Glaubt mir mein Therapeut?
Glaubt mir mein Therapeut?
Hallo, ich bin seit ca. zwei Jahren in Therapie und in einer sehr schwierigen Lage. Ich habe leider immer noch das Gefühl, dass mir mein Therapeut nicht glaubt was ich ihm erzähle. Ich bin von Natur aus ein sehr misstrauischer Mensch und er kann mir zig mal versichern, dass er mich ernst nimmt, aber in meinen Kopf geht das einfach nicht rein. Natürlich bringt es auch nichts ihn danach zu fragen. Was soll er schon antworten?!
Hinzukommt, dass ich bei ihm einfach nicht weinen kann. Wenn ich also belastende Dinge erzähle und ich nicht dabei weine, habe ich das Gefühl er denkt ich bilde mir alles nur ein und würde es erfinden um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Vor kurzem ist mir eine Idee gekommen wie ich ihm „beweisen“ kann, dass es mir wirklich nicht gut geht. Ich habe noch viele Bilder von damals wie ich mich selbst geritzt habe; es gibt Mails von Leuten die offen zugeben wie schlecht sie mich behandelt (sogar missbraucht) haben; … Es ist mir einerseits wahnsinnig peinlich, wenn er diese Bilder sehen oder diese Mails lesen würde, aber andererseits wüsste ich dann, dass er mir glaubt. Was haltet ihr von dieser Idee? Ist das zu übertrieben? Zu gestört?
Einige würde vielleicht vorschlagen den Therapeuten zu wechseln, wenn man nach 2 Jahren immer noch ein Gefühl hat sich nicht öffnen zu können, weil einem kein Glauben geschenkt wird. Allerdings sehe ich das Problem da total bei mir und auch wenn ich zu jemand anders gehen würde, wäre das bestimmt genauso. Außerdem möchte ich nicht nochmal von vorne mit einem neuen Therapeuten anfangen. Das ist zwar ein anderes Thema, aber hinzukommt, dass mir persönlich sooo viel an ihm liegt, dass ich gerne bei ihm bin und das nicht aufgeben will. Sollte ich ihm davon erzählen, dass ich liebevolle Gefühle für ihn habe, denkt er erst recht ich erfinde einiges nur um bei ihm bleiben zu können.
Es ist so kompliziert und ich weiß nicht was ich tun soll.
Hinzukommt, dass ich bei ihm einfach nicht weinen kann. Wenn ich also belastende Dinge erzähle und ich nicht dabei weine, habe ich das Gefühl er denkt ich bilde mir alles nur ein und würde es erfinden um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Vor kurzem ist mir eine Idee gekommen wie ich ihm „beweisen“ kann, dass es mir wirklich nicht gut geht. Ich habe noch viele Bilder von damals wie ich mich selbst geritzt habe; es gibt Mails von Leuten die offen zugeben wie schlecht sie mich behandelt (sogar missbraucht) haben; … Es ist mir einerseits wahnsinnig peinlich, wenn er diese Bilder sehen oder diese Mails lesen würde, aber andererseits wüsste ich dann, dass er mir glaubt. Was haltet ihr von dieser Idee? Ist das zu übertrieben? Zu gestört?
Einige würde vielleicht vorschlagen den Therapeuten zu wechseln, wenn man nach 2 Jahren immer noch ein Gefühl hat sich nicht öffnen zu können, weil einem kein Glauben geschenkt wird. Allerdings sehe ich das Problem da total bei mir und auch wenn ich zu jemand anders gehen würde, wäre das bestimmt genauso. Außerdem möchte ich nicht nochmal von vorne mit einem neuen Therapeuten anfangen. Das ist zwar ein anderes Thema, aber hinzukommt, dass mir persönlich sooo viel an ihm liegt, dass ich gerne bei ihm bin und das nicht aufgeben will. Sollte ich ihm davon erzählen, dass ich liebevolle Gefühle für ihn habe, denkt er erst recht ich erfinde einiges nur um bei ihm bleiben zu können.
Es ist so kompliziert und ich weiß nicht was ich tun soll.
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Ich denke, du könntest auch mal mit deinem Therapeuten darüber sprechen, dass du immer befürchtest, dass er dir nicht glauben könnte. Das du deshalb schon auf die Idee gekommen bist, Beweise zu liefern.
