Schematherapie Erfahrungen?

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*Miri*
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Schematherapie Erfahrungen?

Beitrag Do., 03.01.2019, 23:18

Hallo zusammen,

ich wollte hier mal in die Runde fragen wer auch gerade Schematherapie macht oder bereits Erfahrungen gesammelt hat.
Ich bin nun insgesamt über 8 Jahre immer mal wieder in therapeutischer Behandlung, bei verschiedensten Therapeuten, Klinik, Tagesklinik, usw. Ich habe nie etwas gefunden was wirklich geholfen hat (ok, Klinik ausgenommen, aber das ist ja sehr temporär).
Seid 1 Jahr habe ich meine jetzige Therapeutin gefunden und so langsam fange ich mehr und mehr an mich zu verstehen, die vielen Widersprüche zu verstehen die ich so oft in mir habe. Die Verwirrung etwas geordnet zu bekommen. Ja erstmal ist es so das mir ambulante Therapie wirklich hilft! Die Schematherapie ist für mich definitiv ein gutes Ansatz. Wer hat nun also auch Erfahrung damit?

Viele Grüße

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Tröte
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 08:50

Hallo Miri,
ich war damals in einer sechswöchigen Reha, die als Konzept die Schema-Therapie hatte und fand sie auch klasse.

Dort wurde u.a. ein Buch empfohlen, was ich super fand und mir sehr geholfen hat, zu verstehen, wie das Prinzip Schematherapie funktioniert und was bei mir los ist. Vielleicht kennst Du es ja noch nicht. Wäre auf jeden Fall eine Investition wert.

Eckhard Rödiger: Raus aus den Lebensfallen. Kostet (glaube ich) so um die 15€.

Viele Grüße
Tröte
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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Inga
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 13:51

Hallo Tröte,
ich mache seit einigen Jahren eine Schematherapie, bin dadurch sehr weitergekommen.
Wenn Du Fragen hast, kannst Du sie mir also gern stellen.
Wir machen in der Therapie viel Stuhlarbeit (am Anfang waren Imaginationen wichtiger), die begrenzte Nachbeelterung finde ich auch sehr hilfreich.
Die Schematherapie hat sich in den letzten Jahren recht verändert. Soviel ich weiss, arbeiten heute SchematherapeutInnen meist mit dem Modus-Modell (also mit Persönlichkeitsmodi - verletztes inneres Kind, kritischer Elternmodus, gesunde Erwachsene usw.), nicht mehr ausschliesslich mit den Schemata. Meine Therapeutin arbeitet jedenfalls so mit mir, allerdings habe ich auch eine Diagnose (BPS), bei der das schon länger so vorgesehen ist.
Ältere Bücher/Unterlagen zum Thema reflektieren diesen neuen Stand manchmal nicht - das von Tröte empfohlene Buch hat das Thema aber gut drin.

Inga

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diesoderdas
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 14:42

Wie läuft das denn mit der Nachbeelterung ab? Wie kann man sich das vorstellen?

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*Miri*
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 16:23

Hallo Tröte,
Ich finde den Ansatz der Schematherapie für mich auch sehr passend, auch wenn es manchmal sehr schwer ist. Danke für die Buchempfehlung, allerdings bin ich mir nicht sicher ob es so gut ist für mich darüber zu belesen, da ich eh sehr viel rational weiß und mein Verstand sehr klar ist ich mich aber schwer tue emotional aufzumachen, viel theoretisches Wissen ist für mich manchmal ehr ein Hindernis. Aber ich werd mal nach dem Buch schauen.

