Ambivalenz in der Psychotherapie

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Arakakadu
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Ambivalenz in der Psychotherapie

Beitrag Sa., 16.05.2020, 20:27

Gute abend ihr lieben!

Mir geht es schon wieder nicht gut im Bezug auf meine Therapie! Ich bin so hin und Her gerissen und würde gerne wissen ob es jemanden gleich ging. Ich stehe zwischen psychotherapie beenden und nicht genug bekommen können!

Einerseits lobe ich meinen thera in den Himmel, die Stunde laufen gut (analytisch orientiert) und mit wird auch sehr viel bewusst, was wiederum dafür sorgt dass ich fast jeden Tag weinen muss (seid 1 Jahr) das mal schlechter mal besser wird! Ich fühle mich ohnmächtig, ausgeliefert und abhängig, kann das Gefühl gar nicht genießen!

Dann weiderum denke ich dass er ein vollprolet ist und nur an sein Geld denkt und bin genervt weil er (momentan teletherapie) oft eine Stunde manchmal auch halbe Stunde vorher die Stunde absagt und auf 2 oder mehrere Tage verschiebt.

Ich bin so hin und hergerissen! Habe immer wieder erwähnt ich würde gerne aufhören, habe auch einmal geschrieben er kann die Stunden austragen! Dann heul ich wieder rum und nehme es zurück und wir machen normal weiter!

Stundenabsagen fühlen sich für mich an als würde er mich alleine stehen lassen/verlassen/alleine lassen.

Ich habe jetzt die Diagnose Borderline "bekommen" und frage mich ob das bei "uns" normal ist, dass man sich nicht abgrenzen kann und ständig so zwiespältig ist?

Morgen habe ich eine Stunde und überlege wieder diese abzusagen, weil ich einfach nicht mehr mag :( es strengt mich alles sehr an. Ich würde am liebsten meine vergangenheitskiste schließen und die Therapie vergessen und endlich wieder normal sein.
Er meinte das sind meine normalen beziehungsmuster. Ich bin mir leider nicht mehr sicher wie ich davor war. 🙄

Geht's jemanden noch so? Es ist so furchtbar anstrengend :(
Und dann bin ich eine Stunde gut drauf und komplett euphorisch und sage ihm noch dass das Vertrauen immer besser wird und in der nächsten Stunde mache ich wieder schluss oder zumindest im Kopf.
Ich hasse das so... Wird das besser?

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GuterGeist2019
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Beitrag So., 17.05.2020, 08:50

Hallo Marlena,

einiges, was du beschreibst, kenne ich aus meiner vorherigen missglückten Therapie.

Ich hab mich bei Verschiebungen auch schrecklich gefühlt - alleine gelassen und zurückgesetzt. Allerdings kamen die Verschiebungen oder Absagen - wie bei dir auch - sehr kurzfristig und es kam auch sehr häufig vor. Ich konnte dadurch nie wirklich das Gefühl der Sicherheit entwickeln, das ich gebraucht hätte. Und als ich dann erfahren habe, dass die Verschiebungen oft deshalb zustande kamen, weil andere Patienten "da besser können", war es bei mir ganz vorbei.

Mein früherer "Therapeut" hat meine Reaktion immer wieder darauf geschoben, dass ich eben schon seit der Kindheit Probleme hätte und deshalb so schnell verletzt bin. Anerkennung eines Eigenanteils bei ihm? Null.

Leider war ich schwer abhängig und ich habe viel zu lange versucht, mit diesem Terminchaos klarzukommen. Ich wollte gefallen, keinen Stress machen... Das ging aber immer nur eine Weile, dann war ich auch wieder bei "Schluss im Kopf", wie du ja auch. Aber es war ja komplett verstrickt, da war das nur ein Bruchteil des Misslungenen.

Wie reagiert dein Therapeut, wenn du es ansprichst? Mein Extherapeut war bei diesem Thema völlig "taub" - es war ein einziges Abwälzen des Problems auf mich. Ich wäre eben so geprägt, dass ich nicht mit diesen Dingen umgehen könnte, kein Verständnis für andere Patienten hätte... Und vieles mehr, bei mir lief ja sowieso alles schief, bis ich mich mühsam lösen konnte.

Ich habe übrigens KEINE Borderline-Diagnose.

Mein jetziger Therapeut meinte am Anfang, meine Reaktion wäre völlig nachvollziehbar, nachdem ich schon in der Kindheit nicht ausreichend Sicherheit erfahren durfte. Und er hat über dieses Verlegungsgeschehen und die vielen Absagen nur missbilligend den Kopf geschüttelt.

