Übertragungsliebe mit sexueller Anspannung
Übertragungsliebe mit sexueller Anspannung
Hallo ihr Lieben,
ich bin seit einigen Wochen stille Mitleserin und habe mir gedacht, dass ich mich vielleicht nun auch einmal aktiv beteilige.
Ich hoffe, mein Thema ist nicht schon so ausgelutscht, sodass sich keiner mehr damit befassen mag .
Ich mache seit fast 5 Monaten eine tiefenpsychologische Therapie und habe, für mein Gefühl, eine ganz ganz tolle, offene und versierte Therapeutin gefunden, bei der ich mich sehr wohl und verstanden fühle.
Nun kam es vor einigen Wochen wie es eben kommen musste und ich bin in irgendeine Übertragung gerutscht. Ich erzählte meiner Therapeutin in der letzten Stunde vor ihrem vierwöchigen Urlaub davon. Auf den ersten Blick hat sie, wie immer, sehr professionell reagiert. Ich habe mich weder abgelehnt noch unverstanden gefühlt. Wenn ich die letzten 30 Minuten der Stunde jedoch noch einmal reflektiere, löst das ein Gefühl in mir aus, das mir sagt, dass vielleicht doch nicht alles so cool ist, wie ich angenommen habe. Meine Therapeutin wirkte etwas angespannt, ihre Körpersprache veränderte sich und sie hielt einen 10-minütigen Monolog zum Thema Übertragung und Gegenübertragung inklusive absolut unwichtiger Details und das in einer Geschwindigkeit, dass ich kaum noch folgen konnte.
Aber nun zum eigentlichen Thema. Ich kann mit meiner Übertragung nicht wirklich viel anfangen, abgesehen davon, dass ich dieses Gefühl sehr gut von meinen Beziehungen kenne. Auf der einen Seite ist da diese Wärme und Zuneigung mit all den Wünschen, die man wohl während so einer Übertragung spürt. Jedoch hat das keinen mütterlichen Charakter.
Allerdings empfinde ich ebenso stark das Gefühl einer starken sexuellen Anspannung. Diese Anspannung scheint so eng mit dem anderen Gefühl verbunden zu sein, dass ich es kaum trennen kann und sie ist auch nicht besonders angenehm oder gar durch irgendetwas abzubauen. Während der Sitzungen ist sie da, zumindest physisch, wie ich bemerke. Allerdings fühle ich mich nicht durch sie bedrängt oder vereinnahmt. Nach den Sitzungen kommt die Anspannung zurück und bleibt leider auch und hinterlässt in mir ein Gefühl von tausend Nadelstichen.
Wie schon gesagt, kenne ich diese Gefühle. Ich habe drei recht zerstörerische Beziehungen hinter mir und hielt diese sexuelle Anspannung immer für sexuelles Interesse. Nun frage ich mich aber ob das wirklich der richtige Ansatz und die richtige Interpretation ist.
Meine Therapeutin ist 30 Jahre älter als ich und auch nicht wirklich mein Typ . Zumal ich auch keine konkreten sexuellen Fantasien oder Wünsche in meinem Kopf habe. Jedenfalls nicht aktiv mit ihr. Trotzdem aber irgendwie passiv. Es fühlt sich an als würde ich sie fühlen...schwer zu beschreiben...
Nun dachte ich mir, ich befasse mich mal ein wenig mit meinem Dilemma, da es mich wirklich anfängt zu quälen. Allerdings komme ich nicht weiter. Ich stehe auf dem Schlauch und bin verwirrt.
Die meisten von euch sind ja doch etwas therapieerfahrener als ich. Vielleicht kann mir jemand einen Schubser oder einen Denkanstoß geben.
Ich grüße euch recht herzlich und freue mich auf Antworten
ich bin seit einigen Wochen stille Mitleserin und habe mir gedacht, dass ich mich vielleicht nun auch einmal aktiv beteilige.
Ich hoffe, mein Thema ist nicht schon so ausgelutscht, sodass sich keiner mehr damit befassen mag .
Ich mache seit fast 5 Monaten eine tiefenpsychologische Therapie und habe, für mein Gefühl, eine ganz ganz tolle, offene und versierte Therapeutin gefunden, bei der ich mich sehr wohl und verstanden fühle.