Ich würde das eher so angehen, denn ich nehme an, du musst gar nichts beweisen, aber ihr solltet unbedingt darüber reden, dass du solche Eindrücke hast. In dem Zusammenhang wirst du auch erfahren, ob er solche Bilder und Mails sehen/ lesen möchte.
Ich würde das eher so angehen, denn ich nehme an, du musst gar nichts beweisen, aber ihr solltet unbedingt darüber reden, dass du solche Eindrücke hast. In dem Zusammenhang wirst du auch erfahren, ob er solche Bilder und Mails sehen/ lesen möchte.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
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Ich würde das offen ansprechen und das empfehle ich dir auch.
Ich habe auch nie in der Therapie geweint (wohl aber schon am Telefon). Ob man weint oder nicht sagt genau Null darüber aus, wie es einem geht. Es gibt Leute, die weinen ständig aus harmlosen Gründen und Menschen, die haben sehr schlimmes erlebt und weinen gar nicht.
Warum immer wieder Menschen denken, dass man das Leid eines Menschen an den Tränen, die er vergießt messen könnte, weiß ich nicht. Das stimmt aber so auf jeden Fall nicht. Weinen ist absolut kein Maßstab dafür wie es einem geht oder wie schlimm etwas war.
Deswegen: spreche am besten deine Gedanken dazu an und vielleicht findet ihr gemeinsam einen Weg, wie du ihm mehr trauen kannst, dass er dir glaubt.
Und dann noch: wenn er dir nicht glauben würde, wieso sollte er dich 2 Jahre lang therapeutisch begleiten?
Ich habe auch nie in der Therapie geweint (wohl aber schon am Telefon). Ob man weint oder nicht sagt genau Null darüber aus, wie es einem geht. Es gibt Leute, die weinen ständig aus harmlosen Gründen und Menschen, die haben sehr schlimmes erlebt und weinen gar nicht.
Warum immer wieder Menschen denken, dass man das Leid eines Menschen an den Tränen, die er vergießt messen könnte, weiß ich nicht. Das stimmt aber so auf jeden Fall nicht. Weinen ist absolut kein Maßstab dafür wie es einem geht oder wie schlimm etwas war.
Deswegen: spreche am besten deine Gedanken dazu an und vielleicht findet ihr gemeinsam einen Weg, wie du ihm mehr trauen kannst, dass er dir glaubt.
Und dann noch: wenn er dir nicht glauben würde, wieso sollte er dich 2 Jahre lang therapeutisch begleiten?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Das mit den Weinen ist halt problematisch, weil ich im normalen Alltag viel weine... wegen jeder Kleinigkeit manchmal, wenn ich gerade wieder schlechte Tage habe. Und das erzähle ich ihm auch so. Da wundert es ihn bestimmt, dass ich bei ihm fast nie weine. Wenn ich mit ihm rede ist mir vieles so unangenehm, dass ich es lieber weggrinse.
@ No Twist
Dann werde ich ihn lieber zuerst fragen bevor ich ihm alles präsentiere. Ich würde mir fast wünschen (auch wenn es peinlich ist), dass er es sieht. Wahrscheinlich hält er mich dann erst recht für gestört warum ich solche Bilder gemacht habe oder solche Mails aufgehoben habe.
@ Candykills
Meinst du er würde von sich aus sagen, dass er mir nicht glaubt oder dass er sogar lieber die Therapie abbrechen wollen würde? Im Grunde sägt er sich ja nicht den eigenen Ast ab mit dem er Geld verdient.
@ No Twist
Dann werde ich ihn lieber zuerst fragen bevor ich ihm alles präsentiere. Ich würde mir fast wünschen (auch wenn es peinlich ist), dass er es sieht. Wahrscheinlich hält er mich dann erst recht für gestört warum ich solche Bilder gemacht habe oder solche Mails aufgehoben habe.
@ Candykills
Meinst du er würde von sich aus sagen, dass er mir nicht glaubt oder dass er sogar lieber die Therapie abbrechen wollen würde? Im Grunde sägt er sich ja nicht den eigenen Ast ab mit dem er Geld verdient.
