanken, ähnliche Erfahrungen? Würdet ihr nochmal hingehen?

Vielen lieben Dank und einen schönen Nachmittag euch :)

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Montana
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 14:44

Ich würde etwas neues suchen. Eine Therapie, die nicht stattfindet, ist keine. Mir scheint, im Praxisablauf hat alles andere eine höhere Priorität, was darauf zurückzuführen ist, dass sie auch ärztlich tätig ist. Und eine Therapie ist zeitintensiv. Eine Therapie ist aber nicht dazu da, als Lückenfüller zu dienen, wenn die Therapeutin grad nichts wichtigeres zu tun hat. Was diese Situation mit einem macht, nun, das spürst du ja gerade. Deine Gefühle dazu sind normal und absolut berechtigt!

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Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 15:35

Bibsi,

das geht gar nicht, wie die mit dir umgeht. Zuverlässigkeit ist extrem wichtig in einer Therapie. Deine Gefühle sind völlig gerechtfertigt.

Für mich wäre (und war auch schon einmal) so etwas das Aus. Such dir jemand, der wirklich regelmäßig für dich da ist.

Alles Gute
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.


Waldschratin
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 15:44

Hallo Bibsi,
ich schließ mich Montana an : Deine Gefühle dazu find ich auch "logische Folge" dessen, wie da mit dir umgegangen wurde bisher.

Du schreibst was von deiner negativen Übertragung? Hast du das denn schon mal mit der Ärztin besprochen?

Hat sie außerdem mit dir abgesprochen, welchen Rahmen die Therapie haben soll oder wird?
Also wie (un)regelmäßig die Stunden stattfinden können oder eben nicht?
Es kommt ja auf die Absprache mit dir an, ob die Rahmenbedingungen, die sie bieten kann, auch in deinem Sinne sind oder du lieber dir was Anderes suchst.

Oder "darfst" du da gar nicht mitreden bzw. bist bisher davon ausgegangen, dass du dich fügen musst?

Dass sie jetzt auch noch Urlaub hat, wo ihr eigentlich einen Termin ausgemacht habt, noch dazu nach Wochen Pause : Ja, sowas kann passieren.
Aber dass du dann entsprechend enttäuscht, frustriert und sauer auf sie bist, ist ebenso normal.
Und das gehört sich miteinander ausgetragen.

Ich würde es an deiner Stelle zum "Prüfstand" machen, dass das jetzt so schei...e gelaufen ist mit ihr.
Beim nächsten Termin besonders drauf achten, wie die Ärztin jetzt damit umgeht, dass sie so unzuverlässig war.
Wenn sie versucht, es dir "unterzujubeln" nach dem Motto "Nimm dich nicht so wichtig" oder es runterspielt oder gar ausweicht etc., wäre ich dort weg.
(Ich musste bei deinem Post an eine Ärztin denken, bei der ich jetzt 4x war, sie als Hausärztin wollte. Sie ist auch gleichzeitig Thera, bietet TfP an, und die Art, die da bei "deiner" bei dir ankommt, hat mich dolle an die dieser Ärztin erinnert. Da du auch wie ich aus Bayern bist, lief mir da jetzt grad ein Gruselschauer den Rücken runter. Wäre ein Ding, wenn das dieselbe wäre...:-> )

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~~~
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 16:43

Bibsi hat geschrieben: Mi., 28.07.2021, 14:26 Die Termine waren unregelmäßig,(...). Mein letzter Termin ist paar Wochen her, hätte heute einen gehabt und erfahre, dass sie gar nicht da ist, sondern im Urlaub.
Vielleicht ein paar Gedanken, ähnliche Erfahrungen? Würdet ihr nochmal hingehen?
Also für mich wäre das eine zusätzliche Belastung. Man plant das ja ein. Und Unregelmäßigkeiten, wenn man psychisch gerade nicht so stabil ist, ist auch nicht so ideal. Ich finde dadurch wird man eher instabiler. So eine gewisse Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit muss da schon drin sein, weil auch das einem in gewissen Phasen Halt geben kann.

Ich bin immer so der Typ, sowas erst mal anzusprechen. Also ob regelmäßige Termine nicht möglich wäre und wie das passiert ist, dass du nicht frühzeitig über den Urlaub informiert wurdest.
Du kannst dir ja so oder so schon jetzt parallel schon was anderes suchen. Falls du aus D kommst, sind ja die ersten1 bis 2 Termine unverbindlich. Dann stehst du eventuell nicht so ganz ohne alles da, falls du entscheidest da nicht mehr hinzugehen.

Ja und ich hätte damit auch emotional richtig krasse Probleme.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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lisbeth
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 19:30

Hallo Bibsi,

ich kann deine Verunsicherung und deine Zweifel gut nachvollziehen, das würde mir ziemlich sicher ganz ähnlich gehen.

