Hallo zusammen,
ich bin seit einiger Zeit in therapeutischer Behandlung.
Zuerst war ich in Einzeltherapie. Aufgrund meiner Problematik hat der Therapeut meinen Mann hinzu geholt.
Momentan machen wir eine Paartherapie. Zu dritt klappt es leider weniger gut. Es entstehen komische Dynamiken und seltsame Übertragungen. Ich fühle mich nicht wohl und bekomme regelrecht Angstzustände. Nun haben wir vereinbart, das ich erst alleine mit dem Therapeut bin, dann mein Mann und im Anschluss gemeinsam sprechen.
Nun zum eigentlichen Problem... ich habe Sex mit anderen Männern. Rein körperlich, ohne Gefühle. Mein Mann weiß das nicht. Gerne möchte ich das Thema mit meinem Therapeuten besprechen und daran arbeiten, das ich das Verlangen nicht mehr habe. Mir ist das aber sehr unangenehm, da er meinen Mann nun ja auch kennt und ein Einzelgespräch mit ihm führt.
Sollte ich das Thema erst ansprechen wenn die Paartherapie durch ist oder weiß ein Therapeut mit so einer Situation umzugehen? Ich habe zudem auch Angst das er jetzt denkt das ich eine Schl... bin und mich insgeheim dafür verurteil und enttäuscht ist, das ich es ihm nicht vorher erzählt habe.
(Hinweis Admin: Betreffzeile etwas ergänzt, damit klarer wird, worum es geht. Hoffe, das passt so für Sie.)
Wie wird mein Therapeut auf dieses Geheimnis reagieren?
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Nun, ich denke, was nützt eine Paartherapie, in der eine so entscheidende Sache, dass du deinen Mann betrügst, nicht auf den Tisch kommt?! Ich verstehe, dass du deinen Mann nicht verlieren möchtest, aber natürlich ist dein Vorgehen nicht auf Liebe begründet, denn du lässt deinen Mann völlig außen vor - zudem riskierst du evtl. Geschlechtskrankheiten, die dann auch dein Mann ohne sein Zutun bekommen könnte. Dein Mann hat überhaupt keine Wahl, sich dem zu entziehen. Und du denkst jetzt noch daran, ob du deinen Therapeuten enttäuscht? Mir tut dein Mann gerade sehr Leid. Ich meine, klar, natürlich ist das nicht leicht, dass einzugestehen, ich will dich auch nicht mit der Moralkeule erschlagen, nur was erhoffst du dir mlt der Geheimniskrämerei? Wohl jedenfalls nicht eine vertrauensvolle Beziehung (sowohl zu deinem Mann als auch zu deinem Therapeuten), oder? Es wäre jetzt einfach wichtig beiden gegenüber offen zu sein. Oder andersherum gefragt...würdest du dur etwa wünschen, dass dein Mann dir so etwas verschweigt?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Dein Therapeut hat Schweigepflicht und wird es demnach deinem Mann nicht stecken.
Aber natürlich geht das gar nicht, was du da machst und genau das Thema gehört wohl in die Paartherapie. Wozu eine Therapie, wenn es schon an der Ehrlichkeit harpert.
Aber natürlich geht das gar nicht, was du da machst und genau das Thema gehört wohl in die Paartherapie. Wozu eine Therapie, wenn es schon an der Ehrlichkeit harpert.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Was spricht dagegen, es eben genau in der Stunde zusammen zur Sprache zu bringen? Ehrlichkeit ist das mindeste, was man einem Menschen schuldig ist, den man (angeblich?) liebt. WO wenn nicht IN der Therapie kann das dann direkt aufgefangen und bearbeitet werden?
Ja, diesen Mut bist du doch wohl deinem Mann schuldig - oder findest du etwas nicht?
Nein?
DANN nützt auch die beste Therapie nichts. Denn dann betrügst du auch den Therapeuten bzw behinderst die Therapie und dich selbst.
Ja, diesen Mut bist du doch wohl deinem Mann schuldig - oder findest du etwas nicht?
Nein?
DANN nützt auch die beste Therapie nichts. Denn dann betrügst du auch den Therapeuten bzw behinderst die Therapie und dich selbst.
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Also zuallererst möchte ich einmal sagen, dass ich es total unpassend finde, wenn da jeder gleich mit seiner persönlichen Moralvorstellung daherkommt und versucht, sie dem anderen drüber zu stülpen. Dass es vielen wichtig ist, eine ehrliche und transparente Beziehung zu führen, hat bestimmt gute Gründe. Dass es anderen nicht so wichtig ist, hat aber ebenfalls seine Gründe und sollte genauso sein dürfen. Meiner Meinung nach zumindest.
Im ersten Fall wäre es wohl nicht sinnvoll, die Paartherapie weiterzuführen, wenn die wesentlichen Themen nicht angesprochen werden. Im zweiten Fall könnte eine erfolgreich verlaufende Paartherapie vielleicht dabei helfen, dass du in Zukunft nicht mehr auf diese anderen Beziehungen zurückgreifen musst, zumal du ja angedeutet hast, dass du das eigentlich nicht willst.
Ich weiß nur nicht genau, ob du selbst beurteilen kannst, wie das alles zusammenhängt.
Wenn du das Bedürfnis hast, mit dem PT darüber zu sprechen, dann tu das auch. Natürlich kann er damit umgehen, und wenn er meint, die Paartherapie so nicht fortführen zu wollen, dann wird er auch mit dir gemeinsam einen Weg finden, das zu ändern.
Was der PT persönlich über dich denkt, wirst du nicht steuern können und vermutlich auch nie erfahren. Seine persönlichen Werte sollten aber seinen Umgang mit dir nicht beeinflussen und vermutlich wird er im Laufe seiner Berufstätigkeit schon so einiges gehört haben.
Wichtig finde ich ist, dir zu überlegen, warum du die Therapie machst und welche Ziele du erreichen willst. Dann wird dir die Antwort auf deine Frage vermutlich leichter fallen.
Ich wünsche dir alles Gute!
nulla
Das kommt darauf an, ob eure Paarprobleme durch die sexuellen Beziehungen zu anderen Männern entstanden sind oder verstärkt werden, oder ob diese das Resultat der bestehenden Probleme sind.
Im ersten Fall wäre es wohl nicht sinnvoll, die Paartherapie weiterzuführen, wenn die wesentlichen Themen nicht angesprochen werden. Im zweiten Fall könnte eine erfolgreich verlaufende Paartherapie vielleicht dabei helfen, dass du in Zukunft nicht mehr auf diese anderen Beziehungen zurückgreifen musst, zumal du ja angedeutet hast, dass du das eigentlich nicht willst.
Ich weiß nur nicht genau, ob du selbst beurteilen kannst, wie das alles zusammenhängt.
Wenn du das Bedürfnis hast, mit dem PT darüber zu sprechen, dann tu das auch. Natürlich kann er damit umgehen, und wenn er meint, die Paartherapie so nicht fortführen zu wollen, dann wird er auch mit dir gemeinsam einen Weg finden, das zu ändern.
Was der PT persönlich über dich denkt, wirst du nicht steuern können und vermutlich auch nie erfahren. Seine persönlichen Werte sollten aber seinen Umgang mit dir nicht beeinflussen und vermutlich wird er im Laufe seiner Berufstätigkeit schon so einiges gehört haben.
Wichtig finde ich ist, dir zu überlegen, warum du die Therapie machst und welche Ziele du erreichen willst. Dann wird dir die Antwort auf deine Frage vermutlich leichter fallen.
Ich wünsche dir alles Gute!
nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)
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