Antwort an den Therapeuten ?
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Antwort an den Therapeuten ?
Vor über 15 Jahren habe ich eine Therapie abgebrochen, eine Psychoanalyse.
Nein, ich bin nicht stolz darauf, aber irgendwie ging es damals nicht anders für mich.
Dem Abbruch voraus waren lange Kämpfe gegangen, Gesprächsversuche, Pausen, Abbruchversuche durch mich.
Ich hatte einfach immer das Gefühl ich bin falsch, ich bin nicht geeignet für Therapie.
Irgenwann ging ich nicht mehr hin, es kam eine freundliche, kurze Mail von ihm in der er um Klärung bat und ich hab mich nie mehr gemeldet.
Jahrelang hab ich gedacht dass ich mich irgendwann schon noch melde, aber das geriet immer mehr in den Hintergrund, mein Leben hatte sich auch sehr geändert, Geburt meiner Tochter, ich zog weiter weg etc.
Ich kam lange ohne Therapie aus, erst jetzt mache ich wieder eine ganz andere Therapie, eine Traumatherapie, verhaltenstherapeutisch, bei einer Frau. Und endlich merke ich was geht, was Therapie bewirken kann.
Immer öfter hab ich mich an die alte Psychoanalyse erinnert, war traurig und wütend, warum der mir nicht gesagt hat dass ich wohl etwas anderes als die Anaylse bräuchte, warum der immer weiter gemacht hat.
So, und nun hat mir der frühere Analytiker nochmal geschrieben.
Er beendet sein Berufsleben, seine Praxis (er müsste wohl so um die 70 sein jetzt).
Und er würde gerne wissen wie es mir geht und was aus mir geworden ist.
Puh, und nun?
Was würdet ihr tun? Antworten? Ignorieren?
Ihn mit meiner Wut und Enttäuschung konfrontieren?
Ich bin ganz durcheinander und natürlich ist meine Therapeutin genau jetzt in Urlaub.
Habt ihr schon mal eine Therapie abgebrochen? Und das irgendwann geklärt?
Nein, ich bin nicht stolz darauf, aber irgendwie ging es damals nicht anders für mich.
Dem Abbruch voraus waren lange Kämpfe gegangen, Gesprächsversuche, Pausen, Abbruchversuche durch mich.
Ich hatte einfach immer das Gefühl ich bin falsch, ich bin nicht geeignet für Therapie.
Irgenwann ging ich nicht mehr hin, es kam eine freundliche, kurze Mail von ihm in der er um Klärung bat und ich hab mich nie mehr gemeldet.
Jahrelang hab ich gedacht dass ich mich irgendwann schon noch melde, aber das geriet immer mehr in den Hintergrund, mein Leben hatte sich auch sehr geändert, Geburt meiner Tochter, ich zog weiter weg etc.
Ich kam lange ohne Therapie aus, erst jetzt mache ich wieder eine ganz andere Therapie, eine Traumatherapie, verhaltenstherapeutisch, bei einer Frau. Und endlich merke ich was geht, was Therapie bewirken kann.
Immer öfter hab ich mich an die alte Psychoanalyse erinnert, war traurig und wütend, warum der mir nicht gesagt hat dass ich wohl etwas anderes als die Anaylse bräuchte, warum der immer weiter gemacht hat.
So, und nun hat mir der frühere Analytiker nochmal geschrieben.
Er beendet sein Berufsleben, seine Praxis (er müsste wohl so um die 70 sein jetzt).
Und er würde gerne wissen wie es mir geht und was aus mir geworden ist.
Puh, und nun?
Was würdet ihr tun? Antworten? Ignorieren?
Ihn mit meiner Wut und Enttäuschung konfrontieren?
Ich bin ganz durcheinander und natürlich ist meine Therapeutin genau jetzt in Urlaub.
Habt ihr schon mal eine Therapie abgebrochen? Und das irgendwann geklärt?
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Ohje, Chrysokoll, schwierige Situation...
Grade wenn so eine lange lange Zeit schon vergangen ist, ohne Klärung, und sich dann ausgerechnet der Analytiker bei dir meldet und nicht umgekehrt.
Was ich aber nachvollziehen kann und einerseits ihm auch irgendwie positiv "anrechne", dass er dich/die Analyse mit dir nicht vergessen hat und selber auch gern noch wissen möchte, wie es dir geht, was da war etc.