Nun kam es vor einigen Wochen wie es eben kommen musste und ich bin in irgendeine Übertragung gerutscht. Ich erzählte meiner Therapeutin in der letzten Stunde vor ihrem vierwöchigen Urlaub davon. Auf den ersten Blick hat sie, wie immer, sehr professionell reagiert. Ich habe mich weder abgelehnt noch unverstanden gefühlt. Wenn ich die letzten 30 Minuten der Stunde jedoch noch einmal reflektiere, löst das ein Gefühl in mir aus, das mir sagt, dass vielleicht doch nicht alles so cool ist, wie ich angenommen habe. Meine Therapeutin wirkte etwas angespannt, ihre Körpersprache veränderte sich und sie hielt einen 10-minütigen Monolog zum Thema Übertragung und Gegenübertragung inklusive absolut unwichtiger Details und das in einer Geschwindigkeit, dass ich kaum noch folgen konnte.
Aber nun zum eigentlichen Thema. Ich kann mit meiner Übertragung nicht wirklich viel anfangen, abgesehen davon, dass ich dieses Gefühl sehr gut von meinen Beziehungen kenne. Auf der einen Seite ist da diese Wärme und Zuneigung mit all den Wünschen, die man wohl während so einer Übertragung spürt. Jedoch hat das keinen mütterlichen Charakter.
Allerdings empfinde ich ebenso stark das Gefühl einer starken sexuellen Anspannung. Diese Anspannung scheint so eng mit dem anderen Gefühl verbunden zu sein, dass ich es kaum trennen kann und sie ist auch nicht besonders angenehm oder gar durch irgendetwas abzubauen. Während der Sitzungen ist sie da, zumindest physisch, wie ich bemerke. Allerdings fühle ich mich nicht durch sie bedrängt oder vereinnahmt. Nach den Sitzungen kommt die Anspannung zurück und bleibt leider auch und hinterlässt in mir ein Gefühl von tausend Nadelstichen.
Wie schon gesagt, kenne ich diese Gefühle. Ich habe drei recht zerstörerische Beziehungen hinter mir und hielt diese sexuelle Anspannung immer für sexuelles Interesse. Nun frage ich mich aber ob das wirklich der richtige Ansatz und die richtige Interpretation ist.
Meine Therapeutin ist 30 Jahre älter als ich und auch nicht wirklich mein Typ . Zumal ich auch keine konkreten sexuellen Fantasien oder Wünsche in meinem Kopf habe. Jedenfalls nicht aktiv mit ihr. Trotzdem aber irgendwie passiv. Es fühlt sich an als würde ich sie fühlen...schwer zu beschreiben...
Nun dachte ich mir, ich befasse mich mal ein wenig mit meinem Dilemma, da es mich wirklich anfängt zu quälen. Allerdings komme ich nicht weiter. Ich stehe auf dem Schlauch und bin verwirrt.
Die meisten von euch sind ja doch etwas therapieerfahrener als ich. Vielleicht kann mir jemand einen Schubser oder einen Denkanstoß geben.
Ich grüße euch recht herzlich und freue mich auf Antworten
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Hallo Naylanu,
was genau meinst du mit sexueller Anspannung? Eine körperliche Reaktion mit/ohne erotische Phantasie? Hast du der Therapeutin davon erzählt?
was genau meinst du mit sexueller Anspannung? Eine körperliche Reaktion mit/ohne erotische Phantasie? Hast du der Therapeutin davon erzählt?
Anspannung, viel und schnell reden deuten stark in Richtung (unbewusster) Angst hin. Möglicherweise ist sie also mit dem Thema in eurer Therapiebeziehung (momentan) überfordert. Übertragungsgeschehen bearbeitet man therapeutisch nicht auf diese Art, sondern durch gemeinsame tiefere Erforschung des Prozesses.Naylanu hat geschrieben: ↑Mo., 21.12.2020, 16:50 Meine Therapeutin wirkte etwas angespannt, ihre Körpersprache veränderte sich und sie hielt einen 10-minütigen Monolog zum Thema Übertragung und Gegenübertragung inklusive absolut unwichtiger Details und das in einer Geschwindigkeit, dass ich kaum noch folgen konnte.
Hallo Alatan,
erst einmal vielen Dank für deine Antwort.