Liebe Inga,
Wir arbeiten tatsächlich fast hauptsächlich mit den Persönlichkeits-Modi, also verletztes Kind , gesunder erwachsener, elternmodus usw. Und das hilft mir enorm mein oft sehr widersprüchliches denken und verhalten endlich zu verstehen.
Imaginationen fallen mir sehr schwer, ich dissoziiere auch noch schnell weg, stuhlübung haben wir einmal auch gemacht und erstaunlicherweise hat das sehr gut funktioniert was ich nicht gedacht hätte. Ich habe unter anderem auch eine BPS diagnostiziert.
Das mit der Nachbeelterung , würde mich tatsächlich interessieren. Wie genau soll das funktionieren? Mein Verhältnis zu meinen Eltern ist distanziert und ich habe wohl früh in meiner Kindheit angefangen alles mit mir selbst auszumachen.

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Inga
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 19:36

Hallo nochmal,

die "begrenzte Nachbeelterung" funktioniert grundsätzlich so, dass die Therapeutin sozusagen vormodelliert, wie eine gesunde Erwachsene sich verhält.
Also, das Ziel der Schematherapie ist ja, den Modus der gesunden Erwachsenen zu stärken. Dieser Modus hat z.B. die Aufgabe, für den Modus des verletzten Kindes zu sorgen, oder auch einen strafenden Elternmodus energisch abzuweisen. Dazu kann die Therapeutin z.B. in der Stuhlarbeit die Rolle der gesunden Erwachsenen einnehmen. Für mich war/ist das sehr stärkend, wenn ich etwa im Modus der kleinen Inga da bin und meine Therapeutin sie dann tröstet. Das Ziel ist natürlich (deshalb heisst es begrenzt), dass ich selber diese Rolle einnehme. Das wurde bei mir in der Therapie schrittweise "gesteigert", auch mal mit phasenweisen Rückschritten, wenn die äusseren Umstände schwierig sind.
Auch ausserhalb der Stuhlarbeit kommt das begrenzte Nachbeeltern vor, indem etwa meine Thera mein Verständnis für mich selbst fördert, wenn ich mich mal wieder für mein "krankes Verhalten" hasse. Sie zeigt dann selbst viel Verständnis für mich, erklärt etwa, dass ich keine normale Kindheit hatte und und meine Verhaltensweisen die erwartbaren Folgen sind.
Das sind jetzt bloss ein paar Beispiele - in Artikeln und Büchern zur Schematherapie lässt sich da mehr drüber nachlesen!

Inga

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*Miri*
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 21:21

Sehr spannend. Ja meine Therapeutin verhält sich genau so wie du es beschreibst. Ausgenommen das mit der Stuhlarbeit, da wir damit (noch) nicht wirklich arbeiten.
Aber ansonsten ja, sie hat auch immer viel Verständnis, erklärt mir immer wieder das ich nichts dafür kann das ich so bin wie ich bin. Das es gut ist das ich meine Schutzfunktionen entwickelt habe und sie mir lange Zeit geholfen haben.
Aber ja auch sie möchte natürlich das ich lerne mir selbst gegenüber mehr Verständnis aufzubringen. Aber das ist schwierig, rational kein Problem, der gesunde Erwachsene Anteil in mir weiß das alles, aber die kindlichen Anteile tun sich damit noch sehr sehr schwer. Aber gut, ich bin gefühlt da auch noch ganz am Anfang

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Wirbel-Uschi
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 21:42

Inga, bist du denn schon so weit, dass die Nachbeelterung weniger wird oder aufhört?
Oder weißt du, wie lange dafür quasi angesetzt ist?
Ich frage mich, ob man das dann schafft. Also ob man diese Nachbeelterung durch die Therapeutin „loslassen“ kann, denn sie ist ja sicher sehr wohltuend und „will“ man davon dann weg und es alleine schaffen? Oder ist das eh n automatischer Prozess?
Ich habe auch schon viel über Schematherapie gelesen und fand das auch sehr spannend und vor etwas über nem Jahr auch vor allem wegen der Nachbeelterung so „reizvoll“. So nach dem Motto: dann kriege ich von ner Therapeutin das wonach ich mich so sehne. Wie wunderbar. Das brauche ich. Das will ich.
Aber dann hatte ich doch Angst vor gewisser Abhängigkeit diesbezüglich und dass ich vielleicht ein Fall wäre, der davon dann nicht mehr weg will.
Nun hab ich ne analytische Therapeutin die genau solche Sehnsüchte in mir weckt - aber sie halt nicht erfüllt.