Aber das ist schon ein ziemlicher Brocken, wenn dann nach all den Jahren der Therapeut sich von sich aus meldet.
Ich hab die Traumatherapie damals, die ich bei meinem auch jetzigen Thera gemacht hab, abgebrochen, nachdem eine Bemerkung von ihm mich dermaßen getriggert hat, dass ich "fluchtartig" nach der Stunde die Praxis verließ und schon draußen vor der Tür "wusste" : Dieses Haus betrete ich nicht mehr!
Ich konnte es damals (noch) nicht einordnen, was da abging in mir, war mitten in der Bearbeitung von Traumasequenzen und noch weit davon entfernt zu verstehen, wie ich "eigentlich" ticke, obwohl ich von der DIS an sich schon wusste. Kognitiv. Weiter war es noch nicht gerutscht damals.
Ich bin da auch nicht stolz drauf, zumal mir auch damals schon klar war, dass mein Thera da offen gewesen wäre für eine Klärung. Nur ich war dafür nicht stabil genug, zu dieser Zeit.
Einige Zeit später bat ich ihn schriftlich um Zusendung diverser Unterlagen, was er auch machte und mir auf diesem Weg alles Gute etc. wünschte, ich auch "rauslas", dass er gerne gewusst hätte, was denn da eigentlich passiert ist, aber von sich aus kam er damit nicht bei mir an etc. Das rechne ich ihm nach wie vor hoch an, ich hätte damals einfach nur ne weitere, verschärftere Sperre dadurch gehabt...
Einige Jahre später nahm ich von mir aus wieder Kontakt auf zu ihm, weil ich in der TfP, die ich zu dieser Zeit machte, Parallelen merkte in meinen inneren Prozessen und Zuständen zu damals, da aber schon besser "sortieren" konnte.
Ich hatte dann ein paar wenige Stunden bei ihm, konnte mit ihm drüber reden, zwischen uns war auch schnell alles wieder geklärt und einige Zeit später bin ich dann ja nochmal "richtig" zu ihm in Therapie gegangen und inzwischen auch immer mal wieder dort, sowas wie zur "Nachbetreuung", schon wegen der körperlichen Befindlichkeiten/Schmerzen etc.
Allerdings konnte und kann er "nicht persönlich nehmen" sehr gut, wenn ein Klient ihn da "hernimmt" als Projektionsfläche fürs Eigene und dann selber so dran scheitert, dass die ganze (therap.) Beziehung dran draufgeht.
Von daher hat ers mir "leicht gemacht" mit der Klärung.
Leicht war es damals ganz und gar nicht für mich, mich wieder an ihn zu wenden. Allerhand Befürchtungen und Vorwegnahmen bisheriger Beziehungserfahrungen standen mir da schwer im Weg : Der macht dich alle, nimmt perfide hinterrücks Rache waren da noch die "harmloseren" Dinge, die mich umtrieben.
Ich habs wie so oft gemacht : Kalkuliertes Risiko.
Mir klargemacht, was ich aushalten bzw. gewuppt bekommen könnte, wenn der worst case eintreten sollte.
Und danach entscheiden, mach ichs oder mach ichs nicht.
Und dann : Sehenden Auges ab ins Ungewisse, die Welt untergehen lassen und mal gucken, ob ichs auch diesmal wieder überlebe oder nicht.
Ich hab allerdings keine Ahnung, wie ich reagiert hätte, wäre er von sich aus auf mich zugekommen.
Ich glaub : Erst recht misstrauisch und alles Schlimme erwartend.
Mich auf Kontakt eingelassen hätte ich mich wahrscheinlich auch dann. Bin ich viel zu neugierig und hätte es wahrscheinlich ewig bedauert, nicht den Mumm dazu gehabt zu haben, wenn ichs nicht getan hätte.
Ich würde es an deiner Stelle abhängig davon machen, was es dir "wert" ist, dich mit ihm nochmal auseinanderzusetzen.
Die Erwartung und Hoffnung auf tatsächliche Klärung und dass er dich "hören" will möglichst runterschrauben.
Umso besser und schöner, wenn das dann doch gelingen sollte.
"Schonen" würde ich ihn auf keinen Fall.
Wenn da Wut entsprechend da ist bei dir, dann soll sie auch die zuständige Adresse bekommen.
Allerdings würde ich das dann vorher für mich durchgehen, wie ich dann mit dem "Echo" drauf am besten zurecht kommen könnte, was ich dazu bräuchte und ob das dann auch zur Verfügung stehen kann.