In der aktuellen Therapie kommen Absagen überhaupt nicht vor. Verlegungen äußerst selten und dann immer mit genügend Vorlauf, nur aus wichtigen Gründen und immer mit einer plausiblen Erklärung. Von Anfang an hatte ich kaum Probleme damit. Ein ungutes Gefühl beim ersten Mal, klar... Aber das wurde besprochen und dann war es gut.

Sprich doch mit deinem Therapeuten nochmal darüber. Sag, was das bei dir auslöst. Denn gerade, wenn auf der anderen Seite so eine hohe Idealisierung bei dir ist (war bei mir auch lange so), ist dieses Auf und Ab für mich überhaupt kein Wunder.

Sicherheit und Verlässlichkeit sind enorm wichtig - gerade in der Therapie.

Ob es "besser" wird? Schwer zu sagen, auf jeden Fall hängt es meiner Ansicht nach nicht allein von dir ab. Allerdings hast du ja hier im Forum auch beschrieben, dass es auch mit deinen Gefühlen für ihn nicht so einfach ist und eben auch eine Art Abhängigkeit besteht. Aus unguter Abhängigkeit heraus reflektiert zu handeln ist nicht so leicht.

Deshalb: Ich denke, es gäbe Gesprächsbedarf: Über seine Termine, aber auch über deine Gefühle. Und das Auf und Ab erledigt sich sicher nicht mit EINEM Gespräch.

Alles Liebe!

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Arakakadu
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Beitrag So., 17.05.2020, 10:20

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort :) oh das klingt nicht toll was du über deine letzte Therapie schreibst. Darf ich fragen wie das geendet hat?

Also generell haben wir über Abhängigkeit geredet und auch diese kindlichen Gefühle die ich habe. Er ist da wirkich sehr vorsichtig und einfühlsam! Das ist es ja. Die Stunde so sind grundsätzlich sehr gut und er geht auf alles ein, auch wenn ich ihn kritisiere, weil er manches vergessen hat, reagiert er mit "das kann ich total gut verstehen, dass sie das verärgert, das tut mir leid".....
Ich habe ihm auch gesagt, dass mich Termin absagen in Panik versetzen, bzw habe ich das letzte Woche geschrieben! Naja Ich weiß nicht vl rede ich es nochmal an! Aber ganz ehrlich? Es wird sich dann auch nichts ändern, weil er eben so ist. Er begründet seine absagen aber auch immer und gibt mir einen Ersatztermin! Trotzdem nervt es. Bei der letzten Absage ging es mir tagelang schon schlecht und eine 1 vorher wurde verschoben und dann denke ich mir auch dass ich echt keine lust habe auf diese Abhängigkeit, wenn ich dann das Gefühl habe, dass ich ihn wirkich brauche und dann werde ich versetzt. Es ist halt mal öfter hintereinander und dann wieder Wochen lang gar nicht!
Und generell, wenn ich was anspreche geht er gut drauf ein, drum mag ich ihn ja auch so. Aber es ist einfach ungut.... Ich würde mich gerne lösen aber er meint dass ist normal und gut für den Verlauf und das Vertrauen, keine Ahnung.....


GuterGeist2019
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Beitrag So., 17.05.2020, 11:05

Hallo Marlena,

geendet hat es, indem ich mich mehr oder weniger "herausgerissen" und den Kontakt abgebrochen habe. Aber da ging es auch um Missbrauch (emotional und sexuell) und es war alles heillos verstrickt. Bin inzwischen auch der Meinung, dieser "Therapeut" hat mit seinen Retter- und Helferphantasien (Heilen durch sich selbst!) eine weitaus größere Störung als ich je hatte :kopfschuettel: Ich hatte damals auch keine Ahnung, war labil und bedürftig, was ihn sicher noch mehr "motiviert" hatte... Und es hat sich auch herausgestellt, dass dieses "Muster" nicht nur bei mir Anwendung fand. Vorsichtig ausgedrückt...

Worauf ich hinaus will bei dir, ist aber das Thema SICHERHEIT. Ich weiß selbst, wie schwierig das ist, wenn in einem selbst keine Grundsicherheit ist. Das kommt ja sehr oft aus der Kindheit und/oder von anderen schlechten Erfahrungen. Und in der Therapie öffnest du dich, zeigst dich verletzlich... Gerade DA sollte dir Verlässlichkeit vermittelt werden. Und DEINE Zeit sollte wichtig sein und deshalb auch wie eingeplant eingerichtet werden.

