Geborgen im Schlechten?
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Geborgen im Schlechten?
Hi,
ich frage mich ob es das gibt.
Sich im Schlechten, trotzdem geborgen fühlen? Und sich danach sehnen.
Wenn ja, warum ist das so?
Warum fehlt mir der Mensch, der mir nicht gut getan hat?
Was wenn die Gesellschaft von lieben Menschen, die einen mögen und sich über deine Gesellschaften freuen, einem nicht so erfüllen und man sich weiterhin nach der einen unguten Beziehung sehnt.
Als wäre der Schmerz, die diese Beziehung hervorruft etwas was man braucht, um sich zu spüren.
Sorry etwas verwirrend.
Kann jemand was damit anfangen?
Gedanken in meinem Kopf, die mir zu denken geben...
ich frage mich ob es das gibt.
Sich im Schlechten, trotzdem geborgen fühlen? Und sich danach sehnen.
Wenn ja, warum ist das so?
Warum fehlt mir der Mensch, der mir nicht gut getan hat?
Was wenn die Gesellschaft von lieben Menschen, die einen mögen und sich über deine Gesellschaften freuen, einem nicht so erfüllen und man sich weiterhin nach der einen unguten Beziehung sehnt.
Als wäre der Schmerz, die diese Beziehung hervorruft etwas was man braucht, um sich zu spüren.
Sorry etwas verwirrend.
Kann jemand was damit anfangen?
Gedanken in meinem Kopf, die mir zu denken geben...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken
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Die Gewohnheit...fürchte ich...und der Wunsch, das eigene Trauma mit der "wiederholenden Person" endlich aufzulösen...der Wunsch nach Heilung steckt da drin. Ich wollte auch immer zu den Menschen, die denen entsprachen, die mir das Trauma zufügten...und ich wollte mit denen, dass es endlich gut wird...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Geht es genauer? Wieso nur eine schlechte Beziehung und nicht mehrere?
candle
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Nachtrag: Achso und...die lieben Menschen stören zunächst das System...sie zeigen die Wahrheit auf...
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Identifikation mit dem Aggressor könnte es auch sein.
Dass man schlechte Objekte so verinnerlicht hat, dass der Raum für gute Objekte versperrt ist; weil das Schlechte bekannter, vertrauter und damit paradox sicherer ist als das wirklich Gute, dem man misstraut. Sich dadurch sicherer in dem bekannten Schmerz fühlt und sich deshalb nicht auf Neues, das Angst machen kann, einlässt.
Denn man könnte doch wieder enttäuscht werden; erwartet die Enttäuschung geradezu und fühlt sich dann bestätigt. Endet aber in einer Sackgasse. Es geht nicht weiter, weil man nicht weiter will?
Dass man schlechte Objekte so verinnerlicht hat, dass der Raum für gute Objekte versperrt ist; weil das Schlechte bekannter, vertrauter und damit paradox sicherer ist als das wirklich Gute, dem man misstraut. Sich dadurch sicherer in dem bekannten Schmerz fühlt und sich deshalb nicht auf Neues, das Angst machen kann, einlässt.
Denn man könnte doch wieder enttäuscht werden; erwartet die Enttäuschung geradezu und fühlt sich dann bestätigt. Endet aber in einer Sackgasse. Es geht nicht weiter, weil man nicht weiter will?
Die Psyche strebt 1. nach dem Bekannten und erst 2. nach dem Guten.
Das schlechte ist dir bekannt....
Ist wirklich nachgewiesen, dass das Gehirn potentielle Gefahren deutlich stärker gewichtet, als potentielle Verbesserungen. Wir filtern Gefahren aus der Wahrnehmung stärker raus als das Gute. Das ist genauso in unseren Genen, wie die "Jagd" nach Zucker, Fett und Salz. Es ist fürs Überleben wichtig. Nur passt es nicht immer in die hochentwickelte Gesellschaft in Mittel- und Nordeuropa. Wir haben im Alltag keine permanente Lebensbedrohung, keine Bedrohung durch Verhungern.
Ich glaube das ist eine große, permanente Aufgabe, das der psychische Apparat zwischen den archaischen Anlagen und der hochentwickelten modernen Lebensweise vermittelt.
Also aus meiner Erfahrung, ja ich kenne es gut, im Alten und Schlechteren zu haften. Veränderung ist schwer und langsam.
Ich versuche mir das, was ich oben skizziert habe mir immer wieder vor Augen zu führen. Ich denke mir, durch unseren schlauen Denkapparat sind wir ja dahin gekommen, wo wir jetzt sind, raus aus den Höhlen. Also wird mir auch der Denkapparat helfen, das Problem zu moderieren.