Die sexuelle Anspannung ist in ihrer Qualität abhängig davon ob ich bei meiner Therapeutin bin oder nicht.
Wenn ich dort bin, nehme ich es weniger als Anspannung wahr. Eher als etwas angenehmes. Aber ich fühle, dass sich Erregung breit macht wenn sie spricht. Natürlich nicht bei allen Themen aber eben speziell wenn es in die Tiefe geht. Manchmal fühle ich mich richtig benebelt und kann nicht richtig denken. Aber es ist eben bloß ein starker Erregungszustand. Ohne Fantasien o.ä.
Wenn die Stunde vorbei ist, wird's unangenehm. Eher so als stünde ich unter Dauerstrom. Sex oder ähnliches lassen das Gefühl aber nicht verschwinden. Ich habe auch dann keine direkten Fantasien MIT ihr. Allerdings ist sie fortlaufend in meinem Kopf vor allem beim Sex. Aber nicht als aktive Figur.
Ich habe ihr erstmal nichts davon erzählt weil ich wohl intuitiv gespürt habe, dass das vielleicht jetzt zu viel wäre.
Sie hat mir in ihrem Monolog erklärt, dass das nichts ungewöhnliches ist, ich nicht irgendwie schräg bin, ist aber ständig in unwichtige Dinge verfallen, die nichts mit mir oder dem Umgang damit zu tun hatten.
Sie hat mich schon nach meinen genauen Gefühlen gefragt. Ich habe sie erstmal nur als "Wärmflasche" und "1000 Nadeln" beschrieben. Darauf ist sie auch eingegangen, wir haben relativ oberflächlich darüber gesprochen. Sie erzählte von der Abstinenz und Therapeuten, die sich nicht daran halten, sagte, dass mir klar sein muss, dass wenn wir darüber sprechen, es nichts damit zu tun hätte, dass wir irgendwann etwas miteinander anfangen (was mir natürlich völlig klar ist!) sondern sie mich verstehen und mir helfen möchte und all so etwas.
Das macht es mir jetzt nicht unbedingt einfacher ihr auch noch zu erzählen, dass ich da sexuelle Gefühle habe.
erst einmal vielen Dank für deine Antwort.
Die sexuelle Anspannung ist in ihrer Qualität abhängig davon ob ich bei meiner Therapeutin bin oder nicht.
Wenn ich dort bin, nehme ich es weniger als Anspannung wahr. Eher als etwas angenehmes. Aber ich fühle, dass sich Erregung breit macht wenn sie spricht. Natürlich nicht bei allen Themen aber eben speziell wenn es in die Tiefe geht. Manchmal fühle ich mich richtig benebelt und kann nicht richtig denken. Aber es ist eben bloß ein starker Erregungszustand. Ohne Fantasien o.ä.
Wenn die Stunde vorbei ist, wird's unangenehm. Eher so als stünde ich unter Dauerstrom. Sex oder ähnliches lassen das Gefühl aber nicht verschwinden. Ich habe auch dann keine direkten Fantasien MIT ihr. Allerdings ist sie fortlaufend in meinem Kopf vor allem beim Sex. Aber nicht als aktive Figur.
Ich habe ihr erstmal nichts davon erzählt weil ich wohl intuitiv gespürt habe, dass das vielleicht jetzt zu viel wäre.
Sie hat mir in ihrem Monolog erklärt, dass das nichts ungewöhnliches ist, ich nicht irgendwie schräg bin, ist aber ständig in unwichtige Dinge verfallen, die nichts mit mir oder dem Umgang damit zu tun hatten.
Sie hat mich schon nach meinen genauen Gefühlen gefragt. Ich habe sie erstmal nur als "Wärmflasche" und "1000 Nadeln" beschrieben. Darauf ist sie auch eingegangen, wir haben relativ oberflächlich darüber gesprochen. Sie erzählte von der Abstinenz und Therapeuten, die sich nicht daran halten, sagte, dass mir klar sein muss, dass wenn wir darüber sprechen, es nichts damit zu tun hätte, dass wir irgendwann etwas miteinander anfangen (was mir natürlich völlig klar ist!) sondern sie mich verstehen und mir helfen möchte und all so etwas.
Das macht es mir jetzt nicht unbedingt einfacher ihr auch noch zu erzählen, dass ich da sexuelle Gefühle habe.
