Ich habe Angst Kritik in der Therapie anzusprechen

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Liya1997
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Ich habe Angst Kritik in der Therapie anzusprechen

Beitrag Mo., 06.07.2020, 06:48

Hallo zusammen,

ich fühle mich aufgrund ein paar Situationen bei meiner Therapeutin nicht so wohl.

Ich habe im Dezember 2019 nach ca. drei Jahren eine Verhaltenstherpaie abgeschlossen. Meine Therapeutin ist in Elternzeit gegangen. Und ich habe wegen ihrer Schwangerschaft und wegen dem Abschied sehr schwierige Gefühle entwickelt.

Seit Januar 2020 mache ich eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ( Akuttherapie,) alle zwei- drei Wochen). Meine Therapeutin kann mir nicht jede Woche Termine anbieten.

Gründe:
-sie hat viele Patienten
- aufgrund der Corona- Situation finden Therapien bei Patienten mit Vorerkrankungen nicht statt. Via Videotelefonie ist keine Option, daher können Therapien nicht fortgeführt und beendet werden.
- aktuell ist die Wartezeit 9 Monate aufgrund der o.g. Gründen zieht sich das

Ich war die letzten beiden Therapiestunden sehr aufgeregt.

Als ich letzte Woche Mittwoch unten fünf Minuten vor meiner Sitzung ( um 12:55 Uhr geklingelt habe, hat erst mal niemand
aufgemacht. Dann ist eine Patientin raus gegangen und ich konnte nach oben laufen. Oben musste ich nochmal klingeln und sie hat erst ein paar Minuten nach 13 Uhr die Tür aufgemacht. Das ist die letzten Sitzungen auch passiert.
Ich warte dann oben vor der Tür im Treppenhaus und sie macht mir die Tür auf. Unten bin rein gekommen, weil eine Patientin raus gegangen ist.

(Meine Therapeutin)war dann im Nebenzimmer bei dem Kollegen. Meine Aufregung wurde stärker, als ich die Praxis betreten habe.
Und dann habe ich ihr Bescheid gegeben, dass ich meine Hände waschen muss. Sie antwortete:" ok ich warte auf sie". Beim Händewaschen habe ich extra länger gebraucht, weil ich sehr aufgeregt war und mein Herzklopfen gehört habe.

Die Stunde hat am Mittwoch drei Minuten früher aufgehört. Letztes mal auch. Also dass sie später anfängt und früher aufhört.
Vielleicht weil ich so wenig gesprochen habe/ angespannt war. Mein Notizbuch zugeklappt und wieder in meine Tasche eingepackt habe. Dann hat sie vielleicht gedacht, ich möchte gehen.

Wenn ich so lange vor der Tür warte,kommen Gedanken wie:" möchte sie mit mir arbeiten". Ich fühle mich dann zu viel". Und fühle mich dann nicht so wohl und unerwünscht.


Ich habe Angst diese Themen anzusprechen, weil ich Sorge habe, die Stimmung könnte angespannt werden.

Wie könnte ich dieses aufgelistete Thema diese Woche ansprechen.

Punkt 1: - dass die Therapiestunden spät anfangen, aber früher beendet werden. Und dass ich mich verunsichert fühle, wenn ich vor der Tür warte und wenn ich klingele, dass meine Therapeutin nicht die Tür öffnet. Ich habe ja um 12:55 Uhr geklingelt. Und achte ja darauf, nicht zu früh zu klingeln.

Ich möchte das ansprechen, aber es ist ein sehr schwieriges Thema und ich habe Angst, dass die Stimmung dann angespannter wird.
Glaubt ihr, ihr ist bewusst, dass sie mich spät rein lässt.

Es verunsichert mich, wenn meine Therapeutin mich vor geschlossenen Türen warten lässt, obwohl ich nicht zu früh klingele. Und mich ein paar Minuten kurz nach 13 Uhr rein lässt .Und mich früher gehen lässt. Ich habe kein Problem damit, wenn meine Therapeutin die Stunde später anfängt und habe Verständnis. Das würde ich auch entspannt sehen. Ich warte draußen oder im Treppenhaus und die Sitzung wird früher beendet und das verunsichert mich.Dann kommen Gedanken wie:" möchte sie mit mir arbeiten". Ich fühle mich dann zu viel". Und fühle mich dann nicht so wohl und erwünscht.

