Therapeutin zu passiv ?

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DieBeste
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Therapeutin zu passiv ?

Beitrag So., 05.01.2020, 11:45

Guten Morgen vielen Dank für die Aufnahme in eurem Forum ich dachte ich schreib jetzt auch mal was weil es mich schon seit Wochen beschäftigt.
Ich mache seit einem Jahr eine kognitive Verhaltenstherapie bei mir wurde eine narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Außerdem habe ich teilweise mit Ängsten bezüglich Ärzten oder Verlustängsten zu tun das zu meiner Krankengeschichte. Das ist meine erste Therapie deshalb bin ich ein bisschen unsicher und wollte euch etwas fragen.

Meine Therapeutin wirkt oft sehr passiv auf mich d.h. ich erzähle ihr Dinge da fragt sie auch genauer nach und versucht es zu verstehen und ich glaube sie versteht es auch nur danach kommt nicht das von mir erwartete d.h. sie gibt mir keine Ratschläge oder sie bezieht keine Stellung so dass es oftmals in der Luft einfach so stehen bleibt und dann sind die 50 Minuten auch schon vorbei und ich muss wieder eine Woche warten. Nach dieser Woche passiert irgendwie genau das gleiche sie hat es schon angesprochen und selber gemerkt und ich habe ihr auch gesagt dass ich das auch teilweise als sehr unbefriedigend empfinde.
Sie sagt auch selber dass sie teilweise ratlos ist und nicht genau weiß was ich brauche beziehungsweise wie sie mir helfen kann und dass das so ein bisschen eine Art probieren ist was mir gut tut oder was mir helfen kann.
Mein Problem ist jetzt aber dass ich nach den Sitzungen immer total fertig bin weil ich meine ganzen Probleme dahin trage und die dann so unbehandelt in der Luft stehen bleiben ich vertraue meiner Therapeutin allerdings ist es schwierig für mich hier auch weiterhin das alles anzuvertrauen weil ich irgendwie das Gefühl habe dass sie damit selber nicht weiß wie sie umgehen soll.
Die kommende Sitzung habe ich jetzt abgesagt weil ich Angst habe vor meiner Reaktion nach der Sitzung. Es gab schon öfter mal die Situation dass man selbst verletzendes Verhalten danach größer geworden ist weil ich einfach so verzweifelt war das jetzt wieder nichts passiert ist und ich wieder eine Woche warten muss.

Was meint ihr dazu? Ist das normal muss ich einfach mehr Geduld haben?
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag.

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_Leo_
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Beitrag So., 05.01.2020, 11:55

Mit Geduld hat das nichts zu tun. Hast du denn das Gefühl, sie passt zu dir? Wenn die Passung nicht stimmt, dann funktioniert auch die Therapie nicht. Käme denn ein Wechsel zu einem anderen Therapeuten für dich in Frage?
Und vorallem teilst du ihr mit, wie es dir nach der Therapie geht, wenn die ganzen Themen so unbearbeitet im Raum stehen bleiben?

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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 11:57

Hallo, danke für deine Antwort. Ich habe schon das Gefühl dass die Passung stimmt ich glaube da ist auch eine Übertragung im Raum. Das habe ich ihr auch alles gesagt und ich hab ihr auch gesagt dass es mir danach immer schlecht geht und ich habe schon das Gefühl dass sie mich versteht und ich mag sie auch wirklich echt gerne und ein Therapiewechsel kommt im Moment nicht infrage, trotzdem haben ich das Gefühl, dass sie selber oft nicht weiter weiß.


Coriolan
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:01

Hallo.

Wenn du schon ein Jahr bei ihr in Therapie bist und sie jetzt immer noch am "probieren" ist, finde ich das ein bisschen schwach. Eine Verhaltenstherapie geht ja nicht ewig und ich weiß nicht, wieviele Stunden du überhaupt noch hast.

Reflexhaft schoss mir natürlich der Gedanke an einen Therapeutenwechsel in den Kopf.

Das ist auch möglich - meist halt mit Wartezeiten bis man irgendwo einen Therapieplatz bekommt.

Hast du ihr denn gesagt, dass dein selbstverletzendes Verhalten wieder größer geworden ist?

Hast du denn insgesamt das Gefühl, dass sich etwas zum Positiven verändert hat in dem Jahr, in dem du Therapie machst?

Dass es Schwankungen gibt, ist normal und nicht nach jeder Stunde geht man gleich (gut) raus.

Ich bin sicher keiner, der sofort zu einem Therapeutenwechsel rät, aber es ist halt die Frage, ob dir das so was bringt und inwiefern du das weiterhin so mitmachen kannst/willst.

