Unfähig zu erzählen in Therapie?
Unfähig zu erzählen in Therapie?
Hallo und guten Morgen an alle,
Ich bin seit mittlerweile 6 Monaten in Therapie bei einem Therapeuten der wirklich gut zu mir passt.
Ich war davor schon mal bei einer Therapeutin und hätte auch nie gedacht dass ich einen männlichen Therapeuten aufsuchen könnte, aber es klappt ganz gut.
Mein Problem ist: Ich kann einfach nichts erzählen. Ich kann nicht sagen was mein Problem ist. Einerseits weil ich es zeitweise selbst nicht weiß und auf der anderen Seite weil ich es nicht gewohnt bin über mich zu reden. Ich habe auch schon versucht es aufzuschreiben aber ich kann das geschriebene in dem Moment in der Sitzung nicht mehr nachvollziehen. Mein Kopf ist leer.
Wenn ich hier so lese wie manche sich in die Therastunden setzen und drauflosreden, dann weiß ich nicht ob ich überhaupt richtig bin dort.
Wenn ich ein Problem angesprochen habe und wir darüber reden, dann ist das Thema ja dahingehend abgehackt und mir gehen nach 4 stunden schon die Themen aus.
Mein Therapeut meinte nun vor 4 Wochen (seitdem ist der im Urlaub bzw Krankenstand wegen einer OP) ich soll einmal zum Psychiater gehen und mir evtl was verschreiben lassen bezüglich Depressionen und Angststörungen. Auch hier wieder das Problem, meine Gefühle sind so ambivalent dass ich einerseits nachvollziehen kann woher der Therapeut diese Schlüsse zieht auf der anderen Seite auch wieder nicht. Ich habe nun nächste Woche einen Termin beim Psychiater in der gleichen Praxis und weiß nicht ob ich hingehen soll (ist auch privat, also zahle ich dafür). Ich habe die Bedenken dass ich wenn ich dort bin, einen guten Tag erwische und alles schön rede. Ich habe irgendwie keine Diagnose so richtig aber von allem ein bisschen.
Ich habe nun das Problem, dass ich häufig nicht weiß, wenn ich was erzähle, ob ich auch wirklich das fühle oder es erzähle weil ich so fühlen müsste und deshalb die Diagnose anschließend nicht stimmt.
Ich weiß, es ist komplett wirr geschrieben aber vlt versteht ja jemand was ich ungefähr damit meine.
LG
Macarena
Ich bin seit mittlerweile 6 Monaten in Therapie bei einem Therapeuten der wirklich gut zu mir passt.
Ich war davor schon mal bei einer Therapeutin und hätte auch nie gedacht dass ich einen männlichen Therapeuten aufsuchen könnte, aber es klappt ganz gut.
Mein Problem ist: Ich kann einfach nichts erzählen. Ich kann nicht sagen was mein Problem ist. Einerseits weil ich es zeitweise selbst nicht weiß und auf der anderen Seite weil ich es nicht gewohnt bin über mich zu reden. Ich habe auch schon versucht es aufzuschreiben aber ich kann das geschriebene in dem Moment in der Sitzung nicht mehr nachvollziehen. Mein Kopf ist leer.
Wenn ich hier so lese wie manche sich in die Therastunden setzen und drauflosreden, dann weiß ich nicht ob ich überhaupt richtig bin dort.
Wenn ich ein Problem angesprochen habe und wir darüber reden, dann ist das Thema ja dahingehend abgehackt und mir gehen nach 4 stunden schon die Themen aus.
