Übertragung aushalten?
Übertragung aushalten?
Hallo ihr!
Ich mache nun seit einer kurzen Zeit eine Therapie (tiefenpsychologisch) und wir sind relativ schnell an "einem" Kern meiner Probleme angekommen. Die Beziehung zu meinem Vater war nicht unbedingt leicht. Er ist sehr cholerisch und als ich noch klein war, wurde ich aufgrund von Kleinigkeiten angeschrien. Das passiert natürlich heute noch, aber da ich nicht mehr Zuhause wohne, hält sich das alles in Grenzen. Aber das soll nun auch nicht unbedingt Thema sein.
Ich habe im Laufe der Jahre viele Ängste entwickelt. Diese betreffen zwar vor allem Krankheiten - ich mache mir große Sorgen um Angehörige und mich selbst - aber allgemein mache ich mir oft um alle möglichen Dinge Sorgen. Zum Beispiel, dass ich jemanden aufgrund einer Fehlentscheidung aus Versehen umbringen könnte (u.a. mein Haustier), ein Unglück heraufbeschwören könnte, grundlegende, fatale Fehler bei der Arbeit machen könnte, die auch schwere Auswirkungen für andere hätten usw. Ich bin sowieso sehr unsicher in der Interaktion mit anderen Menschen und denke immer, sie könnten mich nicht mögen, schlecht von mir denken, mich als unintelligent einstufen. Damit könnte ich wohl allgemein leben (vor allem, weil man sich da recht schnell oder gut rückversichern kann), aber die Krankheitsängste sind eben teilweise unaushaltbar. Absolute Sicherheit hat man eben leider nie. Schön wär's.
Wie dem auch sei. Durch diese schwierige Beziehung zu meinem Vater habe ich sicher auch Schwierigkeiten in manch anderen Beziehungen. Mein Freund nennt mich immer liebevoll "kritikunfähig", aber ich setze Kritik innerlich wohl direkt mit Ablehnung gleich. Oft fühle ich mich zurückgewiesen, obwohl es dafür objektiv keinen Grund gibt und sowieso habe ich nicht unbedingt das Gefühl, dass mich jemand "ohne wenn und aber" liebt. Deshalb versuche ich andauernd, Leuten zu gefallen, jedem alles recht zu machen - eigentlich ziemlich erbärmlich. In meiner Beziehung hat das aber auch schon zu solch abstrusen Situationen geführt, dass ich angedroht habe, Schluss zu machen oder fast selbst Schluss gemacht habe, obwohl ich das ja gar nicht wollte. Ich weiß gar nicht warum.. wahrscheinlich, um zu hören, dass mein Freund mich eben nicht los werden will. Das führt dann natürlich auch auf beiden Seiten zu Verzweiflung und ehrlich gesagt, ist es mir unangenehm und peinlich, das hier überhaupt aufzuschreiben. Aber ich denke dann nicht mehr klar. Zum Glück ist es schon länger nicht mehr vorgekommen.
Der Rest folgt in einem zweiten Beitrag..
Ich mache nun seit einer kurzen Zeit eine Therapie (tiefenpsychologisch) und wir sind relativ schnell an "einem" Kern meiner Probleme angekommen. Die Beziehung zu meinem Vater war nicht unbedingt leicht. Er ist sehr cholerisch und als ich noch klein war, wurde ich aufgrund von Kleinigkeiten angeschrien. Das passiert natürlich heute noch, aber da ich nicht mehr Zuhause wohne, hält sich das alles in Grenzen. Aber das soll nun auch nicht unbedingt Thema sein.
Ich habe im Laufe der Jahre viele Ängste entwickelt. Diese betreffen zwar vor allem Krankheiten - ich mache mir große Sorgen um Angehörige und mich selbst - aber allgemein mache ich mir oft um alle möglichen Dinge Sorgen. Zum Beispiel, dass ich jemanden aufgrund einer Fehlentscheidung aus Versehen umbringen könnte (u.a. mein Haustier), ein Unglück heraufbeschwören könnte, grundlegende, fatale Fehler bei der Arbeit machen könnte, die auch schwere Auswirkungen für andere hätten usw. Ich bin sowieso sehr unsicher in der Interaktion mit anderen Menschen und denke immer, sie könnten mich nicht mögen, schlecht von mir denken, mich als unintelligent einstufen. Damit könnte ich wohl allgemein leben (vor allem, weil man sich da recht schnell oder gut rückversichern kann), aber die Krankheitsängste sind eben teilweise unaushaltbar. Absolute Sicherheit hat man eben leider nie. Schön wär's.
