Meine Mutter geht auf die 80 zu und befindet sich wegen Depressionen in psychotherapeutischer Behandlung. Ich bin froh, dass sie das macht, weil sie echt eine schwere Zeit hat gerade.
Nur hat sie das Gefühl, dass es mit der Therapeutin seltsam ist. Nachdem meine Mutter von ihren belastenden Problemen berichtet hat, war die Antwort der Therapeutin, dass es ihr doch total gut gehe, die Belastungen lange Zeit zurück liegen und es anderen Patienten viel schlechter geht als ihr. sowas kann man doch als Therapeut nicht sagen?
Und dann, was ich noch seltsamer finde, hat meine Mutter am Ostermarkt selbst gemachte Kerzen verkauft. Da kam die Therapeutin zufällig vorbei und begann beim Verkauf zu helfen, 2 Stunden lang. Vermischt sich da nicht privates mit therapeutischem?
Denkt ihr, ich soll die Therapeutin mal anschreiben und nachfragen? Meine Mutter zahlt 80 Euro pro Sitzung (in Ö zahlt man selbst den größten Teil) und hat nur eine kleine Rente, ich möchte dass sie zumindest eine gute fundierte Hilfe bekommt.
Was denkt ihr?
Therapeut hilft privat
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Das kannst du vergessen. Therapeuten haben Schweigepflicht.
Bist du denn sicher, dass es stimmt, was deine Mutter bezüglich des Osterkerzenverkaufs berichtet?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Danke, ja das stimmt, meine 19 jährige Tochter war ja auch dabei um zu helfen und war ganz irritiert
Ja klar, die Schweigepflicht. Da hat du recht.
Aber ich würde sie gerne ansprechen, warum sie den da privat geholfen hat. Ich finde, sowas Sonne man nicht vermischen.
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Ja klar, die Schweigepflicht. Da hat du recht.
Aber ich würde sie gerne ansprechen, warum sie den da privat geholfen hat. Ich finde, sowas Sonne man nicht vermischen.
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Ich finde, du solltest das nicht über den Kopf deiner Mutter hinweg machen.
Deine Mutter scheint doch recht fit zu sein, wenn sie selbst ihre eigenen Produkte auf dem Markt verkauft - dann kann sie doch selbst diese Frage stellen und das mit ihrer Therapeutin besprechen.
Deine Rolle wäre eher, deiner Mutter zuzuhören und sie zu (unter)stützen.
Deine Mutter scheint doch recht fit zu sein, wenn sie selbst ihre eigenen Produkte auf dem Markt verkauft - dann kann sie doch selbst diese Frage stellen und das mit ihrer Therapeutin besprechen.
Deine Rolle wäre eher, deiner Mutter zuzuhören und sie zu (unter)stützen.
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Hallo Frau Holle
Man kann das, was die Therapeutin gesagt hat, auch positiv verstehen. Wenn deine Mutter 80 Jahre alt ist noch selbst Kerzen machen kann und noch 2 Stunden auf dem Ostermarkt stehen kann um diese Kerzen zu verkaufen, dann kann ich nur sagen "Hut ab!". In diesem Alter (und auch wesentlich jüngere Patienten) liegen viele andere alte Menschen vor sich hinvegetierend oder hochgradig dement im Bett, völlig abhängig von der Hilfe anderer. So betrachtet hat die Therapeutin meiner Meinung nach Recht wenn sie sagt "Es ginge ihr gut, anderen Patienten geht es viel schlechter". Ich empfinde den Satz - ohne den genauen Kontext zu kennen - aufbauend. Ich habe diesen Satz auch zu Menschen im Altenheim gesagt, die noch selbstständig waren, körperlich und geistig noch fitt waren, während wesentlich jüngere Patienten nur noch pflegeabhängig im Bett lagen und nichts mehr machen konnten. So ein Satz soll das Ziel verfolgen den Patienten an das zu erinnern was er alles noch kann. Die Aufmerksamkeit wird damit auf Stärken, auf Ressourcen gerichtet, die der Patient (noch) hat. Dabei kann ein Vergleich mit Gleichaltrigen, denen es wesentlich schlechter geht, durchaus helfen. Ein Vergleich zeigt einem was man alles noch kann, im Vergleich zu anderen, die gleich alt sind.
Und was den Satz der Therapeutin angeht, dass die belastenden Ereignisse lange zurückliegen. Auch dieser Satz kann auf postive therapeutische Effekt abzielen. Die Therapeutin könnte mit diesem Satz das Ziel verfolgen Deine Mutter ins Hier und Jetzt zu bringen und im Hier und Jetzt zu verankern, indem sie ihr sagt, dass das Ereignis Vergangeneheit ist und heute keine Gefahr mehr besteht. So ein Satz kann dabei helfen belastende vergangene Ereignisse hinter sich zu lassen und vom Hier und Jetzt zu trennen, so dass ein Leben heute wieder möglich wird.
Wie bei vielen anderen Postings auch, so fehlt mir auch bei Deiner Beschreibung der Gesamtkontext. Will sagen: Da wird ein Satz eines Therapeuten aus vielen Therapiesitzungen rausgerissen, so dass der Satz nicht in einem Gesamtzusammenhang bewertbar ist.Nachdem meine Mutter von ihren belastenden Problemen berichtet hat, war die Antwort der Therapeutin, dass es ihr doch total gut gehe, die Belastungen lange Zeit zurück liegen und es anderen Patienten viel schlechter geht als ihr. sowas kann man doch als Therapeut nicht sagen?
Man kann das, was die Therapeutin gesagt hat, auch positiv verstehen. Wenn deine Mutter 80 Jahre alt ist noch selbst Kerzen machen kann und noch 2 Stunden auf dem Ostermarkt stehen kann um diese Kerzen zu verkaufen, dann kann ich nur sagen "Hut ab!". In diesem Alter (und auch wesentlich jüngere Patienten) liegen viele andere alte Menschen vor sich hinvegetierend oder hochgradig dement im Bett, völlig abhängig von der Hilfe anderer. So betrachtet hat die Therapeutin meiner Meinung nach Recht wenn sie sagt "Es ginge ihr gut, anderen Patienten geht es viel schlechter". Ich empfinde den Satz - ohne den genauen Kontext zu kennen - aufbauend. Ich habe diesen Satz auch zu Menschen im Altenheim gesagt, die noch selbstständig waren, körperlich und geistig noch fitt waren, während wesentlich jüngere Patienten nur noch pflegeabhängig im Bett lagen und nichts mehr machen konnten. So ein Satz soll das Ziel verfolgen den Patienten an das zu erinnern was er alles noch kann. Die Aufmerksamkeit wird damit auf Stärken, auf Ressourcen gerichtet, die der Patient (noch) hat. Dabei kann ein Vergleich mit Gleichaltrigen, denen es wesentlich schlechter geht, durchaus helfen. Ein Vergleich zeigt einem was man alles noch kann, im Vergleich zu anderen, die gleich alt sind.
Und was den Satz der Therapeutin angeht, dass die belastenden Ereignisse lange zurückliegen. Auch dieser Satz kann auf postive therapeutische Effekt abzielen. Die Therapeutin könnte mit diesem Satz das Ziel verfolgen Deine Mutter ins Hier und Jetzt zu bringen und im Hier und Jetzt zu verankern, indem sie ihr sagt, dass das Ereignis Vergangeneheit ist und heute keine Gefahr mehr besteht. So ein Satz kann dabei helfen belastende vergangene Ereignisse hinter sich zu lassen und vom Hier und Jetzt zu trennen, so dass ein Leben heute wieder möglich wird.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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