Mein Therapeut meinte nun vor 4 Wochen (seitdem ist der im Urlaub bzw Krankenstand wegen einer OP) ich soll einmal zum Psychiater gehen und mir evtl was verschreiben lassen bezüglich Depressionen und Angststörungen. Auch hier wieder das Problem, meine Gefühle sind so ambivalent dass ich einerseits nachvollziehen kann woher der Therapeut diese Schlüsse zieht auf der anderen Seite auch wieder nicht. Ich habe nun nächste Woche einen Termin beim Psychiater in der gleichen Praxis und weiß nicht ob ich hingehen soll (ist auch privat, also zahle ich dafür). Ich habe die Bedenken dass ich wenn ich dort bin, einen guten Tag erwische und alles schön rede. Ich habe irgendwie keine Diagnose so richtig aber von allem ein bisschen.
Ich habe nun das Problem, dass ich häufig nicht weiß, wenn ich was erzähle, ob ich auch wirklich das fühle oder es erzähle weil ich so fühlen müsste und deshalb die Diagnose anschließend nicht stimmt.
Ich weiß, es ist komplett wirr geschrieben aber vlt versteht ja jemand was ich ungefähr damit meine.
LG
Macarena
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Depressionen und Ängste, steht im Text.
Bei mir ist das im Übrigen auch so. Keine Ahnung ob es aus den gleichen Gründen so ist.
Ich vermute bei mir als Ursache, dass ich grundsätzlich niemals vor anderen zugeben möchte, dass ich ein Problem habe. Ich habe mir angewöhnt, irgendwelche Probleme so dermaßen herunterzuspielen, dass ich sie selbst bald nicht mehr wahrnehme, solange andere Personen da sind. Dann ist es schwierig, in einer Therapiestunde das plötzlich anders zu handhaben. Wenn ich allein bin, dann nehme ich die Probleme wahr, aber wenn jemand da ist, nicht mehr. Ich bin dann voll im Jetzt, wenn eine andere Person da ist, also auch der Therapeut, und irgendwelche Gefühle von gestern sind nicht mehr präsent.
Dazu habe ich sowieso Schwierigkeiten, Gefühle überhaupt auszudrücken. In Worten bekomme ich es inzwischen irgendwie hin, aber mir fehlt die Mimik und Körpersprache, deshalb werde ich nie ernst genommen. Mir ist es nur 1x passiert, dass ich richtig weinen musste, und das fand ich eher unangenehm.
Mir bleibt nur, mich möglichst gut auf eine Therapiestunde vorzubereiten, also Probleme und Gefühle, wenn sie im Alltag auftreten, direkt aufzuschreiben, um sie für die Therapiestunde zu "konservieren". Damit sie dann auch noch da sind, wenn auch nur noch auf dem Papier. Ich glaube, ich habe zumindest im Lauf der Zeit gelernt, meine Schwierigkeiten ernst zu nehmen. Ich mache mir nicht mehr ganz so viele Gedanken darüber, ob etwas wichtig genug ist für die Therapiestunde oder nicht. Obwohl es schon noch vorkommt, dass ich mir ein Thema überlege, und dann doch kurz vor knapp denke, dass ich darüber doch lieber nicht reden will, weil es mir lächerlich vorkommt.
Bei mir ist das im Übrigen auch so. Keine Ahnung ob es aus den gleichen Gründen so ist.
Ich vermute bei mir als Ursache, dass ich grundsätzlich niemals vor anderen zugeben möchte, dass ich ein Problem habe. Ich habe mir angewöhnt, irgendwelche Probleme so dermaßen herunterzuspielen, dass ich sie selbst bald nicht mehr wahrnehme, solange andere Personen da sind. Dann ist es schwierig, in einer Therapiestunde das plötzlich anders zu handhaben. Wenn ich allein bin, dann nehme ich die Probleme wahr, aber wenn jemand da ist, nicht mehr. Ich bin dann voll im Jetzt, wenn eine andere Person da ist, also auch der Therapeut, und irgendwelche Gefühle von gestern sind nicht mehr präsent.
Dazu habe ich sowieso Schwierigkeiten, Gefühle überhaupt auszudrücken. In Worten bekomme ich es inzwischen irgendwie hin, aber mir fehlt die Mimik und Körpersprache, deshalb werde ich nie ernst genommen. Mir ist es nur 1x passiert, dass ich richtig weinen musste, und das fand ich eher unangenehm.
