Traumatherapie Erfahrungen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sophie68
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Traumatherapie Erfahrungen?

Beitrag Sa., 27.04.2019, 22:40

Hallo,

ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus:

Ich leide an einer bipolaren Störung und einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Nächste Woche sollte ich eine Traumatherapie beginnen.
Ich habe schon mal eine Traumatherapie begonnen, die aber für mich fatale Folgen hatte. Mein Therapeut war männlich und ich kann aber nur mit Frauen über meine Probleme reden. Leider konnte ich das nicht artikulieren und ich brach die Therapie ab. Man wollte mir helfen, aber ich konnte nicht mehr.
Nun stehe ich kurz vor der neuerlichen Traumatherapie und ich habe große Angst davor. Ich bin richtig paranoid und habe jetzt schon Albträume. Ich habe schon daran gedacht die Therapie abzusagen. Aber ich denke das ist auch keine Lösung.

Hat jemand hier Erfahrungen mit Traumatherapie?

Sophie

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rainyday
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Beitrag Sa., 27.04.2019, 23:07

Hallo liebe Sophie,

ja, ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Zuerst kommt eine Phase der Stabilisierung, ehe die "richtige" Therapie beginnt, alles in deinem Tempo. Du musst dir wegen Überforderung etc. also erstmal keine Sorgen machen. Sprich am besten gleich in der ersten Stunde an, wie es dir geht und welche Bedenken du hast!
Und probiere es mal mit Rescue Remedy, das beruhigt sehr.

Ich denke mal, du weißt, dass du Therapie brauchst und sie dir guttun kann. Aber da sind natürlich die Monster unter dem Teppich, die jetzt Panik schieben, dass es ihnen an den Kragen gehen wird. ;)

Dir alles Gute!
rainy
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

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Pianolullaby
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Beitrag So., 28.04.2019, 13:32

Ja, habe ich, habe jetzt 3x8 Wochen hinter mir. 1. und 2. Aufenthalt Stabilisation
3. Aufenthalt Teilstabilisation und Teil Beginn der Konfrontation.
Ich hatte eine weibl. Therapeutin, aber hier hatten auch männl. Patienten teils weibl. Therapeuten.
Kommt halt darauf an. Wenn ich das unbedingt ausschliessen will, muss das hier vor dem Vorgespräch angemeldet werden,
weil ansonsten einfach eingeteilt wird. Genauso wenn man ein Einzelzimmer will.

Mir hat es sehr gut getan.
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Montana
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Beitrag So., 28.04.2019, 23:32

Drei mal acht Wochen? Wahnsinn. Ich habe es geschafft, von zwei Kliniken jeweils kein zweites mal mehr aufgenommen zu werden. Die erste war zugegebenermaßen auch nicht das gelbe vom Ei, denn die sagten dann von sich selber, dass sie eher sowas wie Verkehrsunfälle behandeln wollten. Darauf war das Konzept ausgelegt und da passte ich nicht ins Schema. Viele andere aber auch nicht. Und die zweite, die war super, und ein weiterer Aufenthalt dringend empfohlen. Aber dann kam der Personalabbau und ein Abbau von Betreuungs- und Therapieangeboten. Klare Aussage an mich von einer Oberärztin via Telefon: Patienten wie mich nehmen sie nicht mehr, nur noch leichtere Fälle. Das kam dann auch noch schriftlich mit ausgefeilt formulierter Begründung. Was noch blieb ist meine ambulante Therapie.
Mein Fazit daraus: DIE Therapie gibt es wohl eher selten, sondern eher einen individuellen Weg mit verschiedenen Stationen. Den kann man nicht planen, der ergibt sich. Die Möglichkeiten ändern sich und auch die eigenen Bedürfnisse. Ich finde, wenn man so einen Therapieanfang als Station auf einem Weg betrachtet, dann wirkt die Angelegenheit weniger "groß". Gut und wichtig, ja. Aber nicht lebensentscheidend. Und darum brauchst du auch keine Angst haben. Nimm mit, was gut für dich ist. Was nicht gut ist, das lass liegen. Und was fehlt, das wirst du dann eben später finden, an einem anderen Ort. Für den du dann bereit sein wirst. Ist das zu philosophisch oder versteht man was ich meine?

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 29.04.2019, 17:46

Immer in der gleichen Klinik, Ist Intervall.
Habe eine kPTBS, eine Dissoziative Störung, Borderline, rez. Depresssionen.
einiges somatisches
Ist eine Klinik speziell auf Trauma ausgerichtet, erfahren mit DIS
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Montana
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Beitrag Mo., 29.04.2019, 18:41

Jo, in so einer war ich beim zweiten Mal auch. Diagnosen sehr ähnlich, aber kein Borderline, dafür DIS. Die haben die Bezugspflege gestrichen wegen Personalmangel, dazu ist noch der Chefarzt in den Ruhestand gegangen. Ohne Bezugspflege wollten sie mich nicht dahaben, das würde mich überfordern. Diese Einschätzung fand ich gar nicht verkehrt, aber ich habe trotzdem geheult wie ein Schlosshund. Es hat mich einiges gekostet, etwas über die Umstände herauszufinden, denn zunächst bekam ich einfach nur eine Absage, verfasst von irgendeiner Schreibkraft. Meine Einzeltherapeutin und meine Bezugspflege (mit denen der Folgeaufenthalt besprochen war) beide als Ansprechpartner nicht mehr da. Das war hart. Denn ich dachte, ich hätte wer weiß was falsch gemacht. Dass dem gar nicht so war, war erleichternd.

