Fürsorge zulassen können
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Fürsorge zulassen können
Liebe Forumsmitglieder,
ich hab mal wieder gemerkt, dass es mir unfassbar schwer fällt, die Fürsorge von anderen anzunehmen. Ich fühle mich dabei höchst unwohl und wehre innerlich Tröstversuche etc. mit einem bockigen "das brauch ich nicht" ab. Ich weiß, dass das Quatsch ist, kann es aber nicht anders fühlen und "gefriere" da innerlich, wenn ich merke, dass wer für mich da sein möchte. Total dumm einfach
Kennt jemand von euch so etwas auch und kann berichten, wie es sich für ihn/sie angefühlt hat/anfühlt und vielleicht auch, was ggf. geholfen hat, um das besser zulassen zu können?
Hab übrigens Bindungsangst (Überraschung^^).
Liebe Grüße,
GlaubAnDieSonne
ich hab mal wieder gemerkt, dass es mir unfassbar schwer fällt, die Fürsorge von anderen anzunehmen. Ich fühle mich dabei höchst unwohl und wehre innerlich Tröstversuche etc. mit einem bockigen "das brauch ich nicht" ab. Ich weiß, dass das Quatsch ist, kann es aber nicht anders fühlen und "gefriere" da innerlich, wenn ich merke, dass wer für mich da sein möchte. Total dumm einfach
Kennt jemand von euch so etwas auch und kann berichten, wie es sich für ihn/sie angefühlt hat/anfühlt und vielleicht auch, was ggf. geholfen hat, um das besser zulassen zu können?
Hab übrigens Bindungsangst (Überraschung^^).
Liebe Grüße,
GlaubAnDieSonne
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Wo denn? In Therapie oder generell Menschen?
VG candle
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Oder anders: Können auch gerne diejenigen, die sich gerne umsorgen lassen beschreiben, was ihnen das bringt? Wie sich das anfühlt mal ganz blöd gefragt?
Vielleicht bräuchte ich auch die Gegenperspektive?
Vielleicht bräuchte ich auch die Gegenperspektive?
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Naja, ich weiß nicht was du mit dem Umsorgen so meinst. Das ist ja relativ. Ich lasse mich auch nicht gerne betüddeln, habe aber keine Bindungsstörung. Kommt also darauf an was gemeint ist.
LG candle
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Hallo Sonne,
(ist es ok, wenn ich deinen Nick so abkürze?)
ich hab ganz ähnliche Probleme...
Allerdings seh ich da jetzt nix (mehr) von "bockig" oder dass es "Quatsch" sei oder gar "dumm".
Für mich hat Fürsorge in erster Linie mit "Dominanz" zu tun und in mir löst das Gefühle aus von "Da will mich einer klein machen ums Verrecken" und deutlichst drauf hinweisen, dass ich ja nix kann, unfähig bin.
Draus folgert dann : "Du machst eh nur Mühe, weil du nix von alleine kannst, überbeanspruchst einen jeden durch deine komplette Unfähigkeit, willst aber eigentlich nur nicht, bist faul".
So ungefähr geht die Spirale bei mir ab.
Da ich recht viel heftige Gewalt erlebt hab als Kind, schwappt dann "Dominanz" immer auch gleich über, in "höchste Alarmbereitschaft" innerlich zu kommen, ganz unwillkürlich.
Also : Es hat seine Gründe, warum ich "Fürsorge" nicht "kann", und Abwehr dagegen hochfahre.
Was mach ich dagegen?
Ich hab die letzte Zeit genau da dran gearbeitet und versuche das in der Therapie in Miniminischrittchen anzugehen.
Mir hilft Körperarbeit, also mehr spüren denn verstehen.
Ich geh sozusagen "auf Tuchfühlung", zuerst mal mit dem Thera, aber mittlerweile mach ich da auch die ersten Humpelversuche im Privaten.
Darf ich fragen, was du denn für ne Therapie machst (wenn überhaupt) und was dir da bisher immer am meisten Unterstützung gegeben hat, was Vertrauen anging?
(ist es ok, wenn ich deinen Nick so abkürze?)
ich hab ganz ähnliche Probleme...