Was sagt denn dein "Bauch", so ganz "spontan", dazu?
Grade wenn so eine lange lange Zeit schon vergangen ist, ohne Klärung, und sich dann ausgerechnet der Analytiker bei dir meldet und nicht umgekehrt.
Was ich aber nachvollziehen kann und einerseits ihm auch irgendwie positiv "anrechne", dass er dich/die Analyse mit dir nicht vergessen hat und selber auch gern noch wissen möchte, wie es dir geht, was da war etc.
Aber das ist schon ein ziemlicher Brocken, wenn dann nach all den Jahren der Therapeut sich von sich aus meldet.
Ja und ja.chrysokoll hat geschrieben:Habt ihr schon mal eine Therapie abgebrochen? Und das irgendwann geklärt?
Ich hab die Traumatherapie damals, die ich bei meinem auch jetzigen Thera gemacht hab, abgebrochen, nachdem eine Bemerkung von ihm mich dermaßen getriggert hat, dass ich "fluchtartig" nach der Stunde die Praxis verließ und schon draußen vor der Tür "wusste" : Dieses Haus betrete ich nicht mehr!
Ich konnte es damals (noch) nicht einordnen, was da abging in mir, war mitten in der Bearbeitung von Traumasequenzen und noch weit davon entfernt zu verstehen, wie ich "eigentlich" ticke, obwohl ich von der DIS an sich schon wusste. Kognitiv. Weiter war es noch nicht gerutscht damals.
Ich bin da auch nicht stolz drauf, zumal mir auch damals schon klar war, dass mein Thera da offen gewesen wäre für eine Klärung. Nur ich war dafür nicht stabil genug, zu dieser Zeit.
Einige Zeit später bat ich ihn schriftlich um Zusendung diverser Unterlagen, was er auch machte und mir auf diesem Weg alles Gute etc. wünschte, ich auch "rauslas", dass er gerne gewusst hätte, was denn da eigentlich passiert ist, aber von sich aus kam er damit nicht bei mir an etc. Das rechne ich ihm nach wie vor hoch an, ich hätte damals einfach nur ne weitere, verschärftere Sperre dadurch gehabt...
Einige Jahre später nahm ich von mir aus wieder Kontakt auf zu ihm, weil ich in der TfP, die ich zu dieser Zeit machte, Parallelen merkte in meinen inneren Prozessen und Zuständen zu damals, da aber schon besser "sortieren" konnte.
Ich hatte dann ein paar wenige Stunden bei ihm, konnte mit ihm drüber reden, zwischen uns war auch schnell alles wieder geklärt und einige Zeit später bin ich dann ja nochmal "richtig" zu ihm in Therapie gegangen und inzwischen auch immer mal wieder dort, sowas wie zur "Nachbetreuung", schon wegen der körperlichen Befindlichkeiten/Schmerzen etc.
Allerdings konnte und kann er "nicht persönlich nehmen" sehr gut, wenn ein Klient ihn da "hernimmt" als Projektionsfläche fürs Eigene und dann selber so dran scheitert, dass die ganze (therap.) Beziehung dran draufgeht.
Von daher hat ers mir "leicht gemacht" mit der Klärung.
Leicht war es damals ganz und gar nicht für mich, mich wieder an ihn zu wenden. Allerhand Befürchtungen und Vorwegnahmen bisheriger Beziehungserfahrungen standen mir da schwer im Weg : Der macht dich alle, nimmt perfide hinterrücks Rache waren da noch die "harmloseren" Dinge, die mich umtrieben.
Ich habs wie so oft gemacht : Kalkuliertes Risiko.
Mir klargemacht, was ich aushalten bzw. gewuppt bekommen könnte, wenn der worst case eintreten sollte.
Und danach entscheiden, mach ichs oder mach ichs nicht.
Und dann : Sehenden Auges ab ins Ungewisse, die Welt untergehen lassen und mal gucken, ob ichs auch diesmal wieder überlebe oder nicht.
Ich hab allerdings keine Ahnung, wie ich reagiert hätte, wäre er von sich aus auf mich zugekommen.
Ich glaub : Erst recht misstrauisch und alles Schlimme erwartend.
Mich auf Kontakt eingelassen hätte ich mich wahrscheinlich auch dann. Bin ich viel zu neugierig und hätte es wahrscheinlich ewig bedauert, nicht den Mumm dazu gehabt zu haben, wenn ichs nicht getan hätte.