Was ich mich allerdings frage:
Habt ihr jemals darüber gesprochen, wie der äußere Rahmen aussieht? Ich glaub, grad bei ärztlichen Psychotherapeuten kann das manchmal sehr improvisiert ablaufen. Eine Freundin von mir hatte mal Therapie bei ihrer Hausärztin gemacht (die eine Therapie-Zusatzausbildung hatte) und das was du beschreibst, erinnert mich stark an das was sie davon erzählte: Terminchaos, keine Regelmäßigkeit, immer kommt der "normale" Praxisbetrieb dazwischen.

Was ich mich auch frage: Hast du ihr jemals deutlich mitgeteilt, dass du dir das anders vorstellst und andere Bedürfnisse hast und dass du enttäuscht und frustriert bist? Falls ja: Wie hat sie reagiert? Oder bist du so eine, die ihr dann gegenübersitzt und im Termin alles weglächelt, innerlich aber am Kochen ist und tödlich getroffen, weil man sich missachtet und übergangen fühlt? Falls ja: Woher soll sie dann wissen, dass dir das mit den Termin so viel ausmacht, wenn du es ihr nicht sagst?

Wäre es für dich vorstellbar, ihr das nochmal mitzuteilen? Dass dir das sehr viel ausmacht, dass die Termine so unsicher sind und du dich nie darauf verlassen kannst?

Ich glaube nicht, dass sie sich dadurch wesentlich ändern wird, das hört sich in meinen Ohren viel zu chaotisch und willkürlich an. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es für dich ein wichtiger Schritt sein könnte, für dich und deine Bedürfnisse offen einzustehen, anstatt dich einfach wortlos zurückzuziehen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Montana
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 22:20

lisbeth hat geschrieben: Mi., 28.07.2021, 19:30 Woher soll sie dann wissen, dass dir das mit den Termin so viel ausmacht, wenn du es ihr nicht sagst?
Weil das bei jedem so ist, der die Therapie nicht unfreiwillig als Auflage (zwecks Bewährung oder so) macht. Wenn die Therapie so unwichtig ist, dass es einem am A* vorbei geht, ob die nun einmal die Woche oder einmal im Monat stattfindet, dann braucht man keine. Dass man nicht gerne an der Tür abgewiesen wird mit der Information, dass man leider zu unwichtig war um über den Urlaub informiert zu werden, auch klar.
Ich meine, wenn mir einer regelmäßig gegen die Schienbeine tritt, dann brauche ich den auch nicht darauf hinweisen, dass mir das wehtut.

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Thread-EröffnerIn
Bibsi
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Beitrag Do., 29.07.2021, 01:09

Vielen Dank für eure Antworten! :)

Interessant, dass das bei ärztlichen Thera wohl öfter vorkommt, wie ihr erzählt. Wie hat deine Freundin gehandelt, wenn ich fragen darf?

Dass mich das mit den Terminen stört, habe ich nie erwähnt. Auch haben wir die Regelmäßigkeit nicht besprochen. Mir werden freie Termine vorgeschlagen und dann checke ich meinen Dienstplan. Und ich dachte, das läuft halt so? Das ist auch meine erste Therapie. Im Schnitt alle 1,5 bis 2 Wochen würde ich sagen. Intensiver wäre mir lieber, fände ich besser, aber oft kollidiert das mit meinen Schichtzeiten (und mit ihrem Praxisbetrieb, ja klar auch). Damit kann ich mich aber noch arrangieren. Belastend wird es, weil jeder dritte Termin abgesagt wird, ich mich also nicht drauf verlassen kann. Dass ich da schon bereits auf der Matte stand, war heute das zweite Mal. Der erste Termin konnte nicht stattfinden, weil kurz zuvor irgendwas in der Praxis passierte, was scheinbar so dringend war. Ich weiß es leider nicht mehr genau. Ich war damals schon sehr enttäuscht, aber wollte nicht schon aufgeben, bevor es anfing. Auch da sagte ich nichts, kannte sie ja nicht, traute mich gar nicht. Habe, wie du richtig gesagt hast, liebed lisbeth, alles nett weggelächelt. Genauso wie die abgesagten Termine aufgrund der Impfungen. Mich über Corona stellen? Da hätte ich eher mein Verhalten als unverschämt empfunden...

Ich habe ihr von meiner Angst erzählt, dass sie mich ablehnen könnte und mich als nervig/lästig empfindet und gerade lieber etwas wichtigeres machen würde. Das war nicht mal im Bezug auf die Termine. Ich war in der Stunde sehr verunsichert, sodass es allgemein zur Sprache kam. Sie fragt nach und ich mach dann leider relativ schnell wieder zu, weil ich mich noch nicht öffnen kann.