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Sport wird als Allheilmittel für so ziemlich alles empfohlen. Bekanntermaßen ist das Unsinn, wenn jemand nicht gerade ein Extremfall körperlicher Unfitness ist.
Ähnlich beliebter Tipp bei Erkrankungen aller Art: viiiel trinken.
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Mir geht es auch gar nicht so sehr darum etwas gegen diese Gefühle zu tun. Viel mehr möchte ich den Zusammenhang und den Ursprung zumindest im Ansatz verstehen.
Für mich passen diese Gefühle nicht wirklich gut zusammen und ich habe auch keine wirkliche Idee warum sie immer zusammen auftauchen.
Die sexuelle Anspannung lässt sich halt nicht entladen, ebenso wie in meinen Beziehungen. Und irgendwann ist sie komplett weg. Mit ihr aber dann auch jedes sexuelle Interesse an der Person.
Für mich passen diese Gefühle nicht wirklich gut zusammen und ich habe auch keine wirkliche Idee warum sie immer zusammen auftauchen.
Die sexuelle Anspannung lässt sich halt nicht entladen, ebenso wie in meinen Beziehungen. Und irgendwann ist sie komplett weg. Mit ihr aber dann auch jedes sexuelle Interesse an der Person.
Liebe Naylanu,
das klingt für mich aber auch danach, dass sie in Dir eine Wärme auslöst. Ein "wohliges" Gefühl, dass von Dir dann als sexuell empfunden wird, obwohl es ggf. eher etwas Mütterliches hat? Ist es vielleicht, weil sie Dich versteht, Du Dich gehalten und geborgen fühlst? Was gibt es denn für Ähnlichkeiten in diesen Beziehungen, außer dieses von Dir beschriebene Gefühl? Ich würde da nach Zusammenhängen suchen und schauen, ob es da Berührungspunkte gibt, die sich miteinander verknüpfen lassen.
das klingt für mich aber auch danach, dass sie in Dir eine Wärme auslöst. Ein "wohliges" Gefühl, dass von Dir dann als sexuell empfunden wird, obwohl es ggf. eher etwas Mütterliches hat? Ist es vielleicht, weil sie Dich versteht, Du Dich gehalten und geborgen fühlst? Was gibt es denn für Ähnlichkeiten in diesen Beziehungen, außer dieses von Dir beschriebene Gefühl? Ich würde da nach Zusammenhängen suchen und schauen, ob es da Berührungspunkte gibt, die sich miteinander verknüpfen lassen.
Liebe Lilien,
vielen lieben Dank für deine Antwort.
Tja meine drei Beziehungen waren allesamt ziemlich zerstörerisch und absolut entwertend. Ich habe leider echt ein Händchen dafür .
Einzige Gemeinsamkeit dieser drei Beziehungen und eben auch eine Parallele zu meiner Therapeutin ist, dass ich allen sehr empfindliche Dinge von mir erzählt habe. Und das ist im Grunde der erste Anhaltspunkt. Denn sobald ich so etwas getan habe, stellt sich dieses Gefühl mit aller Macht ein.
vielen lieben Dank für deine Antwort.
Tja meine drei Beziehungen waren allesamt ziemlich zerstörerisch und absolut entwertend. Ich habe leider echt ein Händchen dafür .
Einzige Gemeinsamkeit dieser drei Beziehungen und eben auch eine Parallele zu meiner Therapeutin ist, dass ich allen sehr empfindliche Dinge von mir erzählt habe. Und das ist im Grunde der erste Anhaltspunkt. Denn sobald ich so etwas getan habe, stellt sich dieses Gefühl mit aller Macht ein.
Vielleicht sollte ich fürs Verständnis noch hinzufügen, dass Sex und sexuelle Gefühle eh ein relativ großes Thema in meinem Leben einnehmen.
Weicher Missbrauch in der Kindheit durch den Opa ist da das Stichwort.
Meine Beziehungen beginnen eben immer mit diesem, oben beschriebenen, Gefühl, was wohl auch dazu führt, dass ich am Anfang einer Beziehung sehr viel Sex habe und dies nach einer gewissen Zeit auf den absoluten Nullpunkt sinkt. Also richtig Nullpunkt! Da geht's dann nur noch mit Zusammenreissen, Augen zu und durch. Da setzt dann meist auch richtiger Ekel ein.