Ich denke, es ist sicher das anzusprechen. Es fällt mir schwer diese Kritik anzusprechen. Ich möchte auch keinen Zettel geben. Vielleicht ist ihr das auch nicht bewusst. Diese Situation verunsichert mich und macht schon viel mit dem Vertrauen. Ich habe Angst, dass die Stimmung dann angespannt wird und generell fällt mir schwer solche Dinge anzusprechen. Ich habe meinen Termin morgen und bin sehr aufgeregt.

Liebe Grüße
Liya
Zuletzt geändert von Liya1997 am Mo., 06.07.2020, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Shukria
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 07:29

Liebe Liya, ich würde es ansprechen an deiner Stelle.
Direkt und vor allem sagen was du mit dem Warten verbindest, weil das ganz unterschiedliche Dinge auslösen kann.

Wenn meine Stunde nach der eigentlichen Zeit beginnt, ist das meistens okay für mich weil es selten passiert.
Wenn ich aber schon im Vorfeld durch den Inhalt der gesprochen werden soll gestresst bin dann kippt das und es ist nicht mehr okay. Dann stört mich jede Minute die ich länger in der Anspannung sitzen muss und der Impuls zu gehen wird immer größer.

Da mir das letztens passiert ist (ich gegangen bin um aus der Anspannung raus zu kommen) hab ich es auch zum Thema gemacht. Fand das schwer aber ich war auch sauer auf sie weil es für mich grade Quälerei ist warten zu müssen, bei den Inhalten.
Seitdem warte ich jetzt vor der Praxis, höre Musik und sie muss mich abholen. Bescheid sagen das ich da bin tue ich nicht mehr, sie muss halt jetzt nachsehen kommen, nicht ich. Mir geht's damit besser. Ob ich die volle Zeit habe ist mir dabei aber nicht wichtig nur warten auf sie will und schaffe ich zur Zeit nicht, daher muss sie jetzt laufen. Ich fand das ne gute Lösung. So krieg ich auch nicht mit wann sie genau kommt und kann innerlich nicht so abstürzen das ich vor lauter Anspannung /Angst vor der Stunde abbreche und wieder nach Hause gehe.

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Liya1997
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 07:50

Liebe Shukria, vielen Dank für deine Antwort. Es ist ein sehr schwieriges Thema. Es erfordert viel Mut und ich habe Angst vor ihrer Reaktion und was sie dann von mir denkt. Und dass die Stimmung dann angespannt wird. Es ist ja kein einfaches Thema, die Therapeutin damit zu konfrontieren. Vielleicht ist ihr das nicht bewusst. Ich weiß es nicht. Wenn ich im Wartebereich warten würde, dann wäre das kein Problem und wenn wir dann auch länger machen. Es ist aber verunsichernd, wenn ich draußen warte oder im Treppenhaus.

Und wenn das einmal passiert, wäre das kein Problem. Und dann wäre ich auch nicht verunsichert.
Zuletzt geändert von Tristezza am Mo., 06.07.2020, 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote gelöscht. Bitte keine Komplettzitate verwenden, siehe Netiquette.

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Kirchenmaus
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 08:08

Wieso ist das eigentlich ein schwieriges Thema?

Wenn du eine Ich-Botschaft sendest, ist es doch völlig okay: "Wenn ich auf Sie warten muss, fühle ich mich …"

Also, ich kann schon verstehen, dass es sich für dich schwierig anfühlt, aber grundsätzlich ist das eine ziemlich einfache Sache. Möchte dir damit Mut machen.

Kirchenmaus

PS: Und lass das endlich mal mit den Fullquotes, sonst werden deine Beiträge bald wirklich gelöscht.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Pustekuchenxc
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 08:10

Liya1997 hat geschrieben: Mo., 06.07.2020, 06:48 Dann ist eine Patientin raus gegangen und ich konnte nach oben laufen.
Kann es denn sein, dass diese Patientin zu deiner Therapeutin gehörte? Dass sie dir eben genau deshalb nicht geöffnet hat, weil sie noch im Gespräch war?
Ich finde fünf Minuten vorher klingeln immer noch recht früh. Das kommt natürlich auf ihre Pausen zwischen den Patienten an.