Was du hier sonst von deinem Therapeuten über das Ansprechen oder über Kritik schreibst, klingt ja nicht schlecht. Aber selbst wenn du von ihm für Absagen Begründungen bekommst und es schon angesprochen hast: dann mach es eben nochmal. Beschreibe ihm, was du dann fühlst, was diese Verschiebungen und Absagen mehrfach hintereinander mit dir machen. Denn selbst wenn er sich entschuldigt: Was nützt es, wenn das gleiche immer und immer wieder passiert. Denn so wie du schreibst, passiert es ja durchaus öfter, nicht nur als Ausnahme.

Ich hab in der Folgetherapie erfahren, was absolute Verlässlichkeit bewirken kann. Dass ich "aufholen" konnte, was Sicherheit angeht. Und es war nicht so, dass NIE ein Termin verschoben wurde oder es NIE einen Konflikt gab. Aber es war und ist alles besprechbar - und wenn wirklich mal ein Fehler passiert, dann wird der auch seitens des Therapeuten korrigiert.

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chrysokoll
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Beitrag So., 17.05.2020, 11:21

GuterGeist2019 hat geschrieben: So., 17.05.2020, 11:05
Ich hab in der Folgetherapie erfahren, was absolute Verlässlichkeit bewirken kann. Dass ich "aufholen" konnte, was Sicherheit angeht.
ja, so geht es mir auch, ich merke erst jetzt wie Verlässlichkeit in einer Therapie aussehen kann und wie gut mir das tut.

Mein Therapeutin hat erst ein einziges Mal einen Termin abgesagt, weil sie krank war. Und auch dafür hat sie sich entschuldigt. DAS kann natürlich mal vorkomen.
Verschoben wurde bisher nie etwas und ich merke ebenfalls wie gut mir diese Verlässlichkeit tut, dass das Teil dessen ist was ich in einer Therapie brauche.

Mit Stundenabsagen oder Verschiebungen sogar nur eine Stunde vorher käme ich so gar nicht mehr zurecht, ich hab da auch zu lange zu viel mitgemacht.
Ich hoffe ich wäre jetzt soweit da eingreifen zu können und muss es aber zum Glück nicht.

Marlena ich kann dir nur raten da auf dich zu hören und das auch offen und klar mit dem Therapeuten anzusprechen

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Arakakadu
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Beitrag So., 17.05.2020, 19:07

Uff das klingt ja nicht sehr fein, aber gut dass du jetzt gut aufgehoben bist!

Also ich musste es heute gar nicht ansprechen. Er hat es sofort gemerkt... Ich habe es nochmal gesagt dass es mich doch sehr nervt und er meinte wieder sehr verständnisvoll dass er das echt versteht und er mir zwar einen Grund gibt für die Absage, damit ich es verstehen kann, aber das noch lange nicht heißt, dass ich auch Verständnis haben muss!
Also es hat schon gepasst. Ich fühle mich so sehr wohl, aber ich denke eben nicht dass sich da etwas ändern wird. Wie gesagt, es ist nicht ständig aber eben häufig. :/

Wenn ihr dass so schreibt, dass es da wohl doch nen Unterschied gibt und ihr beide sehr selten versetzt werdet, dann finde ich das schon schade.

Hmmm. Naja ich kann ja sowieso nicht weg- fühle mich zu abhängig. Mir wurde diesbezüglich auch heute wieder gesagt, dass das ganz normal ist, je nachdem, welche Geschichte und welche Defizite man dadurch hat- halt mehr oder weniger in die Abhängigkeit rutscht. Er sieht scheinbar keinen Grund zur Panik.
Er meinte auch, dass man nie weiß wie die Reise wird und er auch nicht in dje Zukunft blicken kann, aber er eben gemeinsam mit mir geht und mich unterstützen kann, damit ich mit meinem Leben besser klar komme. Das war eigentlich ganz gut...
Aber ich könnt ihn trotzdem wieder auf den Mond schießen.
Ich glaub das ist eben mein generelles Problem. Auch in Freundschaften grenze ich mich gedanklich ab und bin permanent in einem inneren Konflikt mit mir :/


GuterGeist2019
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Beitrag So., 17.05.2020, 19:16

Hast du auch deutlich gesagt, dass du Sicherheit brauchst?

Und wieso hast du am SONNTAG einen Termin?? Hab mich gestern schon gewundert, dachte aber, du hast dich verschrieben und Montag gemeint.