Ach und noch eine Frage: wird das über die Kasse finanziert? Glaube das läuft ja letztlich über Verhaltenstherapie oder?
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare

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nosweets
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 22:20

Schematherapie dürfte Verhaltenstherapie sein, ja... ;)

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Beitrag Fr., 04.01.2019, 22:49

@wirbel-Uschi
Ich bin bei einer Verhaltenstherspeutin.
Die klassische Verhaltenstherapie war bei mir immer kontraproduktiv. Hat alles immer schlimmer gemacht. Weil ich immer den Eindruck hatte es ging nur darum zu funktionieren, aber das kann ich sehr gut, machen, organisieren , tun, kein Problem, aber das emotionale dabei ist das Problem.
Der Ansatz der schematherapie finde ich für mich sehr gut und passend. Letztendlich liegt aber sicherlich auch viel an der Therapeutin.
Ja ich habe auch Angst zu abhängig zu werden, weil mir meine Therapeutin schon sehr wichtig ist, aber ich vertraue ihr und noch gibt sie mir ganz viel Sicherheit an meiner Seite zu sein, und das sie mich nicht hängen lässt, ich bin mir aber ganz sicher das sie rechtzeitig darauf achtet, wenn es soweit ist, das ich wieder deutlich selbstständiger werde.
Bei mir ist es eben so das ich immer alles alleine gemacht habe, immer alles bei mir behalten habe, und für mich ist es unfassbar hilfreich zu erleben das es gut tun kann sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen.

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nosweets
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Beitrag Fr., 04.01.2019, 23:06

Das ist auch wirklich was Schönes, Miri - nimm es an und arbeite damit, was Besseres kann dir nicht passieren ;)
Ich lese hier oft über Verhaltenstherapie Dinge, die eher negativ oder ablehnend klingen. Wäre gespannt zu hören, warum - ich glaube, ich mache darüber mal einen eigenen Thread auf. Ich bin seit anderthalb Jahren in Verhaltenstherapie (allerdings auch immer auf dem neuesten Stand, die dritte Welle ist bei uns selbstverständlich ;)), und mir geht es gut damit.
Liebe Grüße!

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Inga
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 12:05

Wirbel-Uschi hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 21:42 Inga, bist du denn schon so weit, dass die Nachbeelterung weniger wird oder aufhört?
Oder weißt du, wie lange dafür quasi angesetzt ist?
Ich frage mich, ob man das dann schafft. Also ob man diese Nachbeelterung durch die Therapeutin „loslassen“ kann, denn sie ist ja sicher sehr wohltuend und „will“ man davon dann weg und es alleine schaffen? Oder ist das eh n automatischer Prozess?
Über die Finanzierung in Deutschland kann ich Dir nichts sagen, weil ich in der Schweiz lebe, aber Schematherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, ja.

Jo, und bei mir wird die Nachbeelterung ziemlich deutlich weniger :-)
Dadurch, dass die gesunde Erwachsene stärker geworden ist, kann ich in der Stunde Sachen übernehmen, die vorher meine Therapeutin gemacht hat. Wobei das in Krisensituationen sich auch mal wieder ändern kann, hatten wir auch schon. Aber generell bin ich jetzt als gesunde Erwachsene viel mehr gefordert, in der Stunde aktiv zu sein, als zu Beginn der Therapie. Und ich merke Veränderungen an meinem Denken/Verhalten im Alltag, wo ich mehr gesunde Erwachsene sein kann. Was z.B. praktisch dazu führt, dass wir jetzt auf meinen Wunsch hin angefangen haben, die Stunden zu reduzieren.
Ich persönlich finde es meistens schön, mehr allein zu schaffen, bin jemand, die Sachen gern mit sich selber ausmacht. Aber ich bin mir (auch aus Erfahrung) ziemlich sicher, dass meine Thera mich, wenn ich nicht wollen würde, dazu bringen würde, selbst so viel zu tun, wie ich kann.
Wenn Du in einem Persönlichkeitsmodus bist, in dem Du passiv darauf wartest, dass jemand anderes (=Thera) etwas gut macht, was Du selbst gut machen könntest, bist Du ja nicht im verletzten inneren Kind, sondern eher in einem Bewältigungsmodus, der sollte somit nicht unterstützt, sondern abgebaut werden.