Große psychische Kraftanstrengung ist es, winzige Schritte zu gehen. Und auch nach 100 erfolgreichen Schritten, besteht bei mir zumindest noch das Haften am Altbekannten. Vielleicht wäre es auch ander wirklich zu schnell. Die Seele muss ja die Veränderung hervorbringen und sich dabei gleichzeitig drauf anpassen.
Am Ende sehe ich, das ich trotz allem die 100 Schritte geschafft habe und weitergekommen bin. Also habe ich die Zuversicht und Kraft, den nächsten Schritt auch zu gehen und den übernächsten und...
Das schlechte ist dir bekannt....
Ist wirklich nachgewiesen, dass das Gehirn potentielle Gefahren deutlich stärker gewichtet, als potentielle Verbesserungen. Wir filtern Gefahren aus der Wahrnehmung stärker raus als das Gute. Das ist genauso in unseren Genen, wie die "Jagd" nach Zucker, Fett und Salz. Es ist fürs Überleben wichtig. Nur passt es nicht immer in die hochentwickelte Gesellschaft in Mittel- und Nordeuropa. Wir haben im Alltag keine permanente Lebensbedrohung, keine Bedrohung durch Verhungern.
Ich glaube das ist eine große, permanente Aufgabe, das der psychische Apparat zwischen den archaischen Anlagen und der hochentwickelten modernen Lebensweise vermittelt.
Also aus meiner Erfahrung, ja ich kenne es gut, im Alten und Schlechteren zu haften. Veränderung ist schwer und langsam.
Ich versuche mir das, was ich oben skizziert habe mir immer wieder vor Augen zu führen. Ich denke mir, durch unseren schlauen Denkapparat sind wir ja dahin gekommen, wo wir jetzt sind, raus aus den Höhlen. Also wird mir auch der Denkapparat helfen, das Problem zu moderieren.
Große psychische Kraftanstrengung ist es, winzige Schritte zu gehen. Und auch nach 100 erfolgreichen Schritten, besteht bei mir zumindest noch das Haften am Altbekannten. Vielleicht wäre es auch ander wirklich zu schnell. Die Seele muss ja die Veränderung hervorbringen und sich dabei gleichzeitig drauf anpassen.
Am Ende sehe ich, das ich trotz allem die 100 Schritte geschafft habe und weitergekommen bin. Also habe ich die Zuversicht und Kraft, den nächsten Schritt auch zu gehen und den übernächsten und...
amor fati
Ich würde mal sagen: Es ist vertraut. Und was vertraut ist ist auch "sicher", man kennt es ja bereits...und weiss damit auch, worauf man sich einzustellen hat.
"Neuland" macht hingegen erst mal Angst (muss gar nicht negativ empfunden werden, kann auch positiv empfunden werden im Sinne von "positiver Aufregung"). "Altbekanntes" hingegen ist vertraut, es verlangt einem "nichts ab", die innere "Anpassungsleistung" daran läuft sozusagen (vermeintlich) vollkommen ohne Anstrengung und automatisch.
"Neuland" macht hingegen erst mal Angst (muss gar nicht negativ empfunden werden, kann auch positiv empfunden werden im Sinne von "positiver Aufregung"). "Altbekanntes" hingegen ist vertraut, es verlangt einem "nichts ab", die innere "Anpassungsleistung" daran läuft sozusagen (vermeintlich) vollkommen ohne Anstrengung und automatisch.
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Das Vertraute, die Gewohnheit, könnte Sinn machen.
Jahrzehnte habe ich einer unguten Beziehung fest gesessen. In der vorherigen Therapie schaffte ich dann den Absprung. Landete aber, gefühlt, vom Regen in die Traufe. Meine jetztige Therapeutin half mich darauß. Zumindest kämpfe ich mich, mit ihre Hilfe da langsam und mühselig raus.
In al den Jahren herrschte immer innere Anspannung. Immer vorbereitet auf dem worst case, der leider auch nur al zu oft eintraf. Selbst bei meiner ehemaligen Therapeutin.
Jetzt wo irgendwie Ruhe einkehren sollte, bin ich immer noch in Alarmbereitschaft.
Gleichzeitig fehlt mir das Ungute, das Drama, wie mein tägliches Brot, zum "satt werden".
Klingt so komisch....
Ich vermisse das Ungute, es war immer ein essentieller Teil meines Lebens.
