Entzug nach der Therapiepause

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Krümmelmonster
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Entzug nach der Therapiepause

Beitrag Di., 17.07.2018, 18:11

Hallo zusammen,
wie schaut es aus, hat jemand Erfahrungen?
Bei einer längere Therapiepause wegen Ferien ist 8 Wochen Pause. Vom Erwachsenteil ist es Ok!
Das dieser Zustand ist.
Nur mein Kindlicher Anteil hat Entzugserscheinung und löst somatische Beschwerden aus.
So wie ein Alkoholiker der sein Bier nicht bekommt
Sieht so aus Schock- starre, Körper sehr empfindlich und schmerzt wie Feuer Kindlicher teil abgespalten. Die Schock-starre empfinde ich gespalten,
Ich als Erwachsener mach alles geh zu Freunden Unternehme was, trotzdem sind die schmerzen sehr stark. Ich weine auch lass es auch raus. Mache Sport und locke mich.
Wie schaffe ich das, dass meinem Kindlichen Anteil besser in den Griff bekomme und die Schmerzen nachlassen.
Habt Ihr vielleicht für mich Lösungs-Vorschläge?

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peppermint patty
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Beitrag Di., 17.07.2018, 19:11

Hi Krümmelmonster,

hast du denn vor der Pause noch mit deinem/r Thera über die Trennung gesprochen. Meine Thera hat auch mal so ne lange Pause gemacht und für meine Kindanteile (habe mehrere) war das extrem schwer. Ich habe aber vorher ganz viel geübt was ich denen sagen kann wenn es zu Panikattacken etc kommt. Das hat mir geholfen. Schwer war es natürlich trotzdem, denn es hat ja mit meiner Geschichte zu tun, dass Trennungen für meine Anteile unerträglich sind.

Ich würde also versuchen mich um den Kindanteil zu kümmern, ihn zu trösten. Dazu gehörte für mich zu erklären, dass ich mich jetzt kümmere. Auch habe ich erläutert weshalb meine Thera gerade nicht da ist und das dies nichts mit den Kleinen zu tun hat. Wenn man dies zuvor nie probiert hat ist es sicher nicht leicht. Ich bin mir aber sicher, wenn du das Kind so spüren kannst, dann kannst du auch was für es tun.

LG,
pp

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Sinarellas
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Beitrag Di., 17.07.2018, 19:55

Ja nicht von kindlichen Anteilen reden, sondern von dir selbst in Integration. Dann würde es sehr viel mehr helfen mit Logik an die Sache ranzugehen. Mein Vorschlag.
..:..

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RoboCat
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Beitrag Di., 17.07.2018, 20:20

Ich sehe das wie sinarellas. Dieses Gerde von "der kleinen", das hält einen nämlich letztlich auch klein. Aber gerade manche therapeuten brauchen so einen umgang mit ihren patienten scheinbar und forcieren das sogar noch. Weiß nicht, jeder wie er mag, aber ich steh mehr auf Augenhöhe.

Vielleicht bist es einfach DU, die traurig ist? Warum darf nur ein angeblicher kindlicher Anteil das sein?
:axt:

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peppermint patty
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Beitrag Di., 17.07.2018, 20:34

Ich habe auch zuerst gedacht, dass es eigentlich die TE ist, die nicht mit der Situation zurecht kommt. Aber manche haben ja so wie ich, richtig abgespaltene Anteile. Da ist’s halt die Frage ob’s sie’s auch so erlebt. Ich finde es ansonsten auch extrem kontraproduktiv wenn Theras einem was von Innenkinder erzählen weils häufig ne Verantwortungsverschiebung bewirkt.


Waldschratin
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Beitrag Di., 17.07.2018, 20:49

Naja, manchmal ists halt einfach auch mal sehr wichtig, endlich mal so ne "Kleine" überhaupt sein zu dürfen.
Und manchmal brauchen die abgespaltenen kindlichen Gefühle halt auch ne "kindliche" Nachversorgung. Da fände ich dann einen "erwachsenen" Umgang damit kontraproduktiv bis erneut verdrängend, jedenfalls aber wieder "entwertend".

Ich würde da so oder so in keine Richtung ne "Wissenschaft" draus machen. Jedem so, wie`s ihm taugt und vorwärts bringt.
Solange es aus einem selber kommt und nicht vom Therapeuten "aufgeschwatzt" wird, weils grade mal "Mode" ist.

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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 17.07.2018, 22:01

Hallo peppermint patty,
nein von Trennung habe ich nicht gesprochen da unsere Therapie sowieso in Spannung gewesen war. Ich bin enttäuscht und gekränkt gegangen vor der langen Pause. Ja sie hat zum Teil dasselbe gesagt wie du. Zum Teil nehme ich es an, den anderen Teil dachte ich das macht meine Thera sie soll es richten. Ja sie soll meine kindlichen Anteile pflegen und fürsorgend und liebevoll sein.
Sie tut es nicht!