Außerdem sehe ich es kritisch, dass du das Händewaschen so lange herausgezögert hast. Mal ehrlich: Damit hast du dir selbst viel mehr Zeit genommen, als sie mit den drei Minuten zum Ende. Gab es denn etwas, womit du diese Minuten noch hättest füllen wollen?

Generell würde ich sie drauf ansprechen. Wenn das nicht geht, weil du befürchtest, es könnte was zwischen euch kaputt machen, dann stimmt da schonmal etwas nicht. Also noch ein Thema für die Stunde! :)
Liya1997 hat geschrieben: Mo., 06.07.2020, 06:48 - aufgrund der Corona- Situation finden Therapien bei Patienten mit Vorerkrankungen nicht statt. Via Videotelefonie ist keine Option, daher können Therapien nicht fortgeführt und beendet werden.
Besteht keine Möglichkeit für dich, durch die ausgefallenen Stunden der anderen Patienten regelmäßigere Termine zu erhalten?
Grade am Anfang ist es doch wichtig, dass sich ein Vertrauensverhältnis ergibt. Vielleicht kannst du sie darauf ansprechen, wenn sie das eh so offen kommuniziert?

Irgendeine Lösung muss sie da ja sehen, wenn sie Patienten über ihre Kapazität hinaus aufnimmt.

Alles Gute für dich.
Glaub nicht alles, was du denkst.


Bluemoon123
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 08:24

Also, wenn es Dich so belastet, dann sprich es an. Therapie ist dafür da, alles was einen belastet anzusprechen.

Auch wenn ich persönlich, Deine Kritik nicht ganz nachvollziehen kann. Für alles was Du schreibst kann es ganz viele andere Gründe geben, als der dass sie nicht mit Dir arbeiten möchte. Wenn sie nicht mit Dir arbeiten wollen würde, würde sie es auch nicht tun.

Dass sie Dir nicht die Tür geöffnet hat, kann auch damit zusammen hängen, dass eben noch diese andere Patientin drinnen war. Vielleicht gehört es zum aktuellen Hygienekonzept, dass sich in der Praxis keine oder nicht viele andere Patienten begegnen? Oder sie hat die Klingel nicht gehört? War vielleicht gerade so mit der anderen Patientin vertieft, dass sie nicht aufgemerkt hat? Und so weiter. Genau wirst Du es erst erfahren wenn Du sie gefragt hast.
Liya1997 hat geschrieben: Mo., 06.07.2020, 06:48 Die Stunde hat am Mittwoch drei Minuten früher aufgehört. Letztes mal auch. Also dass sie später anfängt und früher aufhört.
Vielleicht weil ich so wenig gesprochen habe/ angespannt war. Mein Notizbuch zugeklappt und wieder in meine Tasche eingepackt habe. Dann hat sie vielleicht gedacht, ich möchte gehen.
Also ehrlich gesagt, hätte ich da auch gedacht, Du möchtest gehen. Im Prinzip hast Du mit dieser deutlichen Geste (Notizbuch zuklappen und wegpacken) die Stunde beendet und nicht sie. Was hätte sie denn in den verbleibenden 3 Minuten noch machen sollen? Wenn Du quasi schon gehfertig auf dem Sprung sitzt? Wenn es nichts mehr zu reden gibt, dann bringt es doch auch nichts die letzten Minuten abzusitzen, nur um die 50 Minuten voll zu bekommen. Und wenn Du noch etwas hättest sagen wollen, dann hättest Du ja nicht schon eingepackt.

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Shukria
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 08:53

Also als zentralen inneren Konflikt benennt du ja deine Angst, dass sie nicht mit dir arbeiten will (Ablehnung)

Du siehst deine Angst, die auch so da ist, durch Fakten bestätigt (später anfangen, eher aufhören), welche man aber auch anders interpretieren könnte.

