Den Therapeuten privat einladen?
Den Therapeuten privat einladen?
Wurstel
Ich fand dieses Thema hier und wollte darauf antworten, aber es ist gesperrt:
viewtopic.php?f=20&t=43650
Ich möchte das Thema ein wenig ausweiten, daher der andere Betreff.
Daß ich bisher keinen meiner Therapeuten zu einer meiner Geburtstagsfeiern eingeladen habe, liegt daran, daß ich meinen Geburtstag nur selten in größerem Kreis (also in Wien) feiere. In jenen Zeiten, wo ich einen Psychotherapeuten hatte, da gab es keine derartige Geburtstagsfeier. Sollte es dereinst wieder eine geben (was ich ja seit Jahren vorhabe, aber kein dafür geeignetes Lokal gefunden habe), dann könnte ich mir schon vorstellen, auch meinen Therapeuten (wenn ich dann wieder einen habe) dazu einzuladen. Ich würde ihn aber nicht als meinen Therapeuten vorstellen, sondern nur als einen meiner neueren Bekannten. (In diesem Zusammenhang fällt mir ein, daß ich ein neues Thema "Ich möchte wieder meinen Geburtstag feiern" aufmachen könnte. Das wäre dann irgendwo unter "Beziehungen" richtig.)
Bei meinem letzten Therapeuten habe ich mir tatsächlich mal überlegt, ihn zu einem Abendessen in einem Lokal einzuladen. Das wäre dann natürlich NICHT eine Therapiestunde gewesen, sondern einfach die Einladung einer Privatperson an einen Bekannten. (Seinen Therapeuten kann man zum Bekanntenkreis zählen, das wäre ja nicht gelogen.) Allerdings wäre das in meinem Fall technisch schlecht möglich gewesen. Da der Therapeut in derselben Ortschaft wie ich wohnt, wäre eine Einladung in den Lokalen hier (da wäre meines Erachtens eh nur ein Lokal überhaupt geeignet gewesen) recht problematisch gewesen, denn dann hätte die ganze Ortschaft (und somit auch meine Schwester) erfahren, daß ich mit meinem Therapeuten beim Wirten sitze. Ähnliches wäre wohl auch im Falle der nahen Kleinstadt passiert (abgesehen davon, daß ich dort nicht wirklich ein mir dafür geeignet erscheinendes Lokal kenne). Daher wäre also nur eine derartige Einladung in ein passendes Lokal in Wien geblieben - aber auch da wäre das schwierig gewesen, da mein Therapeut andere Speisen als ich bevorzugt (wir haben ja öfters über die Ernährung gesprochen).
Also prinzipiell hätte ich damit kein Problem. Allerdings wäre das natürlich KEINE Therapiestunde und somit nicht als solche zu bezahlen. (Würde ich den KFZ-Meister, der meinen Aixam repariert, zu einem Essen einladen, so würde ich mir auch nicht erwarten, daß er mir dafür den Meisterstundensatz als Mechaniker verrechnet.)
Was meint Ihr dazu?
Wurstel
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Ich möchte das Thema ein wenig ausweiten, daher der andere Betreff.
Daß ich bisher keinen meiner Therapeuten zu einer meiner Geburtstagsfeiern eingeladen habe, liegt daran, daß ich meinen Geburtstag nur selten in größerem Kreis (also in Wien) feiere. In jenen Zeiten, wo ich einen Psychotherapeuten hatte, da gab es keine derartige Geburtstagsfeier. Sollte es dereinst wieder eine geben (was ich ja seit Jahren vorhabe, aber kein dafür geeignetes Lokal gefunden habe), dann könnte ich mir schon vorstellen, auch meinen Therapeuten (wenn ich dann wieder einen habe) dazu einzuladen. Ich würde ihn aber nicht als meinen Therapeuten vorstellen, sondern nur als einen meiner neueren Bekannten. (In diesem Zusammenhang fällt mir ein, daß ich ein neues Thema "Ich möchte wieder meinen Geburtstag feiern" aufmachen könnte. Das wäre dann irgendwo unter "Beziehungen" richtig.)
Bei meinem letzten Therapeuten habe ich mir tatsächlich mal überlegt, ihn zu einem Abendessen in einem Lokal einzuladen. Das wäre dann natürlich NICHT eine Therapiestunde gewesen, sondern einfach die Einladung einer Privatperson an einen Bekannten. (Seinen Therapeuten kann man zum Bekanntenkreis zählen, das wäre ja nicht gelogen.) Allerdings wäre das in meinem Fall technisch schlecht möglich gewesen. Da der Therapeut in derselben Ortschaft wie ich wohnt, wäre eine Einladung in den Lokalen hier (da wäre meines Erachtens eh nur ein Lokal überhaupt geeignet gewesen) recht problematisch gewesen, denn dann hätte die ganze Ortschaft (und somit auch meine Schwester) erfahren, daß ich mit meinem Therapeuten beim Wirten sitze. Ähnliches wäre wohl auch im Falle der nahen Kleinstadt passiert (abgesehen davon, daß ich dort nicht wirklich ein mir dafür geeignet erscheinendes Lokal kenne). Daher wäre also nur eine derartige Einladung in ein passendes Lokal in Wien geblieben - aber auch da wäre das schwierig gewesen, da mein Therapeut andere Speisen als ich bevorzugt (wir haben ja öfters über die Ernährung gesprochen).