Ich würde es an deiner Stelle abhängig davon machen, was es dir "wert" ist, dich mit ihm nochmal auseinanderzusetzen.
Die Erwartung und Hoffnung auf tatsächliche Klärung und dass er dich "hören" will möglichst runterschrauben.
Umso besser und schöner, wenn das dann doch gelingen sollte.
"Schonen" würde ich ihn auf keinen Fall.
Wenn da Wut entsprechend da ist bei dir, dann soll sie auch die zuständige Adresse bekommen.
Allerdings würde ich das dann vorher für mich durchgehen, wie ich dann mit dem "Echo" drauf am besten zurecht kommen könnte, was ich dazu bräuchte und ob das dann auch zur Verfügung stehen kann.
Was sagt denn dein "Bauch", so ganz "spontan", dazu?
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Hallo chrysokoll,
mir ging es zu einem ähnlichen Zeitpunkt ähnlich wie dir.
Die Analytikerin hat mich schwer getriggert, nicht lockergelassen, sodass ich fliehen musste und nie mehr hingegangen bin.
Im Nachhinein finde ich meine Reaktion vollkommen verständlich und nachvollziehbar. Ich bin schwerst traumatisiert – nur wusste ich das damals halt noch nicht.
Wenn sie sich bei mir melden würde … Keine Ahnung. Mir ist sie ziemlich egal geworden, deshalb habe ich keinen Kontaktwunsch. Wahrscheinlich hätte ich Angst, dass sie mich sowieso nicht verstehen würde und würde deshalb ein Gespräch ablehnen.
Ich würde mich fragen, was den Analytiker genau interessiert. Ist es schlichte Neugier? Will er sein Gewissen entlasten? Würde er mit dir in die Auseinandersetzung gehen, falls du das willst? Hat er dazu Kapazitäten?
Vielleicht wäre es sinnvoll, den Rahmen dieser Frage / Antwort / Klärung abzufragen, bevor du dich entscheidest oder weiter überlegst.
Lieben Gruß
Kirchenmaus
mir ging es zu einem ähnlichen Zeitpunkt ähnlich wie dir.
Die Analytikerin hat mich schwer getriggert, nicht lockergelassen, sodass ich fliehen musste und nie mehr hingegangen bin.
Im Nachhinein finde ich meine Reaktion vollkommen verständlich und nachvollziehbar. Ich bin schwerst traumatisiert – nur wusste ich das damals halt noch nicht.
Wenn sie sich bei mir melden würde … Keine Ahnung. Mir ist sie ziemlich egal geworden, deshalb habe ich keinen Kontaktwunsch. Wahrscheinlich hätte ich Angst, dass sie mich sowieso nicht verstehen würde und würde deshalb ein Gespräch ablehnen.
Ich würde mich fragen, was den Analytiker genau interessiert. Ist es schlichte Neugier? Will er sein Gewissen entlasten? Würde er mit dir in die Auseinandersetzung gehen, falls du das willst? Hat er dazu Kapazitäten?
Vielleicht wäre es sinnvoll, den Rahmen dieser Frage / Antwort / Klärung abzufragen, bevor du dich entscheidest oder weiter überlegst.
Lieben Gruß
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Hallo chrysokoll,
vielleicht lag es gar nicht an der Methode, sondern am Therapeuten.
Ich habe eine psychoanalytische Therapie bei einem Traumatherapeuten abgebrochen, weil der übergriffig war und bin auch auf seinen Wunsch hin nicht in ein klärendes Gespräch. Der hätte mich nur wieder umstülpen wollen.
Jetzt bin ich bei einem Psychoanalytiker, der sehr menschlich und aktiv im Kontakt ist. Der ist einfach ein guter Typ. Der ist keine leere Wand, sondern sehr präsent und intersubjektiv unterwegs. Dabei kein Außenseiter, bildet auch aus.
Ich glaube nicht, dass du nicht geeignet bist für die Psychoanalyse, sondern der Therapeut war nicht geeignet für dich!
Wenn dein alter Analytiker zum Abschluss noch einmal Rückmeldung von seinen Analysanden möchte, dann ist das sein Bedürfnis.
Was ist dein Bedürfnis?
vielleicht lag es gar nicht an der Methode, sondern am Therapeuten.
Ich habe eine psychoanalytische Therapie bei einem Traumatherapeuten abgebrochen, weil der übergriffig war und bin auch auf seinen Wunsch hin nicht in ein klärendes Gespräch. Der hätte mich nur wieder umstülpen wollen.