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Ja, wenn er die Therapie nicht für nötig halten würde, würde er sie relativ gewiss abbrechen. Zumindest, wenn er ein ordentlich arbeitender Therapeut ist.
Wie gesagt, bespreche diese Gedanken mit ihm. Hier kann dir niemand irgendwas bestätigen. Und ich halte es auch für "unsinnig" ihm irgendwas durch alte Bilder oder was auch immer beweisen zu wollen.
Der Therapeut ist im Normalfall auf deiner Seite und glaubt dem Patienten.
Wie gesagt, bespreche diese Gedanken mit ihm. Hier kann dir niemand irgendwas bestätigen. Und ich halte es auch für "unsinnig" ihm irgendwas durch alte Bilder oder was auch immer beweisen zu wollen.
Der Therapeut ist im Normalfall auf deiner Seite und glaubt dem Patienten.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Woran würdest du erkennen, dass dir dein Therapeut glaubt?
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
Franz Kafka
Ich denke, ein Therapeut würde die Therapie abbrechen, wenn er den Eindruck hätte, belogen zu werden.
Die wenigsten sind auf einzelne Patienten angewiesen, denn die Nachfrage nach Plätzen übersteigt bei weitem das Angebot.
Wenn er dich seit 2 Jahren behandelt, wird er dir wohl glauben und dich ernst nehmen.
Ob du ihm die Beweise mitbringen sollst, müsstest du mit ihm besprechen.
Die wenigsten sind auf einzelne Patienten angewiesen, denn die Nachfrage nach Plätzen übersteigt bei weitem das Angebot.
Wenn er dich seit 2 Jahren behandelt, wird er dir wohl glauben und dich ernst nehmen.
Ob du ihm die Beweise mitbringen sollst, müsstest du mit ihm besprechen.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.
Das ist eher eine “Beruhigung“ (ich weiß nicht wie ich es nennen soll) für MICH, wenn ich es ihm “beweisen“ könnte. So habe ich immer das Gefühl ich müsste ihm Rechenschaft ablegen. Was natürlich Blödsinn ist, aber das kriege ich in meinen Kopf nicht reinCandykills hat geschrieben: ↑Mi., 25.09.2019, 15:02 Und ich halte es auch für "unsinnig" ihm irgendwas durch alte Bilder oder was auch immer beweisen zu wollen.
Wenn ich bei ihm sitze, fühle ich mich wie ein kleines Mädchen, das vor der Polizei aussagen muss. Ich wünschte er würde von sich aus mal sagen, dass er mir glaubt.
Das ist nur eins meiner Probleme. Die sind so weitreichend mit ihm, das kann man gar nicht alles erklären. Und eins ist lächerlicher als das andere. Ich bin so überfordert, wenn ich bei ihm bin... mache mir Tage zuvor schon Gedanken wie es laufen wird... Freude und Angst wechseln sich ab... und im Anschluss geht's mir oft schlimmer als vor der Stunde, weil ich meinen Mund wieder nicht aufbekommen habe.. weil ich entweder Leere oder Chaos in meinem Kopf habe, wenn er mir gegenübersitzt...
Kein Wunder, dass er mir eventuell nicht glaubt, wenn ich selbst im Kopf manchmal ganz durcheinander bin habe auch schon mehrfach versucht meine Gedanken aufzuschreiben, zu sortieren,... aber ich komme zu keinem Schluss und dreh mich im Kreis.
Ohje, es tut mir Leid, wenn mein Beitrag hier auch sehr verwirrt rüberkommt
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Weißt du, es ist sein Job dir zu glauben, denn er ist DEIN Therapeut. Die ganze Therapie würde überhaupt keinen Sinn machen, wenn er dir nicht glauben würde.
Du wirst nicht drum herum kommen ihm das gegenüber anzusprechen. Möglicherweise wird das für ihn auch völlig absurd klingen, weil er wahrscheinlich seinen Job ernst nimmt und auf deiner Seite ist.
Aber ich würde es mir abschminken, dass er jetzt anfangen wird dir zu beweisen, dass er dir glaubt. Das könnte er eh niemals. Es muss in deinem Kopf klick machen, dass du den Sinn für Therapie verstehst.
Du wirst nicht drum herum kommen ihm das gegenüber anzusprechen. Möglicherweise wird das für ihn auch völlig absurd klingen, weil er wahrscheinlich seinen Job ernst nimmt und auf deiner Seite ist.
