Psychologe sucht Patient, nicht umgekehrt
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Psychologe sucht Patient, nicht umgekehrt
Hallo an alle da draussen
ich bin bald 35 und wieder an einem Punkt, wo ich mir überlege, wieder in PT zu gehen, weil nichts mehr nützt. Bin wieder total in einem Loch, alles gescheitert, keine Tagesstruktur, keinen Sinn weiterzuleben ...
Nun habe ich aber wenig Zuversicht. Ich war die letzten 13 Jahre bei mehr als 10 verschiedenen PTs. Egal ob ärztlich/nichtärztlich, Frau/Mann, Hinz oder Kunz, der Erfolg blieb aus.
Besonders schwer finde ich, dass man im Vornherein nicht abschätzen kann, ob's was bringt, ob man richtig ist, ob die Person wirklich was drauf hat, ob sie einem wirklich helfen kann.
Ich verlor viel Geld, viel Zeit, und vor allem viel Zuversicht und Hoffnung.
Ich sollte wieder einen Versuch wagen, aber ich will nicht wieder zwischen Hinz und Kunz hin- und herstolpern und nach einem halben Jahr enttäuscht auf verlorene Zeit, verlorenes Geld und verlorene Hoffnung zurückblicken. Der der Psy kriegt sein Geld sowieso und pünktlich - alles Risiko ist auf mich abgewälzt. Ich muss viel investieren und bleibe auf den Kosten hocken.
Wie wäre es, wenn es ein Portal gäbe, wo man seine Problemstellung hochladen kann, und wo sich die Fachkräfte dann um die Behandlung bewerben können (inkl. Vorschlag eines Behandlungsplans und Angabe des Behandlungsbeginns). So hätte man einen tatsächlichen Vergleich, statt als Bittsteller ständig herumzurennen und sich mit warmen Worten abfertigen zu lassen.
Ich hab keinen Bock mehr zu suchen, ich hab keinen Bock mehr, diese Leute zu alimentieren ... für nichts und wieder nichts.
Danke für's Lesen.
ich bin bald 35 und wieder an einem Punkt, wo ich mir überlege, wieder in PT zu gehen, weil nichts mehr nützt. Bin wieder total in einem Loch, alles gescheitert, keine Tagesstruktur, keinen Sinn weiterzuleben ...
Nun habe ich aber wenig Zuversicht. Ich war die letzten 13 Jahre bei mehr als 10 verschiedenen PTs. Egal ob ärztlich/nichtärztlich, Frau/Mann, Hinz oder Kunz, der Erfolg blieb aus.
Besonders schwer finde ich, dass man im Vornherein nicht abschätzen kann, ob's was bringt, ob man richtig ist, ob die Person wirklich was drauf hat, ob sie einem wirklich helfen kann.
Ich verlor viel Geld, viel Zeit, und vor allem viel Zuversicht und Hoffnung.
Ich sollte wieder einen Versuch wagen, aber ich will nicht wieder zwischen Hinz und Kunz hin- und herstolpern und nach einem halben Jahr enttäuscht auf verlorene Zeit, verlorenes Geld und verlorene Hoffnung zurückblicken. Der der Psy kriegt sein Geld sowieso und pünktlich - alles Risiko ist auf mich abgewälzt. Ich muss viel investieren und bleibe auf den Kosten hocken.
Wie wäre es, wenn es ein Portal gäbe, wo man seine Problemstellung hochladen kann, und wo sich die Fachkräfte dann um die Behandlung bewerben können (inkl. Vorschlag eines Behandlungsplans und Angabe des Behandlungsbeginns). So hätte man einen tatsächlichen Vergleich, statt als Bittsteller ständig herumzurennen und sich mit warmen Worten abfertigen zu lassen.
Ich hab keinen Bock mehr zu suchen, ich hab keinen Bock mehr, diese Leute zu alimentieren ... für nichts und wieder nichts.