Wie dem auch sei. Durch diese schwierige Beziehung zu meinem Vater habe ich sicher auch Schwierigkeiten in manch anderen Beziehungen. Mein Freund nennt mich immer liebevoll "kritikunfähig", aber ich setze Kritik innerlich wohl direkt mit Ablehnung gleich. Oft fühle ich mich zurückgewiesen, obwohl es dafür objektiv keinen Grund gibt und sowieso habe ich nicht unbedingt das Gefühl, dass mich jemand "ohne wenn und aber" liebt. Deshalb versuche ich andauernd, Leuten zu gefallen, jedem alles recht zu machen - eigentlich ziemlich erbärmlich. In meiner Beziehung hat das aber auch schon zu solch abstrusen Situationen geführt, dass ich angedroht habe, Schluss zu machen oder fast selbst Schluss gemacht habe, obwohl ich das ja gar nicht wollte. Ich weiß gar nicht warum.. wahrscheinlich, um zu hören, dass mein Freund mich eben nicht los werden will. Das führt dann natürlich auch auf beiden Seiten zu Verzweiflung und ehrlich gesagt, ist es mir unangenehm und peinlich, das hier überhaupt aufzuschreiben. Aber ich denke dann nicht mehr klar. Zum Glück ist es schon länger nicht mehr vorgekommen.
Der Rest folgt in einem zweiten Beitrag..
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Sollte es dann tatsächlich dazu kommen, dass ich bei so einem Streit dann den Streitort verlasse, bin ich so verzweifelt, dass ich mich selbst verletze. Mir fällt gerade auf, dass es mir so unangenehm ist, dass ich das nicht mal meinem Therapeuten erzählt habe. Auch von der Selbstverletzung weiß er nichts.. denke ich. Ich habe das schon als kleines Kind gemacht. Zum Beispiel habe ich mir, wenn mein Vater mich angeschrien hat, mit einer Bürste auf den Kopf geschlagen bis ich heulen konnte (in einem unbeobachteten Moment), damit mein Vater mich trösten musste. Ich habe natürlich nicht erzählt, dass ich das getan habe, aber er musste, wenn ich heulte, ja Mitleid haben und konnte nicht mehr schreien. Ich denke, dass ich heute bei einem Streit aus ähnlichen Gründen so handle. Würde mein Freund mich aber direkt drauf ansprechen oder es "durchschauen", wäre es mir sehr unangenehm.
So weit so gut..
Jedenfalls habe ich relativ bald (am Ende der ersten 12 Stunden) gemerkt, dass ich mir fast schon wünschte, dass mein Therapeut mein Vater gewesen wäre. Das fand ich prinzipiell erst mal seltsam und gruselig, habe aber dann natürlich gegoogelt und herausgefunden, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Und wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich dabei um Übertragung. Das habe ich übrigens ebenfalls aus Scham nie bei der Therapie erwähnt. Jedenfalls neigten sich die 12 Stunden dem Ende zu und mein Therapeut erwähnte, dass er nun die nächsten 12 Stunden beantragen würde, wenn ich damit einverstanden wäre. Er fragte dann auch, ob ich mit der wöchentlichen Therapie zufrieden wäre, oder ob wir zweiwöchig weitermachen sollten - weil mich die Stunden zuvor schon recht mitgenommen hatten. Ehrlich gesagt habe ich mich auch nach den Stunden teilweise selbst verletzt (ich weiß, dass es unsinnig ist). In der letzten Stunde fragte er nochmal, ob ich mit der Intensität in den Stunden klar käme (ich meinte ja), aber dann haben wir erst mal sowas wie eine Entspannungstechnik ausprobiert. Wie auch immer.. das ist mit Sicherheit alles gut gemeint, aber ich rede mir nun ein, dass er eigentlich gar keine Lust mehr hat, mich zu therapieren. Ich habe einfach so ein Gefühl - genauso wie ich manchmal das Gefühl habe, dass mein Freund eigentlich gar keine Lust auf mich hat. Ich erkenne Muster.