Die Entscheidung kann dir natürlich niemand abnehmen.

Wenn es dir nach den Sitzungen aber immer total schlecht geht, ist die Therapeutin vielleicht nicht die passende auch wenn sie dir das Gefühl gibt, sie versteht dich. Reicht dir das, obwohl's dir schlecht geht?
Zuletzt geändert von Coriolan am So., 05.01.2020, 12:04, insgesamt 2-mal geändert.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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tipsy
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:03

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 11:45 Sie sagt auch selber dass sie teilweise ratlos ist und nicht genau weiß was ich brauche beziehungsweise wie sie mir helfen kann und dass das so ein bisschen eine Art probieren ist was mir gut tut oder was mir helfen kann.
Wenn sie das schon sagt, würde ich das wortwörtlich so verstehen und ernst nehmen. Magst Du weiterhin eine Therapie machen, in der sie "ausprobiert" und Du hinterher mit ihren fehlgeschlagenen Versuchen kämpfen musst, zusätzlich zu dem, was Dich in Therapie geführt hat?

Ich hatte auch mal so was. Kann nur sagen, nichts wie weg, so schnell wie möglich. Es wird nicht besser werden, sonst hätte sie Dir niemals gesagt, sie wäre ratlos. Wenn sie das schon sagt...

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candle.
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:05

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 11:57 , trotzdem haben ich das Gefühl, dass sie selber oft nicht weiter weiß.
Hallo!

Woran merkst du denn, dass sie nicht weiter weiß? Könnte diese Annahme auch nicht Teil deines Problems sein?

Hast du selber eine Idee was dir helfen könnte. Das wird ja oft gefragt in Therapie, was der Therapeut tun kann. Hättest du darauf eine Antwort?

LG candle
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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:09

Hallo Candle, nein darauf habe ich eben keine Antwort schon seit einem Jahr nicht und vielleicht ist das auch Unser Problem. Ich weiß dass es mir schlecht geht und ich weiß dass ich das ändern möchte nur ich weiß nicht genau was für eine Hilfe ich konkret brauche und sie weiß es eben auch nicht.


Waldschratin
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:10

Gibt sie dir denn "konkrete Übungen" mit auf den Weg? (Ist ja ne VT)
Oder hört sie einfach nur zu und nimmt Anteil und lässt dich reden?

Ich würde genau das, was du oben geschrieben hast, zum "zentralen derzeitigen Thema" machen und es an- und aussprechen und mit ihr drüber reden.
Mal nachfragen, was genauer sie denn so "ratlos und hilflos" macht durch das, was du da mitbringst.
Das gibt ja auch Rückmeldungen für dich selber, wie du rüberkommst und was "Deins" im Gegenüber auslöst etc.

Und denk mal drüber nach und versuche, konkret zu formulieren, was genau DU dir erwartest und erhoffst von ihr als Thera und Therapie im Allgemeinen.
Vielleicht gehen da "Angebot und Nachfrage" zwischen euch zur Zeit noch zu sehr auseinander?

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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:13

Mal kurz einfach halber gefragt wie kann ich konkret auf einzelne Beiträge antworten?

Nein sie gibt mir keine Aufgaben einmal habe ich verzweifelt nach Aufgaben gefragt weil sie drei Wochen im Urlaub war und weil ich nichtwusste wie ich diese Zeit überstehen sollte und da hat sie gesagt ja mit Aufgaben geben bin ich bei ihn vorsichtig oder irgendwie sowas, Vermute weil sie eine Abhängigkeit oder sowas verhindern wollte.
Mein Problem ist eben auch selber das ich nicht genau weiß was ich brauche aber weiß man das denn immer wenn man krank ist bin ich nicht dafür in Therapie damit mir das gesagt wird ich hab keine Ahnung. Ich weiß genau wie es mir gehen soll am Ende aber ich weiß nicht was ich dazu brauche

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candle.
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:14

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 12:09 nur ich weiß nicht genau was für eine Hilfe ich konkret brauche
Sie kann das ja auch nicht unbedingt wissen, wenn du dir nichts an die Hand gibst. Manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten, die man in der Therapiestunde umsetzen kann. Was hilft dir denn da im Alltag?