Aber ich würde es mir abschminken, dass er jetzt anfangen wird dir zu beweisen, dass er dir glaubt. Das könnte er eh niemals. Es muss in deinem Kopf klick machen, dass du den Sinn für Therapie verstehst.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Und das bringt dir genau was?
Wenn du den Eindruck hat, der Therapeut glaubt dir nicht, muss das ja wahrscheinlich Gefühle in dir hervorrufen, oder?
Das mache ich in dem Moment natürlich nicht extra mit dem grinsen und kann es auch nicht kontrollieren. Das ist und war schon immer meine Reaktion auf andere. Vielleicht Selbstschutz ...
Ich habe mich schon mein Leben lang immer wieder von anderen missverstanden gefühlt; war die Außenseiterin; mein Vertrauen wurde missbraucht (bin aber auch ein sehr leichtgläubiger Mensch);... Es tut so weh im Grunde zu wissen, dass mein Therapeut nur nett zu mir ist, weil es sein Job ist.. weil er dafür bezahlt wird. Ich denke von den meisten Menschen, dass sie mich nicht mögen und nur nett zu mir sind, weil sie es müssen
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Ich kenne das mit dem Grinsen. Habe ich früher auch oft gemacht. Nicht willentlich.
Glaube schon, dass da dann tatsächlich die Gefahr besteht (zumindest bestehen kann), dass vom Therapeuten nicht wahrgenommen wird, wie es einem wirklich geht. Andererseits finde ich aber auch, dass ein Therapeut in der Lage sein sollte, hinter solch ein Grinsen zu sehen...
Ansprechen finde ich daher auch eine gute Idee. Aussprechen, dass das Grinsen nicht bedeutet, dass es einem gut geht.
Mir sind früher in der Klinik tatsächlich Sachen passiert, wo ich wirklich nicht richtig eingeschätzt wurde. Das hat mich dann schon auch wütend gemacht und ich weiß noch genau, dass ich sagte: "Ich ewarte schon, dass mir Glauben geschenkt wird, wenn ich etwas erzähle - auch ohne dass ich dafür erst winselnd vor Ihnen auf dem Boden liegen muss!"
Bei z.B. sehr netten (und meiner Ansicht nach auch fähigen) Schwestern war das Grinsen bei mir damals auch ratzfatz wie weg geblasen und die schmerzlichen und angsvollen Gefühle wurden sichtbar. Leider nicht in der Therapie. Bei mir ist das sehr personenabhängig. Hat mit Sympathie zu tun usw, auch mit der Wertschätzung die ich fühle oder nicht fühle, ob und wie sie mir entgegengebracht wird. Bei manchen Menschen war bei mir dann kein Grinsen mehr nötig. Vor allem wenn alles gefühlt mehr auf Augenhöhe war und da kein Theapeut vor mir saß, der "das Therapeutsein raushängen ließ".
Ich würde es auf jeden Fall ansprechen in der Therapie. Auch sagen, dass Weinen oft vorkommt, aber halt aus irgendwelchen Gründen nicht in der Therapie . In meinem Fall gab es einfach nur wenige Personen mit denen es so passte, dass ich mich vor denen mit den tiefen Gefühlen von Angst und vor allem Verletztheit zeigen konnte.
Das habe ich aber alles nicht willentlich entschieden. Das passierte einfach.
Glaube schon, dass da dann tatsächlich die Gefahr besteht (zumindest bestehen kann), dass vom Therapeuten nicht wahrgenommen wird, wie es einem wirklich geht. Andererseits finde ich aber auch, dass ein Therapeut in der Lage sein sollte, hinter solch ein Grinsen zu sehen...
Ansprechen finde ich daher auch eine gute Idee. Aussprechen, dass das Grinsen nicht bedeutet, dass es einem gut geht.
Mir sind früher in der Klinik tatsächlich Sachen passiert, wo ich wirklich nicht richtig eingeschätzt wurde. Das hat mich dann schon auch wütend gemacht und ich weiß noch genau, dass ich sagte: "Ich ewarte schon, dass mir Glauben geschenkt wird, wenn ich etwas erzähle - auch ohne dass ich dafür erst winselnd vor Ihnen auf dem Boden liegen muss!"