Mir bleibt nur, mich möglichst gut auf eine Therapiestunde vorzubereiten, also Probleme und Gefühle, wenn sie im Alltag auftreten, direkt aufzuschreiben, um sie für die Therapiestunde zu "konservieren". Damit sie dann auch noch da sind, wenn auch nur noch auf dem Papier. Ich glaube, ich habe zumindest im Lauf der Zeit gelernt, meine Schwierigkeiten ernst zu nehmen. Ich mache mir nicht mehr ganz so viele Gedanken darüber, ob etwas wichtig genug ist für die Therapiestunde oder nicht. Obwohl es schon noch vorkommt, dass ich mir ein Thema überlege, und dann doch kurz vor knapp denke, dass ich darüber doch lieber nicht reden will, weil es mir lächerlich vorkommt.
Das sind Diagnosen bzw. Symptome, aber kein hinreichender Grund für eine Psychotherapie, für die man eigene Ziele braucht.
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- sporadischer Gast
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Deine Gefühle sind völlig normal. Ich habe bis auf akute Krisensituationen auch stets Schwierigkeiten damit gehabt, meine Gefühle zu äußern und mich verletzlich zu zeigen. Im Slltag versucht man ja sehr oft auch eher, sich Verletzlichkeit und "negative" Emotionen nicht anmerken zu lassen, niemanden zu belasten und so zu tun, als sei alles okay. Dass man in der Therapie Verletzlichkeit zulassen und auch über verwirrende Empfindungen sprechen kann, die einem selbst nicht ganz klar sind, muss man erst einmal lernen. Meiner Erfahrung nach ist das durchaus ein Prozess. Ich bin jetzt seit insgesamt über 2 Jahren in Psychotherapie und brauchte sicher ein Jahr, bis ich wirklich vertrauen und über gewisse Dinge sprechen konnte. Erst neulich hatte ich wieder eine Sitzung, in der ich etwas thematisierte, was ich davor nur umschifft, angeschnitten hatte.
Es ist auch total okay, verwirrt von den eigenen Gefühlen zu sein. Therapie ist ja auch dazu da, aufzudröseln. Ich habe auch erst u.a. durch die Therapie gelernt, in mich hineinzuspüren, zu überlegen, was geht da vor? Was macht das mit mir?
Gerade über all das oben Beschriebene kannst du auch innerhalb deiner Therapie sprechen! Glaub mir, du bist bei weitem nicht die Einzige, der es so geht.
Und bezüglich des Psychiaters: Ich hatte da auch lange Vorbehalte. Aber einen Versuch ist es doch wert, oder? Mir hat es geholfen, mir Stichworte aufzuschreiben und frei von der Leber weg zu erzählen. In dem Wissen, die Person, die mir da gegenübersitzt, möchte ja helfen und das ist ihr Beruf. Ich glaubte auch, kein Medikamrnt zu brauchen. Bis ich dann eben durch die Psychiatetin eines verschrieben bekam und eine deutliche Verbesserung eintrat. Kann bei dir auch ganz anders sein, aber auch das ist ja okay.
Es ist auch total okay, verwirrt von den eigenen Gefühlen zu sein. Therapie ist ja auch dazu da, aufzudröseln. Ich habe auch erst u.a. durch die Therapie gelernt, in mich hineinzuspüren, zu überlegen, was geht da vor? Was macht das mit mir?
Gerade über all das oben Beschriebene kannst du auch innerhalb deiner Therapie sprechen! Glaub mir, du bist bei weitem nicht die Einzige, der es so geht.