Allerdings seh ich da jetzt nix (mehr) von "bockig" oder dass es "Quatsch" sei oder gar "dumm".
Für mich hat Fürsorge in erster Linie mit "Dominanz" zu tun und in mir löst das Gefühle aus von "Da will mich einer klein machen ums Verrecken" und deutlichst drauf hinweisen, dass ich ja nix kann, unfähig bin.
Draus folgert dann : "Du machst eh nur Mühe, weil du nix von alleine kannst, überbeanspruchst einen jeden durch deine komplette Unfähigkeit, willst aber eigentlich nur nicht, bist faul".
So ungefähr geht die Spirale bei mir ab.
Da ich recht viel heftige Gewalt erlebt hab als Kind, schwappt dann "Dominanz" immer auch gleich über, in "höchste Alarmbereitschaft" innerlich zu kommen, ganz unwillkürlich.
Also : Es hat seine Gründe, warum ich "Fürsorge" nicht "kann", und Abwehr dagegen hochfahre.
Was mach ich dagegen?
Ich hab die letzte Zeit genau da dran gearbeitet und versuche das in der Therapie in Miniminischrittchen anzugehen.
Mir hilft Körperarbeit, also mehr spüren denn verstehen.
Ich geh sozusagen "auf Tuchfühlung", zuerst mal mit dem Thera, aber mittlerweile mach ich da auch die ersten Humpelversuche im Privaten.
Darf ich fragen, was du denn für ne Therapie machst (wenn überhaupt) und was dir da bisher immer am meisten Unterstützung gegeben hat, was Vertrauen anging?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Liebe Candle,
ja was meine ich genau damit?
Z.B. so etwas wie vor jemand anderem weinen, wenn man traurig ist und die Person würde einem sagen "ist doch alles nicht so schlimm" und vielleicht sogar in den Arm nehmen. Das ist etwas, was mich extrem abstößt.
Ich bin "überautonom" und kann (eigentlich nur negative) Gefühle vor anderen nicht zeigen und schon gar nicht möchte ich, dass mir dann noch einer gut zuredet. Da ich denke ich mir dann "ich muss nicht getröstet werden, ich kann mich selber trösten; ich muss nicht über Probleme reden, ich löse sie". Im Prinzip ist das ja auch nicht verkehrt, nur lasse ich so niemanden an mich ran und Beziehungen gehen entsprechend nicht in die Tiefe.
Da ich jetzt an der Möglichkeit, eine partnerschaftliche Beziehung eingehen zu können, arbeiten möchte, müsste ich mich natürlich etwas mehr öffnen können. Sonst ist der Partner von dem emotionalen Innenleben ja völlig ausgeschlossen, was der Partnerschaft nicht gut tut. Plus ich würde zwar für ihn da sein, also geben, aber nicht richtig "nehmen können", was wiederum für mich auch nicht gut wäre, sondern mich auslaugen würde. Meine Autonomie ist einfach völlig dagegen, dass ich einen anderen Menschen auch nur irgendwie brauche, weil ich große Angst davor habe, abhängig und unselbstständig zu werden. Ich kann das noch nicht ganz relativieren, dass man Menschen an sich ranlassen kann, ohne gleich völlig hilflos und kindlich zu werden...
Hilft das irgendwie?
ja was meine ich genau damit?
Z.B. so etwas wie vor jemand anderem weinen, wenn man traurig ist und die Person würde einem sagen "ist doch alles nicht so schlimm" und vielleicht sogar in den Arm nehmen. Das ist etwas, was mich extrem abstößt.
Ich bin "überautonom" und kann (eigentlich nur negative) Gefühle vor anderen nicht zeigen und schon gar nicht möchte ich, dass mir dann noch einer gut zuredet. Da ich denke ich mir dann "ich muss nicht getröstet werden, ich kann mich selber trösten; ich muss nicht über Probleme reden, ich löse sie". Im Prinzip ist das ja auch nicht verkehrt, nur lasse ich so niemanden an mich ran und Beziehungen gehen entsprechend nicht in die Tiefe.