Bespricht die Angst mit ihr, der Rest ist Nebenschauplatz an dem sich deine Belastung entzündet. Wenn du dich traust das zu thematisieren dann wird sich der Rest, das drum rum in Ruhe mit ihr klären lassen.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 09:59

zum einen: Ich glaube dass das was du da machst nichts bringt.
Alle paar Wochen, keine geregelten Termine, keine wirkliche Perspektive.
Wartezeit noch ewig und unbekannt.
Ich kann dir da nur dringend raten dir eine andere Therapeutin zu suchen

Zum anderen: Ohne etwas anszusprechen wird sich nichts ändern.
Eine Therapie ist dafür da das zu üben, das mal zu tun.
Die Therapeutin wird nicht böse sein deswegen, aber die Angst kann ich gut verstehen.

Ich finde das was du machst aber auch kompliziert, vorher klingeln, dann lange Hände waschen, am Ende drei Minuten vorher von dir alle Signale auf "ich bin fertig" - was sollte die Therapeutin da tun in den drei Minuten? Small talk?

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Candykills
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 10:28

Wenn alles gesagt ist, kann es auch bei uns mal passieren, dass wir die Therapie um 48 oder so beenden, weil es macht keinen Sinn in den letzten 3 Minuten nochmal ein neues Thema anzufangen. Ich sehe da also kein Problem, wenn das nicht immer vorkommt.
Deswegen würde ich mal reflektieren, warum das für dich so ein Problem war und natürlich ansprechen, was das mit dir macht.
Generell klingel ich erst, wenn der Patient vor mir rausgekommen ist. Das kann dann auch mal 57 oder 59 sein, weil vielleicht ein Thema wichtig war und nicht direkt um 50 beendet werden konnte. Auch das ist für mich kein Problem, solang die Therapeutin mit mir meine Themen adäquat behandelt, ob nun 5 Minuten länger oder kürzer. Auch bei mir kam es schon zur Überziehung der Stunde, aber wie gesagt auch dazu, dass mal früher beendet wurde.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


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Beitrag Mo., 06.07.2020, 11:51

Ich wollte erst nicht antworten, weil ich das Problem nicht wirklich verstehe. Bei mir(!) kommen eher Fragen auf. Deshalb würde ich das ansprechen, aber vorher würde ich mir überlegen, warum du quasi Minuten zählst? Man überzieht doch auch mal fünf Minuten, dann wieder endet eine Stunde schon früher. Warum ist dir das so wichtig, auf den Punkt genau anzufangen und zu enden? Mir scheint es, dass du da genau hinschauen solltest mit der Therapeutin.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 11:57

Wobei das ja nicht wirklich ihre Therapeutin ist, sondern die ganze Zeit nur so ein unsicherer Vorlauf, ein Ende ist nicht abzusehen.
Alle paar Wochen eine Stunde, da kann keine Sicherheit aufkommen und auch keine wirkliche therapeutische Arbeit.

Und vielleicht liegt hier auch das Problem (also das ist jetzt nur meine Interpretation!):
Das Gefühl zu kurz zu kommen. Völlig verständlich in dieser komischen Lage
Und da werden dann die Minuten genau und akribisch gezählt

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 12:08

Es ist eigentlich normal, dass eine Therapiesitzung nicht 60 Minuten ist. Der Therapeut muss sich ja zwischen den Klienten sortieren, die neuen Unterlagen raussuchen, ggf nochmal aufs Klo gehen etc. Und gerade aufgrund von Corona muss der Therapeut auch noch gründlich lüften. Dass du erst rein durftest als der vorherige Klient gegangen war dürfte eine Corona-Vorsichtsmassnahme sein.

Ich würde sagen, sprich es in einem höflichen, sachlichen Ton an. Sollte es tatsächlich so sein, dass der Therapeut das als Kritik auffasst und es irgendwie übel nimmt, dann taugt der Therapeut nichts, und es wäre sowieso besser wenn du dir jemand anderen suchst.Sowas ist also durchaus gut um dem Therapeuten ein bischen auf den Zahn zu fühlen und die menschliche und fachliche Kompetenz auszutesten. Es gibt nämlich auch unter Therapeuten ausgesprochene Narzissten und Idioten, die schon bei dem leisesten Anklang von sachlich vorgebrachter konstruktiver Kritik mehr oder weniger pampig, aggressiv oder abwehrend reagieren, und so einen Therapeuten sollte man sich möglichst schon in den probatorischen Sitzungen wieder vom Hals schaffen.