Und bezüglich des Psychiaters: Ich hatte da auch lange Vorbehalte. Aber einen Versuch ist es doch wert, oder? Mir hat es geholfen, mir Stichworte aufzuschreiben und frei von der Leber weg zu erzählen. In dem Wissen, die Person, die mir da gegenübersitzt, möchte ja helfen und das ist ihr Beruf. Ich glaubte auch, kein Medikamrnt zu brauchen. Bis ich dann eben durch die Psychiatetin eines verschrieben bekam und eine deutliche Verbesserung eintrat. Kann bei dir auch ganz anders sein, aber auch das ist ja okay.
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- sporadischer Gast
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Da muss ich vehement widersprechen. Zum einen steht es niemandem zu, zu urteilen, ob jemand anderer eine Psychotherapie benötigt. Zum anderen hatte ich in meinen akuten Krisen, die letztlich zum Therapiebeginn führten, auch keine konkreten Therapieziele, vieles kristallisierte sich erst im Laufe der Zeit eben durch die Therapie heraus und wurde klarer. Und ich kann ehrlich behaupten, dass mir die Therapie sehr geholfen hat. Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen; professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hallo Macarena,
Ich finde deinen Text überhaupt nicht wirr geschrieben! Im Gegenteil, ich finde du könntest ihn ausdrucken und einem Therapeuten/ Psychiater geben. Dein Text beschreibt sehr klar deine Sorgen.
Habe ich dich richtig verstanden außerhalb der Stunden weißt du was du sagen möchtest, während der Stunde kannst du es nicht mehr nachvollziehen? Wie lange nach einer Stunde weißt du wieder was du sagen möchtest?
Du meinst, nach vier Stunden hättest du nichts mehr zu erzählen. Das ist ok. Du bist nicht da um zu unterhalten. Es ist nicht wichtig, dass du jedes Mal etwas erzählst. Wichtig ist, dass dir die Therapie Insgesamt gesehen ein gutes Gefühl gibt.
Wenn du dich in deiner ersten Therapiestunde vor 6 Jahren mit jetzt Vergleichst, gibt es Unterschiede?
Sind nach einmaligem Ansprechen alle deine Themen sofort “abgehakt”?
Ich kann mir vorstellen, dass es oft nicht um den Inhalt geht, sondern darum, etwas zu verarbeiten, zu verstehen, zu stellen, etc.
Du meintest du vertraust deinem Therapeuten.
Deshalb würde ich wahrscheinlich schon zum Termin mit dem Psychiater gehen. Kostet denn die erste Stunde auch etwas?
Hast du denn selber auch Grund zu der Annahme, dass du unter Depression und/oder Angst leiden könntest? Wenn ja, welche gibt es?
Wenn nein, warum glaubst du hat es dein Therapeut vorgeschlagen?
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Liebe Grüße,
Amelie
Ich finde deinen Text überhaupt nicht wirr geschrieben! Im Gegenteil, ich finde du könntest ihn ausdrucken und einem Therapeuten/ Psychiater geben. Dein Text beschreibt sehr klar deine Sorgen.
Habe ich dich richtig verstanden außerhalb der Stunden weißt du was du sagen möchtest, während der Stunde kannst du es nicht mehr nachvollziehen? Wie lange nach einer Stunde weißt du wieder was du sagen möchtest?
Du meinst, nach vier Stunden hättest du nichts mehr zu erzählen. Das ist ok. Du bist nicht da um zu unterhalten. Es ist nicht wichtig, dass du jedes Mal etwas erzählst. Wichtig ist, dass dir die Therapie Insgesamt gesehen ein gutes Gefühl gibt.
Wenn du dich in deiner ersten Therapiestunde vor 6 Jahren mit jetzt Vergleichst, gibt es Unterschiede?
Sind nach einmaligem Ansprechen alle deine Themen sofort “abgehakt”?
Ich kann mir vorstellen, dass es oft nicht um den Inhalt geht, sondern darum, etwas zu verarbeiten, zu verstehen, zu stellen, etc.
Du meintest du vertraust deinem Therapeuten.