Jetzt bin ich bei einem Psychoanalytiker, der sehr menschlich und aktiv im Kontakt ist. Der ist einfach ein guter Typ. Der ist keine leere Wand, sondern sehr präsent und intersubjektiv unterwegs. Dabei kein Außenseiter, bildet auch aus.
Ich glaube nicht, dass du nicht geeignet bist für die Psychoanalyse, sondern der Therapeut war nicht geeignet für dich!
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Was ist dein Bedürfnis?
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Liebe chrysokoll, falls du Wut und Enttäuschung fühlst, würde ich das an deiner Stelle mit dem Kontakt vielleicht lieber lassen... Wenn ich jedoch positiv empfinden würde, würde ich ihm seine Fragen beantworten, ohne die Vergangenheit je wieder zum Thema machen zu wollen.. Alles Liebe dir..
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
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danke für dein Verständnis und deine Offenheit!Waldschratin hat geschrieben: ↑Do., 22.07.2021, 16:45 Ohje, Chrysokoll, schwierige Situation...
Grade wenn so eine lange lange Zeit schon vergangen ist, ohne Klärung, und sich dann ausgerechnet der Analytiker bei dir meldet und nicht umgekehrt.
"Schonen" würde ich ihn auf keinen Fall.
Wenn da Wut entsprechend da ist bei dir, dann soll sie auch die zuständige Adresse bekommen.
Allerdings würde ich das dann vorher für mich durchgehen, wie ich dann mit dem "Echo" drauf am besten zurecht kommen könnte, was ich dazu bräuchte und ob das dann auch zur Verfügung stehen kann.
Was sagt denn dein "Bauch", so ganz "spontan", dazu?
Das hat mir jetzt sehr geholfen.
Ich finde es sehr mutig was du gemacht hast, wie du das für dich angegangen bist.
Es ist tatsächlich jetzt wieder Wut da, seit ca. einem Jahr immer mal wieder, seit ich merke und sehe wie Therapie sein kann.
Wut dass er mir das nicht gegeben hat (ich war da lange und es hat mich viel Geld gekostet, ich hab teils selber bezahlt)
Wut dass er mir nie gesagt hat dass vielleicht eine andere Therapie für mich besser wäre.
Aber in mir war nie das Bedürfnis das mit ihm zu klären.
Und hm ja, das Echo... ich weiss nicht ob ich damit umgehen kann.
Vielleicht eher nicht. Davor hab ich Angst.
Mein Bauch sagte erst mal "hey was soll das?" als seine Nachricht kam
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danke für deine Erfahrund und auch deinen Rat, der mir ebenfalls grade sehr hilft.Kirchenmaus hat geschrieben: ↑Do., 22.07.2021, 17:12
mir ging es zu einem ähnlichen Zeitpunkt ähnlich wie dir.
Die Analytikerin hat mich schwer getriggert, nicht lockergelassen, sodass ich fliehen musste und nie mehr hingegangen bin.
Ich würde mich fragen, was den Analytiker genau interessiert. Ist es schlichte Neugier? Will er sein Gewissen entlasten? Würde er mit dir in die Auseinandersetzung gehen, falls du das willst? Hat er dazu Kapazitäten?
Vielleicht wäre es sinnvoll, den Rahmen dieser Frage / Antwort / Klärung abzufragen, bevor du dich entscheidest oder weiter überlegst.
Tja, was interessiert den Analytiker genau?
Ich finde es soweit nachvollziehbar dass er nun am Ende seiner Praxistätigkeit das auch für sich abschliessen will.
Vielleicht auch aus eigener Neugier... ? Keine Ahnung.
Du hast recht, es wäre gut das zu erfragen.
Und auch wie eine Klärung aussehen könnte, ich wohne ja nicht mehr in dieser Stadt. Ok, nicht so weit weg, aber ihn real zu treffen wäre Aufwand und auch etwas das mich sehr ängstigt und erschreckt.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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danke für deine Worte !Solage hat geschrieben: ↑Do., 22.07.2021, 19:07
Ich glaube nicht, dass du nicht geeignet bist für die Psychoanalyse, sondern der Therapeut war nicht geeignet für dich!
Wenn dein alter Analytiker zum Abschluss noch einmal Rückmeldung von seinen Analysanden möchte, dann ist das sein Bedürfnis.
