Hey ihr Lieben,
folgende Situation: Ich, 31,w, bin seit einem Jahr in einer TP Therapie. Nun haben wir über Selbstverletzung letzte Stunde gesprochen. Zwar habe ich damit angefangen, aber zumindest habe ich davon gesprochen wie es früher war.
So jetzt sagte sie sinngemäß am Ende folgendes:
„Ich bin für meinen Teil sicher, dass sie sich weiter verletzen oder anfangen würden sich zu verletzen wenn irgendwas blödes passiert.“ Das hat mich rausgekickt und dabei habe ich wohl ziemlich doof geguckt (wie saure Heringe sagte sie, kenne den Ausdruck nicht). Dann hat sie irgendwas erzählt, ich weiß nicht mehr. Dann plötzlich, wie aus dem Nichts:
„Also mir gefällt das nicht, wenn Sie in sich reinschneiden. Sie machen es ja auch nicht mehr. Sie sind ja auch nicht mehr dieser enormen spannung ausgesetzt.“
Dann war die Stunde beendet.
Okay?!? Was war das denn?
Wie würdet ihr das verstehen? Spontaner Meinungswechsel? Wie würdet ihr damit umgehen? Oder hab ich da was falsch verstanden?
Danke fürs Lesen und evtl. kommentieren!
snow1987
Plötzlicher Meinungswechsel der Therapeutin
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Finde ich auch komisch, ich würde sie fragen, ob du sie richtig verstanden hast bzw. was sie dir sagen wollte oder ob sie es noch mal wiederholen kann.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Hallo snow,
ich bekomme von Dir mit, dass Du ratlos bist, verwirrt und verunsichert.
Das finde ich verständlich.
Ungünstig war sicher auch, dass ihre Aussage am Ende der Sitzung fiel. Mit dem, was es mit Dir macht, bist Du nun erst mal alleine. Ist natürlich nicht so angenehm.
Ich sehe es erstmal auch so wie Philosophia: In der nächsten Sitzung ansprechen, Deine Verunsicherung zum Ausdruck bringen und nachfragen, wie sie das genau gemeint hat.
Klar, ist auch nicht unbedingt leicht, das zu tun, weil Verunsicherung bzgl. Ausgesprochenem gleichzeitig auch Verunsicherung in die Beziehung bewirken kann. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei Dir auch mit rein schwingt, oder? Mir würde es z.B. so gehen.
Dennoch... Es gibt eine Irritation in Dir und da braucht es für Dich und letztlich für Euch beide eine Klärung. Das geht nur über den Austausch.
So wie ich es in mir wahrnehme, scheint grundsätlich Eure Bezieheung für Dich haltgebend zu sein. Liege ich da richtig?
Von daher kann aus meiner Erfahrung so ein Austausch bzgl. Irritation sie nur weiter positiv fördern.
Was ich noch gedacht habe: Evtl. war es kein Meinungsumschwung, sondern ein Versuch, Dich etwas zu provozieren, um heraus zu finden, ob bei Dir das Gegenteil (also immer noch Hang zu SSV) vorhanden ist. Möglicherweise hat sie es deshalb so versucht, weil Du Dich nach ihrem ersten Kommentar wenig geäußert hast. Ist nur eine Vermutung von mir. Allerdings hast Du auch geschrieben, dass Du nach ihrer ersten Bemerkung innerlich abgeschaltet, gar nicht richtig mitbekommen hast, was die Therapeutin noch alles sagte. Da fehlt Dir also etwas.
Letztlich können wir hier alle aber nur vermuten. Klären kannst Du es nur mit Deiner Therapeutin.
Ich wünsche Dir Mut, damit auf sie zu zu gehen und Dich ihr möglichst authentisch mitzuteilen.
joey
ich bekomme von Dir mit, dass Du ratlos bist, verwirrt und verunsichert.
Das finde ich verständlich.
Ungünstig war sicher auch, dass ihre Aussage am Ende der Sitzung fiel. Mit dem, was es mit Dir macht, bist Du nun erst mal alleine. Ist natürlich nicht so angenehm.
Ich sehe es erstmal auch so wie Philosophia: In der nächsten Sitzung ansprechen, Deine Verunsicherung zum Ausdruck bringen und nachfragen, wie sie das genau gemeint hat.
Klar, ist auch nicht unbedingt leicht, das zu tun, weil Verunsicherung bzgl. Ausgesprochenem gleichzeitig auch Verunsicherung in die Beziehung bewirken kann. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei Dir auch mit rein schwingt, oder? Mir würde es z.B. so gehen.
Dennoch... Es gibt eine Irritation in Dir und da braucht es für Dich und letztlich für Euch beide eine Klärung. Das geht nur über den Austausch.
So wie ich es in mir wahrnehme, scheint grundsätlich Eure Bezieheung für Dich haltgebend zu sein. Liege ich da richtig?
Von daher kann aus meiner Erfahrung so ein Austausch bzgl. Irritation sie nur weiter positiv fördern.
Was ich noch gedacht habe: Evtl. war es kein Meinungsumschwung, sondern ein Versuch, Dich etwas zu provozieren, um heraus zu finden, ob bei Dir das Gegenteil (also immer noch Hang zu SSV) vorhanden ist. Möglicherweise hat sie es deshalb so versucht, weil Du Dich nach ihrem ersten Kommentar wenig geäußert hast. Ist nur eine Vermutung von mir. Allerdings hast Du auch geschrieben, dass Du nach ihrer ersten Bemerkung innerlich abgeschaltet, gar nicht richtig mitbekommen hast, was die Therapeutin noch alles sagte. Da fehlt Dir also etwas.