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Puh, würde mich fragen, warum bisher nie irgendeine Therapie angeschlagen hat und vor allem, was du selbst dazu beigetragen hast. Wenn du das herausgefunden hast, klappt es vielleicht auch mit der nächsten Therapie. Auch wenn du den Therapeuten wieder selbst suchen musst und er nicht dich.
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Manches ist nicht heilbar. Aber gelindert werden kann es allemal. Ich würds nicht so negativ sehen. Schließlich war die Zeit, in der du gehofft hast und zuversichtlich warst, schöner als die Alternative, diese Zeit hoffnungslos und traurig im Bett verbracht zu haben. Andere hoffen beim Glücksspiel mit einer noch viel viel schlechteren Prognose als bei der Psychotherapie.
Ich lese, dass du nach einer Tagesstruktur suchst. Das kann ich zwar nicht verstehen. Müsste ich nicht Geld verdienen, könnte ich meinen Tag auch selbst gestalten, habe ich lange so gemacht. Gelitten habe ich eher darunter, dass man mir Stress machte. Aber dann solltest du eher das angehen und erst dann eine Therapie suchen.
Ich lese, dass du nach einer Tagesstruktur suchst. Das kann ich zwar nicht verstehen. Müsste ich nicht Geld verdienen, könnte ich meinen Tag auch selbst gestalten, habe ich lange so gemacht. Gelitten habe ich eher darunter, dass man mir Stress machte. Aber dann solltest du eher das angehen und erst dann eine Therapie suchen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Hallo kaputtesLeben,
ich glaube nicht, dass damit das Problem gelöst wäre, wenn sich Therapeuten ihre Klienten aus einem Katalog aussuchen könnten. Dafür gibt es ja bereits die probatorischen Sitzungen, in denen Therapeut und Klient gleichermaßen gucken und entscheiden können, ob sie miteinander können oder nicht. Auch der Therapeut wägt während der probatorischen Sitzungen ab, ob er dir helfen kann oder nicht und entscheidet, ob seine Kompetenzen für Deine Themen reichen oder nicht, ob er eine bestimmte Störung behandeln will und kann oder nicht, ob er dich nimmt oder nicht, ... Therapeuten suchen sich ihre Klienten bereits jetzt aus.
Viel wichtiger erscheint mir, dass auch du genauer hingucken solltest, ob der Therapeut für dich der richtige oder nicht. Schlendrian hat es bereits gut auf den Nenner gebracht. Mach dir bewusst warum dir deine bisherigen Therapien nicht geholfen haben, was du brauchst und was Du nicht (mehr) brauchst, welche Erwartungen du an den Therapeuten hast, ... Aber guck nicht nur beim Therapeuten, wie er sein soll, sondern auch bei dir selber. Denn manchmal tun Therapeuten auch gut daran, nicht allen Vorstellungen und Wünschen des Klienten gerecht zu werden. Guck dir auch deinen Beitrag an, den Beitrag, den du daran hattest, dass dir die 10 Therapien nicht geholfen haben.
Je bewusster Du dir selber machst was in deinen Therapien bisher schief ging (auf beiden Seiten), desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Therapie funktioniert. Je klarer Du das alles hast, desto einfacher ist den "richtigen" Therapeuten zu finden.
Und auch Broken Wing möchte ich zustimmen. Nicht jedem Klienten hilft Psychotherapie, nicht jedem helfen die therapeutischen Methoden gleichermaßen gut. Es ist nicht alles heilbar.
ich glaube nicht, dass damit das Problem gelöst wäre, wenn sich Therapeuten ihre Klienten aus einem Katalog aussuchen könnten. Dafür gibt es ja bereits die probatorischen Sitzungen, in denen Therapeut und Klient gleichermaßen gucken und entscheiden können, ob sie miteinander können oder nicht. Auch der Therapeut wägt während der probatorischen Sitzungen ab, ob er dir helfen kann oder nicht und entscheidet, ob seine Kompetenzen für Deine Themen reichen oder nicht, ob er eine bestimmte Störung behandeln will und kann oder nicht, ob er dich nimmt oder nicht, ... Therapeuten suchen sich ihre Klienten bereits jetzt aus.