Jetzt ist es so, dass wir also nun irgendwo in den zweiten 12 Stunden stecken und ich vorhin beim Durchlesen anderer Threads richtig Panik vor dem Ende der Therapie bekommen habe. Wenn wir wöchentlich oder alle 2 Wochen weitermachen, bin ich im Dezember fertig und ich habe Angst und will das nicht. Ich habe noch immer große Ängste und obwohl ich mich teilweise besser verstehe, fühle ich mich so schwach und verletzlich. Ich weiß nicht mal, warum ich mir wieder weh tue. Teilweise, weil es einfach gut tut.. teilweise denke ich, dass ich damit wieder nur alle manipuliere und so eben auch den Therapeuten manipuliere. So im Sinne von "eigentlich bin ich gesund, aber will es nicht wahrhaben.. deshalb verletze ich mich, damit er denkt, er müsse die Therapie fortführen". Dann habe ich wieder Angst, dass meine Ängste für immer bei mir bleiben oder dass ich eigentlich nur Ängste habe, weil dies der Beginn einer schlimmen Krankheit sein könnten.
Nun gut.. wenn ich also nun eigentlich schon "gesund" bin und nur alle manipuliere, um nicht alleine da zu stehen - und einfach die Vatergefühle in meinen Therapeuten hineininterpretiert habe - wie komme ich dann demnächst mit dem Ende der Therapie klar? Wie hält man Übertragung aus...ich kann die Gefühle ja jetzt nicht einfach wegradieren. Wenn ich dem Therapeuten aber nun davon erzähle, dass ich Angst vor dem Ende habe..
Ja.. keine Ahnung. Was passiert denn dann? Ich weiß gar nicht, was ich von diesem Thema nun erwarte. Vielleicht einfach ein paar Meinungen. Ich fühle mich so verstrickt gerade.
So weit so gut..
Jedenfalls habe ich relativ bald (am Ende der ersten 12 Stunden) gemerkt, dass ich mir fast schon wünschte, dass mein Therapeut mein Vater gewesen wäre. Das fand ich prinzipiell erst mal seltsam und gruselig, habe aber dann natürlich gegoogelt und herausgefunden, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Und wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich dabei um Übertragung. Das habe ich übrigens ebenfalls aus Scham nie bei der Therapie erwähnt. Jedenfalls neigten sich die 12 Stunden dem Ende zu und mein Therapeut erwähnte, dass er nun die nächsten 12 Stunden beantragen würde, wenn ich damit einverstanden wäre. Er fragte dann auch, ob ich mit der wöchentlichen Therapie zufrieden wäre, oder ob wir zweiwöchig weitermachen sollten - weil mich die Stunden zuvor schon recht mitgenommen hatten. Ehrlich gesagt habe ich mich auch nach den Stunden teilweise selbst verletzt (ich weiß, dass es unsinnig ist). In der letzten Stunde fragte er nochmal, ob ich mit der Intensität in den Stunden klar käme (ich meinte ja), aber dann haben wir erst mal sowas wie eine Entspannungstechnik ausprobiert. Wie auch immer.. das ist mit Sicherheit alles gut gemeint, aber ich rede mir nun ein, dass er eigentlich gar keine Lust mehr hat, mich zu therapieren. Ich habe einfach so ein Gefühl - genauso wie ich manchmal das Gefühl habe, dass mein Freund eigentlich gar keine Lust auf mich hat. Ich erkenne Muster.
Jetzt ist es so, dass wir also nun irgendwo in den zweiten 12 Stunden stecken und ich vorhin beim Durchlesen anderer Threads richtig Panik vor dem Ende der Therapie bekommen habe. Wenn wir wöchentlich oder alle 2 Wochen weitermachen, bin ich im Dezember fertig und ich habe Angst und will das nicht. Ich habe noch immer große Ängste und obwohl ich mich teilweise besser verstehe, fühle ich mich so schwach und verletzlich. Ich weiß nicht mal, warum ich mir wieder weh tue. Teilweise, weil es einfach gut tut.. teilweise denke ich, dass ich damit wieder nur alle manipuliere und so eben auch den Therapeuten manipuliere. So im Sinne von "eigentlich bin ich gesund, aber will es nicht wahrhaben.. deshalb verletze ich mich, damit er denkt, er müsse die Therapie fortführen". Dann habe ich wieder Angst, dass meine Ängste für immer bei mir bleiben oder dass ich eigentlich nur Ängste habe, weil dies der Beginn einer schlimmen Krankheit sein könnten.