Deshalb würde ich wahrscheinlich schon zum Termin mit dem Psychiater gehen. Kostet denn die erste Stunde auch etwas?
Hast du denn selber auch Grund zu der Annahme, dass du unter Depression und/oder Angst leiden könntest? Wenn ja, welche gibt es?
Wenn nein, warum glaubst du hat es dein Therapeut vorgeschlagen?
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Liebe Grüße,
Amelie
Das ist nur meine persönliche Meinung, natürlich bin ich für Gegenmeinungen immer dankbar!
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“Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.”
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Meine Logik sagt mir, dass schier jeder Mensch, der Ängste hat und depressiv ist, lieber ohne diese Probleme wäre.
Und schon wäre da ein Ziel - wieder ohne diese Diagnose/Symptome leben zu können.
Ein glücklicher, zufriedener Mensch wird wohl nicht in Therapie gehen.
Weil ich es nicht mehr geschafft habe (schaffe) meinen Alltag bzw mein Leben so weiterzuführen wie es bisher gelaufen ist. Mein Ziel in der Therapie ist es grob gesagt, nicht weiter abzustürzen und mein Leben in den Griff zu bekommen.
Danke Kaonashi, das triffts vermutlich ziemlich genau.Kaonashi hat geschrieben: ↑Do., 22.10.2020, 08:08 Ich vermute bei mir als Ursache, dass ich grundsätzlich niemals vor anderen zugeben möchte, dass ich ein Problem habe. Ich habe mir angewöhnt, irgendwelche Probleme so dermaßen herunterzuspielen, dass ich sie selbst bald nicht mehr wahrnehme, solange andere Personen da sind. Dann ist es schwierig, in einer Therapiestunde das plötzlich anders zu handhaben.
Das versuche ich ja auch. Aber im Therapiesetting fühlt es sich so an, als hätte jemand anderes diese Zeilen geschrieben, weil ich sie nicht mehr nachempfinden kann. In der Sitzung ist dann ja alles palleti.
Ja das ist auch ein Problem, dass ich nicht wahrnehme was ich eigentlich spüre. Ich kann die Gefühle und Emotionen mittlerweile schwer zuordnen, weil ich nie darauf gehört habe. Ich habe das schon mal versucht meinem Thera zu erklären, aber ich weiß nicht ob er genau verstanden hat was ich damit sagen wollte.Fliegenschnäpper hat geschrieben: ↑Do., 22.10.2020, 08:24 Ich habe auch erst u.a. durch die Therapie gelernt, in mich hineinzuspüren, zu überlegen, was geht da vor? Was macht das mit mir?
Naja wenn ich alleine bin, dann weiß ich schon irgendwie wo meine Baustellen sind, dass es mir eigentlich richtig mies geht und ich diese Hilfe auch brauche. Allerdings wenn jemand dabei ist, auch bei Freunden zum Beispiel, dann weiß ich nicht mehr wieso ich jemals was sagen wollte, weil es gibt ja kein Problem (ist wie eine automatische Schutzmauer). Ich habe in der Therapie schon so viel erzählt was sonst niemand weiß und dennoch reicht es einfach nicht.
Und es ist keine bestimmte Zeit nach der Stunde in der mir wieder etwas einfällt. Sondern sobald der Alltag wieder einkehrt, ich aufhöre mir selbst was vorzuspielen.
Ja ich finde der Unterschied ist, dass ich mir vorher niemals vorstellen hätte können auch nur ansatzweise mit jemandem alleine in einem Raum zu sitzen und irgendwas aus meinem Leben zu bereden. Mittlerweile geht es ja ganz gut überhaupt auf Fragen zu antworten.
Naja abgehakt in der Hinsicht, dass ich häufig nicht mehr weiß was ich noch dazu sagen soll, bzw. ich das Gefühl habe ein Thema immer wieder aufzuwärmen.