LG candle
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No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:17

Ich finde es erstmal gut, dass sie dir gegenüber ehrlich ist, aber gleichzeitig stößt mir das auf- so menschlich nachvollziehbar es auch ist. Vielleicht ist sie wirklich nicht die richtige Therapeutin für dich? Ich denke, ihr solltet mal offen darüber reden, ob ihr nicht gemeinsam einfach Zeit absitzt? Wenn sie mit deinen Problemen nicht weiterkommt, könnte sie das in Supervision thematisieren... aus meiner Sicht sinnvoller, als es dir zu sagen. Letztlich macht dir das noch Druck und unnötigerweise noch ein Problem mehr, das eigentlich ihr Problem bleiben sollte. Ich denke, es sollte der letzte Schritt sein, einem Patienten zu sagen, ich komm mit ihren Problemen nicht weiter (und möchte sie deshalb an Kollegen XYZ verweisen)...
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:24

No Twist hat geschrieben: So., 05.01.2020, 12:17 ... aus meiner Sicht sinnvoller, als es dir zu sagen.
Ja, aber warum soll sie das denn nicht sagen? Das ist doch genau das: Offen und ehrlich! Und aus Druck entsteht ja auch manchmal etwas.

LG candle
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stern
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:28

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 11:45 Sie sagt auch selber dass sie teilweise ratlos ist und nicht genau weiß was ich brauche beziehungsweise wie sie mir helfen kann und dass das so ein bisschen eine Art probieren ist was mir gut tut oder was mir helfen kann.
Ich würde mich um eine andere Therapie kümmern, denn daran gibt es wenig zu deuten, wenn sie das selbst auch so sieht.

Möglich wäre auch zuvor eine Zweitmeinung bei einem anderen Therapeuten (dann am besten gleiche Fachrichtung).

Wenn eine Persönlichkeitsstörung vorliegt: Die VT beansprucht zwar für sich, auch diese behandeln zu können, aber ich wäre doch etwas skeptisch. Und dann auch noch kognitive VT, hm. Ein PS ist in aller Regel nicht vorwiegend ein kognitives Problem. Sonder idR zudem eine emotionales und beziehungsmäßiges. Und diese Grenzen bekommt die Therapeutin nun mglw. zu spüren mit ihrem Ansatz. Es gibt auch VTler, die Patienten mit PS gar nicht erst aufnehmen würden. Wie dem auch sei: Vielleicht ist auch die Diagnose zu hinterfragen. Wie gesagt: Möglichkeit der Zeitmeinung.

Klar kann es einem nach einer Sitzung auch mal schlechter gehen, aber nicht regelmäßig. Der Trend sollte schon nach oben gehen.
Zuletzt geändert von stern am So., 05.01.2020, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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(alte Weisheit)


No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:34

@candle
Ich denke eigentlich, dass Therapie so funktioniert, dass der Patient kommt, weil er den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht und dann Therapeuten einschaltet, um besser mit den Problemen umgehen zu können... Und wenn dann die Therapeutin sagt "ich sehe den Wald vor lauter Bäumen jetzt leider auch nicht" ist es für den Patienten zusätzlich frustrierend, erscheint ihm seine Lage noch aussichtsloser... Ich finde, die Therapeutin hat hier ihre Probleme zu denen der TE gemacht und eigentlich ist es in Therapie doch umgekehrt? Ich geh dahin, weil ich meine Probleme mit fremder Hilfe lösen will. Meine Therapeutin soll aber nicht sagen, so ich brauch jetzt mal ihre Hilfe, weil ich meine ARbeitsaufgabe gerade nicht bewältigen kann... Das ist doch genau, was sie macht und das ist irgendwie nicht gut und therapeutisch wertvoll...
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Coriolan
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Beitrag So., 05.01.2020, 12:40

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 12:13 Mal kurz einfach halber gefragt wie kann ich konkret auf einzelne Beiträge antworten?

Mein Problem ist eben auch selber das ich nicht genau weiß was ich brauche aber weiß man das denn immer wenn man krank ist bin ich nicht dafür in Therapie damit mir das gesagt wird ich hab keine Ahnung. Ich weiß genau wie es mir gehen soll am Ende aber ich weiß nicht was ich dazu brauche
Du kannst bei einem Beitrag auf die Gänsefüßchen gehen, dann wird der komplette Beitrag im Editor zitiert. Fullquotes sind aber nicht erlaubt hier - musst also einen Teil des Textes wieder löschen.

Wenn du aus mehrereren Beiträgen zitieren möchtest, musst du den Text kopieren und hier einfügen - dabei oben auf das "Gänsefüßchensymbol" klicken so dass er zwischen den "quote" - Klammern steht.

Oder du schreibst halt "@ User xy" vor deine Antwort, dann ist auch klar, auf wen du deine Aussage beziehst.

Die Beiträge erscheinen hier immer nacheinander.

Dass man als Patient nicht genau weiß, was man brauchst, ist vermutlich recht häufig. Das kennen wahrscheinlich die meisten Therapeuten.
Zuletzt geändert von Coriolan am So., 05.01.2020, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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