Der Therapeut ist ein Dienstleister der Geld bekommt um für dich zu arbeiten, du kannst da auf gewisse Standards an zwischenmenschlichem Verhalten bestehen, und dazu gehört auch, dass Unsicherheiten und auch konstruktive Kritik am Therapieverlauf stets Raum bekommen, ernst genommen und geklärt werden.

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nulla
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 18:33

Normalerweise dauert eine Therapieeinheit 50 Minuten, ich weiß jetzt nicht genau, ob du das auch so berechnet hast?
Auserdem ist mir noch eingefallen, dass Therapeuten aktuell zwischen den Einheiten alles desinfizieren, wenn das Bad benutzt wird, auch dieses. Das dauert auch ein paar Minuten.
Vielleicht hatte sie auch ein Telefonat zu führen?
Möglicherweise gibt es einen ganz pragmatischen Grund dafür, dass du draußen warten musst?
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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Krümmelmonster
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 18:41

"Die Stunde hat am Mittwoch drei Minuten früher aufgehört. Letztes mal auch. Also dass sie später anfängt und früher aufhört.
Vielleicht weil ich so wenig gesprochen habe/ angespannt war. Mein Notizbuch zugeklappt und wieder in meine Tasche eingepackt habe. Dann hat sie vielleicht gedacht, ich möchte gehen.
Wenn ich so lange vor der Tür warte,kommen Gedanken wie:" möchte sie mit mir arbeiten". Ich fühle mich dann zu viel". Und fühle mich dann nicht so wohl und unerwünscht.
Ich habe Angst diese Themen anzusprechen, weil ich Sorge habe, die Stimmung könnte angespannt werden."

Trau dich dieses Thema anzusprechen und schau und höre was passiert. So merkst du wie, sie reagiert. Wenn du es nicht äussern kannst dann schreibe es auf einem zettel und überreiche es ihr und sage ich bin so nervös das mir die sprache wegbleibt deswegen der Zettel.
l.G Krümmelmonster

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Liya1997
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 19:43

Candykills hat geschrieben: Mo., 06.07.2020, 10:28 Wenn alles gesagt ist, kann es auch bei uns mal passieren, dass wir die Therapie um 48 oder so beenden, weil es macht keinen Sinn in den letzten 3 Minuten nochmal ein neues Thema anzufangen. Ich sehe da also kein Problem, wenn das nicht immer vorkommt.
Deswegen würde ich mal reflektieren, warum das für dich so ein Problem war und natürlich ansprechen, was das mit dir macht.
Generell klingel ich erst, wenn der Patient vor mir rausgekommen ist. Das kann dann auch mal 57 oder 59 sein, weil vielleicht ein Thema wichtig war und nicht direkt um 50 beendet werden konnte. Auch das ist für mich kein Problem, solang die Therapeutin mit mir meine Themen adäquat behandelt, ob nun 5 Minuten länger oder kürzer. Auch bei mir kam es schon zur Überziehung der Stunde, aber wie gesagt auch dazu, dass mal früher beendet wurde.
Das ist ja nicht einmal vorgekommen. Sie lässt mich in letzter Zeit oft vor der Tür warten. Und hat ja angesprochen, dass im Wartebereich Maskenpflicht gilt. Und wenn ich komme, war in der letzten Zeit keine PatientInnen ihrer Kolleginnen da. Ich brauche aber auch Zeit um runter zu kommen. Wärst du nicht verunsichert, wenn du unten klingelst und deine Therapeutin dir nicht die Tür aufmacht. Und du ein paar Minuten wartest. Und du erst rein kannst, wenn eine Patienten raus geht. Und oben klingelst du nochmal und deine Therapeutin lässt dich 5 Minuten warten. Lässt dich zwei Minuten kurz nach deiner beginnenden Sitzung rein. Wie hättest du dich gefühlt. Wenn sie es kommuniziert, dann wäre es wahrscheinlich nicht so verunsichernd. Wenn sie z.B. sagt ich muss die Türklinke und den Tisch desinfizieren oder was auch immer, habe eben kurz telefoniert. Dann kann ich es verstehen. Dann weiß ich woran es liegt. Ja, ich habe mein Notizbuch zugeklappt, weil ich sehr angespannt war. Jedoch mache ich das immer wieder. Ich bin angespannt und das mache ich nicht nur gegen Ende. Auch wenn ich über schwierige Inhalte berichte.