Nun gut.. wenn ich also nun eigentlich schon "gesund" bin und nur alle manipuliere, um nicht alleine da zu stehen - und einfach die Vatergefühle in meinen Therapeuten hineininterpretiert habe - wie komme ich dann demnächst mit dem Ende der Therapie klar? Wie hält man Übertragung aus...ich kann die Gefühle ja jetzt nicht einfach wegradieren. Wenn ich dem Therapeuten aber nun davon erzähle, dass ich Angst vor dem Ende habe..
Ja.. keine Ahnung. Was passiert denn dann? Ich weiß gar nicht, was ich von diesem Thema nun erwarte. Vielleicht einfach ein paar Meinungen. Ich fühle mich so verstrickt gerade.
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Hmmm...warum macht ihr denn keine Langzeittherapie? Wenns so ans Eingemachte geht und ihr so tief rumwühlt, braucht das doch Zeit. Also, ich kann voll verstehen, dass du da Sorge hast, wenns an das Ende der nächsten 12 Stunden geht. Vielleicht könntest du ihm sagen, dass du mehr brauchst - dann bräuchtest du vielleicht das Mittel der Selbstverletzung nicht. Die Selbstverletzung könnte auch eine Art Ritual sein, das auftaucht in Verbindung mit der Figur Vater, quasi als Automatismus - nachdem, was du geschrieben hast, war es ja eine Art festes Ritual, um deinem Vater deinen Schmerz mitzuteilen und ihn zum einlenken zu bewegen. Ich habe auch lernen müssen (ach war das schwer), dass es ok ist mehr einzufordern, wenn ich es brauche. Nur Mut. Du kannst daran auch lernen, dich wieder so mitzuteilen, ohne dich verletzen zu müssen, ohne auf Knien vor ihm sein und zu Kreuze zu kriechen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Danke, Philosophia, für deine Antwort!
Ich weiß nicht, warum wir keine Langzeittherapie machen. Aber ehrlich gesagt haben wir da einfach nicht drüber gesprochen. Er hat mir zu Beginn eben erklärt, wie das alles abläuft, also dass man erst 12 Stunden beantragt, dann nochmal 12 und dann eben weitermachen kann, wenn man möchte/sollte.
Ja, vielleicht könnte ich ihm sagen, dass ich mehr Zeit brauche - könnte ich? Ich glaube, ich stehe mir hier wirklich selbst im Weg. Wie du schon bemerkt hast, fällt mir das auch wirklich sehr schwer. Wenn ich mir vorstelle, dass ich nächstes Mal hingehe und sage, dass ich gerne eine Langzeittherapie hätte... was würde dann passieren. Ich denke dann, dass er vielleicht meint, dass das gar nicht nötig wäre und wir easy meine Problemchen bis dahin in den Griff kriegen.
Vielleicht auch, dass ich mich nicht so anstellen soll. Wobei er das sicher nicht so sagen würde, weil das ja ziemlich gemein wäre. Dass ich mir nur selbst im Weg stehe, da ich nun ja weiß, dass ich ein Problem mit meinem Vater hatte und somit alles nötige Wissen habe, um meine Ängste loszuwerden. Dass er durchschaut, warum ich mich schneide und es gleich lassen kann, weil es bei ihm nicht zieht...
Ich verstehe auch selber gar nicht, warum ich überhaupt solche "dummen" Strategien entwickelt habe - wer entwickelt wegen sowas eine Angststörung?! Und wer tut sich wegen sowas weh. Jemand, der auffallen will, sich in den Vordergrund drängen möchte, aber das auf eine feige Art und Weise. Ist es wirklich ein zu Kreuze kriechen? Oder ist es nicht doch nur super egoistisch und manipulativ.. vielleicht denkt er das ja dann auch.
Ich weiß nicht, warum wir keine Langzeittherapie machen. Aber ehrlich gesagt haben wir da einfach nicht drüber gesprochen. Er hat mir zu Beginn eben erklärt, wie das alles abläuft, also dass man erst 12 Stunden beantragt, dann nochmal 12 und dann eben weitermachen kann, wenn man möchte/sollte.