Bei z.B. sehr netten (und meiner Ansicht nach auch fähigen) Schwestern war das Grinsen bei mir damals auch ratzfatz wie weg geblasen und die schmerzlichen und angsvollen Gefühle wurden sichtbar. Leider nicht in der Therapie. Bei mir ist das sehr personenabhängig. Hat mit Sympathie zu tun usw, auch mit der Wertschätzung die ich fühle oder nicht fühle, ob und wie sie mir entgegengebracht wird. Bei manchen Menschen war bei mir dann kein Grinsen mehr nötig. Vor allem wenn alles gefühlt mehr auf Augenhöhe war und da kein Theapeut vor mir saß, der "das Therapeutsein raushängen ließ".
Ich würde es auf jeden Fall ansprechen in der Therapie. Auch sagen, dass Weinen oft vorkommt, aber halt aus irgendwelchen Gründen nicht in der Therapie . In meinem Fall gab es einfach nur wenige Personen mit denen es so passte, dass ich mich vor denen mit den tiefen Gefühlen von Angst und vor allem Verletztheit zeigen konnte.
Das habe ich aber alles nicht willentlich entschieden. Das passierte einfach.
@diesoderdas, was du beschreibst, kenne sicher viele. Ich kann auch ein Pokerface aufsetzen, lächel, wenn mir mein Gegenüber nicht ganz passt. Deshalb frag ich mich, auch wenn das in dem Thread ja von anfang an nicht gewünscht war, ob der Therapeut so gut passt. Es kann aber auch einfach die Therapiesituation an sich sein, die die TE so verunsichert. Zumindest ich würde dieses Grinsen nämlich als Zeichen für Verunsicherung werten- und ja, ich würde über sehr viel mit dem Therapeuten reden. @ Threaderstellerin, ich denke, dann fühlst du dich etwas befreit- ohne gleich Bilder, Mails als Beweise vorzeigen zu müssen. Es geht in einer Therapie ja nicht um Beweismaterial, sondern darum, wer du bist, wie du reagierst. Und auch was du zuletzt geschrieben hast, den Eindruck, dass dich niemand mag und damit auch der Therapeut nicht, ansprechen!
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
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@no Twist:
Ja, für mich bedeutet grinsen zu schlimmen Themen auch entweder: eigene Unsicherheit; Verhindern, dass mich Gefühle völlig überfluten; Schutz.
Für mich ist Schutz vielleicht am passendsten. Und um mich verletzlich zu zeigen, muss ich dann eben ein gutes Gefühl zum Therapeuten (oder sonstwem) haben. Heute brauche ich das nicht mehr ganz so sehr wie früher.
@Kaja: weinst du denn grundsätzlich nur allein? Gibt es irgendeinen Menschen, wo du deine Gefühle nicht weggrinsen musst?
(und ich will übrigens nicht ausdrücken, dass dein Therapeut nicht zu dir passt!) Hast du als Kind deinen Eltern oder anderen Erwachsenen zeigen können, wenn du traurig warst, Angst hattest?
Bei mir war es auch so, dass ich manchen Menschen nicht abnahm, dass sie mich wirklich sahen. Bei anderen wiederum hatte ich ein tiefes Verstandenwerden/Gesehenwerden empfunden.
Diesen Wunsch, dass man etwas beweisen möchte, kann ich aber total nachvollziehen. Für mich heißt das, dass mir etwas sehr wichtig ist/tief geht und ich unbedingt verstanden werden will und ich aus irgendwelchen Gründen eben nicht das Gefühl habe, verstanden/gesehen zu werden. Dafür können die Gründe allein in mir selbst liegen, oder aber ich werde tatsächlich nicht verstanden/gesehen und spüre das eben. Oder es ist eine Mischung. Muss man irgendwie rausbekommen.
Ich hatte z.B. vor einer Weile eine Therapie, die nicht wirklich gut lief. Wenn ich heute davon erzähle, überkommt mich auch ein absoluter Beweiswunsch, da ich mir immer denke, das kann sich sonst keiner wirklich vorstellen. Auf der anderen Seite habe ich dann mal mit einem Therapeuten gesprochen (nur telefoniert, den kannte ich nichtmal), wo ich schon aufgrund der spontanen Fragen, die er stellte, einfach wusste, dass ich da nichts beweisen brauche. Da kam für mich einfach total rüber, dass er es recht gut versteht. Eben mal so, mal so.