Im Moment bin ich sehr traurig und enttäuscht, habe das Bedürfnis ihr das zu sagen und sie und ihre Seite dazu zu hören, aber ich weiß nicht, ob ich über meinen Schatten springen kann. Es tut mir so weh, dass sie mich irgendwie hängenlässt, so offensichtlich - so egal. Zumindest fühlt es sich so an und es fällt mir schwer damit umzugehen.

Ich schlaf mal drüber...

Gute Nacht und lieben Dank nochmal!

PS: das mit dem Zitieren habe ich noch nicht raus... :)

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Shukria
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Beitrag Do., 29.07.2021, 05:57

Bibsi hat geschrieben: Dass mich das mit den Terminen stört, habe ich nie erwähnt. Auch haben wir die Regelmäßigkeit nicht besprochen.
[...]
Ich war damals schon sehr enttäuscht, aber wollte nicht schon aufgeben, bevor es anfing. Auch da sagte ich nichts, kannte sie ja nicht, traute mich gar nicht.
[...] hätte ich eher mein Verhalten als unverschämt empfunden...

[...] Sie fragt nach und ich mach dann leider relativ schnell wieder zu, weil ich mich noch nicht öffnen kann.
[...]
Im Moment bin ich sehr traurig und enttäuscht, habe das Bedürfnis ihr das zu sagen
[...]
Es tut mir so weh, dass sie mich irgendwie hängenlässt, so offensichtlich - so egal. Zumindest fühlt es sich so an und es fällt mir schwer damit umzugehen.
Also es mag sich für dich so anfühlen aber objektiv gesehen lässt nicht sie dich, sondern du dich selbst hängen und im Stich.

Du warst enttäuscht und traust dich nicht das anzusprechen. Spürst Dein Bedürfnis dich ihr /das mitzuteilen und tust es nicht.

Du beginnst ein wichtiges Thema, sie greift es auf und fragt nach... Du machst zu.

Okay die Termine sind unregelmäßig, wenn dich das stört, solltest/musst du das ansprechen. Woher soll sie es sonst wissen? Und du musst an deinen Themen arbeiten wollen und nicht dicht machen im Gespräch.

Nur objektiv drauf geschaut kann ich nicht sehen wo sie dich hängen lässt. Trau dich mal dich ihr zuzumuten und lass dich selber nicht so sehr im Stich 😊

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Sadako
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Beitrag Do., 29.07.2021, 06:32

@ Shukria
Na ja, einen Termin vergeben und ihn dann wegen Urlaub nicht einzuhalten und das nicht rechtzeitig zu kommunizieren, das finde ich ist hängen lassen noch nett ausgedrückt.
Natürlich ist es sinnvoll und gut sich für sich selbst einzusetzen.
Die Kommunikation über die geplante Therapiefrequenz, die Gegebenheiten in der Praxis, eventuell kurzfristigen Terminänderungen wegen Notfällen ist aber auch und vielleicht sogar vorwiegend Aufgabe der Behandlerin.


Waldschratin
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Beitrag Do., 29.07.2021, 08:55

...und v.a. eigentlich schon im Vorfeld abzuklären.
Das gehört zur Aufklärungspflicht des Behandlers, bevor man ne Therapie "richtig" anfängt.

Dass das mal (Mal!) passieren kann, dass ausgemachte Termine nicht eingehalten werden und was versäumt/verbummelt wird, ist ja auch normal. Theras sind auch nur Menschen.

Ausschlaggebender finde ich dein Gefühl dabei, Bibsi.
Du fühlst dich ja "allgemein" wenig aufgehoben, das Setting gibt dir ja schon kaum halbwegs ne Sicherheit etc.
Die Nachlässigkeiten der Thera und das Praxischaos kommen dazu noch obendrauf.

Dann ist das deine erste Therapie, du bist grade mal 6 Monate dabei.
Da find ichs eher bemerkenswert, dass du das alles in dir schon benennen kannst. :ja:
Jetzt gilts halt, den nächsten Schritt machen und für dich selber eintreten.
Und das kann ja auch bedeuten, du suchst dir jemand anderes.

Ich bin da auch eher so, dass ich erstmal reden, erklären und zu klären versuche, was schiefläuft.
Vielleicht lässt es sich ja klären zwischen euch und ihr geht auf, was sie dir da grade alles zumutet.
Außerdem hast du jetzt schon ein halbes Jahr Arbeit in die Therapie reingesteckt. Und Therapieplätze wachsen ja auch nicht mal eben so auf Bäumen.