Inga


mio
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 12:18

Wirbel-Uschi hat geschrieben: Fr., 04.01.2019, 21:42 Glaube das läuft ja letztlich über Verhaltenstherapie oder?
Jein, es ist eine Richtung innerhalb der Verhaltenstherapie, kann aber grundsätzlich auch von Therapeuten anderer Schulen als Zusatzausbildung gewählt werden.

Schau mal hier:

https://schematherapie-roediger.de/ther ... _thera.htm

Meine Therapeutin ist eigentlich TfPlerin, hat aber unter anderem auch eine Zusatzausbildung in Schematherapie und die Therapie wird bei mir über die Krankenkasse finanziert (D).

Sie hat das in Elementen mit genutzt, zB. ganz zu Anfang um ein bisschen "Überblick" rein zu kriegen, aber nicht komplett /ausschließlich danach gearbeitet.

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Wirbel-Uschi
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 12:33

Das klingt sehr gut dein bisheriger Werdegang, deine Erfahrung. Toll, das freut mich sehr für dich und so würde ich es mir auch vorstellen.
Das war dann ja bisher alles wirklich sichtbar und spürbar erfolgreich. Richtig gut.
Inga hat geschrieben: Sa., 05.01.2019, 12:05
Wenn Du in einem Persönlichkeitsmodus bist, in dem Du passiv darauf wartest, dass jemand anderes (=Thera) etwas gut macht, was Du selbst gut machen könntest, bist Du ja nicht im verletzten inneren Kind, sondern eher in einem Bewältigungsmodus, der sollte somit nicht unterstützt, sondern abgebaut werden.

Inga
Stimmt aber ich glaube, so „einfach“ ist das nicht immer/unbedingt, sondern komplexer.
Ehrlich gesagt verstehe ich es selbst ja auch nicht.
Bei mir ist es z.B. so, dass ich LANGE Zeit gar nicht wusste, dass mir was fehlt.
Ich bin wegen anderer Symptome/problematiken ursprünglich in Therapie gegangen und erst inmitten dieser bzw. der darauffolgenden zeigte es sich ausgelöst durch die Therapeutin, die irgendwelche Sehnsüchte oder so in mir wach rief. Ein sehr alter Schmerz zeigte sich. Ich wollte mich dem annehmen und begann dann eben statt VT eine analytische Therapie.
Wenn ich auf meine Kindheit zurück blicke verstehe ich diesen Mangel auch nicht. Vermutlich muss da mehr (Mangel) gewesen sein, als dass ich mich erinnere. Keine Ahnung. Bei meiner Mutter erinnere ich schon Zuwendung und Fürsorge und Liebe. Aber sowohl von der alten Therapeutin als auch von meiner jetzigen Analytikerin wurde mir eben dieser Mangel „zugeschrieben“.
Die alte Therapeutin sagte mir, dass mein Wunsch nach Trost oder was auch immer und die Vorstellung, da käme jemand um mir dies zu erfüllen, sei eine kindliche Vorstellung.
Meine jetzige Therapeutin sagte, nachdem ich ihr diese (für mich niederschmetternden, da zu der Zeit akut im tiefen Loch) Aussage der alten Therapeutin mitteilte: „aber dann müssten Sie es ja so machen, wie Sie es immer schon getan haben“
Auch aufgrund ihrer Tonlage klang das für mich, als sei das jetzt nicht die hilfreiche Vorstellung und Weg für mich, weil ich das genau so immer schon kenne und gemacht habe.
Irgendwann sagte sie auch mal, ich könne mir die zwei mal wöchentlich bei ihr holen was ich brauche.
Naja letztlich bestärigte sie mir aber letztens, sie könne mir nicht geben, was mir fehlt.
Mir ist halt schleierhaft, wie da der Weg sein soll.