Ja die kostet auch was, aber es geht mir jetzt perse nicht ums Geld, dass ich ausgeben würde.
Ich denke schon dass ich Züge von Depressionen habe bzw auch von Angstattacken aber es ist eben nie so richtig extrem. Ich habe immer das Gefühl das muss doch auch ohne Medikamente gehen.
Warum es der Therapeut vorgeschlagen hat weiß ich nicht so genau, er ist wie gesagt im Urlaub und ich habe erst nach dem Termin beim Psychiater wieder eine Stunde bei ihm.
Du sprichst mir mit deinem Text wirklich aus der Seele. Ist bei mir 1:1 gleich. Ich hatte mal die Situation dass eine Freundin als sie mich getroffen hatte, meinte ich würde so lebensfroh und frisch aussehen und immer gut gelaunt an dem Tag, dabei habe ich vorher stundenlang geweint mit starken Suizidgedanken.
Ich kann das nicht abschalten. Ich treffe jemanden, ich strahle wie ein Honigkuchenpferd, aber innerlich gehts mir dreckig.
Hey Macarena,
danke für deine ausführliche Antwort. Ich finde sie sehr reflektiert und man merkt, dass du dir schon viele Gedanken gemacht hast.
Ist es dir selber unangenehm wenn du das Gefühl hast, dass du dich inhaltlich wiederholst, oder geht es dir um deinen Zuhörer?
Ich denke, es ist manchmal garnicht so wichtig was man inhaltlich sagt (und ob man sich wiederholt), sondern, wie man sich dabei fühlt. Ich kann mir vorstellen, dass viele kognitive Ressourcen verbraucht werden, wenn man sein Gespräch "überwacht" um sich möglichst nicht thematisch zu wiederholen.
Ich selber tendiere meistens rational vorzugehen und mir Theorien zu überlegen warum die Dinge so sind wie sie sind.
Ich leide manchmal unter intensiven Angstgefühlen und habe wirklich viele Überlegungen über die Ursache, Auslöser etc. doch diese Überlegungen scheinen mir nicht zu helfen.
Mir wurde gesagt: Emotionen begegnet man am Besten mit Emotionen. Irgendwie machte dieses Kommentar für mich Sinn, denn wie kann ich Gefühle mit "rationalen" Gedanken und Theorien angehen?
(Auf der anderen Seite weiß ich selber nicht genau WIE ich meine Emotionen angehe und den Kopf abschalten kann.)
Ich finde die Idee gut. Eine weitere Expertenmeinung zu deiner Situation schadet bestimmt nicht. Ich denke auch nicht, dass der Psychiater dir Medikamente verschreibt, wenn er nicht das Gefühl hat, dass du sie brauchst.
Und falls doch, dann kannst du das Rezept ja auch erst dann einlösen, wenn du mit deinem Therapeuten gesprochen hast und du dich wohl fühlst.
Aber da Medikamente wie z.B. Antidepressiva bis zu mehreren Wochen brauchen können ehe sie überhaupt eine Wirkung zeigen, finde ich es nicht schlimm, wenn du sie schon vor deiner nächsten Therapiesitzung nimmst.
Du fragst dich, ob es nicht auch ohne Medikamente geht.
Ja, besimmt. Irgendwie geht es immer. Die frage ist nur, ob dich die Medikamente nicht etwas entlasten könnten, damit du nicht mehr so stark daran arbeiten musst dein Inneres zu verbergen.
Liebe Grüße,
Amelie
danke für deine ausführliche Antwort. Ich finde sie sehr reflektiert und man merkt, dass du dir schon viele Gedanken gemacht hast.
Hast du über dieses Gefühl schon einmal in einer Stunde gesprochen?
Ist es dir selber unangenehm wenn du das Gefühl hast, dass du dich inhaltlich wiederholst, oder geht es dir um deinen Zuhörer?