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Arakakadu
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Beitrag So., 17.05.2020, 19:21

Ich habe sehr häufig am Wochenende Termine, das ist bei ihm ein ganz normaler Arbeitstag und war immer schon so!
Und Ja, er weiß dass es mir da um die Sicherheit geht!


GuterGeist2019
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Beitrag So., 17.05.2020, 19:33

Okay... Hat mein damaliger "Therapeut" auch gemachtt, aber da war (trotz Familie) sowieso nichts abgegrenzt. Darauf würde ich mich nie meh einlassen, hat aber natürlich mit meinen negativen Erfahrungen zu tun.

Ich zweifle daran, dass es nur an dir liegt. Ein Therapeut kann das schon beeinflussen, ob er zuverlässig Termine einhält oder nicht. Von einzelnen Ausnahmen spricht hier ja niemand. Und wenn du auch noch gesagt hast, dass es dir um die Sicherheit geht... Sehr feinfühlig finde ich sein Verhalten da nicht :kopfschuettel:

Zum Thema Abhängigkeit: Für mich ist nicht JEDE Abhängigkeit von vorne herein schlecht. Allerdings klingt es schon ein bisschen so, als würde er einiges auf die leichte Schulter nehmen. Auch deinen Hinweis auf Abhängigkeit. Das sollte doch besprochen und angeschaut werden. Aber immer wieder brav erklären "so ist das und so bin ich eben" (Termine) und beim Ansprechen der Abhängigkeit nicht hellhörig werden... Andererseits aber sagen, ER wird dich begleiten... Ich weiß nicht, es klingt für mich ein bisschen danach, als sollte es dir reichen, dass er "da" ist (als Retter?) und du sollst es schlucken, dass er seinen Rhythmus kurzfristig ändert, wenn das Vereinbarte gerade nicht passt.

Vielleicht bin ich da zu geprägt von meiner Erfahrung, aber einige Züge haben einfach Parallelen. Und für mich zählt auch, dass DU so aufgerieben wirst. Ich kenne das und es ist schädlich und anstrengend!

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Kirchenmaus
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Beitrag So., 17.05.2020, 19:54

Hallo.

Also, mir kommt das ein bisschen so vor, als würde mir da einer permanent eine reinhauen und dann sagen: "Mmh, klar, kann ich schon verstehen, dass dich das verletzt hat …" – und dann wieder draufschlagen.

Ja, vielleicht sieht derjenige nicht gut oder gestikuliert beim Reden zu wild und die Schläge sind aus Versehen … – Tatsache ist, dass ich verletzt werde. Und wenn die wiederholten Entschuldigungen nicht zur Folge haben, dass der andere sein Verhalten ändert, wie sollte ich ihm dann vertrauen und mich in seiner Gegenwart wohl und sicher fühlen?

Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, dann bitte ich um Nachsicht, ich bin echt müde. :-((
Aber ich finde halt, eine Entschuldigung ist für den Eimer, wenn keine Verhaltensänderung erfolgt. Zumal bei einem so wichtigen Thema.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.


GuterGeist2019
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Beitrag So., 17.05.2020, 20:06

@Kirchenmaus:

Ich sehe das wie du. Auch der Vergleich mit dem trotzdem wieder Draufschlagen passt für mich. Und mir kommt der Gedanke, dass er ja genau weiß, dass Marilena nicht geht... Denn er weiß ja auch um die Abhängigkeit...

@Marlena:

Ja, ich hab es weiter oben auch schon mal geschrieben: Was nützt es, sich mehrfach zu entschuldigen - aber einen so offensichtlichen Fehler dennoch immer wieder zu machen? Und bei diesem "gnädigen" Satz, dass er dich versteht und du auch kein Verständnis haben musst - da läuft es mir kalt den Rücken herunter!! Klingt für mich sehr gönnerhaft und überheblich dafür, dass ER Zuverlässigkeit und Sicherheit schaffen sollte.

Zuerst hatte ich ja gedacht, du könntest mit Ansprechen etwas erreichen. Auch weil du recht viel Gutes beschrieben hast. Aber so wie du seine Reaktion schilderst, hat er gar nicht vor, etwas zu ändern und geht davon aus, dass du das - wenn auch zähneknirschend - hinnimmst.

Auch das ist für mich MACHT ausüben und Abhängigkeit ausnutzen - da kann er es noch so nett und "verständnisvoll" verpacken...

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Arakakadu
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Beitrag So., 17.05.2020, 20:09

Uff ihr seid ganz schön hart!

Was soll er denn eurer Meinung nach machen? Ich verstehe dass er und aus welchem Grund er die Stunde absagst. Bringt sich ja nix wenn er Schmerzen hat und benommen ist.

