Hallo Ihr da draußen.
Ich hatte Eure eine anstrengende Stunde. Ich habe mich ja in meine PTin verliebt. Mit 50 und als Frau nochmal Schmetterlinge... ich war und bin noch immer völlig von der Rolle...
Meine Therapeutin hat natürlich gemerkt, dass irgend etwas nicht stimmt in unserer therapeutischen Beziehung. Leider bin ich immer sehr verstockt wenn es schwierig wird und bekomme kein Wort heraus. Meine TP hat mir eine Brücke gebaut und mir somit das Outing entlocken können.
Sie hat einfach Thesen in den Raum gestellt und ich musste nur noch nicken. Als die Bombe geplatzt war, hat sie mir ganz ruhig und freundlich in die Augen geschaut und gesagt dass das für sie okay ist und wir damit umgehen werden können, solange sich daraus kein Wunsch nach Beziehung und Sexualität außerhalb des Raumes entwickelt.
Dann hat sie mir das Phänomen der Übertragungsliebe erläutert und am Ende der Stunde war sogar meine Stimme wieder da.
Wir klingt das für Euch?
Danke für Euer Feedback.
Outing bei Therapeutin geschafft
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Spitze, Milan! Du hast viel Mut aufgebracht und sie hat super und sehr professionell reagiert. War definitiv das Richtige.
Das klingt super. Allerdings, was wenn sich der Wunsch bildet? Was dann?Milan hat geschrieben: ↑Di., 23.06.2020, 18:16 Als die Bombe geplatzt war, hat sie mir ganz ruhig und freundlich in die Augen geschaut und gesagt dass das für sie okay ist und wir damit umgehen werden können, solange sich daraus kein Wunsch nach Beziehung und Sexualität außerhalb des Raumes entwickelt.
Dann hat sie mir das Phänomen der Übertragungsliebe erläutert und am Ende der Stunde war sogar meine Stimme wieder da.
Wir klingt das für Euch?
Danke für Euer Feedback.
Magst du vielleicht erzählen was die T. bezüglich der Übertragungsliebe erläutert hat? Würde mich sehr interessieren
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 433
Hallo Milan,
im Großen und Ganzen liest es sich doch erstmal positiv - und im Grunde gehts doch auch darum, wie es dir damit geht.
Eine Sache springt mich allerdings an, ich habs mal dick geschrieben:
Durch das gesamte Zitat stellt sich mir dann die Frage, wie der "Plan" zur Weiterarbeit mit deinen Gefühlen und Übertragungen aussieht. Was bedeutet umgehen können in diesem Fall? Es im Raum stehen lassen, nicht drüber sprechen, drüber sprechen? Also, was macht ihr jetzt mit diesem Outing? Was denkst du dazu? Für sie ists okay (also, sie muss ja irgendwie eh damit klarkommen, gehört zum Job und offensichtlich ist ihr das ja auch bekannt und eigentlich erwarte ich von einem Therapeuten sowieso, dass er/sie damit umgehen kann) - ist es für dich denn auch okay? Fühlt sich das Ganze wie es abgelaufen ist für dich denn gut und stimmig an? Oder sind da noch irgendwo Bedenken, Zweifel, Unsicherheiten? Hast du das Gefühl, du könntest/kannst weiterhin darüber sprechen mit ihr?
Ich bin aktuell in ähnlicher Situation, mir sind auch die Theorien zur Übertragung und all dem bekannt, aber das Wissen auf der einen Seite und die Gefühle auf der anderen können durchaus mal die gesamte Situation auf den Kopf stellen.
im Großen und Ganzen liest es sich doch erstmal positiv - und im Grunde gehts doch auch darum, wie es dir damit geht.
Eine Sache springt mich allerdings an, ich habs mal dick geschrieben:
Ich bin da der Meinung, der Wunsch nach Beziehung und Sexualität außerhalb des Raumes darf durchaus entstehen. Was nicht entstehen darf, ist ein Ausleben/Erfüllen dieses Wunsches. Sollte dieser Wunsch entstehen, bietet er vermutlich genug "Material" um damit zu arbeiten, wenn er nicht entsteht ists auch ok. Hier greift für mich das Motto "Alles kann, nichts muss" - bezogen auf Gedanken, Fantasien, Wünsche. Wichtig finde ich, dass darüber gesprochen werden kann und es nicht unter den Teppich gekehrt wird.Milan hat geschrieben: ↑Di., 23.06.2020, 18:16 Als die Bombe geplatzt war, hat sie mir ganz ruhig und freundlich in die Augen geschaut und gesagt dass das für sie okay ist und wir damit umgehen werden können, solange sich daraus kein Wunsch nach Beziehung und Sexualität außerhalb des Raumes entwickelt.