Aber parallel suchen nach was Anderem finde ich auch ne gute Idee.
Dafür sind die probatorischen Stunden ja da.

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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 09:02

Parallel suchen finde ich auch eine gute Idee. Denn sonst findet ja erstmal eh nur Warten statt. Vielleicht eine Stunde im August? Oder September? Und dann lässt sich das Problem nicht in befriedigender Weise klären und dann beginnt erst die Suche? Ist doch Zeitverschwendung. Ein Wunder wird eher nicht passieren und falls doch: wunderbar, dann kannst du alles andere ja wieder absagen, falls sich überhaupt schon was ergeben hat.

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Alani
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Beitrag Do., 29.07.2021, 16:08

Ich habe/hatte ein ganz ähnliches Problem. Ist ziemlich schwierig da objektiv zu bleiben finde ich. Also was ist einfach nur Versehen und gar nicht beabsichtigt, und wo fehlt dann doch das richtige Verständnis für Dein Problem. Bei mir ist es so, dass die Therapeutin auch schon öfter so seltsame Sachen veranstaltet hat, wo ich mich gekränkt fühlte. Gerade die Terminvergabe ist was ganz heikles finde ich. Da kommt man ziemlich schnell in so ein Gefühl des Abgelehnt Werdens. Bei mir ist es z.B. gerade so, dass ich auch überhaupt keine Lust mehr habe mich wieder bei meiner T. zu melden, auch wegen so einer unguten Termin-Sache. Jetzt läuft es natürlich darauf raus, dass ich mich schon auch selber damit "bestrafe", dass ich da sauer bin und mich zurückziehe. Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht so wahnsinnig professionell, wenn eine Therapeutin so ein Problem nicht mal merkt, gerade wenn in dieser Hinsicht stärkere Probleme in der Vergangenheit/Kindheit von einem liegen, wo man dann auch in der Jetztzeit durch so nen Übertragungsmist dann ziemlich mitgenommen wird. Also irgendwie sehe ich da schon auch die professionelle Person in der Verantwortung es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass solche Situationen ständig auftreten. Und falls doch, dann gehört doch genau das aufgelöst/bearbeitet. Also falls ich es mir nicht doch noch anders überlegen sollte hat bei mir so ein dämliches Verhalten zum Therapieabbruch geführt. Weiß nicht ob die sowas wirklich damit bezwecken wollen, wohl eher nicht.

Falls Du das mit Deiner Therapeutin nicht zufriedenstellend aufklären kannst - was ich jetzt auch gar nicht soo einfach finde, dann müsstest Du vermutlich schon damit rechnen, dass sich dieses Verhalten so ähnlich fortsetzen wird. Das ist halt die Frage ob Du damit dann klarkommst.
Ich hab das bei meiner z.B. auch schon angesprochen, dann wars mal kurzzeitig besser, aber keine 2 Monate später wieder genau dasselbe. Jetzt komme ich mir halt auch blöd vor das nochmals zu thematisieren. Die Hürde noch einmal das anzusprechen wurde bei mir jetzt viel größer, gerade weil das ja scheinbar gar nichts gebracht hat. Also eher ein Negativ-Verstärker.

Nun ja, keine Ahnung. Kann aber auch sein dass man sowas auch immer wieder selber inszeniert, also so Freud-mäßig.
Aber selbst dann wäre ja die Therapie der richtige Rahmen sowas aufzulösen. Vorausgesetzt der Therapeut merkt was sein/ihr Verhalten da auslöst...

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saffiatou
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Beitrag Do., 29.07.2021, 16:59

Nein, auch bei ärztlichen Therapeuten kann und muss die Terminvergabe regelmäßig verlaufen, so waren es meine Termine ebenfalls. Früher stand auf den Bewilligungsschreiben der Krankenkasse immer, dass die Termine regelmäßig erfolgen müssen. Der Patient hat einen Anspruch darauf.

Regelmäßige Termine haben etwas mit Zuverlässigkeit zu tun, und daran kann ich überprüfen, ob ich der Person vertrauen kann, es ist etwas ganz Elementares.

Wenn nicht jede Woche ein Termin erfolgt, reißt doch auch den Faden ab.

Wichtig ist aber auch, den Mut zu haben das anzusprechen, seine Rechte zu verteidigen.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Montana
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Beitrag Do., 29.07.2021, 21:37

Warum muss man denn da so viel reininterpretieren? Die Therapeutin findet offenbar so ziemlich alles andere wichtiger als diese Therapie. Die Patientin möchte, so wie jeder andere auch, regelmäßige Termine und bei Stundenausfall eine Absage, sofern der Therapeutin nicht ganz unverhofft 3 Minuten vorher ein Ufo auf den Kopf gefallen ist.

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