Hallo,
vielleicht könnt ihr mir ein wenig Mut zusprechen.
Ich befinde mich aktuell in einem Zustand, den ich als kaum mehr als "von mir getrennt" beschreiben kann. Es fühlt sich an, als wäre ich nicht mehr wirklich da, alles, was mich einmal ausmachte, scheint weggebrochen zu sein. Ich kann mich an mein "früheres" Ich kaum erinnern und an die langjährige Erfahrung, die mich dorthin geführt hat, wo ich jetzt bin.
Diese Erfahrung erlebte ich als traumatisch, aber auch wundersam. Ich konnte sie nie verarbeiten trotz mehrfacher Therapi-Anläufe.
Meistens bekam ich zu hören, man könne mir nicht helfen. Genau dieses Gefühl hatte ich auch stets, also versuchte ich weiterhin, selbst damit umzugehen und mir heraus zu helfen. Dass das nicht funktioniert, das Ganze nicht zu mir hin, sondern von mir weggeführt hat, spüre ich.
Indem ich kaum noch etwas spüren kann. Indem ich meine Denkstimme als wie "leise gedreht" wahrnehme, indem alles abgeflacht scheint. Ich war früher mal jemand, der vor lauter Gedanken kaum wusste, wohin. Es gab Zeiten, in denen ich viel zu viel fühlte. Das war nicht immer überwältigend, aber oft anstrengend. Alles war intensiv und komplex.
Nun ist davon nicht mehr viel da. Ich weiß noch, "dass" es so war. An das "Wie" erinnere ich mich zunehmend weniger.
Ich stehe nun erneut davor, mir professionelle Hilfe zu suchen und fühle mich stark gehemmt. Ich konnte neulich dieses Gefühl als Angst erkennen, ich weiß es nicht genau, weil ich ja kaum darüber nachdenken kann. Ich weiß nicht, ob ich innerlich nicht irgendwie aufgegeben, die Hoffnung verloren habe. Darauf, dass mir überhaupt noch jemand helfen kann. Darauf, dass dieser Zustand ein Ende findet und ich wieder zu mir selbst. Darauf, dass ich irgendwann meine innere Stimme(n) wieder deutlich wahrnehmen und spüren kann, wer ich eigentlich bin. Darauf, dass der Tinnitus, der Folge des erfahrenen Dauerstresses und Begleiterscheinung des gegenwärtigen Zustandes ist, irgendwann leiser, vielleicht sogar verschwunden ist. Darauf, dass ich mich irgendwann wieder lebendig fühlen kann, mit allem Drum und Dran.
Darauf, dass ich endlich jemanden finde, der mich dabei begleitet, der mir hilft.
Das, was ihr hier lest, mag auf euch emotional wirken. Für mich sind das nur Worte. "Taub" und ohne Substanz, ohne Nähe zu meinem Innern. ...
Ich habe eben mal eine von mir ausgesuchte Therapeutin angerufen, wei ich hören wollte, wie ihre Stimme klingt.
Mein Kopf sagt: angenehm, ruhige Stimme.
Meine Seele spürt das nicht.
Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, diesen Schritt erneut zu gehen und wieder nicht zu wissen, wohin er mich führt. Wieder dieses "Risiko" einzugehen, zu scheitern, am Ende wieder zu hören zu kriegen "Ich kann Ihnen nicht helfen." Wieder nicht in der Lage zu sein, zu erklären, was mit mir los ist. Dass genau das vielleicht gar nicht mehr geht.
Ich weiß nicht, womit ich es zu tun habe und kann mich in keiner - ich sage jetzt mal "Diagnose" - so wirklich wiederfinden. Das ist, als wäre ich komplett alleine damit.
Ich fühl mich ausgelaugt, leer, erschöpft. Trotzdem - genau deswegen - weiß ich, dass ich diese Kraft nun aufbringen muss, um weiterzukommen.
Hat jemand von euch Tipps, wie ich die nötige Motivation und damit auch Kraft bekommen kann?
Wie habt ihr es gemacht, wi seid ihr eure ersten Schritt gegangen und habt weitrgemacht, obwohl ihr aufgeben wolltet oder nicht weiter wusstet?
