Hallo,
ich bin ganz neu hier und suche direkt auch schon einen Rat.
Meine Therapeutin hat die Therapie vor kurzem unterbrochen, weil wir ihrer Meinung nach nicht weiterkommen, solange ich mich nicht von meiner Lebensgefährtin getrennt habe.
Die Beziehung tut mir alles andere als gut und eine Trennung ist sicherlich auf lange Sicht der richtige (und einzige) Weg. Nur wie es so ist im Leben, ist das nicht alles von heute auf morgen zu regeln.
Da die Trennung aber Bedingung für die Fortführung der Therapie ist, steh ich jetzt total alleine und ehrlich gesagt ohne Hilfe da.
Irgendwie sehr heftig, ausgerechnet mit einer bevorstehenden Trennung allein gelassen zu werden.
Die KK hat die Therapie genehmigt - zu jemand anderem wechseln kann ich jetzt wahrscheinlich nicht, oder? Habe überhaupt keine Ahnung dahingehend.
Die andere Frage ist, wie lange ich auf einen neuen Platz warten würde...wohne in Berlin, Therapeuten sollte es genug geben, aber freie Plätze?
Sie hat mir vor ein paar Tagen auch eine Mail geschrieben und gefragt, wie es mir geht, was mich sehr verwirrt hat, weil sie mich ja momentan gar nicht betreut?!
Habe geantwortet, dass es mir nicht so gut geht und ich ständig auf Hindernisse stoße beim Versuch, die Situation zu lösen, aber ich habe seitdem keine Antwort mehr bekommen.
Vielleicht möchte sie mich auch nicht weiter betreuen und versucht es über diesen Umweg??
Therapeutin setzt Therapie nur unter Bedingung fort
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Ich würde mir die Frage stellen, ob ich weiter von jemandem betreut und therapiert werden möchte, der so agiert? Ich weiß ja jetzt nicht wie lange die Therapie schon läuft und wie genau das ganze abgelaufen ist, aber ich persönlich könnte und wollte nicht mit jemandem arbeiten, der mich in so einer Situation massiv erpresst und unter Druck setzt und alleine lässt. Für mich ist das auch schon keine Bedingung mehr, das ist für mich Erpessung und Fallenlassen. Bedingungen in meinen Augen, wäre zu sagen "ich kann nur mit Ihnen Therapie machen, wenn Sie nüchtern zur Therapie erscheinen" oder "Bedingung für eine Therapie bei mir ist zuverlässiges Erscheinen und rechtzeitiges Absagen". Aber zu sagen "Trennen Sie sich und solange Sie das nicht tun, arbeite ich nicht mit Ihnen" ist mMn keine Bedingung mehr. Sinn voll wäre, gemeinsam zu schauen was an der Trennung hindert, warum sie derzeit nicht möglich ist, zu schauen dass man dich stärkt etc. Aber so wie sie agiert, ist das schon über die therapeutische Arbeit hinausgeschossen.
Grundsätzlich kann man mit genehmigten Stunden auch noch den Therapeuten wechseln. Telefonier dich durch, erkläre die Situation und dass du genehmigte Std. hast, ich gehe davon aus, dass Therapeuten da dann schon wissen, wie es mit der KK geregelt wird. Oder frag dich bei der KK durch, erklär die Situation und dass du einen anderen Therapeuten suchst. Wie lang du warten müsstest, erfährst du auch nur, durchs abtelefonieren, dass kann so hier ja niemand sagen.
Grundsätzlich kann man mit genehmigten Stunden auch noch den Therapeuten wechseln. Telefonier dich durch, erkläre die Situation und dass du genehmigte Std. hast, ich gehe davon aus, dass Therapeuten da dann schon wissen, wie es mit der KK geregelt wird. Oder frag dich bei der KK durch, erklär die Situation und dass du einen anderen Therapeuten suchst. Wie lang du warten müsstest, erfährst du auch nur, durchs abtelefonieren, dass kann so hier ja niemand sagen.
Wenn man sich ohne Trennung ständig nur im Kreis dreht, kann man eine Trennung schon zur Bedingung machen, bzw. statt es Bedingung zu nennen, kann man sagen, dass eine Therapie ohne die Trennung einfach keinen Sinn macht, weil keine Fortschritte möglich sind.