Letztlich können wir hier alle aber nur vermuten. Klären kannst Du es nur mit Deiner Therapeutin.
Ich wünsche Dir Mut, damit auf sie zu zu gehen und Dich ihr möglichst authentisch mitzuteilen.
joey
Ich bitte um Geduld. Ich übe mich gerade darin, eine Kurzschreiberin zu werden.
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"Ich setzte einen Fuß in die Luft
und sie trug."
(Hilde Domin)
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Ich würde es so verstehen, du bist aktuell nicht in der Haltung, die zu verletzen. Sollte es aber wackelig in dir werden oder eine Krise auftauchen, sieht es evtl anders aus.
Darum machst du ja auch Therapie.
Darum machst du ja auch Therapie.
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Sowas nennt man Negativsuggestion und das ist etwas ganz Untherapeutisches.
Finde ich schwierig, das als Laie und ohne Kontext so absolut zu beurteilen. In der systemischen Therapie sind solche paradoxe und Verwirrung stiftenden Interventionen bekannt, ihre Wirksamkeit gut evaluiert.
Nur mal so, nicht gleich verurteilen oder abwerten, wenn man etwas nicht kennt oder nicht versteht.
amor fati
Für dich als Laien mag das zutreffen.
Die "Intervention" wie sie hier geschildert wurde, hat jedoch nichts mit einer paradoxen Intervention zu tun.
Die "Intervention" wie sie hier geschildert wurde, hat jedoch nichts mit einer paradoxen Intervention zu tun.
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 433
ist halt auch die Frage, wie der Wortlaut war. Sinngemäß ist ja nun auch wieder nur eine Wiedergabe mit eigenen Worten und gegebenenfalls auch noch mit den eigenen Emotionen und Wahrnehmungen dahinter. Wenn meine Chefin zu mir wörtlich sagt "du hast die bestellten Sachen ins falsche Regal geräumt" kann bei mir sinngemäß hängen bleiben "du bist zu blöd die Bestellung ordentlich wegzuräumen".
Daher bleibt hier wohl nur: Ansprechen und nachfragen. Sagen dass es dich irritiert. Hier kann jeder nur spekulieren und dich am Ende vielleicht noch mehr verwirren, deshalb behalte ich meine Spekulation und wie ich diese beiden Aussagen zusammenfügen würde für mich.
Daher bleibt hier wohl nur: Ansprechen und nachfragen. Sagen dass es dich irritiert. Hier kann jeder nur spekulieren und dich am Ende vielleicht noch mehr verwirren, deshalb behalte ich meine Spekulation und wie ich diese beiden Aussagen zusammenfügen würde für mich.
Ich gebe nur zu bedenken.... wir wissen es nicht.
War nicht erwünscht, Ferndiagnose steht, verstehe.
Na ja.
amor fati
Ich würde nachfragen. Wirklich widersprüchlich empfinde ich die Aussagen jedoch nicht (jedoch auch nicht als therapeutisch wertvoll!). Ich halte es tatsächlich für realistisch, dass es in schwierigen Situationen zu (zumindest temporären) Rückfällen in alte Muster kommen kann - egal worum es geht. Dass sie das sogar mit Sicherheit prognostiziert, finde ich fragwürdig. Dass ihr Schneiden nicht gefällt, dürfte der wesentliche Punkt (für sie) sein... und so wird es vielen Therapeuten gehen. Ist das ein Problem, werden oft Vereinbarungen geschlossen (oder evtl. ist das vorher anzugehen, zB Klinik)... und selbst wenn das kein Thema ist, wird evtl. vereinbart Agieren zu vermeiden. Verstehe ich auch, dass ein Therapeut kein Zuschauer von Selbstverletzung werden möchte. Die anderen Aussagen kann man (anders als die erste, die sich auf die Zukunft bezieht) nach meinem Verständnis auch mehr auf die Gegenwart beziehen. Daher empfinde ich nicht Widersprüchlichkeit als Problem, sondern dass das nicht realistisch abgeklappert wird, ob das wieder akut werden könnte, und darauf aufbauend evtl. eine Vereinbarung getroffen wird, die ja euch beiden Sicherheit geben würde. "Mit Sicherheit" halte ich jedenfalls genauso für "gewagt" wie "wird nicht mehr vorkommen". Und wenn klar wird, dass das schon länger kein Thema mehr ist und man so und so damit umgehen würde, wenn es (wider Erwarten) doch mal brenzlig wird, sind vllt. auch Therapeuten wieder entspannter. Ich hätte sie jedenfalls so verstanden, dass sie das nach dem Gespräch etwas umtrieb.
Edit: Habe es eben nochmals überdacht. An dem, was montagne schrieb, kann auch etwas dran sein. ZB um Abzuklappern, wie die Lage ist. Ist aber ansonsten kein Widerspruch zu dem eben Geschriebenen.
Edit: Habe es eben nochmals überdacht. An dem, was montagne schrieb, kann auch etwas dran sein. ZB um Abzuklappern, wie die Lage ist. Ist aber ansonsten kein Widerspruch zu dem eben Geschriebenen.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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