Muss dazu noch sagen, dass ich seit 6 Jahren Mutter bin, seit 4,5 Jahren zweifach.
Und ich bin SEHR gut darin, zu funktionieren. Um welchen Preis, das ist fraglich, aber ich funktioniere. Ich bewältigte und schaffe und mache und tue und so läuft es Tag für Tag.
Das, was ich irgendwie noch in mir habe, gebe ich den Kindern. Für mich selbst bleibt da weder was übrig, noch wüsste ich, wäre da was übrig, wie das gehen soll. Mir selbst das geben, was ich brauche, was mir fehlt (ich weiß ja nicht einmal wirklich, WAS mir fehlt), Trost spenden etc. Ich hab da bei der letzten Therapeutin schon einiges probiert. Übungen, Meditationen, ich hab mir sogar eine Puppe gekauft, die ich in traurigen/schlechten Momenten „tröste“, als Abbild meines inneren Kindes oder so.
Alles Quatsch gewesen.
Es ist ja nicht, dass ich da grundsätzlich drauf warte, dass jemand anderes etwas gut macht.
Nur durch diese alte Therapeutin ist da eben was ausgelöst worden. Ja, was ich dann von IHR haben wollte (was auch immer es sei). In einem tief eben wo der alte Schmerz sich zeigte.
Und jetzt genau das gleiche bei der aktuellen Therapeutin auch wieder gewesen.
Ansonsten funktioniere ich eben so durch den Alltag. Bin stark. Ich hasse schwach sein.
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Inga
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Beitrag Sa., 05.01.2019, 19:07

Das klingt, als ob Du Dir Deinen Therapie-Frust etwas weggeschrieben hast. Ich hoffe, Du redest darüber auch mit Deiner Therapeutin.
Ich persönlich halte nicht viel von analytischen Therapien, wobei das nicht zuletzt an einer eigenen, länger zurückliegenden, Erfahrung liegt: Diese Therapie hat mich am Leben gehalten, was zu dem Zeitpunkt nicht das Schlechteste war, aber ansonsten war das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag ein seehr ungünstiges. Allerdings war das auch einfach ein schlechter Therapeut (darf man wohl von jemandem sagen, der regelmässig während der Arbeit/Therapie einnickt ::? )
Aber das hier
Wirbel-Uschi hat geschrieben: Sa., 05.01.2019, 12:33 Ein sehr alter Schmerz zeigte sich. Ich wollte mich dem annehmen und begann dann eben statt VT eine analytische Therapie.
halte ich für einen Irrtum: Den Gedanken, dass tiefliegende, alte Probleme nur mit einer analytischen Therapie bearbeitbar sind, während die VT in jedem Fall oberflächlicher bleibt. Das trifft zum Beispiel für die Schematherapie nicht zu, da sind ja die durch ungünstige Kindheitserfahrungen entstandenen Schemata namensgebend.
Mir persönlich waren die häufigen Konflikte mit dem Analytiker-Therapeuten (die ja bei anytischer Therapie aus übertragungstechnischen Gründen irgendwo gewollt sind) zu viel und ich war nicht dazu in der Lage, aus dem Verstehen der Ursache meiner Probleme in neue Verhaltensweisen (und sei es nur Mitgefühl gegenüber dem Kind, das ich mal war) zu kommen. Dazu gibt mir die Schematherapie Unterstützung, die hat mir in der analytischen Form gefehlt. Aber ich hab auch eine Störung, bei der eine (unmodifizierte) Analyse nicht angezeigt ist.

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