Wo ist das Problem, diese Trennung durchzuziehen? Was ist der Nutzen daran, die Beziehung noch länger weiterzuführen, wenn sie nicht guttut?
Wo ist das Problem, diese Trennung durchzuziehen? Was ist der Nutzen daran, die Beziehung noch länger weiterzuführen, wenn sie nicht guttut?
Diese Beziehung, die "nicht gut tut", könnte dieselbe Funktion haben wie destruktive Verhaltensweisen (z.B.Sucht, Selbstverletzung).
Wenn es wirklich so ist, dann ist die Bedingung der Therapeutin nachvollziehbar, je nachdem wie sie arbeitet.
Sicher gibt es andere Therapeuten, die diese Bedingung nicht stellen.
Ein Wechsel ist unkompliziert möglich, wenn er begründet ist - ist jedenfalls meine Erfahrung.
Wenn es wirklich so ist, dann ist die Bedingung der Therapeutin nachvollziehbar, je nachdem wie sie arbeitet.
Sicher gibt es andere Therapeuten, die diese Bedingung nicht stellen.
Ein Wechsel ist unkompliziert möglich, wenn er begründet ist - ist jedenfalls meine Erfahrung.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
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sind dem ganzen keinerlei Gespräche voraus gegangen?
Also kam diese Bedingung der Therapeutin wirklich so plötzlich?
Dass eine Beziehung "alles andere als gut tut" klingt ja sehr neutral und kann alles und nichts heissen.
Normalerweise greifen Therapeuten als allerletzes Mittel zu so einer Konsequenz
Du musst natürlich selber entscheiden ob das für dich so geht.
Allerdings solltest du dich auch ganz offen fragen, ob einfach ein Therapeutenwechsel das Problem löst
Also kam diese Bedingung der Therapeutin wirklich so plötzlich?
Dass eine Beziehung "alles andere als gut tut" klingt ja sehr neutral und kann alles und nichts heissen.
Normalerweise greifen Therapeuten als allerletzes Mittel zu so einer Konsequenz
Du musst natürlich selber entscheiden ob das für dich so geht.
Allerdings solltest du dich auch ganz offen fragen, ob einfach ein Therapeutenwechsel das Problem löst
Keine Ahnung, was in deiner Beziehung schief läuft, dass die Therapeutin die Trennung zur Bedingung für eine Fortführung macht. Wenn es um Misshandlung/Missbrauch etc gehen sollte - es gibt Therapeuten, die die Meinung vertreten, Therapie kann nicht fruchten, solange Täterkontakt fortbesteht... Das könnte diese Forderung vielleicht in einen Kontext stellen, falls das bei dir überhaupt so zutrifft.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Ich würde mir, trotz langer Wartezeiten, eine Therapeutin suchen, die darauf verzichtet ihre Patienten zu erpressen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Sehe es wie Anna-Luisa.
So ein Verhalten einer Therapeutin bräuchte ich nicht. Ich bin ja keine 3 jährige, der man etwas "befehlen" kann.
Wenn du jetzt nicht sofort... dann.....!
Nein, danke.
Ich würde es als ein Therapieziel ansehen, DASS eine ungute Beziehung beendet werden kann, dass der Mumm dazu entsteht. Aber nicht als Bedingung, dass überhaupt Therapie gemacht wird.
So ein Verhalten einer Therapeutin bräuchte ich nicht. Ich bin ja keine 3 jährige, der man etwas "befehlen" kann.
Wenn du jetzt nicht sofort... dann.....!
Nein, danke.
Ich würde es als ein Therapieziel ansehen, DASS eine ungute Beziehung beendet werden kann, dass der Mumm dazu entsteht. Aber nicht als Bedingung, dass überhaupt Therapie gemacht wird.
Soweit ich weiß, ist ein Wechsel möglich, wenn der neue Therapeut das der KK meldet. Hinderlich kann sein, wenn nicht mehr viel an Rest-Kontingent übrig ist. Wartezeiten sind zudem wahrscheinlich.Sternenstaubkorn hat geschrieben: ↑So., 26.04.2020, 16:00
Die KK hat die Therapie genehmigt - zu jemand anderem wechseln kann ich jetzt wahrscheinlich nicht, oder? Habe überhaupt keine Ahnung dahingehend.