Also ich denke guter Geist, dass du da sehr viel von dir rein interpretierst.
Also ich bin echt genervt von kurzfristigen absagen aber vl kommts mir auch nur so häufig vor. Es war in 2 Monaten 3 oder 4x seid März.

Das er am Sonntag arbeitet finde ich super, da ich Familie habe und einen vollzeit arbeitenden Mann! Ich bin echt froh da drum!

Aber ja ihr habt schon recht, ich dachte therapeuten sind sowieso im Dauerstress und sehr gefragt aber meiner scheint schon echt ein schussel zu sein!

Wie sollt er eurer Meinung in Bezug auf die Abhängigkeit reagieren?
Wir sind anhand meiner Träume und Vorstellungen drauf gekommen, dass mir als Kind die Geborgenheit gefehlt hat und ich mir das deshalb so stark wünsche und von ihm hole, weil eben jetzt endlich wer da ist, der mir zuhört und mit mir alles aufarbeitet. Er fragt dann auch wie es mir gerade geht mit der Abhängigkeit. Oder ich distanziere mich sowieso wieder extrem und kann nicht sprechen. Dann macht er mir wieder bewusst, dass ich wieder 2 Schritte zurück gehe von ihm... Ach keine Ahnung jetzt bin icb verwirrt.

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Arakakadu
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Beitrag So., 17.05.2020, 20:12

Guter Geist du überträgst grad deine eigenen Gefühle hier rein!
Bzgl dem, dass ich ja kein Verständnis haben muss. Das war so: ich habe mich nix sagen getraut. War bockig wie ein kleines Kind. Er fragte ob es sein kann dass ich wütend auf ihn bin. Und ob es sein kann, dass ich wütend bin wegen der kurzfristigen absage. Ich habe dann gesagt dass er ja eh einen guten Grund hatte. Dann meinte er, dass das nicht heißt, dass ich keine Wut nicht aussprechen soll! Ich soll bitte sagen wenns mich stört und dass ich dafür kein Verständnis haben muss und er es wirkich verstehen kann wenn ich sauer bin deshalb.
Er war sehr nett


GuterGeist2019
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Beitrag So., 17.05.2020, 20:20

Klar klingeln bei mir die Alarmglocken ein bisschen früher. Aber ich hab jetzt auch ein Gegenbeispiel mit absoluter Zuverlässigkeit. Das hat mir viel Sicherheit gebracht, bis heute.
Von mir aber mal abgesehen: Doch, 3 bis 4 Absagen in zwei Monaten sind meiner Ansicht nach viel! Und ich kann fast nicht glauben, dass es immer Schmerzen sind - denn dann müsste er sich eben danach richten, weniger arbeiten ö.ä.

Wenn du mit dem Sonntag klarkommst - ist doch super. Ich habe lediglich gesagt, dass ICH das nicht mehr machen würde und das ist definitiv Folge meiner Geschichte. Aber was für dich passt ist doch prima. Die Verlegungen passen aber eben nicht. Dir ja auch nicht. Und denkst du, das müsste nur der Patient hinnehmen? Ich denke das eben nicht. Auch der Therapeut sollte sein Verhalten umstellen können, wenn es nötig ist.

Zum Thema Abhängigkeit: Es ist ja gut, wenn ihr gemeinsam schaut, woher das kommt. Aber gerade WENN du mit ihm darüber sprichst - dann geht das mit den Verlegungen erst recht nicht! Ich habe in solchen Situationen früher extrem gespürt, wie sehr ich abhängig bin und "am Zappeln bin". Geht dir das nicht so?

Diese Achterbahnfahrt ist nicht förderlich - und ich empfinde sie als destabilisierend für Unabhängigkeit und Sicherheit.

Kannst du davon etwas nachvollziehen?

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chrysokoll
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Beitrag So., 17.05.2020, 20:23

die Termine am Sonntag finde ich auch merkwürdig, sehr merkwürdig.
Ok, wenn es für euch beide passt, aber ich würde mich auf sowas gar nicht einlassen.

Und ja wenn er ein Schussel ist dann ist ER doch der Fachmann dafür sich Strategien dagegen anzueignen.
Und wenn er so gestresst oder krank ist dann ist es an ihm da auf sich selber zu achten, auch da sollte er doch ein Vorbild sein

3-4 Mal seit März finde ich jedenfalls sehr viel an Verschiebungen oder Ausfall.

Es klingt jedenfalls in Summe schon merkwürdig

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