Viel wichtiger erscheint mir, dass auch du genauer hingucken solltest, ob der Therapeut für dich der richtige oder nicht. Schlendrian hat es bereits gut auf den Nenner gebracht. Mach dir bewusst warum dir deine bisherigen Therapien nicht geholfen haben, was du brauchst und was Du nicht (mehr) brauchst, welche Erwartungen du an den Therapeuten hast, ... Aber guck nicht nur beim Therapeuten, wie er sein soll, sondern auch bei dir selber. Denn manchmal tun Therapeuten auch gut daran, nicht allen Vorstellungen und Wünschen des Klienten gerecht zu werden. Guck dir auch deinen Beitrag an, den Beitrag, den du daran hattest, dass dir die 10 Therapien nicht geholfen haben.
Je bewusster Du dir selber machst was in deinen Therapien bisher schief ging (auf beiden Seiten), desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Therapie funktioniert. Je klarer Du das alles hast, desto einfacher ist den "richtigen" Therapeuten zu finden.
Und auch Broken Wing möchte ich zustimmen. Nicht jedem Klienten hilft Psychotherapie, nicht jedem helfen die therapeutischen Methoden gleichermaßen gut. Es ist nicht alles heilbar.
Wenn du scheibst, dass du wieder in ein Loch gefallen bist, dann scheint es vorher bei dir anders gewesen zu sein? Klingt für mich nicht so, als wären alle Therapie gänzlich erfolglos verlaufen?Bin wieder total in einem Loch, alles gescheitert, keine Tagesstruktur, keinen Sinn weiterzuleben ...
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Nun, du schreibst du warst in 13 Jahren bei 10 Therapeuten. Hat denn jemals mit einem davon eine richtige Therapie stattgefunden? Ich finde 10 Therapeuten in 13 Jahren nicht viel, wenn es sich tatsächlich nur um Anfragen oder probatorische Sitzungen handelt. So viele telefoniert/trifft man ja teilweise schon in nur wenigen Monaten auf der Suche nach einer Therapie.
Aber ansonsten bin auch ich der Meinung, es gibt Dinge, die müssen erst von innen, von einem selbst kommen und dann kann Therapie auch nur begleiten. Therapie geht nicht hin und nimmt alles mit einem Schwung weg und dann ist alles wieder super. Therapie ist Arbeit. An sich selbst, mit sich selbst und für sich selbst.
Aber ansonsten bin auch ich der Meinung, es gibt Dinge, die müssen erst von innen, von einem selbst kommen und dann kann Therapie auch nur begleiten. Therapie geht nicht hin und nimmt alles mit einem Schwung weg und dann ist alles wieder super. Therapie ist Arbeit. An sich selbst, mit sich selbst und für sich selbst.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Leider ist das nicht meine Erfahrung. Die überwiegende Zahl wurstelt einfach mal drauflos und kassiert ab. Hauptsache, man hat genug Kunden in der Praxis (die Qualität kontrolliert keiner). "Kommen Sie nächste Woche wieder" (auch wenn die Person keinen Plan hat). Vielleicht ist das die Kehrseite einer zu grossen Psy-Dichte.Jenny Doe hat geschrieben: ↑Mi., 17.10.2018, 13:28
Auch der Therapeut wägt während der probatorischen Sitzungen ab, ob er dir helfen kann oder nicht und entscheidet, ob seine Kompetenzen für Deine Themen reichen oder nicht, ob er eine bestimmte Störung behandeln will und kann oder nicht, ob er dich nimmt oder nicht, ... Therapeuten suchen sich ihre Klienten bereits jetzt aus.
Nur einer hat mich nach 3 Monaten "geschmissen", das aus nachvollziehbaren Gründen.
richtig
Wenn du scheibst, dass du wieder in ein Loch gefallen bist, dann scheint es vorher bei dir anders gewesen zu sein? Klingt für mich nicht so, als wären alle Therapie gänzlich erfolglos verlaufen?Bin wieder total in einem Loch, alles gescheitert, keine Tagesstruktur, keinen Sinn weiterzuleben ...