Durch das gesamte Zitat stellt sich mir dann die Frage, wie der "Plan" zur Weiterarbeit mit deinen Gefühlen und Übertragungen aussieht. Was bedeutet umgehen können in diesem Fall? Es im Raum stehen lassen, nicht drüber sprechen, drüber sprechen? Also, was macht ihr jetzt mit diesem Outing? Was denkst du dazu? Für sie ists okay (also, sie muss ja irgendwie eh damit klarkommen, gehört zum Job und offensichtlich ist ihr das ja auch bekannt und eigentlich erwarte ich von einem Therapeuten sowieso, dass er/sie damit umgehen kann) - ist es für dich denn auch okay? Fühlt sich das Ganze wie es abgelaufen ist für dich denn gut und stimmig an? Oder sind da noch irgendwo Bedenken, Zweifel, Unsicherheiten? Hast du das Gefühl, du könntest/kannst weiterhin darüber sprechen mit ihr?
Ich bin aktuell in ähnlicher Situation, mir sind auch die Theorien zur Übertragung und all dem bekannt, aber das Wissen auf der einen Seite und die Gefühle auf der anderen können durchaus mal die gesamte Situation auf den Kopf stellen.
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So eine Stunde ist schnell zu Ende.
Wir haben das Thema auf den Punkt gebracht.
Wir haben die Theorie aufgerollt. Was kann sein.
Was darf sein. Was ist ein NoGo.
Wir gehen davon aus, dass es Übertragungsliebe ist. Wir werden diese Gefühle in die Arbeit einbeziehen. Das ist ihr wichtig und mir auch. Sollte sich herausstellen, dass meine Gefühle nicht aus der Übertragung heraus existieren sondern im lebendigen Sein entstanden sind, wird das irgendwann unseren therapeutischen Rahmen belasten und die Therapie erschweren. Sie ist nicht lesbisch und hat einen festen Partner. Ich würde in einer Einbahnstraße feststecken... die Stunde würde in mir Sehnsucht stillen und ggf noch andere Bedürfnisse. Aber der wertfreie Boden für die Therapie wäre futsch.
Die Theorie zur Übertragungsliebe kann ich hier nicht so gut wiedergeben. Es deckte sich aber mit dem, was ich hier zum Teil schon an sehr guten Erläuterungen gelesen habe.
Ich war nach der Stunde fix und fertig. Habe erstmal 3 Stunden geschlafen. Die Gedanken kreiseln nicht mehr.
Wir haben das Thema auf den Punkt gebracht.
Wir haben die Theorie aufgerollt. Was kann sein.
Was darf sein. Was ist ein NoGo.
Wir gehen davon aus, dass es Übertragungsliebe ist. Wir werden diese Gefühle in die Arbeit einbeziehen. Das ist ihr wichtig und mir auch. Sollte sich herausstellen, dass meine Gefühle nicht aus der Übertragung heraus existieren sondern im lebendigen Sein entstanden sind, wird das irgendwann unseren therapeutischen Rahmen belasten und die Therapie erschweren. Sie ist nicht lesbisch und hat einen festen Partner. Ich würde in einer Einbahnstraße feststecken... die Stunde würde in mir Sehnsucht stillen und ggf noch andere Bedürfnisse. Aber der wertfreie Boden für die Therapie wäre futsch.
Die Theorie zur Übertragungsliebe kann ich hier nicht so gut wiedergeben. Es deckte sich aber mit dem, was ich hier zum Teil schon an sehr guten Erläuterungen gelesen habe.
Ich war nach der Stunde fix und fertig. Habe erstmal 3 Stunden geschlafen. Die Gedanken kreiseln nicht mehr.
Dass du fertig warst, kann ich total nachvollziehen. Solche emotionalen Parforceritte brauchen ganz schön viel Energie. Dass du jetzt innerlich ruhiger bist, würde ich erstmal als ein gutes Zeichen sehen. Die Sache ist jetzt im Offenen, dadurch muss das nicht mehr so im Untergrund vor sich hinbrodeln. Und vielleicht wäre es ja auch interessant für dich, mal (mit der Therapeutin zusammen) zu schauen, welche deiner inneren Bedürfnisse die Therapeutin da "angetriggert" hat, dass du da so in die Übertragung gerutscht bist.
Alles Gute!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Ja. Damit haben wir begonnen aber leider trotz 10 Minuten Zugabe konnten wir das nicht zum Abschluss bringen.
Wir bleiben dran. Ich habe ein echt gutes Gefühl. Ich werde ernst genommen und nicht belächelt. Ein wahnsinns Gewinn...
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 332
Hallo Milan,
für mich klingt es erstmal auch positiv, wie deine Therapeutin damit umgegangen ist. Ob der Wunsch nach "mehr" entsteht und wie ihr mit deinen Gefühlen ihr gegenüber arbeiten könnt, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Aber ich finde es auf jeden Fall gut, dass das Thema auf dem Tisch ist.
für mich klingt es erstmal auch positiv, wie deine Therapeutin damit umgegangen ist. Ob der Wunsch nach "mehr" entsteht und wie ihr mit deinen Gefühlen ihr gegenüber arbeiten könnt, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Aber ich finde es auf jeden Fall gut, dass das Thema auf dem Tisch ist.
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