Bei mir gab es aber ein Thema.

Ich habe ja mein Unwohlsein in der letzten Sitzung versucht, anzusprechen. Indem ich gesagt habe, mir ist das gerade sehr unangenehm. Sie fragte nach und ich antwortete ja, dieser Raum, der gerade entsteht. Das hatte sie nicht verstanden. Vielleicht ist ihr ja auch eine negative Übertragung aufgefallen. Sie hat ja gesagt, spüren sie mal, was sie da fühlen.

Also gegen Ende der Sitzung war ich ja still. Und habe sie nicht angeschaut. Dabei hörte ich ein :" hmmm" von ihr Ich antwortete, dass ich nichts gesagt habe. Sie hatte den Eindruck, dass ich 
ihr etwas sagen möchte. Ich habe ihr dann gesagt, dass es für mich momentan sehr unangenehm ist. Sie sagte:" hmmm" was denn? Und ich antwortete, dass ich es nicht weiß. Ein ich weiß es nicht hat sie nicht akzeptiert. Und sagte. Dann hätte ich das ja nicht angesprochen und sie ist TP Therapeutin. Ich antwortete,
dieser Raum der hier gerade entsteht, also ich meinte die Stimmung, die ich wahrgenommen habe. 
Ich solle das mal wahrnehmen, was ich fühle. Irgendwas muss ja sein. Sie erklärte, dass in der TP auch so Gefühle entstehen. 
Sie hatte mir geholfen und sagte:" meine Reaktion eben". Das bestätigte ich ihr und dass sie das so geäußert hat. Also eigentlich auch ihre Art. ( dass sie geschmunzelt hat mit dem Zusammenhang( mmmh), ihre Hypothesen) und das schweigen, das warten, weil mich das verunsichert hat.

Und ich wollte gegen Ende der Sitzung von meiner Therapeutin wissen, ob sie denn keine Hoffnung sieht, weil sie das so geäußert hat. ( also mich mit ihrer Wahrnehmung konfrontiert hat. Aah nein antwortete sie. Das waren nur meine Gedanken, weil sie bei mir Widerstand wahrgenommen hat.



Ich habe zum Schluss gesagt, dass mein unwohlsein auch an meiner Aufregung liegen kann und weil wir uns nicht so gut kennen.



Ich soll mich von ihr nicht verunsichern lassen, wenn sie so etwas sagt. Also sie hat gesagt, dass sie in solchen Situationen so direkt ist und dass mich das nicht verunsichern soll ,wenn sie konvrontativ ist.

Ich habe einer Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin auf Instagram darüber etwas gefragt. Und sie hat mir geantwortet. Und diese Nachricht ihr auch geschickt. In einer gekürzten Form.

Das was geschildert wird ist eine normale Vorgehensweise in tiefenpsychologischen Therapien und offensichtlich aktiviert sich hier schon sehr viel an Übertragung. Oft lohnt es sich hier dran zu bleiben. Aber das ist wirklich eine hochpersönliche Entscheidung. Das Thema wird wahrscheinlich noch viele Sitzungen durchgearbeitet werden müssen. Vielleicht ergeben sich ja auch kürzere Abstände zwischen den Einheiten.
Eine negative Übertragung wird nicht aktiv gefördert! Es klingt doch aber schon nach vielen Überlegungen und Aktivierungen, die es sicherlich in der Therapie zu nutzen und zu bearbeiten gilt! Ein Stück ist hier wahrscheinlich schon in Gang gekommen.
LG.

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