Also prinzipiell hätte ich damit kein Problem. Allerdings wäre das natürlich KEINE Therapiestunde und somit nicht als solche zu bezahlen. (Würde ich den KFZ-Meister, der meinen Aixam repariert, zu einem Essen einladen, so würde ich mir auch nicht erwarten, daß er mir dafür den Meisterstundensatz als Mechaniker verrechnet.)
Was meint Ihr dazu?
Wurstel
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Wurstel, so ist Therapie nicht gedacht. Dein Therapeut darf gar nicht mit dir essen gehen oder Geburtstag feiern - Stichwort Abstinenzgebot. Aber du hast ja gerade keinen Therapeuten und vor dem Hintergrund ist das sowieso eine rein theoretische Frage.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
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Und was ist bei dir jetzt anders als bei der TE? Bzw. was genau ist dir nicht klar? Es darf es nicht!
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Ich würde da auch mal die Überlegung anstellen, wie es wohl funktionieren könnte, wenn das jeder macht. Ein Therapeut kann durchaus auf 40 gleichzeitig laufende Therapien kommen. Es kommt ja nicht jeder Patient regelmäßig einmal die Woche. Also 40 Einladungen pro Jahr? Das Jahr hat 53 Wochen, also 53 Wochenenden, an denen Zeit für einen Ausflug nach Wien wäre. Ähm. Darf der Therapeut auch ein Privatleben haben mit seiner Familie und seinen privaten Freunden und Bekannten?
Ich kenne auch Einladungen von Kunden in meiner Branche, aber: das ist dann eine Einladung, die von einer Firma ausgesprochen wird, und nicht von einer Privatperson. Und, ganz wichtig, das passiert nur während einer langen und guten Zusammenarbeit, sprich: ein einziger Kunde, höchstens zwei, während des gesamten Jahres. Da gibt es dann auch ein klares Ziel, nämlich "Teambuilding". Viele unterschiedliche Charaktere sollen langfristig gut zusammen arbeiten.
In einer Therapie fände ich das unvorstellbar. Vergleichbar etwa damit, wenn mich jeder einzelne Mitarbeiter einer Firma einzeln einladen würde. Jedesmal eine Eins-zu-eins-Situation, jedesmal der ganze Aufwand und die ganze Zeit. Und dann sind das Leute, von denen ich sicher einige nett finde, aber echt nicht alle.
Ich kenne auch Einladungen von Kunden in meiner Branche, aber: das ist dann eine Einladung, die von einer Firma ausgesprochen wird, und nicht von einer Privatperson. Und, ganz wichtig, das passiert nur während einer langen und guten Zusammenarbeit, sprich: ein einziger Kunde, höchstens zwei, während des gesamten Jahres. Da gibt es dann auch ein klares Ziel, nämlich "Teambuilding". Viele unterschiedliche Charaktere sollen langfristig gut zusammen arbeiten.
In einer Therapie fände ich das unvorstellbar. Vergleichbar etwa damit, wenn mich jeder einzelne Mitarbeiter einer Firma einzeln einladen würde. Jedesmal eine Eins-zu-eins-Situation, jedesmal der ganze Aufwand und die ganze Zeit. Und dann sind das Leute, von denen ich sicher einige nett finde, aber echt nicht alle.
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Wie " no twist" schon sagte wird das nicht gehen.
Selbst wenn Therapien beendet sind ist glaub ich trotzdem sehr selten, das auch danach Therapeuten privat Kontakte zu ehemaligen Patienten pflegen, soweit ich es mitbekommen habe.
Selbst wenn Therapien beendet sind ist glaub ich trotzdem sehr selten, das auch danach Therapeuten privat Kontakte zu ehemaligen Patienten pflegen, soweit ich es mitbekommen habe.
Google einfach mal Abstinenz in der Psychotherapie. Da hast du deine Antwort.
Ein Psychotherapeut darf während (und in gewissem Umfang nach) einer Psychotherapie gar keine private Beziehung zu seinem Patienten eingehen. Keine Treffen, kein Restaurant, kein gar nichts.
Der Mensch ist dann nur dein Therapeut und nicht dein Bekannter.
Ein Psychotherapeut darf während (und in gewissem Umfang nach) einer Psychotherapie gar keine private Beziehung zu seinem Patienten eingehen. Keine Treffen, kein Restaurant, kein gar nichts.
Der Mensch ist dann nur dein Therapeut und nicht dein Bekannter.