Was ist dein Bedürfnis?
Doch, ich glaub schon dass ich ungeeignet bin für Psychoanalyse.
Das macht ja nichts, es wäre nur gut gewesen er hätte mir das gesagt statt immer weiter zu machen und mir zu vermitteln ICH sei nicht gut genug, nicht reif genug usw.
Du hast recht, das Klärungsbedürfnis zum Abschluss seiner Praxistätigkeit ist SEIN Bedürfnis.
Ich bin mir noch nicht klar was mein Bedürfnis ist.
Eigentlich keine Klärung, kein Kontakt.
In mir ist natürlich schlechtes Gewissen weil ich einfach davongelaufen bin.
Aber auch viel Wut, über die vergeudete Zeit, das vergeudete Geld
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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dankeschön !Fairness hat geschrieben: ↑Do., 22.07.2021, 20:06 falls du Wut und Enttäuschung fühlst, würde ich das an deiner Stelle mit dem Kontakt vielleicht lieber lassen... Wenn ich jedoch positiv empfinden würde, würde ich ihm seine Fragen beantworten, ohne die Vergangenheit je wieder zum Thema machen zu wollen.. Alles Liebe dir..
Ich muss das jetzt wirklich erst einmal wirken lassen. Ich fühl mehrere Dinge, aber vor allem Wut und Enttäuschung.
Naja, schon auch Verpflichtung, aber das ist keine gute Voraussetzung
Ihr habt mir hier aber gut die Augen geöffnet dass ich eben keine Pflicht habe zu antworten oder zu reagieren nur weil er das jetzt grade will.
Ich finde, das hast du treffend zusammengefasst... es ist auch so, dass wir in Therapie unter anderem lernen, zu nachspüren und entscheiden, was im Kontakt wir brauchen und tragen wollen... und auch, auf sich selbst aufzupassen. Und ein Kontakt ist auch deine Entscheidung, für dich und dein Gegenüber. Es ist produktiver, für alle Beteiligten, wenn solche aus einer freiwilligen Zuneigung getroffen ist, als aus einer empfundenen Pflicht oder einem Gefühl des Scheiterns, welches wieder gut gemacht werden 'muss'...chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 22.07.2021, 20:51 dass ich eben keine Pflicht habe zu antworten oder zu reagieren nur weil er das jetzt grade will
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
Ich finde das bemerkenswert, dass sich ein Therapeut von Patienten nach so langer Zeit verabschiedet!
chrysokoll, ich verstehe das so, dass der Therapeut wissen will was aus dir geworden ist- relativ neutral.
Wie kommst du denn auf die Fragen, die du hier stellst? Ihn mit irgendwas zu konfrontieren macht mir hier meiner Meinung nach keinen Sinn mehr?Puh, und nun?
Was würdet ihr tun? Antworten? Ignorieren?
Ihn mit meiner Wut und Enttäuschung konfrontieren?
...
Habt ihr schon mal eine Therapie abgebrochen? Und das irgendwann geklärt?
Also wie schon geschrieben, es geht dem Therapeuten um eine Verabschiedung, aber wohl eher nicht darum, dass du mit ihm deine damaligen Probleme aufarbeitest.
Wie kommt es, dass du so lange Wut auf ihn in dir trägst?
LG candle
PS: Ich hätte meinen Beitrag jetzt gelöscht, weil die Entscheidung offenbar gefallen ist, aber es geht nicht Nein, du mußt dem Therapeuten nicht antworten.
Now I know how the bunny runs!
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Wenn du schweigst, bist du noch nicht reif für Konfrontation mit ihm. Wenn das so ist, dann ist es so. Solltest du aber schon weiter sein, so könntest du ihm kurz antworten und zwar so, dass du davon was hast. Diese Chance bekommst du nicht noch mal. Du kannst dir Zeit nehmen, das mit der Therapeutin besprechen und erst dann antworten.
Er hat deine Erwartungen nicht erfüllt. Jetzt fragt er nach Dir. Warum willst du schweigen?
Er hat deine Erwartungen nicht erfüllt. Jetzt fragt er nach Dir. Warum willst du schweigen?
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Bilderbuch, ich "muss" das jetzt mal loswerden, bitte nimms nicht persönlich, es ist nicht gegen dich gerichtet, sondern meine persönliche Reaktion auf das, was mir immer mal wieder bei Analyse auffällt.
Genau so eine Denke macht Analyse für mich so schrecklich!