Über anregende Antworten wäre ich dankbar.
"Jo"
Angst vor dem erneuten 'ersten' Schritt
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Jo,
es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Aber alleine dein Text, auch wenn du ihn nicht fühlst, zeigt mir wie unglaublich viel noch in dir drinnen ist. MMn ist alles da, nur verdeckt. Alleine, dass dein Verstand, auch wenn du es nicht fühlst, solche gefühlvollen Sätze erzeugen kann.
Nimmst du Medikamente? Die haben mir gerade in der Anfangszeit meine Depression geholfen Kraft für die Therapie aufzubringen. Hast du ein soziales Netz, Freunde die dich begleiten und vielleicht zu Beginn auch "stützen" können (bis du selbst wieder "gehen" kannst). Freunde, mein Mann haben mich regelrecht gezwungen raus, spazieren zu gehen. Bei Wind und Wetter, was mich genervt hat, mir aber letztendlich gut tat.
Trotz allem was du erlebt hast, bist du jetzt hier. Du hast "über"lebt. Das hättest du nicht, wenn dein Weg schon zu Ende wäre. Du verdienst es glücklich zu sein.
Michael Jordan hat mal gesagt und das finde ich sehr schön: „Ich habe in meiner Karriere mehr als 9000 Würfe verfehlt. Ich habe beinahe 300 Spiele verloren. 26 mal wurde mir der Buzzerbeater anvertraut und ich habe nicht getroffen. Ich bin immer und immer wieder in meinem Leben gescheitert. Und das ist der Grund, warum ich gewinne.“
Alles Gute
es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Aber alleine dein Text, auch wenn du ihn nicht fühlst, zeigt mir wie unglaublich viel noch in dir drinnen ist. MMn ist alles da, nur verdeckt. Alleine, dass dein Verstand, auch wenn du es nicht fühlst, solche gefühlvollen Sätze erzeugen kann.
Nimmst du Medikamente? Die haben mir gerade in der Anfangszeit meine Depression geholfen Kraft für die Therapie aufzubringen. Hast du ein soziales Netz, Freunde die dich begleiten und vielleicht zu Beginn auch "stützen" können (bis du selbst wieder "gehen" kannst). Freunde, mein Mann haben mich regelrecht gezwungen raus, spazieren zu gehen. Bei Wind und Wetter, was mich genervt hat, mir aber letztendlich gut tat.
Trotz allem was du erlebt hast, bist du jetzt hier. Du hast "über"lebt. Das hättest du nicht, wenn dein Weg schon zu Ende wäre. Du verdienst es glücklich zu sein.
Michael Jordan hat mal gesagt und das finde ich sehr schön: „Ich habe in meiner Karriere mehr als 9000 Würfe verfehlt. Ich habe beinahe 300 Spiele verloren. 26 mal wurde mir der Buzzerbeater anvertraut und ich habe nicht getroffen. Ich bin immer und immer wieder in meinem Leben gescheitert. Und das ist der Grund, warum ich gewinne.“
Alles Gute
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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hallo @theweirdeffekt,
vielen Dank für deine Worte. Das Ding ist ja, ich kann nicht mal mehr sagen, dass es mir schlecht geht. Alleine das zu spüren, ist schon schwierig, obwohl mir manchmal nach Weinen zumute ist und ich das dann auch tue. Es fühlt sich zu sehr an, als gäbe es da Spaltungen in mir.
Ich bin für mich selbst und auch nach außen empfunden, in der Lage, ganz "normal" zu leben und leide auch nicht an den typischen Symptomen einer klassischen Depression. Vielleicht ist es eine andere Form oder etwas ganz anderes.
Ich weiß nur, dass sich das, was ich hinter mir - und zu einem immens großen Teil vergessen oder verdrängt habe - wie etwas Dissoziatives anfühlte. Auf einmal waren Anteile in mir da, die ich zuvor nicht kannte. Auf einmal war alles lauter, viel intensiver.