Ja, vielleicht könnte ich ihm sagen, dass ich mehr Zeit brauche - könnte ich? Ich glaube, ich stehe mir hier wirklich selbst im Weg. Wie du schon bemerkt hast, fällt mir das auch wirklich sehr schwer. Wenn ich mir vorstelle, dass ich nächstes Mal hingehe und sage, dass ich gerne eine Langzeittherapie hätte... was würde dann passieren. Ich denke dann, dass er vielleicht meint, dass das gar nicht nötig wäre und wir easy meine Problemchen bis dahin in den Griff kriegen.
Vielleicht auch, dass ich mich nicht so anstellen soll. Wobei er das sicher nicht so sagen würde, weil das ja ziemlich gemein wäre. Dass ich mir nur selbst im Weg stehe, da ich nun ja weiß, dass ich ein Problem mit meinem Vater hatte und somit alles nötige Wissen habe, um meine Ängste loszuwerden. Dass er durchschaut, warum ich mich schneide und es gleich lassen kann, weil es bei ihm nicht zieht...
Ich verstehe auch selber gar nicht, warum ich überhaupt solche "dummen" Strategien entwickelt habe - wer entwickelt wegen sowas eine Angststörung?! Und wer tut sich wegen sowas weh. Jemand, der auffallen will, sich in den Vordergrund drängen möchte, aber das auf eine feige Art und Weise. Ist es wirklich ein zu Kreuze kriechen? Oder ist es nicht doch nur super egoistisch und manipulativ.. vielleicht denkt er das ja dann auch.
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ich bin mir ziemlich sicher, dass dein therapeut mehr von deinen problemen merkt als du ihm gegenüber sagst. gleichzeitig wartet er wahrscheinich auf ein klares bekenntnis von dir. nicht weil er ein sadist ist, sondern weil genau das aussprechen solcher für dich vielleicht auch schwieriger sätze: "ich brauche, ich will mehr therapie", einen wichtigen wendepunkt markieren kann. du würdest zu deinen wünschen stehen, du würdest ihm vertrauen und du würdest laut und deutlich sagen, dass da noch viel mehr ist, worunter du leidest.
könntest du dir den satz vorstellen?
könntest du dir den satz vorstellen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Aber vielleicht gibt es ja gar nicht viel mehr, worunter ich leide.. vielleicht bin ich einfach so?
Nein, ehrlich gesagt kann ich mir den Satz wirklich nicht vorstellen. Ich meine, ich sehe schon ein, dass ich das sagen sollte, wenn ich der Meinung bin, dass die Therapie nötig ist. Und irgendwo wird sie auch nötig sein, sonst hätte ich ja nicht so viel Angst. Gleichzeitig weiß ich aber nicht, ob ich der den "Anforderungen" überhaupt genüge. Manchmal denke ich, dass ich mich da in etwas hinein steigere und es unbewusst oder sogar bewusst schlimmer darstelle, als es in Wirklichkeit ist.
Es fühlt isch so an, als hätte ich zwanzig unterschiedliche Teile in mir, die alle etwas anderes wollen, denken... Versteht mich nicht falsch, ich habe sicher nicht mehrere Persönlichkeiten, wie man das aus diversen Filmen kennt. Ich habe einfach das Gefühl nicht zu wissen, was ich brauche und ob ich mir überhaupt selbst trauen kann.
Ehrlich gesagt habe ich seit gestern mal wieder totale Magen-Darm Probleme - die habe ich immer, wenn mich etwas belastet. Mir wird allein bei dem Gedanken, ihm zu sagen, dass ich weitermachen will, weil ich die Therapie brauche, schlecht..
Nein, ehrlich gesagt kann ich mir den Satz wirklich nicht vorstellen. Ich meine, ich sehe schon ein, dass ich das sagen sollte, wenn ich der Meinung bin, dass die Therapie nötig ist. Und irgendwo wird sie auch nötig sein, sonst hätte ich ja nicht so viel Angst. Gleichzeitig weiß ich aber nicht, ob ich der den "Anforderungen" überhaupt genüge. Manchmal denke ich, dass ich mich da in etwas hinein steigere und es unbewusst oder sogar bewusst schlimmer darstelle, als es in Wirklichkeit ist.