Ich verstehe nicht, warum sie sich nicht bei der Trennung begleitet?!
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Hallo Sternenstaubkorn,
für mich wäre noch ein Punkt: Wie lange gehst du schon zur Therapie bei deiner Therapeutin? Hat sie "einfach so" unterbrochen und die Trennung gefordert oder gibt es schon eine (längere?) Vorgeschichte?
Und: Wie lange läuft deine Beziehung schon so ungut? Du schreibst, die Trennung wäre wohl auch die einzige Lösung und für mich klingt es. als würdest du das schon länger schieben.
Was würdest DU sagen? Wenn dich deine Therapeutin jetzt weiter begleiten würde.- wäre das dann Unterstützung bei der Trennung oder würdest du deine Beziehung mit ihrer Hilfe "einfach nur besser aushalten"? Ohne mehr zu wissen habe ich den Eindruck, dass es vielleicht darum geht, dass schon länger eine Art ungute Abhängigkeit zu deiner Lebensgefährtin besteht und deine Therapeutin wirkich meint, in dieser Konstellation wären kaum Fortschritte zu erzielen.
Bevor ich wechseln würde, würde ich mir selbst diese Fragen ehrlich stellen. Denn sonst hast du das gleiche Problem (Festhalten an einer destruktiven Beziehung, Fortschritte schwer möglich?) lediglich verlagert.
Natürlich sehe ich es erstmal auch so, dass die Therapeutin dich in einer Trennungssituation unterstützen sollte. Allerdings glaube ich auch, dass eine Therapie -wenn es heftige Vorfälle in einer Beziehung gibt, kein Ende in Sicht ist und es sich auch in der Therapie dann nur darum und im Kreis dreht - keinen Erfolg haben kann.
Dass dich deine Therapeutin anruft, kann ja auch heißen, dass sie sich Sorgen macht, eben weil sie vielleicht Details kennt, die vorgefallen sind. Aber das ist nur ein Gedanke von mir, wenn ich deinen Text lese. Letztendlich kannst nur du einschätzen, wie krass die Situation bei dir ist und ob die Entscheidung deiner Therapeutin (für dich) so überzogen ist, dass du wechseln möchtest.
für mich wäre noch ein Punkt: Wie lange gehst du schon zur Therapie bei deiner Therapeutin? Hat sie "einfach so" unterbrochen und die Trennung gefordert oder gibt es schon eine (längere?) Vorgeschichte?
Und: Wie lange läuft deine Beziehung schon so ungut? Du schreibst, die Trennung wäre wohl auch die einzige Lösung und für mich klingt es. als würdest du das schon länger schieben.
Was würdest DU sagen? Wenn dich deine Therapeutin jetzt weiter begleiten würde.- wäre das dann Unterstützung bei der Trennung oder würdest du deine Beziehung mit ihrer Hilfe "einfach nur besser aushalten"? Ohne mehr zu wissen habe ich den Eindruck, dass es vielleicht darum geht, dass schon länger eine Art ungute Abhängigkeit zu deiner Lebensgefährtin besteht und deine Therapeutin wirkich meint, in dieser Konstellation wären kaum Fortschritte zu erzielen.
Bevor ich wechseln würde, würde ich mir selbst diese Fragen ehrlich stellen. Denn sonst hast du das gleiche Problem (Festhalten an einer destruktiven Beziehung, Fortschritte schwer möglich?) lediglich verlagert.
Natürlich sehe ich es erstmal auch so, dass die Therapeutin dich in einer Trennungssituation unterstützen sollte. Allerdings glaube ich auch, dass eine Therapie -wenn es heftige Vorfälle in einer Beziehung gibt, kein Ende in Sicht ist und es sich auch in der Therapie dann nur darum und im Kreis dreht - keinen Erfolg haben kann.
Dass dich deine Therapeutin anruft, kann ja auch heißen, dass sie sich Sorgen macht, eben weil sie vielleicht Details kennt, die vorgefallen sind. Aber das ist nur ein Gedanke von mir, wenn ich deinen Text lese. Letztendlich kannst nur du einschätzen, wie krass die Situation bei dir ist und ob die Entscheidung deiner Therapeutin (für dich) so überzogen ist, dass du wechseln möchtest.
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