Da ich jetzt an der Möglichkeit, eine partnerschaftliche Beziehung eingehen zu können, arbeiten möchte, müsste ich mich natürlich etwas mehr öffnen können. Sonst ist der Partner von dem emotionalen Innenleben ja völlig ausgeschlossen, was der Partnerschaft nicht gut tut. Plus ich würde zwar für ihn da sein, also geben, aber nicht richtig "nehmen können", was wiederum für mich auch nicht gut wäre, sondern mich auslaugen würde. Meine Autonomie ist einfach völlig dagegen, dass ich einen anderen Menschen auch nur irgendwie brauche, weil ich große Angst davor habe, abhängig und unselbstständig zu werden. Ich kann das noch nicht ganz relativieren, dass man Menschen an sich ranlassen kann, ohne gleich völlig hilflos und kindlich zu werden...
Hilft das irgendwie?
Zuletzt geändert von GlaubAnDieSonne am Mi., 20.02.2019, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Liebe Waldschratin,
natürlich darfst du mich auch gerne "Sonne" nennen, auch wenn ich mich nicht wie eine fühle ;D Es tut mir Leid, dass du als Kind so eine Erfahrung machen musstest.
Ja das mit der Dominanz hat bei mir durchaus auch einen Aspekt. Dass jemand für einen da ist, hat für mich auch automatisch so einen "übermächtigen" Beigeschmack, so als wäre ich ein Kind, dass nicht für sich selbst sorgen könnte, dabei bin ich erwachsen und kann das ja, ergo brauche ich niemanden. Ist zu absolut gedacht und ich bekomme das nicht richtig relativiert.
Zumindest nicht auf mich bezogen. Bei Freunden sehe ich das anders. Die kommen auch zu mir und vertrauen sich an und alle und die nehme ich nicht als schwach oder hilflos wahr, einfach weil sie ihr Erleben mit mir teilen, aber nicht erwarten, dass ich irgendwas für sie regle oder ändere. Und genau das hatte ich in der Vergangenheit aber sehr oft, dass manche Menschen sich so an mich geheftet und geklammert haben und erwartet haben, dass ich alles Böse von ihnen fernhalte und ihr Leben für sie manage. Das habe ich nicht getan. Aber (sry jetzt formuliere ich es sehr sehr hart) ich habe einfach höllische Angst davor, dass wenn ich mein Innenleben so teile, ich "zu so etwas Hilflosem motiere, dass unrealistische Versorgeransprüche an seine Umwelt richtet".
Und das will ich nicht.
Ich mache eine TfP. Aber erst seit kurzem. Vorher hatte ich Beratung. Was schaffte Vertrauen? Gute Frage. Bei der Beratung musste sie sich das durchaus erst verdienen und ich denke, dass es ihre Geduld war. Bei ihm jetzt....vertraue ich auf seine Kompetenz aber ich würde da noch von keiner persönlichen Ebene sprechen, das wird denke ich auch noch Zeit brauchen, denn wir hatten nicht viele Sitzungen.
natürlich darfst du mich auch gerne "Sonne" nennen, auch wenn ich mich nicht wie eine fühle ;D Es tut mir Leid, dass du als Kind so eine Erfahrung machen musstest.
Ja das mit der Dominanz hat bei mir durchaus auch einen Aspekt. Dass jemand für einen da ist, hat für mich auch automatisch so einen "übermächtigen" Beigeschmack, so als wäre ich ein Kind, dass nicht für sich selbst sorgen könnte, dabei bin ich erwachsen und kann das ja, ergo brauche ich niemanden. Ist zu absolut gedacht und ich bekomme das nicht richtig relativiert.
Zumindest nicht auf mich bezogen. Bei Freunden sehe ich das anders. Die kommen auch zu mir und vertrauen sich an und alle und die nehme ich nicht als schwach oder hilflos wahr, einfach weil sie ihr Erleben mit mir teilen, aber nicht erwarten, dass ich irgendwas für sie regle oder ändere. Und genau das hatte ich in der Vergangenheit aber sehr oft, dass manche Menschen sich so an mich geheftet und geklammert haben und erwartet haben, dass ich alles Böse von ihnen fernhalte und ihr Leben für sie manage. Das habe ich nicht getan. Aber (sry jetzt formuliere ich es sehr sehr hart) ich habe einfach höllische Angst davor, dass wenn ich mein Innenleben so teile, ich "zu so etwas Hilflosem motiere, dass unrealistische Versorgeransprüche an seine Umwelt richtet".