Es fühlt isch so an, als hätte ich zwanzig unterschiedliche Teile in mir, die alle etwas anderes wollen, denken... Versteht mich nicht falsch, ich habe sicher nicht mehrere Persönlichkeiten, wie man das aus diversen Filmen kennt. Ich habe einfach das Gefühl nicht zu wissen, was ich brauche und ob ich mir überhaupt selbst trauen kann.
Ehrlich gesagt habe ich seit gestern mal wieder totale Magen-Darm Probleme - die habe ich immer, wenn mich etwas belastet. Mir wird allein bei dem Gedanken, ihm zu sagen, dass ich weitermachen will, weil ich die Therapie brauche, schlecht..
Ich bin so ähnlich, dass ich abwechselnd denke, ich brauche viel Therapie, dann wieder gar nicht, steht mir nicht zu, ich steigere mich nur rein, ich spiele nur was vor, und dann wieder ganz verzweifelt "ich brauche Hilfe".
Ich finde aber, mit 12 oder auch 24 Stunden kann man wirklich nicht viel anfangen. Das reicht vielleicht, wenn man nur einen kleinen Zwang hat, den man bearbeiten will, aber doch nicht, wenn man ein bisschen tiefer an den Emotionen arbeiten will.
Deshalb ist es bestimmt nicht peinlich oder unangemessen, wenn du nach mehr Stunden fragst.
Bei meiner ersten Therapie wurden 45 Stunden bewilligt. Die jetzige ist beantragt, aber noch nicht bewilligt. Ich hoffe wieder auf 45 Stunden.
Ich finde aber, mit 12 oder auch 24 Stunden kann man wirklich nicht viel anfangen. Das reicht vielleicht, wenn man nur einen kleinen Zwang hat, den man bearbeiten will, aber doch nicht, wenn man ein bisschen tiefer an den Emotionen arbeiten will.
Deshalb ist es bestimmt nicht peinlich oder unangemessen, wenn du nach mehr Stunden fragst.
Bei meiner ersten Therapie wurden 45 Stunden bewilligt. Die jetzige ist beantragt, aber noch nicht bewilligt. Ich hoffe wieder auf 45 Stunden.
Ich denke nie, dass ich sie nicht brauche - nur, dass ich sie nicht "verdient" habe, weil meine Probleme nicht tiefgreifend genug sind.
Aber es hilft zu hören, dass ihr alle schreibt, dass man sich eine "Therapie herausnehmen" darf, wenn man denkt, dass sie wichtig ist. Damit habe ich bei mir allerdings noch Schwierigkeiten.
Ich hab jetzt auch wirklich schon den ganzen Tag Bauchschmerzen - kenne ich so vor allem von Prüfungen/Vorträgen..
Jetzt habe ich gelesen, dass man eine Langzeittherapie bis zur 20. Sitzung beantragen muss. Was ist, wenn ich es bis dahin nicht auf die Reihe bekomme, ihm mitzuteilen, dass ich gerne eine hätte und sie dann einfach endet. Das wär ja wirklich total bescheuert. Am liebsten wäre es mir einfach, wenn er das von alleine vorschlägt..
Aber es hilft zu hören, dass ihr alle schreibt, dass man sich eine "Therapie herausnehmen" darf, wenn man denkt, dass sie wichtig ist. Damit habe ich bei mir allerdings noch Schwierigkeiten.
Ich hab jetzt auch wirklich schon den ganzen Tag Bauchschmerzen - kenne ich so vor allem von Prüfungen/Vorträgen..
Jetzt habe ich gelesen, dass man eine Langzeittherapie bis zur 20. Sitzung beantragen muss. Was ist, wenn ich es bis dahin nicht auf die Reihe bekomme, ihm mitzuteilen, dass ich gerne eine hätte und sie dann einfach endet. Das wär ja wirklich total bescheuert. Am liebsten wäre es mir einfach, wenn er das von alleine vorschlägt..
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Die typischen Therapiebauchschmerzen - die kenn ich auch. Kann inzwischen drüber schmunzeln.
Diese Obdutherapieverdienthast-Frage, wenn es nicht so wäre, hätte der Therapeut dich nicht genommen. Also brauchst du dir die Frage nicht zu stellen.