Ich weiß nicht ob das irgendetwas mit meinen Übertragungsgefühlen zu tun haben könnte. Manchmal ist man eben sehr verwirrt ^^
Weicher Missbrauch in der Kindheit durch den Opa ist da das Stichwort.
Meine Beziehungen beginnen eben immer mit diesem, oben beschriebenen, Gefühl, was wohl auch dazu führt, dass ich am Anfang einer Beziehung sehr viel Sex habe und dies nach einer gewissen Zeit auf den absoluten Nullpunkt sinkt. Also richtig Nullpunkt! Da geht's dann nur noch mit Zusammenreissen, Augen zu und durch. Da setzt dann meist auch richtiger Ekel ein.
Ich weiß nicht ob das irgendetwas mit meinen Übertragungsgefühlen zu tun haben könnte. Manchmal ist man eben sehr verwirrt ^^
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Es war auch mehr als zynischer Einwurf von mir gedacht, Montana Obwohl das tatsächlich sein Ratschlag war.
@Naylanu: Bist du denn momentan in einer Beziehung, Naylanu? Falls nicht, bist du da natürlich "gefährdeter" Übertragungsgefühle zu entwickeln. Dass sie eigentlich nicht deinem Beuteschema entspricht und so viel älter ist, hilft vielleicht deine Gefühle abzumildern. An sich gehört es dort angesprochen, aber falls ihr beide euch darauf einlasst, wird es mit dem Ziel geschehen, dass sich deine Gefühle im Laufe des Prozesses wandeln. Ob die Therapeutin sich davon überfordert fühlt, das ist für uns hier schwer einschätzbar. Die Übertragung soll gewissermaßen nicht den Prozess beherrschen, so dass die Dinge wegen denen du ursprünglich eine Therapie begonnen hast, in den Hintergrund geraten.
Sie wird sich sicher fragen, ob sie das mit dir kann, aber du darfst dich auch fragen, ob du das willst.
@Naylanu: Bist du denn momentan in einer Beziehung, Naylanu? Falls nicht, bist du da natürlich "gefährdeter" Übertragungsgefühle zu entwickeln. Dass sie eigentlich nicht deinem Beuteschema entspricht und so viel älter ist, hilft vielleicht deine Gefühle abzumildern. An sich gehört es dort angesprochen, aber falls ihr beide euch darauf einlasst, wird es mit dem Ziel geschehen, dass sich deine Gefühle im Laufe des Prozesses wandeln. Ob die Therapeutin sich davon überfordert fühlt, das ist für uns hier schwer einschätzbar. Die Übertragung soll gewissermaßen nicht den Prozess beherrschen, so dass die Dinge wegen denen du ursprünglich eine Therapie begonnen hast, in den Hintergrund geraten.
Sie wird sich sicher fragen, ob sie das mit dir kann, aber du darfst dich auch fragen, ob du das willst.
@ Lady Nightmare: Nein, meine letzte Freundin hat sich nach 6 Jahren Beziehung vor einigen Monaten von mir getrennt. Zum Glück!
Also ich vermute, dass sie sich darauf einlassen wird, da sie mir schon in der letzten Stunde gesagt hat, dass wir an den Gefühlen arbeiten werden und ich keine Angst davor haben muss. Sie hat mich auch gefragt ob es für mich okay ist, diese Gefühle nun erst einmal anzunehmen und ob ich damit klarkomme, dass wir uns nun 4 Wochen nicht sehen.
Das meinte ich damit als ich schrieb, dass sie für mich im ersten Moment sehr professionell reagiert hat. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ihre Körpersprache etc. mir gerade etwas anderes sagt.
Was genau meinst du damit, dass ich mich fragen darf, ob ich das will?
Also ich vermute, dass sie sich darauf einlassen wird, da sie mir schon in der letzten Stunde gesagt hat, dass wir an den Gefühlen arbeiten werden und ich keine Angst davor haben muss. Sie hat mich auch gefragt ob es für mich okay ist, diese Gefühle nun erst einmal anzunehmen und ob ich damit klarkomme, dass wir uns nun 4 Wochen nicht sehen.
Das meinte ich damit als ich schrieb, dass sie für mich im ersten Moment sehr professionell reagiert hat. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ihre Körpersprache etc. mir gerade etwas anderes sagt.