Bzw. sind das für mich negative, zerstörerische "Nebenwirkungen" einer Analyse und sowas wie ne Gehirnwäsche beim Klienten, der dasselbe Denkmuster übernimmt, anstatt "selber denken" zu erlernen in der Therapie und v.a. bei sich selber bleiben können.
Der manipulative Unterton dabei....
Dieses "Du bist halt noch nicht reif genug, um...", anstatt mal genauer hinzugucken, das Gegenüber tatsächlich wahrzunehmen, denn dann erkennt man hier ganz schnell, dass chrysokoll sehr wohl "reif genug" ist, zu reflektieren, bei sich selber zu bleiben und gut für sich zu sorgen!
Reife zeigt sich nicht da dran, was man inzwischen aushalten und ertragen kann. Sondern dass man gut für sich entscheiden und unterscheiden kann, was ist Meins, was das des Anderen etc.
Ebenso manipulativ : Du bekommst keine weitere Chance auf Klärung.
Ja. Und?
Dann bleibt es halt ungeklärt. Bisher, also seit ca. 15 Jahren, hat es doch auch niemanden weiter umgetrieben, den Analytiker ja auch nicht.
"Warum willst du schweigen?"
Empfinde ich als übergriffig, in dieser Art jemanden in Frage zu stellen.
Wenn das die Auswirkungen einer als erfolgreich erlebten Analyse sind, dann bin ich froh, dass ich zu meiner Zeit nach ein paar wenigen Stunden mitten aus der Stunde raus so einen Analyseversuch abgebrochen hab!
Da war nämlich genau! derselbe manipulative "Unterton" mitgeschwungen, nicht nur hin und wieder, das schien mir "System" zu haben, Hauptmanual des Analytikers zu sein.
Wenn dein Analytiker, liebe chrysokoll, jetzt was haben will von dir, und sei es nur, dass er bescheid weiß, wie es dir geht, um selber abschließen zu können mit seiner Berufslaufbahn, dann ist das ganz klar sein! Problem.
Er hat höflich angefragt - hoffe ich jetzt mal - aber ein "Recht auf" hat er jetzt nicht.
Mich erinnert es grade an einen Thread hier, wo es drum geht, dass der Therapeut wegen Krankheit nicht mehr erreichbar ist.
Da muss der Klient dann auch irgendwie klarkommen damit, seinen Abschluss finden.
Und ja, nachfragen ist natürlich mit dabei, man möchte ja wissen, da sind ja Beziehungen entstanden.
Aber ein "Recht auf" hat da keiner der Beteiligten!
Auch der Therapeut/Analytiker nicht!
Genau so eine Denke macht Analyse für mich so schrecklich!
Bzw. sind das für mich negative, zerstörerische "Nebenwirkungen" einer Analyse und sowas wie ne Gehirnwäsche beim Klienten, der dasselbe Denkmuster übernimmt, anstatt "selber denken" zu erlernen in der Therapie und v.a. bei sich selber bleiben können.
Der manipulative Unterton dabei....
Dieses "Du bist halt noch nicht reif genug, um...", anstatt mal genauer hinzugucken, das Gegenüber tatsächlich wahrzunehmen, denn dann erkennt man hier ganz schnell, dass chrysokoll sehr wohl "reif genug" ist, zu reflektieren, bei sich selber zu bleiben und gut für sich zu sorgen!
Reife zeigt sich nicht da dran, was man inzwischen aushalten und ertragen kann. Sondern dass man gut für sich entscheiden und unterscheiden kann, was ist Meins, was das des Anderen etc.
Ebenso manipulativ : Du bekommst keine weitere Chance auf Klärung.
Ja. Und?
Dann bleibt es halt ungeklärt. Bisher, also seit ca. 15 Jahren, hat es doch auch niemanden weiter umgetrieben, den Analytiker ja auch nicht.
"Warum willst du schweigen?"
Empfinde ich als übergriffig, in dieser Art jemanden in Frage zu stellen.
Wenn das die Auswirkungen einer als erfolgreich erlebten Analyse sind, dann bin ich froh, dass ich zu meiner Zeit nach ein paar wenigen Stunden mitten aus der Stunde raus so einen Analyseversuch abgebrochen hab!
Da war nämlich genau! derselbe manipulative "Unterton" mitgeschwungen, nicht nur hin und wieder, das schien mir "System" zu haben, Hauptmanual des Analytikers zu sein.