Und das will ich nicht.
Ich mache eine TfP. Aber erst seit kurzem. Vorher hatte ich Beratung. Was schaffte Vertrauen? Gute Frage. Bei der Beratung musste sie sich das durchaus erst verdienen und ich denke, dass es ihre Geduld war. Bei ihm jetzt....vertraue ich auf seine Kompetenz aber ich würde da noch von keiner persönlichen Ebene sprechen, das wird denke ich auch noch Zeit brauchen, denn wir hatten nicht viele Sitzungen.
Du hast eine sehr genaue Vorstellung davon, wie du sein musst, wenn du normal sein willst. Vielleicht wäre es sinnvoll, diese Vorstellung zu hinterfragen - bevor du dich selbst hinterfragst.
Warum muss man diese Tröstversuche, wie du die schilderst, mögen? Ich würde da allergisch reagieren Warum muss mein Partner die Tränen 1:1 sehen? Ich habe ein gute Beziehung, denke ich, weine aber lieber allein - und rede mit meinem Mann später darüber, wie es mir geht . Ganz im Ruhe und mit Abstand - das ist auch authentisch und meiner Meinung nach sehr effektiv.
Beim Weinen ist es mir wichtiger, dass ich mich selbst spüre und in mich hinein fühlen kann.
Warum muss es so klischeehaft ablaufen? Du bewertest dich ziemlich stark, so als würdest du von außen auf dich schauen.
Vielleicht wäre es sinnvoll, du konzentrierst dich erst einmal auf dich selbst - wie fühle ich, wer bin ich, wer darf ich sein? Dann bist du auf einem guten Weg, echt und authentisch zu werden
Warum muss man diese Tröstversuche, wie du die schilderst, mögen? Ich würde da allergisch reagieren Warum muss mein Partner die Tränen 1:1 sehen? Ich habe ein gute Beziehung, denke ich, weine aber lieber allein - und rede mit meinem Mann später darüber, wie es mir geht . Ganz im Ruhe und mit Abstand - das ist auch authentisch und meiner Meinung nach sehr effektiv.
Beim Weinen ist es mir wichtiger, dass ich mich selbst spüre und in mich hinein fühlen kann.
Warum muss es so klischeehaft ablaufen? Du bewertest dich ziemlich stark, so als würdest du von außen auf dich schauen.
Vielleicht wäre es sinnvoll, du konzentrierst dich erst einmal auf dich selbst - wie fühle ich, wer bin ich, wer darf ich sein? Dann bist du auf einem guten Weg, echt und authentisch zu werden
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Liebe Lilli-E,
das mit dem Weinen war nur ein Bespiel. So wie es jetzt ist, würde ich meinem Partner einfach gar nichts mitteilen. Nicht was mir vielleicht in dem Moment Angst macht oder irgendwann mal gemacht hat, nicht was mir in dem Moment oder wann anders Sorgen bereitet, ich teile meine Gedanken gar nicht. Wenn nur positives oder Alltagsgeschehen. Alles "negative" mache ich allein mit mir selber aus und wehe es merkt überhaupt einer, dass ich mla nicht happy drauf bin und spricht mich drauf an. Meine Sorgen, meine Probleme, ergo ich muss allein die Lösung haben. Und das ist ja durchaus eine überzogene, ungesunde Haltung.
Die möchte ich gerne relativieren. Also nicht dieses schwarz-weiß sehen: Entweder ich mache alles alleine und teile gar nichts oder ich bin völlig unfähig und abhängig. Dass es Grau in der Mitte gibt weiß ich und ich kann ich in Bezug auf anderen wahrnehmen. In Bezug auf mich selbst nicht, weil mich da eben die Angst vor Abhängigkeit blockiert.