Was genau meinst du damit, dass ich mich fragen darf, ob ich das will?
Hallo Naylanu,
Weiß deine Therapeutin vom Missbrauch?
Ich weiß nicht ob du etwas damit anfangen kannst, aber mir ist so die Idee gekommen, ob sich, durch diese Gefühle die du deiner Therapeutin empfindest, nicht deine Verletzung zeigt.? Das es gesehen werden will?
Weiß deine Therapeutin vom Missbrauch?
Ich weiß nicht ob du etwas damit anfangen kannst, aber mir ist so die Idee gekommen, ob sich, durch diese Gefühle die du deiner Therapeutin empfindest, nicht deine Verletzung zeigt.? Das es gesehen werden will?
Liebe Ophelia12,
das ist ein toller Ansatz, über den ich gerne nachdenken werde.
Es würde Sinn machen denn bisher ist meine Therapeutin die Einzige, die vom Missbrauch weiß. Innerhalb meiner Familie kam das Thema hoch nachdem meine Mutter einmal gesehen hat wie mein Opa mir unter dem Tisch zwischen die Beine gefasst hat. Sie hat das Thema am Abend (!), nicht sofort, bei mir angesprochen. Es war also ein paar Wochen Thema in meiner Familie, bis alle es wieder vergessen haben weil ich nicht drüber gesprochen habe. Da war ich aber schon 22. Von den ganzen Jahren davor habe ich nichts erzählt, aus Angst, dass mir nicht geglaubt wird, dass meine Familie das nicht aushalten kann und, dass ich die Familie zerstöre.
Nun hat es mir unglaublich gut getan mit meiner Therapeutin darüber zu sprechen. Sie war unglaublich toll und einfühlsam. Allerdings hat sie mir in der letzten Stunde auch gesagt, dass dieses Thema abgehakt sei und ich nicht weiter darüber sprechen müsse. Das hat mich sehr verwirrt denn eigentlich tut es mir gut mit ihr darüber zu sprechen zumal ich auch gar nicht alles erzählt habe. Nur das Grobe. Nicht das, was ich eigentlich gern erzählt hätte.
Ich bin nur nicht sicher ob ich das Thema noch einmal ansprechen sollte. Nicht, dass sie denkt, ich würde die ganze Zeit nur auf diesem Missbrauch herumreiten...
das ist ein toller Ansatz, über den ich gerne nachdenken werde.
Es würde Sinn machen denn bisher ist meine Therapeutin die Einzige, die vom Missbrauch weiß. Innerhalb meiner Familie kam das Thema hoch nachdem meine Mutter einmal gesehen hat wie mein Opa mir unter dem Tisch zwischen die Beine gefasst hat. Sie hat das Thema am Abend (!), nicht sofort, bei mir angesprochen. Es war also ein paar Wochen Thema in meiner Familie, bis alle es wieder vergessen haben weil ich nicht drüber gesprochen habe. Da war ich aber schon 22. Von den ganzen Jahren davor habe ich nichts erzählt, aus Angst, dass mir nicht geglaubt wird, dass meine Familie das nicht aushalten kann und, dass ich die Familie zerstöre.
Nun hat es mir unglaublich gut getan mit meiner Therapeutin darüber zu sprechen. Sie war unglaublich toll und einfühlsam. Allerdings hat sie mir in der letzten Stunde auch gesagt, dass dieses Thema abgehakt sei und ich nicht weiter darüber sprechen müsse. Das hat mich sehr verwirrt denn eigentlich tut es mir gut mit ihr darüber zu sprechen zumal ich auch gar nicht alles erzählt habe. Nur das Grobe. Nicht das, was ich eigentlich gern erzählt hätte.
Ich bin nur nicht sicher ob ich das Thema noch einmal ansprechen sollte. Nicht, dass sie denkt, ich würde die ganze Zeit nur auf diesem Missbrauch herumreiten...