Wenn dein Analytiker, liebe chrysokoll, jetzt was haben will von dir, und sei es nur, dass er bescheid weiß, wie es dir geht, um selber abschließen zu können mit seiner Berufslaufbahn, dann ist das ganz klar sein! Problem.
Er hat höflich angefragt - hoffe ich jetzt mal - aber ein "Recht auf" hat er jetzt nicht.
Mich erinnert es grade an einen Thread hier, wo es drum geht, dass der Therapeut wegen Krankheit nicht mehr erreichbar ist.
Da muss der Klient dann auch irgendwie klarkommen damit, seinen Abschluss finden.
Und ja, nachfragen ist natürlich mit dabei, man möchte ja wissen, da sind ja Beziehungen entstanden.
Aber ein "Recht auf" hat da keiner der Beteiligten!
Auch der Therapeut/Analytiker nicht!
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Wenn mein Bauch "Hey, was soll das?" sagt, dann ist das meist was Übergriffiges, Aufdringliches, mindestens was Forderndes, das nicht nach "mir" als Beteiligter am Miteinander fragt.chrysokoll hat geschrieben:Aber in mir war nie das Bedürfnis das mit ihm zu klären.
Und hm ja, das Echo... ich weiss nicht ob ich damit umgehen kann.
Vielleicht eher nicht. Davor hab ich Angst.
Mein Bauch sagte erst mal "hey was soll das?" als seine Nachricht kam
Ich würde wahrscheinlich auch, wie Bilderbuch es schon geschrieben hat, erstmal mit der aktuellen Thera drüber reden. Aber nicht aus dem Grund, um "stark genug" zu werden, in die Konfrontation mit dem Analytiker zu gehen, sondern in der aktuellen Therapie kannst du ja auch evtl. noch etwas aus der Analyse aufarbeiten, dazu braucht es den Analytiker ja erstmal gar nicht.
Du schreibst, seit ca. einem Jahr nimmst du deine Wut auf den wahr.
Dann kann sein Melden bei dir jetzt guter "Treibstoff" sein, dir deine Gefühle mal genauer anzugucken und diese Wut mal "gelebt" zu bekommen.
Wie gesagt : Das geht auch ganz ohne den Analytiker, in deiner derzeitigen Therapie.
Den Analytiker erstmal "vorsichtig" nach den genaueren Beweggründen zu fragen und/oder wie so eine Begegnung stattfinden könnte - wenn er sie denn überhaupt möchte, das ist ja noch gar nicht raus, was genau der von dir haben möchte - finde ich auch ne gute Idee.
Allerdings mit dem festen Fokus in dir drauf : Nein, du "musst" nicht reagieren, darfst dich jederzeit und egal aus welchen Beweggründen wieder zurückziehen!
Ich finde, du bist da schon sehr gut bei dir und wirst das in guter Weise für dich gewuppt bekommen!
Liebe chrysokoll,
ich habe auch schon eine Analyse abgebrochen. Der Analytiker hat mich auch sehr stark getriggert und ist während der (vielleicht zehn Stunden, die ich bei ihm war) zweimal eingeschlafen, was mich auch sehr belastet hat. Als ich ihm dann sagte, dass ich die Therapie abbrechen will und auch diese Stunde nicht zu Ende machen möchte, war er völlig perplex. Eine sehr gute Freundin (selber Therapeutin) sagte mal zu mir, dass Psychoanalytiker so sehr von sich selbst überzeugt sind, dass es für sie eine persönliche Kränkung darstellt, wenn der Klient die Therapie abbricht. Ich will damit nicht sagen, dass das bei allen so sei, aber bei meinem war das definitiv so!
Lg Qwe
ich habe auch schon eine Analyse abgebrochen. Der Analytiker hat mich auch sehr stark getriggert und ist während der (vielleicht zehn Stunden, die ich bei ihm war) zweimal eingeschlafen, was mich auch sehr belastet hat. Als ich ihm dann sagte, dass ich die Therapie abbrechen will und auch diese Stunde nicht zu Ende machen möchte, war er völlig perplex. Eine sehr gute Freundin (selber Therapeutin) sagte mal zu mir, dass Psychoanalytiker so sehr von sich selbst überzeugt sind, dass es für sie eine persönliche Kränkung darstellt, wenn der Klient die Therapie abbricht. Ich will damit nicht sagen, dass das bei allen so sei, aber bei meinem war das definitiv so!
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