[/quote]
Doch. Das ich aus dem Loch rauskam, lag nicht an den Therapien.
Stelle mir gerade so ein "Therapeuten-Tinder" vor...
Finde deine Resignation einerseits nachvollziehbar, andererseits wird dir resignieren auch nicht helfen. Du musst ja auch zu keinem Psychologen gehen, wenn die eh alle doof sind, der Markt ist voll von Alternativen. Hast du denn eine Idee, warum dein Leben so ist, wie's ist?
Finde deine Resignation einerseits nachvollziehbar, andererseits wird dir resignieren auch nicht helfen. Du musst ja auch zu keinem Psychologen gehen, wenn die eh alle doof sind, der Markt ist voll von Alternativen. Hast du denn eine Idee, warum dein Leben so ist, wie's ist?
Remember to leave pawprints on hearts.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ja, das war so ein bisschen meine Erfahrung. Wenn das mal was "von innen" kommt, dann ist Therapie höchstens ein schlaffes, kaltschweissiges Händchen, da einem pro forma hingehalten wird ("Ja, ich kann Sie total gut verstehen! Ich würde mich auch so fühlen!" -> danke für die Hilfe ...) Beschämend.Fighter1993 hat geschrieben: ↑Mi., 17.10.2018, 13:48 Nun, du schreibst du warst in 13 Jahren bei 10 Therapeuten. Hat denn jemals mit einem davon eine richtige Therapie stattgefunden?
Zuletzt geändert von Elfchen am Mi., 17.10.2018, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, danke!
Grund: Bitte keine Fullquoten, danke!
Wie hast du es geschafft?Das ich aus dem Loch rauskam, lag nicht an den Therapien.
Kannst du dich nochmal (alleine?) da rausziehen?
Ich kann dich da verstehen. Ich habe auch viel Therapieerfahrung und bei den meisten verließ ich die Therapie mit dem Gedanken "Gut, dass wir mal drüber geredet haben". Nur wenige haben wirklich mit Methoden am Problem gearbeitet. Bei den meisten hatte ich das Gefühl außer Reden und zuhören, halt mal ein bisschen Quatschen, kam da nicht viel."Ja, ich kann Sie total gut verstehen! Ich würde mich auch so fühlen!" -> danke für die Hilfe ...
Aber es gibt auch die anderen Therapeuten, die wirklich am Problem arbeiten. Leider kostet es viel Zeit und Nerven einen solchen zu finden.
Ich finde solche Therapeuten dadurch, dass ich sie gleich am Telefon frage, wie sie arbeiten, ob sie auch Methoden anwenden wie z.B. Konfrontationstherapie. Anhand dieser Frage stellt sich schnell heraus, ob mich eine "Nur mal drüber reden Therapie" erwarten würde oder konkrete Hilfe.
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Genauso habe ich das bisher auch empfunden. Ich dachte immer, der Therapeut hat Methoden, man kriegt Hausaufgaben und Anleitung (zumindest bei einem Verhaltenstherapeuten), dem war aber nicht so.
So ein Portal, wo man sein Problem schildern kann, und die Therapeuten können sich dann um den Job bewerben, würde nur funktionieren, wenn es wesentlich mehr Therapeuten gäbe als bisher. So wie es jetzt ist, haben es Therapeuten gar nicht nötig, nach Patienten zu suchen, sie rennen ihnen ja sowieso schon die Tür ein.
Dann gäbe es noch das Problem, dass sich ein Therapeut in seiner "Bewerbung" viel besser schildern könnte, als er nachher tatsächlich ist. Um das persönliche Kennenlernen in den probatorischen Sitzungen würde man also auch nicht herumkommen.