Diese Obdutherapieverdienthast-Frage, wenn es nicht so wäre, hätte der Therapeut dich nicht genommen. Also brauchst du dir die Frage nicht zu stellen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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ich glaub auch, das ist alles ganz typisch. wenn du es nicht sagen kannst, kannst du ihm am ende einer stunde einen zettel in die hand drücken, verbunden mit der aussage, da steht was, was ich noch nicht über die lippen kriege? das hilft manchmal - auch dabei, druck rauszunehmen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
So weit wie du wäre ich auch gerne, Philisophia, dass ich darüber schmunzeln könnte. Stattdessen macht mir das wirklich zu schaffen - komme heute gar nicht wirklich zum Arbeiten, weil ich mir mal wieder so viele Gedanken mache. Zum Glück bekomme ich dennoch alles Wichtige geschafft..
Mein Therapeut hat mir sogar schon mal gesagt, dass er findet, dass eine Therapie für mich richtig bzw. wichtig ist (als ich sagte, dass ich sie ja vllt. gar nicht "verdient" hätte) - aber es bleibt so ein Restzweifel. Ich würde meine Bedürfnisse wohl allem hinten anstellen..
Ziegenkind Ich habe grundsätzlich das Problem, dass ich, glaube ich, einfach nicht zugeben möchte oder kann, dass ich die Therapie möchte oder brauche. Ich weiß ja schon, dass ich das Gefühl habe, sie zu brauchen, aber ich will niemandem zur Last fallen. Natürlich falle ich einem Therapeuten ja eher weniger zur Last, weil das ja nun mal sein Job ist.. aber nimmt er sich Zeit für mich, hat er weniger Zeit für wirklich schwere Fälle. Ich habe zufällig erfahren, dass eine Bekannte auch meinen Therapeuten nach einem Platz gefragt hat (sie wusste nicht, dass ich dort bin) und er musste ihr absagen. Sie hat mMn schwerwiegendere Probleme als ich und nun hat sie keinen Platz.. ich schon.
Wie auch immer.. ich muss es ihm halt wohl sagen. Aber erstens habe ich unglaubliche Angst, dass er eine Fortführung ablehnt (und somit auch mich?) und zweitens habe ich Angst, dass ich bei allem übertreibe, meine Angst hausgemacht ist und ich einfach zu dumm bin, da rauszukommen und immer damit leben muss. Das kann ich nicht.
Mein Therapeut hat mir sogar schon mal gesagt, dass er findet, dass eine Therapie für mich richtig bzw. wichtig ist (als ich sagte, dass ich sie ja vllt. gar nicht "verdient" hätte) - aber es bleibt so ein Restzweifel. Ich würde meine Bedürfnisse wohl allem hinten anstellen..
Ziegenkind Ich habe grundsätzlich das Problem, dass ich, glaube ich, einfach nicht zugeben möchte oder kann, dass ich die Therapie möchte oder brauche. Ich weiß ja schon, dass ich das Gefühl habe, sie zu brauchen, aber ich will niemandem zur Last fallen. Natürlich falle ich einem Therapeuten ja eher weniger zur Last, weil das ja nun mal sein Job ist.. aber nimmt er sich Zeit für mich, hat er weniger Zeit für wirklich schwere Fälle. Ich habe zufällig erfahren, dass eine Bekannte auch meinen Therapeuten nach einem Platz gefragt hat (sie wusste nicht, dass ich dort bin) und er musste ihr absagen. Sie hat mMn schwerwiegendere Probleme als ich und nun hat sie keinen Platz.. ich schon.
Wie auch immer.. ich muss es ihm halt wohl sagen. Aber erstens habe ich unglaubliche Angst, dass er eine Fortführung ablehnt (und somit auch mich?) und zweitens habe ich Angst, dass ich bei allem übertreibe, meine Angst hausgemacht ist und ich einfach zu dumm bin, da rauszukommen und immer damit leben muss. Das kann ich nicht.
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wenn du das jetzt noch nicht eingestehen kannst, dann bist du vielleicht einfach noch nicht so weit. manche, ich auch, müssen dafür über die jahre erst einen großen leidensdruck akkumulieren. du bist ja noch ziemlich jung.
Nur - ohne dieses eingeständnis von deiner seite, dass du hilfe brauchst und alleine nicht mehr klar kommst, wird das nicht klappen mit einer therapie.
Nur - ohne dieses eingeständnis von deiner seite, dass du hilfe brauchst und alleine nicht mehr klar kommst, wird das nicht klappen mit einer therapie.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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All das, was du hier schreibst, könntest du ihm genauso aufschreiben und geben.