Deine Fragen sind gut und hilfreich und habe ich mir auch schon gestellt. Vor allem die "wer darf ich sein?". Und da ist die Antwort: ich darf mal ratlos sein, ich darf mich mal austauschen, wenn ich das brauche und ich darf auch mal Hilfe oder Halt suchen. Nur fühlen kann ich das noch nicht richtig, dass ich es eben darf, ohne dass davon die Welt untergeht.
das mit dem Weinen war nur ein Bespiel. So wie es jetzt ist, würde ich meinem Partner einfach gar nichts mitteilen. Nicht was mir vielleicht in dem Moment Angst macht oder irgendwann mal gemacht hat, nicht was mir in dem Moment oder wann anders Sorgen bereitet, ich teile meine Gedanken gar nicht. Wenn nur positives oder Alltagsgeschehen. Alles "negative" mache ich allein mit mir selber aus und wehe es merkt überhaupt einer, dass ich mla nicht happy drauf bin und spricht mich drauf an. Meine Sorgen, meine Probleme, ergo ich muss allein die Lösung haben. Und das ist ja durchaus eine überzogene, ungesunde Haltung.
Die möchte ich gerne relativieren. Also nicht dieses schwarz-weiß sehen: Entweder ich mache alles alleine und teile gar nichts oder ich bin völlig unfähig und abhängig. Dass es Grau in der Mitte gibt weiß ich und ich kann ich in Bezug auf anderen wahrnehmen. In Bezug auf mich selbst nicht, weil mich da eben die Angst vor Abhängigkeit blockiert.
Deine Fragen sind gut und hilfreich und habe ich mir auch schon gestellt. Vor allem die "wer darf ich sein?". Und da ist die Antwort: ich darf mal ratlos sein, ich darf mich mal austauschen, wenn ich das brauche und ich darf auch mal Hilfe oder Halt suchen. Nur fühlen kann ich das noch nicht richtig, dass ich es eben darf, ohne dass davon die Welt untergeht.
Ah, ich verstehe. Du gibst dir quasi selbst nicht die Erlaubnis, "unperfekt" zu sein.
Kannst du darüber in der Therapie sprechen (ganz sachlich, meinetwegen)?
Die Auseinandersetzung damit kann eine Starrheit in der inneren Einstellung aufweichen - das braucht aber Zeit.
Besser finde ich, du planst nicht irgendwie zu werden, sondern du schaust einfach, wie du bist, indem du dich selbst fühlst. Dann wirst du von ganz alleine.
Kannst du darüber in der Therapie sprechen (ganz sachlich, meinetwegen)?
Die Auseinandersetzung damit kann eine Starrheit in der inneren Einstellung aufweichen - das braucht aber Zeit.
Besser finde ich, du planst nicht irgendwie zu werden, sondern du schaust einfach, wie du bist, indem du dich selbst fühlst. Dann wirst du von ganz alleine.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Liebe Lilli-E,
ja im Prinzip habe ich das schon angeschnitten, habe aber auch vor das alles in der nächsten Sitzung noch mehr zu vertiefen.
Ja, ich bin recht perfektionistisch und auch sehr effizienzbasiert, heißt ich gehe gerne mit meiner Liste in die Stunde, was ich abhaken und am besten sofort umgesetzt haben möchte Geduld mit mir selbst ist mäßig vorhanden. Aber auch schon wesentlich besser geworden. Bin es halt gewohnt für andere der Fels in der Brandung zu sein und so ein Fels hat nunmal nicht zu bröckeln, wobei mir auch klar ist, dass das meine Erwartungshaltung ist und gar nicht die von meinem Umfeld
Ja, du hast schon Recht, dass ich da sehr mit dem großen "Endplan" vor Augen rangehe und vielleicht nicht ganz so im Hier und Jetzt bleibe. Ich habe aber vor, da den Bogen zu schlagen, sprich ich möchte ihm sagen, was meine Probleme und Ängste sind, wo ich hin will und dass ich eben nicht weiß, wie ich dahin komme. Die Antwort wird er natürlich auch nicht haben. Aber sicherlich Fragen, die einem da im Denk- und Gefühlsprozess helfen. Im Augenblick will ich vielleicht wirklich wieder zu sehr alles sofort^^
ja im Prinzip habe ich das schon angeschnitten, habe aber auch vor das alles in der nächsten Sitzung noch mehr zu vertiefen.