Hm, zu diesen Übertragungsgeschichten kann ich nicht viel sagen - aber es ist deine Therapie und du bestimmst die Themen. Und wenn du dir mehr von der Seele reden möchtest, dann hat deine Therapeutin das zu akzeptieren - und es ist auch nicht wichtig, wie sie das findet. Wenn du da mehr Redebedarf hast, sag es ihr und rede darüber. Wenn sie sich dagegen verschließt, weiterhin findet, Thema sein beendet, ist das aus meiner Sicht nicht gerade therapeutisch wertvoll. Ganz vorsichtig ausgedrückt. Mich irritiert das sehr, dass die Frau ein Thema für beendet erklärt hat. Vielleicht wollte sie dich einfach schützen, möglich... aber es ist einfach deine Therapie und du bringst deine Themen ein. Nicht sie setzt Schwerpunkte und Themen.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
Hey No Twist,
ja da hast du sicherlich Recht. Mir fällt es irgendwie schwer das so umzusetzen, da ich mich eh recht schnell abgelehnt fühle und da auch ziemlich sensible Fühler für Stimmungswechsel oder Anspannungen habe.
Mir ist halt aufgefallen, dass meine Therapeutin mir zwar immer zuhört aber immer recht schnell wieder "ins Hier und Jetzt" möchte. Wenn ich etwas aus meiner Kindheit oder Ähnlichem erzähle, geht sie wenig darauf ein sondern stellt sofort einen Bezug zu meiner aktuellen Problematik her. Das führt dazu, dass ich aufpasse nicht zu viel von meiner Kindheit oder vom Missbrauch zu erzählen. Bei Letzterem habe ich auch erst gedacht, dass sie vielleicht ein paar Sitzungen verstreichen lassen möchte um mich nicht zu überfordern. Ich habe vor 10 Jahren schon einmal eine tiefenpsychologische Therapie gemacht, die mir sehr geschadet hat. Der Missbrauch war dort ansatzweise Thema aber durch den verantwortungslosen Umgang damit wurde ich in eine tiefe Krise gestoßen. Es ging dabei explizit um eine Stunde, in der ich etwas vom Missbrauch erzählte, was mich extrem belastete. Die damalige Therapeutin stellte mir die unglaubliche Frage ob es mir gefallen hätte....
Meine jetzige Therapeutin weiß, dass es diesen Punkt gibt, diese eine Situation, die ich nicht mehr aus meinem Kopf bekomme. Ich hatte ihr gesagt, dass ich irgendwann mit ihr darüber sprechen möchte. Indem sie nun aber sagt, das Thema sei abgehakt ( also nicht im direkten Zusammenhang mit der Situation, von der ich ihr erzählen wollte), weiß ich nicht ob ich das nochmal aufgreifen sollte...
ja da hast du sicherlich Recht. Mir fällt es irgendwie schwer das so umzusetzen, da ich mich eh recht schnell abgelehnt fühle und da auch ziemlich sensible Fühler für Stimmungswechsel oder Anspannungen habe.
Mir ist halt aufgefallen, dass meine Therapeutin mir zwar immer zuhört aber immer recht schnell wieder "ins Hier und Jetzt" möchte. Wenn ich etwas aus meiner Kindheit oder Ähnlichem erzähle, geht sie wenig darauf ein sondern stellt sofort einen Bezug zu meiner aktuellen Problematik her. Das führt dazu, dass ich aufpasse nicht zu viel von meiner Kindheit oder vom Missbrauch zu erzählen. Bei Letzterem habe ich auch erst gedacht, dass sie vielleicht ein paar Sitzungen verstreichen lassen möchte um mich nicht zu überfordern. Ich habe vor 10 Jahren schon einmal eine tiefenpsychologische Therapie gemacht, die mir sehr geschadet hat. Der Missbrauch war dort ansatzweise Thema aber durch den verantwortungslosen Umgang damit wurde ich in eine tiefe Krise gestoßen. Es ging dabei explizit um eine Stunde, in der ich etwas vom Missbrauch erzählte, was mich extrem belastete. Die damalige Therapeutin stellte mir die unglaubliche Frage ob es mir gefallen hätte....
Meine jetzige Therapeutin weiß, dass es diesen Punkt gibt, diese eine Situation, die ich nicht mehr aus meinem Kopf bekomme. Ich hatte ihr gesagt, dass ich irgendwann mit ihr darüber sprechen möchte. Indem sie nun aber sagt, das Thema sei abgehakt ( also nicht im direkten Zusammenhang mit der Situation, von der ich ihr erzählen wollte), weiß ich nicht ob ich das nochmal aufgreifen sollte...
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