Diese Bauchschmerzen sind mehr als lästig, ich versteh, dass dir nicht nach Schmunzeln ist.
Vielleicht hat er deine Bekannte abgelehnt, weil sie deine Bekannte ist - grundsätzlich sollten Therapeuten niemand anderes vom Patientenumfeld behandeln, da sie dann ggf. befangen sein können. Oder er ist jetzt halt voll.
Dich immer hinten anstellen, ist sicher aus deiner Geschichte erklärbar, aber passt nicht mehr im Hier und Jetzt. Menschen, die sich nichts wert sind, sind leider auch sehr anstrengend - sag ich aus eigener Erfahrung des Sichunwertfühlens.
Diese Bauchschmerzen sind mehr als lästig, ich versteh, dass dir nicht nach Schmunzeln ist.
Vielleicht hat er deine Bekannte abgelehnt, weil sie deine Bekannte ist - grundsätzlich sollten Therapeuten niemand anderes vom Patientenumfeld behandeln, da sie dann ggf. befangen sein können. Oder er ist jetzt halt voll.
Dich immer hinten anstellen, ist sicher aus deiner Geschichte erklärbar, aber passt nicht mehr im Hier und Jetzt. Menschen, die sich nichts wert sind, sind leider auch sehr anstrengend - sag ich aus eigener Erfahrung des Sichunwertfühlens.
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Philisophia Da sie nicht wusste, dass ich bei ihm in Therapie bin (und er nicht weiß, dass ich sie kenne), halte ich es für unwahrscheinlich, dass er sie deshalb nicht behandelt hat. Er ist jetzt halt tatsächlich voll.. was mit für sie Leid tut.
Ja.. dass ich deshalb sehr anstrengend bin, kann ich mir vorstellen. Ich versuche immer alles ganz toll zu machen, suche immer nach Bestätigung, will nichts falsch machen, traue mich nicht, nein zu sagen.. gleichzeitig fordere ich das aber zum Beispiel von meinem Freund auf kuriose Art ein ein oder werfe ihm Dinge vor, die wahrscheinlich total irrational sind. Und dann meine Texte hier. Dass ich verzweifelt bin, weil ich Angst vor dem Therapieende habe... aber das ja nicht beim Therapeuten ansprechen kann, aus Angst vor Ablehnung.
Ziegenkind Der Beitrag hat gesessen.. zunächst im Sinne von: "Da ist auch jemand der Meinung, dass ich übertreibe und mein Leiden noch nicht genug ist". Bis.. naja, dass ich eben so lange warte, bis am Ende gar nichts mehr geht. Mein Freund meinte auch schon mal "willst du so lange warten, bis du dich vor Angst selbst umbringen möchtest, weil du sie nicht mehr aushältst".
Ich überlege jetzt mal, wie ich das ansprechen kann. Wenn mein Therapeut wirklich sagt, dass er das als unnötig empfindet, kann ich mich sicher auch bei euch ausheulen..
Ja.. dass ich deshalb sehr anstrengend bin, kann ich mir vorstellen. Ich versuche immer alles ganz toll zu machen, suche immer nach Bestätigung, will nichts falsch machen, traue mich nicht, nein zu sagen.. gleichzeitig fordere ich das aber zum Beispiel von meinem Freund auf kuriose Art ein ein oder werfe ihm Dinge vor, die wahrscheinlich total irrational sind. Und dann meine Texte hier. Dass ich verzweifelt bin, weil ich Angst vor dem Therapieende habe... aber das ja nicht beim Therapeuten ansprechen kann, aus Angst vor Ablehnung.
Ziegenkind Der Beitrag hat gesessen.. zunächst im Sinne von: "Da ist auch jemand der Meinung, dass ich übertreibe und mein Leiden noch nicht genug ist". Bis.. naja, dass ich eben so lange warte, bis am Ende gar nichts mehr geht. Mein Freund meinte auch schon mal "willst du so lange warten, bis du dich vor Angst selbst umbringen möchtest, weil du sie nicht mehr aushältst".
Ich überlege jetzt mal, wie ich das ansprechen kann. Wenn mein Therapeut wirklich sagt, dass er das als unnötig empfindet, kann ich mich sicher auch bei euch ausheulen..
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Genau, das ist ein guter Plan. Und wir freuen uns auch mit dir, wenn es klappt!
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