Ja, ich bin recht perfektionistisch und auch sehr effizienzbasiert, heißt ich gehe gerne mit meiner Liste in die Stunde, was ich abhaken und am besten sofort umgesetzt haben möchte Geduld mit mir selbst ist mäßig vorhanden. Aber auch schon wesentlich besser geworden. Bin es halt gewohnt für andere der Fels in der Brandung zu sein und so ein Fels hat nunmal nicht zu bröckeln, wobei mir auch klar ist, dass das meine Erwartungshaltung ist und gar nicht die von meinem Umfeld
Ja, du hast schon Recht, dass ich da sehr mit dem großen "Endplan" vor Augen rangehe und vielleicht nicht ganz so im Hier und Jetzt bleibe. Ich habe aber vor, da den Bogen zu schlagen, sprich ich möchte ihm sagen, was meine Probleme und Ängste sind, wo ich hin will und dass ich eben nicht weiß, wie ich dahin komme. Die Antwort wird er natürlich auch nicht haben. Aber sicherlich Fragen, die einem da im Denk- und Gefühlsprozess helfen. Im Augenblick will ich vielleicht wirklich wieder zu sehr alles sofort^^
Naja, man kann auch darüber nachdenken wie man negativ definiert. Da kann ich von mir sagen, dass ich Allagsgeschehen nicht immer positiv finde, vor allem, wenn man mir das ellenlang berichtet, weil es eben meistens immer das Gleiche ist. Wer kann aus seinem Alltag denn schon positive fantastische Geschichten erzählen? Das mal als Beispiel. Und Lili hat es da schon auch geschrieben, dass es in deiner Vorstellung wirklich eng ist und die vielleicht etwas lockerer sein dürfen.GlaubAnDieSonne hat geschrieben: ↑Mi., 20.02.2019, 13:30 Alles "negative" mache ich allein mit mir selber aus und wehe es merkt überhaupt einer, dass ich mla nicht happy drauf bin und spricht mich drauf an.
Ja, für sich selber ist es ja tatsächlich so, dass man seine Probleme alleine lösen muß, das wird sich in Therapie wohl auch nicht anders heraus kristallisieren. In einer Partnerschaft gibt es dann auch wieder andere Probleme, die man gemeinsam lösen muß- du siehst, dass man sich da situationsgemäß anpassen muß/ kann/ darf.
Und das ist wohl der springende Punkt. Wie weit sich das schwarz/ weiß Denken aufzulösen vermag, weiß ich nicht, weil ich das selber gar nicht kenne.
Und wie kommst du auf Abhängigkeit? Wer hat dir das "beigebracht"? Ich hatte mich schon gefragt, ob du feministisch unterwegs bist, da gibt es diese Haltung ja auch.
LG candle
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Das ist bei mir auch der hüpfende Punkt.Sonne hat geschrieben:Und genau das hatte ich in der Vergangenheit aber sehr oft, dass manche Menschen sich so an mich geheftet und geklammert haben und erwartet haben, dass ich alles Böse von ihnen fernhalte und ihr Leben für sie manage. Das habe ich nicht getan. Aber (sry jetzt formuliere ich es sehr sehr hart) ich habe einfach höllische Angst davor, dass wenn ich mein Innenleben so teile, ich "zu so etwas Hilflosem motiere, dass unrealistische Versorgeransprüche an seine Umwelt richtet".
Es war einfach von Anfang an so, dass die Erwachsenen um mich rum samt und sonders "schwach" waren, ihre Triebe und Bedürftigkeiten nicht nur unreflektiert ausgelebt haben, sondern auch noch den Anspruch stellten, dass das ihr gutes Recht sei, sich anderer "zu bedienen", die dafür zu sorgen hatten, dass sie selber stabil blieben und irgendwie mit sich zurande kommen konnten.
Dass ich Kind war, spielte keine Rolle. "Ich" wurde gar nicht erst als Person an sich wahrgenommen, sondern war "Mittel zum Zweck", "Zapf- und Melkstelle" wenn man so will.
Ich hab ein paar Jahrzehnte dazu gebraucht, mich da rauszubekommen, dass ich "automatisch" mich anzapfen und be- bzw. ausnutzen lasse, so gewohnt war ichs, so als selbstverständlich verinnerlicht hatte ich das.
Mir geht's wie dir : "So" will ich nicht sein! "Das" will ich niemandem antun, ich weiß ja aus eigener Erfahrung, was das im "Benutzten" anrichtet.