Abgesehen davon frage ich mich auch, warum der Therapeut das wollen würde, auf einer Geburtstagsparty mit lauter fremden zu sein oder mit einem Klient essen zu gehen?
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Ganz genau - und die Konstellation ist ja dann auch ne andere, vielleicht könnte ihr euch in echt gar nicht leiden. Mal davon abgesehen, ja, das wäre Privatzeit des Therapeuten, die er sicher nicht mit Arbeit (und das sind Patienten nun mal) verbringen möchte und auch nicht sollte.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Hallo Wurstel,
mal abgesehen davon, daß ein Therapeut dies gar nicht dürfte...
Du würdest ihn in so einem Rahmen ganz schön in Schwierigkeiten bringen.
Stell Dir mal vor beim Smalltalk unter Deinen Gästen kommt irgendwann mit Sicherheit auch die Frage auf, was er beruflich macht und wie ihr euch kennengelernt habt.
Dabei würdest Du von ihm dann verlangen, daß er lügt, damit nicht die Wahrheit herauskommt.
Ich denke damit würdest Du eindeutig zu viel von Deinem Therapeuten verlangen.
Dann versetze Dich mal in seine Situation.
Er führt den ganzen Tag sehr anstrengende Gespräche mit seinen Patienten die seine ganze Aufmerksamkeit erfordern und das von morgens bis abends, jeden Tag in der Woche. Er kommt abends erschöpft nach Hause zu seiner Familie. Hat nur die Abende und ggf. das Wochenende für seine Familie und sein Privatleben. Muss teils in den Zeiten noch an Fortbildungen teilnehmen, Anfragen und Anträge bearbeiten und teils auch liegengebliebene Arbeit von seiner Praxis abarbeiten.
Hättest Du dann noch große Lust Deine wenige wirkliche Freizeit auch noch mit Deinen Patienten zu verbringen?
Die dann auch noch von Dir erwarten, daß Du sie mit der Wahrheit nicht noch in Schwierigkeiten bringst, sondern von Dir erwarten daß Du lügst und eine schlüssige Sorry ausdenkest, Dich nicht versehentlich verplapperst?
Ich kann Deinen Wunsch zwar auch irgendwie nachvollziehen, weil Du Dich ihm nahe fühlst, von ihm verstanden fühlst.
Aber er darf es nicht und er möchte dies sicherlich auch nicht.
L.G. Tobe
mal abgesehen davon, daß ein Therapeut dies gar nicht dürfte...
Du würdest ihn in so einem Rahmen ganz schön in Schwierigkeiten bringen.
Stell Dir mal vor beim Smalltalk unter Deinen Gästen kommt irgendwann mit Sicherheit auch die Frage auf, was er beruflich macht und wie ihr euch kennengelernt habt.
Dabei würdest Du von ihm dann verlangen, daß er lügt, damit nicht die Wahrheit herauskommt.
Ich denke damit würdest Du eindeutig zu viel von Deinem Therapeuten verlangen.
Dann versetze Dich mal in seine Situation.
Er führt den ganzen Tag sehr anstrengende Gespräche mit seinen Patienten die seine ganze Aufmerksamkeit erfordern und das von morgens bis abends, jeden Tag in der Woche. Er kommt abends erschöpft nach Hause zu seiner Familie. Hat nur die Abende und ggf. das Wochenende für seine Familie und sein Privatleben. Muss teils in den Zeiten noch an Fortbildungen teilnehmen, Anfragen und Anträge bearbeiten und teils auch liegengebliebene Arbeit von seiner Praxis abarbeiten.
Hättest Du dann noch große Lust Deine wenige wirkliche Freizeit auch noch mit Deinen Patienten zu verbringen?
Die dann auch noch von Dir erwarten, daß Du sie mit der Wahrheit nicht noch in Schwierigkeiten bringst, sondern von Dir erwarten daß Du lügst und eine schlüssige Sorry ausdenkest, Dich nicht versehentlich verplapperst?
Ich kann Deinen Wunsch zwar auch irgendwie nachvollziehen, weil Du Dich ihm nahe fühlst, von ihm verstanden fühlst.
Aber er darf es nicht und er möchte dies sicherlich auch nicht.
L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
Hallo Wurstel,du kannst es so wie ich machen wenn du durch bist mit deinen Stunden, kannst du versuchen den Kontakt aufrecht zu erhalten. Wenn ihr beide dafür seid, Kontakt zu halten, klappt es auch. Ich treffe mich zwischendurch mit meiner ehemaligen Therapeutin in einem Cafe und wir schreiben auch. Wir sind nun gute Bekannte.
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Jo, das ist echt unprofessionell...
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Ja, Therapeut/in und Patent/in können generell nach der Therapie privat in Kontakt bleiben, jedoch glaub ich ist das eher selten der Fall.
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Man muss dann aber bedenken, dass sich der Patient damit jede Art von Therapiemöglichkeit bzw. den schützenden Rahmen versaut bei dem jeweiligen Therapeuten.
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