Als wäre es eine Art Liebe?
Ich kann mit keinem drüber reden, klingt es doch absurd.
Ich würde gerne mit meiner neuen Therapeutin drüber sprechen, aber ich bin noch nicht oft bei ihr gewesen und befürchte, vor allem wo sie mir aus dieser Situation ausgeholfen hat, dass sie mich ablehnt.
Denn wie kann ich mich nach einem Menschen sehnen, der mir nicht gut tat?
Wieso gibt es den Teil in mir, der wieder zurück möchte?
Wieso fühlt sich diese Qual trotzdem gut und vertraut an?
Warum hält das Gute was mir geschenkt wird, nur ein Bruchteil einer Sekunde? Während das Schlechte sich in mir hält, wie ein nachhause kommen?
Wie komme ich davon los?
Jahrzehnte habe ich einer unguten Beziehung fest gesessen. In der vorherigen Therapie schaffte ich dann den Absprung. Landete aber, gefühlt, vom Regen in die Traufe. Meine jetztige Therapeutin half mich darauß. Zumindest kämpfe ich mich, mit ihre Hilfe da langsam und mühselig raus.
In al den Jahren herrschte immer innere Anspannung. Immer vorbereitet auf dem worst case, der leider auch nur al zu oft eintraf. Selbst bei meiner ehemaligen Therapeutin.
Jetzt wo irgendwie Ruhe einkehren sollte, bin ich immer noch in Alarmbereitschaft.
Gleichzeitig fehlt mir das Ungute, das Drama, wie mein tägliches Brot, zum "satt werden".
Klingt so komisch....
Ich vermisse das Ungute, es war immer ein essentieller Teil meines Lebens.
Als wäre es eine Art Liebe?
Ich kann mit keinem drüber reden, klingt es doch absurd.
Ich würde gerne mit meiner neuen Therapeutin drüber sprechen, aber ich bin noch nicht oft bei ihr gewesen und befürchte, vor allem wo sie mir aus dieser Situation ausgeholfen hat, dass sie mich ablehnt.
Denn wie kann ich mich nach einem Menschen sehnen, der mir nicht gut tat?
Wieso gibt es den Teil in mir, der wieder zurück möchte?
Wieso fühlt sich diese Qual trotzdem gut und vertraut an?
Warum hält das Gute was mir geschenkt wird, nur ein Bruchteil einer Sekunde? Während das Schlechte sich in mir hält, wie ein nachhause kommen?
Wie komme ich davon los?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken
Das heißt wohl, dass du gar nicht Beziehungen zu Partner Familie, Freunden meinst?
Naja, Sehnsucht.. du siehst ja den Therapeuten nicht mehr, sondern denkst nur daran...???
Was ist denn mit dir? Deine Schreibweise ist etwas "wurschtig".
candle
Naja, Sehnsucht.. du siehst ja den Therapeuten nicht mehr, sondern denkst nur daran...???
Was ist denn mit dir? Deine Schreibweise ist etwas "wurschtig".
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Nein, die zu meiner engen Familie und Freunde meine ich nicht. Die sind gut.
Wurschtig? Könnte an meiner Migräne liegen, oder daran dass mich das Thema beschäftigt.
Ja, ich denke nur daran. Den Kontakt zu suchen, wäre keine gute Idee. Obwohl ich das Bedürfnis habe, aber es würde nichts bringen. Im Gegenteil....
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken
Dann sehe ich da nicht so deutlich den Hang schlechte Beziehungen zu suchen- ganz allgemein. Gedankentanz eben! Schriebst du nicht mal, dass du damit besser zurecht kommst als es mit Medikamenten zu versuchen?
candle
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Was wäre denn der worst case?
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Worst Case, war Ärger, Bestrafung, Missachtung, Wut, weggesperrt werden.... .
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken
Gedankentanz hat geschrieben: ↑Sa., 22.09.2018, 16:57 Klingt so komisch....
Ich vermisse das Ungute, es war immer ein essentieller Teil meines Lebens.
Als wäre es eine Art Liebe?
Wenn ich diese beiden Aussagen von Dir mal "kombiniere" dann fällt mir dazu die Aussage ein:Gedankentanz hat geschrieben: ↑Sa., 22.09.2018, 18:20 Worst Case, war Ärger, Bestrafung, Missachtung, Wut, weggesperrt werden.... .
"Besser "negative Aufmerksamkeit" als "gar keine Aufmerksamkeit"."
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Hm, wobei es mir nicht an guter Aufmerksamkeit fehlt...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken
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