Man könnte es grob betrachtet "Fremdschämen" nennen, was mich da so rigoros an der eigenen Autonomie festklammern lässt...
Andererseits ist es schlicht und ergreifend die fehlende (Grund)Erfahrung, wie das "geht" und was das "ist", mal schwach und bedürftig sein zu "dürfen" - und mein Gegenüber nützt das NICHT sofort und postwendend gegen mich!
Das kenn ich einfach nicht, habs mir nur "abgeschaut" von anderen um mich rum.
Und auf dieser Basis kann ich aber meine "Visionen" entwickeln, solange ich meine eigenen Bedürfnisse dazu noch gar nicht wirklich spüren kann.
Kann wenigstens die nächsten ein oder zwei Schritte danach mir rausklabüstern, die ich gehen will, ausprobieren will.
Mir geht's da ähnlich wie dir : Ich möchte aus dem Rigiden raus, dem "Absoluten".
Du nennst es "relativieren können", das beschreibt es gut!
Ich sag immer : Ich würde gerne die Wahl haben (also auch wieder was Autonomes ), ob ich mal was zulasse oder nicht und wenn ja, wie viel.
In ner TfP ist da doch viel Platz dafür, sowas zu thematisieren und auch "durchleben" zu können in deinem Miteinander mit deinem Thera. Ich würd das immer wieder aufs Tablett bringen und mit ihm "durchexerzieren" und dabei immer wieder auch mal "neue Wege" ausprobieren, nicht nur durch gedanklich-rational, sondern auch im direkten Umgang miteinander es mit einbringen. Könntest du dir das vorstellen?
"Gerne umsorgen lassen" klingt seltsam. Es gibt angemessen Fürsorge für eine nahestehende Person oder einen anderen Menschen... oder meinetwegen auch die Fürsorge eines Arztes für einen Patienten. Was das bringt, liegt auf der Hand: Nämlich das, was es braucht. Schwer finde ich jedoch, so eine Art manipulativ abgenötigte Fürsorge (auf verschiedene Arten möglich). Und nicht minder, wenn jemand das selbst nicht annehmen kann und daher auf andere mit Neid, Aggressionen oder Abwertung reagiert, die das vermeintlich können.GlaubAnDieSonne hat geschrieben: ↑Mi., 20.02.2019, 12:38 Oder anders: Können auch gerne diejenigen, die sich gerne umsorgen lassen beschreiben, was ihnen das bringt? Wie sich das anfühlt mal ganz blöd gefragt?
Das jedoch, fände ich auch nicht so prickelnd. Bzw. kommt darauf an. Wenn man einem Krebskranken sagt, ist doch nicht so schlimm, wird das dem nicht gerecht. Maximal kann man (in anderer Situation, wenn jemand unrealistische Befürchtungen hegt) sagen: Schau mal, schlimmstenfalls passiert dies oder jenes. Auch finde ich persönlich nicht entscheidend, ob man/jemand weint, sondern ich kann mit Authentizität und Realismus mehr anfangen. Wenn das Tränen sind, dann sind das Tränen, ansonsten etwas anderes. Und Stichwort "in den Arm nehmen": Kommt darauf an, ob man bzw. jemand das will. Fürsorge hat für mich auch nichts mit Dominanz oder Überheblichkeit zu tun. Kommt aber wohl auch etwas darauf an. Sorry, wenn ich an der Stelle mal als Referenz das Dschungelcamp nehme. Aber da fand ich das auffallend abstoßend, wenn sich zwei Alphamännchen durch sog. Coaching profilieren und streiten, wer der bessere Coach ist. Das ist dann aber keine Fürsorge, sondern Egoshooting bzw. Selbstdarstellung. Will heißen: Das gibt es durchaus, ist aber genausso wenig pauschal zu unterstellen wie die dass jemand ja nur Aufnerksamkeit wiol bzw. betüddelt werden will.ja was meine ich genau damit?
Z.B. so etwas wie vor jemand anderem weinen, wenn man traurig ist und die Person würde einem sagen "ist doch alles nicht so schlimm" und vielleicht sogar in den Arm nehmen. Das ist etwas, was mich extrem abstößt.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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