Dass ich "überlebt" hab, hatte mir sogar mal eine Therapeutin genau so gesagt. Die wusste nicht, wer da vor ihr sitzt, was genau ich überlebt hab und ich suche den Weg dorthin, zu diesem Bewusstsein, den Erinnerungen, den Gefühlen.
Ich denke, das wird ein langer Weg.
Freunde habe ich nicht, auch sonst niemanden, der mich hält. Nicht einmal meine Mutter weiß genau, was mit mir los war und ist, trotz unzähliger Gespräche. Irgendwann war sie überfordert.
Ich bin alleine, kam immer alleine klar, aber jetzt brauche ich jemanden, weil ich an meine Grenzen komme.
Ich gehe gerne spazieren und bin gerade wieder dabei, mich dem Ort zu nähern, der für mich seit vielen Jahren von Beedeutung ist. Aber auch den muss ich wieder "spüren".
Ich bin auf dem Weg. Hoffe ich.
vielen Dank für deine Worte. Das Ding ist ja, ich kann nicht mal mehr sagen, dass es mir schlecht geht. Alleine das zu spüren, ist schon schwierig, obwohl mir manchmal nach Weinen zumute ist und ich das dann auch tue. Es fühlt sich zu sehr an, als gäbe es da Spaltungen in mir.
Ich bin für mich selbst und auch nach außen empfunden, in der Lage, ganz "normal" zu leben und leide auch nicht an den typischen Symptomen einer klassischen Depression. Vielleicht ist es eine andere Form oder etwas ganz anderes.
Ich weiß nur, dass sich das, was ich hinter mir - und zu einem immens großen Teil vergessen oder verdrängt habe - wie etwas Dissoziatives anfühlte. Auf einmal waren Anteile in mir da, die ich zuvor nicht kannte. Auf einmal war alles lauter, viel intensiver.
Dass ich "überlebt" hab, hatte mir sogar mal eine Therapeutin genau so gesagt. Die wusste nicht, wer da vor ihr sitzt, was genau ich überlebt hab und ich suche den Weg dorthin, zu diesem Bewusstsein, den Erinnerungen, den Gefühlen.
Ich denke, das wird ein langer Weg.
Freunde habe ich nicht, auch sonst niemanden, der mich hält. Nicht einmal meine Mutter weiß genau, was mit mir los war und ist, trotz unzähliger Gespräche. Irgendwann war sie überfordert.
Ich bin alleine, kam immer alleine klar, aber jetzt brauche ich jemanden, weil ich an meine Grenzen komme.
Ich gehe gerne spazieren und bin gerade wieder dabei, mich dem Ort zu nähern, der für mich seit vielen Jahren von Beedeutung ist. Aber auch den muss ich wieder "spüren".
Ich bin auf dem Weg. Hoffe ich.
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- Forums-Gruftie
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Hallo Jo,
es wird wahrscheinlich ein langer Weg. Aber du gehst ihn. Und ich bin der Meinung, alles was schon mal möglich war, was schonmal da war, ist nicht weg.
Vielleicht ist einfach gerade die Zeit noch nicht reif, die Kraft noch nicht stark genug. Der Körper, der Geist, die Seele sind Wunderwerke, die auf deiner Seite sind, dich beschützen wollen.
Wichtig ist mMn, dass du dir ein Ziel festlegst, auf das du kontinuierlich zugehst. Mal schneller, mal langsamer, vielleicht auch mal in die entgegengesetzte Richtung. Aber im Großen und Ganzen immer im Hinterkopf.
LG
es wird wahrscheinlich ein langer Weg. Aber du gehst ihn. Und ich bin der Meinung, alles was schon mal möglich war, was schonmal da war, ist nicht weg.
Vielleicht ist einfach gerade die Zeit noch nicht reif, die Kraft noch nicht stark genug. Der Körper, der Geist, die Seele sind Wunderwerke, die auf deiner Seite sind, dich beschützen wollen.
Wichtig ist mMn, dass du dir ein Ziel festlegst, auf das du kontinuierlich zugehst. Mal schneller, mal langsamer, vielleicht auch mal in die entgegengesetzte Richtung. Aber im Großen und Ganzen immer im Hinterkopf.
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