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 29.04.2019, 19:43

Ich habe die Verdachtsdiagnose auf DIS
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Inga
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Beitrag Di., 30.04.2019, 07:37

Hallo Sophie,

geht es bei dir denn um einen Klinikaufenthalt oder um eine ambulante Therapie?
Ich hab auch eine kPTBS und sowohl Klinik als auch ambulant gemacht, beide Male aber keine explizite Traumatherapie, sondern Schematherapeutisches
In der Klinik hatte ich im Vorgespräch gesagt, dass ich keine Frau als Einzeltherapeut will, daran haben sie sich auch gehalten.
Ambulant wählst Du ja den/die Thera selber aus und könntest also schauen, dass Du zu einer Frau kommst - oder ist das bei Dir anders?

Inga

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goody27
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Beitrag Mi., 08.05.2019, 21:24

Ich habe u.A. eine kPTBS, hatte es einmal mit einer Klinik versucht, kam aber überhaupt nicht damit klar.. Schon nur die Tatsache das jeden Abend jemand in mein Zimmer kontrollieren kommt, wenn ich schlafe. Ausserdem war am Abend die Klinik-Türe abgeschlossen, auch mit so etwas komme ich absolut nicht klar...
Bin auch schon am nächsten Tag wieder gegangen.
Zuletzt geändert von goody27 am Mi., 08.05.2019, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 08.05.2019, 21:26

In der Regel kann man in einer Traumaabteilung mit der Pflege nach 1-2 Tagen vereinbaren,
dass niemand ins Zimmer kommt um zu kontrollieren.
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Montana
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Beiträge: 3360

Beitrag Do., 09.05.2019, 08:11

Die Klinik-Tür wird allerdings immer abgeschlossen sein. Sinn davon ist nicht, die Patienten einzusperren, sondern Schutz vor dem Zutritt durch Unbefugte. Da habe ich auch schon erlebt, dass jemand erfolgreich rausgehandelt hat, sich vom Nachtdienst die Tür öffnen lassen zu können im Fall der Fälle (also wegen Angst und nicht für den Diskobesuch).

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Pianolullaby
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Beiträge: 2246

Beitrag Do., 09.05.2019, 20:01

kenne ich auch nicht. Da wo ich bin ist die Tür ab 22.00 bis 7.oo Uhr geschlossen, aber mann kann jederzeit auf Terasse oder Balkon oder auch raus, nur um wieder rein zu kommen muss man klingeln, also nix von geschlossen. Und man kann da jederzeit auch nachts um 3.00 raus
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Milan
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Beitrag Do., 20.08.2020, 09:42

Hallo Zusammen,
meine Therapeutin möchte mit mir demnächst beginnen, mein Trauma zu bearbeiten. Wir haben bis jetzt VT gemacht. Ihr Spezialgebiet vor Eröffnung der Praxis war Traumatherapie.
Was wird mich erwarten bei der Traumatherapie?
Muss man dabei viel reden? Das fällt mir nämlich verdammt schwer...
Gibt es verschiedene Behandlungsansätze?
Wenn ja, welcher wird am häufigsten genutzt?
Ich denke es wird in Richtung EMDR gehen.
Wer hat gute oder aber schlechte Erfahrungen gemacht.
Danke.

Milan

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chrysokoll
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Beitrag Do., 20.08.2020, 10:52

deine Therapeutin möchte beginnen... möchtest du das auch?
Das ist doch die zentrale Voraussetzung.

Was die Therapeutin macht, wie sie vorgeht muss du sie fragen bzw. sie sollte das vorab auch mit dir besprechen.
Traumatherapie lebt auch von absoluter Transparenz, von Kontrolle auf Seiten des Patienten.

Es gibt nicht "die" Traumatherapie, Therapeuten haben da verschiedene Ansätze und Vorlieben, vor allem aber sollte das genau auf den Patienten angepasst werden.

Ob EMDR da passt müsst ihr miteinander klären und rausfinden. Das ist nicht die einzige Möglichkeit.

Und viel reden: Nein!
Du musst überhaupt nicht reden und immer nur so viel wie DU das möchtest und kannst
Es ist auch ein Kennzeichen von Trauma dass teilweise die Sprache fehlt, das sollte deine Therapeutin wissen, berücksichtigen und damit umgehen können

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Milan
sporadischer Gast
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Beiträge: 29

Beitrag Do., 20.08.2020, 19:33

Hm. Deine Antwort hilft mir wenig weiter. Ich wollte gern von Erfahrungen lesen und keine Vorhaltepredigt bekommen.

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