Ich denke, es ist manchmal garnicht so wichtig was man inhaltlich sagt (und ob man sich wiederholt), sondern, wie man sich dabei fühlt. Ich kann mir vorstellen, dass viele kognitive Ressourcen verbraucht werden, wenn man sein Gespräch "überwacht" um sich möglichst nicht thematisch zu wiederholen.
Ich selber tendiere meistens rational vorzugehen und mir Theorien zu überlegen warum die Dinge so sind wie sie sind.
Ich leide manchmal unter intensiven Angstgefühlen und habe wirklich viele Überlegungen über die Ursache, Auslöser etc. doch diese Überlegungen scheinen mir nicht zu helfen.
Mir wurde gesagt: Emotionen begegnet man am Besten mit Emotionen. Irgendwie machte dieses Kommentar für mich Sinn, denn wie kann ich Gefühle mit "rationalen" Gedanken und Theorien angehen?
(Auf der anderen Seite weiß ich selber nicht genau WIE ich meine Emotionen angehe und den Kopf abschalten kann.)
Überlegst du, ob du zu diesen Termin gehen sollst?Macarena hat geschrieben: ↑Do., 22.10.2020, 09:04 Ich denke schon dass ich Züge von Depressionen habe bzw auch von Angstattacken aber es ist eben nie so richtig extrem. Ich habe immer das Gefühl das muss doch auch ohne Medikamente gehen.
Warum es der Therapeut vorgeschlagen hat weiß ich nicht so genau, er ist wie gesagt im Urlaub und ich habe erst nach dem Termin beim Psychiater wieder eine Stunde bei ihm.
Ich finde die Idee gut. Eine weitere Expertenmeinung zu deiner Situation schadet bestimmt nicht. Ich denke auch nicht, dass der Psychiater dir Medikamente verschreibt, wenn er nicht das Gefühl hat, dass du sie brauchst.
Und falls doch, dann kannst du das Rezept ja auch erst dann einlösen, wenn du mit deinem Therapeuten gesprochen hast und du dich wohl fühlst.
Aber da Medikamente wie z.B. Antidepressiva bis zu mehreren Wochen brauchen können ehe sie überhaupt eine Wirkung zeigen, finde ich es nicht schlimm, wenn du sie schon vor deiner nächsten Therapiesitzung nimmst.
Du fragst dich, ob es nicht auch ohne Medikamente geht.
Ja, besimmt. Irgendwie geht es immer. Die frage ist nur, ob dich die Medikamente nicht etwas entlasten könnten, damit du nicht mehr so stark daran arbeiten musst dein Inneres zu verbergen.
Denn dieser Zustand ist bestimmt auf Dauer nicht leicht.
Liebe Grüße,
Amelie
Das ist nur meine persönliche Meinung, natürlich bin ich für Gegenmeinungen immer dankbar!
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OT:diesoderdas hat geschrieben: ↑Do., 22.10.2020, 09:02 Meine Logik sagt mir, dass schier jeder Mensch, der Ängste hat und depressiv ist, lieber ohne diese Probleme wäre.
Das ist trotz aller Logik durchaus nicht so.
Aber darüber hinaus wäre das nicht ausreichend, denn PT bedeutet nicht passive Präsentation a là Doktor mach mich wieder heile. Falls ein Pat. dies nicht formulieren kann, wäre das die allererste Aufgabe in einer Therapiebegegnung, zu klären, was genau der Pat. an sich selbst ändern möchte. Denn etwas anderes kann keine Therapie der Welt leisten. Außerdem ist es wichtig, ob es eine Kongruenz gibt zwischen den Mitteln des Therapeuten/des Therapieverfahrens und den Zielen des Patienten.
Das verkennen viele Patienten (aber auch Therapeuten), auch ein Grund, warum so manch eine PT scheitert.
Ich muss mich bedanken, dass du dir die Zeit nimmst zu antworten.