Ja, für mich bedeutet grinsen zu schlimmen Themen auch entweder: eigene Unsicherheit; Verhindern, dass mich Gefühle völlig überfluten; Schutz.
Für mich ist Schutz vielleicht am passendsten. Und um mich verletzlich zu zeigen, muss ich dann eben ein gutes Gefühl zum Therapeuten (oder sonstwem) haben. Heute brauche ich das nicht mehr ganz so sehr wie früher.
@Kaja: weinst du denn grundsätzlich nur allein? Gibt es irgendeinen Menschen, wo du deine Gefühle nicht weggrinsen musst?
(und ich will übrigens nicht ausdrücken, dass dein Therapeut nicht zu dir passt!) Hast du als Kind deinen Eltern oder anderen Erwachsenen zeigen können, wenn du traurig warst, Angst hattest?
Bei mir war es auch so, dass ich manchen Menschen nicht abnahm, dass sie mich wirklich sahen. Bei anderen wiederum hatte ich ein tiefes Verstandenwerden/Gesehenwerden empfunden.
Diesen Wunsch, dass man etwas beweisen möchte, kann ich aber total nachvollziehen. Für mich heißt das, dass mir etwas sehr wichtig ist/tief geht und ich unbedingt verstanden werden will und ich aus irgendwelchen Gründen eben nicht das Gefühl habe, verstanden/gesehen zu werden. Dafür können die Gründe allein in mir selbst liegen, oder aber ich werde tatsächlich nicht verstanden/gesehen und spüre das eben. Oder es ist eine Mischung. Muss man irgendwie rausbekommen.
Ich hatte z.B. vor einer Weile eine Therapie, die nicht wirklich gut lief. Wenn ich heute davon erzähle, überkommt mich auch ein absoluter Beweiswunsch, da ich mir immer denke, das kann sich sonst keiner wirklich vorstellen. Auf der anderen Seite habe ich dann mal mit einem Therapeuten gesprochen (nur telefoniert, den kannte ich nichtmal), wo ich schon aufgrund der spontanen Fragen, die er stellte, einfach wusste, dass ich da nichts beweisen brauche. Da kam für mich einfach total rüber, dass er es recht gut versteht. Eben mal so, mal so.
Entschuldigt, dass ich mich erst jetzt melde. Mir ging es die letzten Tage und Wochen gar nicht gut. Vor allem auch, weil ich wieder ein Gespräch mit meinem Therapeuten hatte.
Ich habe das Gefühl alles falsch zu machen bzw es niemandem recht machen zu können. Ich bekomme mein Leben einfach nicht auf die Reihe...
Meine Eltern waren eigentlich immer für mich da. Ich habe es nur oft nicht in Anspruch nehmen wollen um ihnen nicht zur Last zu fallen und damit sie sich keine Sorgen um mich machen müssen. So Händel ich eigentlich immer - ich will niemandem zur Last fallen.
Tatsächlich weine ich fast nur, wenn ich alleine bin. Mein Partner bekommt es zwar ab und zu mit, aber er kann mir dann meist nicht helfen und auch nicht verstehen was mir los ist. Oft ist er auch der Grund warum ich weine.diesoderdas hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 08:50
@Kaja: weinst du denn grundsätzlich nur allein? Gibt es irgendeinen Menschen, wo du deine Gefühle nicht weggrinsen musst?
(und ich will übrigens nicht ausdrücken, dass dein Therapeut nicht zu dir passt!) Hast du als Kind deinen Eltern oder anderen Erwachsenen zeigen können, wenn du traurig warst, Angst hattest?
Ich habe das Gefühl alles falsch zu machen bzw es niemandem recht machen zu können. Ich bekomme mein Leben einfach nicht auf die Reihe...
Meine Eltern waren eigentlich immer für mich da. Ich habe es nur oft nicht in Anspruch nehmen wollen um ihnen nicht zur Last zu fallen und damit sie sich keine Sorgen um mich machen müssen. So Händel ich eigentlich immer - ich will niemandem zur Last fallen.
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