Hallo Kaonashi,
Ich sehe da ein ganz anderes Problem. Ich gehe eher davon aus, dass sich alle bewerben würden, weil alle davon überzeugt sind, dass das, was sie tun, hilfreich ist.So ein Portal, wo man sein Problem schildern kann, und die Therapeuten können sich dann um den Job bewerben, würde nur funktionieren, wenn es wesentlich mehr Therapeuten gäbe als bisher.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ich denke mal, so ein Portal würde kaum frequentiert werden. Psychotherapeuten sind in der Regel nicht unbedingt auf Patientensuche. Auch glaube ich, dass die Grenze der Legalität überschritten wird, wenn Psychotherapeuten es von der Beschreibung des Patienten abhängig machen, ob sie ihn behandeln.
Stell dir vor, Zahnärzte würden zunächst die Bewerbungen potentieller Patienten sichten.
Oder wenn Kita-Träger Profile der Kinder sichten würden, bevor über eine Zusage entschieden wird....
Stell dir vor, Zahnärzte würden zunächst die Bewerbungen potentieller Patienten sichten.
Oder wenn Kita-Träger Profile der Kinder sichten würden, bevor über eine Zusage entschieden wird....
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ja, die hab ich. Soll ich das hier schildern?Scars hat geschrieben: ↑Mi., 17.10.2018, 14:11 Stelle mir gerade so ein "Therapeuten-Tinder" vor...
Finde deine Resignation einerseits nachvollziehbar, andererseits wird dir resignieren auch nicht helfen. Du musst ja auch zu keinem Psychologen gehen, wenn die eh alle doof sind, der Markt ist voll von Alternativen.
---- Welche? -----
Hast du denn eine Idee, warum dein Leben so ist, wie's ist?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Also, liebe Scars, ich bin mal so frei ...
Meine Affekte und Handlungsimpulse sind auf Grund eines länger andauernden traumatischen Erlebnisses vor 20 Jahren wie eingefroren. Ich habe danach auf „Funktionieren“ umgestellt und bin nie wieder wirklich daraus heraus gekommen. Meine Gedanken kehren oft daran zurück.
Ich war ab diesem traumatischen Jahr (mit 15) auf mich allein gestellt. Niemand hat mich geführt, ist mir beigestanden. Der Kontakt zu den Eltern und Angehörigen war auf Grund der Vorkommnisse kaputt. Ich habe mich völlig isoliert (auch räumlich), die Schule beendet und dann auf bessere Zeiten gehofft. Die kamen nie.
Ich sehe mein (kaputtes) Leben an mir vorbeiziehen und kann nichts dagegen tun. Es ist, als ob ich meine Persönlichkeit gar nie entwickeln konnte. Ich bin wie gelähmt.
Dazu kommt, dass ich stets wahnsinnig einsam war und es auch heute bin. Hilfsangebote erreichen mich nicht, helfen nicht. Oder retraumatisieren mich. Oder halten zu wenig. Oder sind nur Blabla. Mitleidduschen brauche ich nicht. Beschwatzt werden auch nicht.
Was verkomplizierend dazu kommt, ist, dass die Traumatisierung mit der Psychiatrie an sich zusammenhängt. Also das heisst, dort, wo ich Hilfe suche, betrete ich sofort wieder die Hölle und werde mit Begriffen, Abläufen und Gerüchen konfrontiert, die ich verdrängt habe, um zu überleben.
Ich habe nun 20 Jahre mehr oder weniger in diesem „gefrorenen Zustand“ gelebt. Habe div. Ausbildungen angefangen und wieder abgebrochen. Habe gearbeitet, um Abstand zu gewinnen. Mein Leben ist allerdings so, als wäre ich im Leiterspiel gefangen. Früher oder später komme ich auf ein Feld, wo ich abstürze.
Wenn es mir schlecht geht, habe ich die Tendenz, mich völlig zurückzuziehen (eben wie damals).
Es ist schwierig, diesen inneren Schaden irgendwie jemanden begreiflich zu machen, der mich nicht im Alltag sieht. Dieses vor-sich-hin-Vegetieren und -Existieren.