Ja habe ich schon öfters. Er meint dann das für mich das Thema abgehakt ist, aber es wieder ein Ausweichmanöver ist um nicht detailierter in die jeweiligen Themen eintauchen zu müssen. Ich weiß nur nicht was ich sonst noch dazu sagen soll.
Sowohl als auch. Irgendwann fällt mir einfach nichts mehr ein was ich dazu sagen soll, das ist mir unangenehm. Auf der anderen Seite habe ich auch die Befürchtung dass es ihn nervt wenn ich immer mit den gleichen Angelegenheiten komme. Er hat das auch schon mal angesprochen, dass ich mir da keine Gedanken machen soll, aber ich kann das irgendwie nicht abschalten.
Mhm ja rational ist mein Steckenpferd. Ich weiß ja teilweise auch was dahinter steckt und warum ich so reagiere wie ich reagiere, aber mit dem rationalen Denken komme ich da nicht weit. Und Emotionen sind, wie bei dir anscheinend, nicht so einfach zu kontrollieren.
Ja ich bin noch am Überlegen, ich tendiere mittlerweile eher zu ja, aber nur weil ich das Gefühl hatte mein Thera besteht da irgendwie drauf.
Mein Problem sind weniger die Medikamente. Die kann ich dann ja noch immer nehmen wenn ich will oder nicht. Ich habe Bedenken dort zu sitzen und eben so zu wirken als wäre alles in Ordnung. Ich weiß mir sollte egal sein was er dann davon denkt, aber ich habe trotzdem irgendwie Angst dass er fragt "indirekt natürlich" wieso ich nur wegen Kleinigkeiten hinkomme.
Liebe Grüße
Macarena
Da stimme ich dir natürlich zu. Allerdings denke ich nicht dass man das immer so konkret sagen kann. Ich will das es mir besser geht, aber dafür muss ich ja erst mal herausfinden warum es mir überhaupt schlecht geht (und nein, manche wissen das wirklich nicht).alatan hat geschrieben: ↑Do., 22.10.2020, 11:05
Aber darüber hinaus wäre das nicht ausreichend, denn PT bedeutet nicht passive Präsentation a là Doktor mach mich wieder heile. Falls ein Pat. dies nicht formulieren kann, wäre das die allererste Aufgabe in einer Therapiebegegnung, zu klären, was genau der Pat. an sich selbst ändern möchte. Denn etwas anderes kann keine Therapie der Welt leisten.
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kannst du mit deinem Therapeuten genau darüber denn sprechen?
Dass du denkst du wirkst als ginge es dir gut, dass es dir aber gar nicht gut geht?
(das dürfte nicht so selten in Therapien vorkommen)
Versuch das zu benennen, denn oft ist auch das was man denkt zu vermitteln und das was man vermittelt ganz unterschiedlich.
Therapie ist auch dafür da das rauszufinden.
Dass du denkst du wirkst als ginge es dir gut, dass es dir aber gar nicht gut geht?
(das dürfte nicht so selten in Therapien vorkommen)
Versuch das zu benennen, denn oft ist auch das was man denkt zu vermitteln und das was man vermittelt ganz unterschiedlich.
Therapie ist auch dafür da das rauszufinden.
Aber ich weiß häufig ja nicht mal ob es mir überhaupt schlecht geht. Es ist immer so ein ambivalentes Verhalten. An manchen Tagen passt plötzlich wieder alles und von einen auf den anderen Moment gehts mir schlecht.chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 22.10.2020, 22:18 kannst du mit deinem Therapeuten genau darüber denn sprechen?
Dass du denkst du wirkst als ginge es dir gut, dass es dir aber gar nicht gut geht?
Ich weiß eben nicht ob es einfach durch eine generelle Unzufriedenheit ausgelöst wird oder nicht.
Ich weiß das ganze klingt komplett bescheuert, aber es wird dadurch richtig schwer was zu erzählen wenn man nicht versteht welche Gefühle in einem sind.
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