Wovor ich beim Hilfesuchen Angst habe?
Dass man über 10 Wochen seine Lebensgeschichte erzählt, und dann den Tipp erntet: „Machen Sie mal wieder häufiger Sport!“ oder so. Ja, schon oft geschehen!
Hilflosigkeit der Helfenden. Abwertung („aber Ihre Eltern hatten doch auch eine schwere Zeit!“)
Abhören, bemitleiden, vertrösten, aber keine Lösungsansätze. Eben zielloses Blabla. Wie gehabt.
Ich brauche einen starken Löwen, und kein mitleidszerfliessendes Huscherl.
Danke für's Lesen.
Meine Affekte und Handlungsimpulse sind auf Grund eines länger andauernden traumatischen Erlebnisses vor 20 Jahren wie eingefroren. Ich habe danach auf „Funktionieren“ umgestellt und bin nie wieder wirklich daraus heraus gekommen. Meine Gedanken kehren oft daran zurück.
Ich war ab diesem traumatischen Jahr (mit 15) auf mich allein gestellt. Niemand hat mich geführt, ist mir beigestanden. Der Kontakt zu den Eltern und Angehörigen war auf Grund der Vorkommnisse kaputt. Ich habe mich völlig isoliert (auch räumlich), die Schule beendet und dann auf bessere Zeiten gehofft. Die kamen nie.
Ich sehe mein (kaputtes) Leben an mir vorbeiziehen und kann nichts dagegen tun. Es ist, als ob ich meine Persönlichkeit gar nie entwickeln konnte. Ich bin wie gelähmt.
Dazu kommt, dass ich stets wahnsinnig einsam war und es auch heute bin. Hilfsangebote erreichen mich nicht, helfen nicht. Oder retraumatisieren mich. Oder halten zu wenig. Oder sind nur Blabla. Mitleidduschen brauche ich nicht. Beschwatzt werden auch nicht.
Was verkomplizierend dazu kommt, ist, dass die Traumatisierung mit der Psychiatrie an sich zusammenhängt. Also das heisst, dort, wo ich Hilfe suche, betrete ich sofort wieder die Hölle und werde mit Begriffen, Abläufen und Gerüchen konfrontiert, die ich verdrängt habe, um zu überleben.
Ich habe nun 20 Jahre mehr oder weniger in diesem „gefrorenen Zustand“ gelebt. Habe div. Ausbildungen angefangen und wieder abgebrochen. Habe gearbeitet, um Abstand zu gewinnen. Mein Leben ist allerdings so, als wäre ich im Leiterspiel gefangen. Früher oder später komme ich auf ein Feld, wo ich abstürze.
Wenn es mir schlecht geht, habe ich die Tendenz, mich völlig zurückzuziehen (eben wie damals).
Es ist schwierig, diesen inneren Schaden irgendwie jemanden begreiflich zu machen, der mich nicht im Alltag sieht. Dieses vor-sich-hin-Vegetieren und -Existieren.
Wovor ich beim Hilfesuchen Angst habe?
Dass man über 10 Wochen seine Lebensgeschichte erzählt, und dann den Tipp erntet: „Machen Sie mal wieder häufiger Sport!“ oder so. Ja, schon oft geschehen!
Hilflosigkeit der Helfenden. Abwertung („aber Ihre Eltern hatten doch auch eine schwere Zeit!“)
Abhören, bemitleiden, vertrösten, aber keine Lösungsansätze. Eben zielloses Blabla. Wie gehabt.
Ich brauche einen starken Löwen, und kein mitleidszerfliessendes Huscherl.
Danke für's Lesen.
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Sport kann tatsächlich helfen. Aber ich glaube, dir geht es noch nicht schlecht genug, um zu schauen, was bei dir falsch läuft, das keine Therapie klappt.
Mich wundert, dass kein anderer an deine Selbstreflektion appelliert.
Mich wundert, dass kein anderer an deine Selbstreflektion appelliert.
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