@Sinarellas,
deinen Satz habe ich nicht gleich verstanden, nur RoboCat hat es für mich verständlicher erklärt.
Für mich ist es sehr schwer Augenhöhe zu reden, fühle ich mich unsicher zum Teil. Ein Teil schafft es auch Augenhöhle zu reden, der andere Teil ist irgendwie verhungert der traut sich nicht zu, hat so viel Respekt von Ihr.
@ RoboCat,
ja ich darf traurig sein vor ihr, schaffe ich nicht da steht ein innerer Kampf in mir mit Ihr.
Sie hat es mir nicht auf geschwätzt mit dem inneren Kind-Anteil, sondern ich wusste nicht wie ich sonst meine eigene Gefühle reden soll.
Sie wünscht sich, das ich selbst zu Ihr hinkomme sie öffnet und lässt mir sogar den Raum.
Nur ich steh mir selbst im Weg!

Waldschratin
"kindliche" Nachversorgung habe ich bekommen und habe es genossen, nur nicht von Ihr.
Sie möchte dass ich Erwachsen bin und hinter mir stehe, zu meinen Gefühlen die ich habe.

Dankeschön für eure Super Vorschlägen, zum Nachdenken und Anregungen, waren für mich sehr hilfreich!
Jetzt kann ich mich besser Vorbereiten für das nächste Treffen, wird anders laufen wie sonst.


mio
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Beitrag Di., 17.07.2018, 22:32

Krümmelmonster hat geschrieben: Di., 17.07.2018, 18:11 Wie schaffe ich das, dass meinem Kindlichen Anteil besser in den Griff bekomme und die Schmerzen nachlassen.
Habt Ihr vielleicht für mich Lösungs-Vorschläge?
Einfach mal ergänzend zu dem was schon geschrieben wurde und eher in Bezug auf einen "allgemeinen Umgang" damit bezogen:

Ich denke es macht wenig Sinn wenn Du versuchst die kindlichen Anteile (Du kannst es auch Ängste, Bedürfnisse oder sonst wie nennen, letztlich ist es das Gleiche, je nachdem wie "Ich-synton" Du es erlebst. Meint: Für meine Begriffe ist die Art und Weise wie DU es erlebst entscheidend dafür wie Du es bezeichnest.) "in den Griff" zu bekommen. Also ihnen sozusagen (erwachsen) "was aufzuzwingen".

Mir hat es viel mehr geholfen zu kucken wie ich (den Teilen/mir selbst) "helfen" kann, also auf "Signale" zu hören und zu schauen wie ich die vielleicht selbst "erfüllen" kann.

Konkretes Beispiel:

Bei mir tauchte mal in einer echt total kritischen Situation der Wunsch nach etwas auf (so eine Art - stofftierähnlichem - "Übergangsobjekt" aus meiner Kindheit) auf und ich konnte das in der Situation selbst nicht so einfach "ranschaffen" (das Teil selbst gibt es eh nicht mehr), aber ich habs dann halt "versprochen" dass ich dafür sorgen werde und mich drum kümmern werde sobald wir wieder "zu Hause" sind (es war im Ausland) und dass es parallel auch in der Therapie seinen Raum finden darf. Die "Kombi" hat ganz gut funktioniert.

Ich hab dann tatsächlich als ich wieder zu Hause war "etwas in der Art" (es war so ein Babyschnuffeltier) organisiert (oder besser: organisieren lassen :lol: ;-) von den Teilen) und es in ähnlich belastenden Situationen "vorsorglich" mit ins "Gepäck" gepackt und auch "zugelassen" dass es "genommen werden durfte" und gleichzeitig in der Therapie drüber gesprochen was in der Situation "an Gefühl da war". Das hat echt gut funktioniert. :)

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peppermint patty
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Beitrag Di., 17.07.2018, 22:52

Krümmelmonster hat geschrieben: Di., 17.07.2018, 22:01 Hallo peppermint patty,
nein von Trennung habe ich nicht gesprochen da unsere Therapie sowieso in Spannung gewesen war. Ich bin enttäuscht und gekränkt gegangen vor der langen Pause. Ja sie hat zum Teil dasselbe gesagt wie du. Zum Teil nehme ich es an, den anderen Teil dachte ich das macht meine Thera sie soll es richten. Ja sie soll meine kindlichen Anteile pflegen und fürsorgend und liebevoll sein.
Sie tut es nicht!
Nun, tun muss sie dies nicht. Aber wenn sie weiß dass du ein Trennungsthema hast finde ich es wichtig mit dir VOR der Pause darüber zu sprechen. Schade, dass dies nicht möglich war. So bleibt dir tatsächlich nur die Möglichkeit dir die notwendige Selbstfürsorge selbst zukommen zu lassen. Manchmal kann man spüren was gut tut. Das wünsche ich dir.

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spirit-cologne
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Beitrag Mi., 18.07.2018, 11:29

Krümmelmonster hat geschrieben: Di., 17.07.2018, 22:01 dachte ich das macht meine Thera sie soll es richten. Ja sie soll meine kindlichen Anteile pflegen und fürsorgend und liebevoll sein.
Sie tut es nicht!
Krümmelmonster, das ist nicht ihre Aufgabe, sondern deine! Sie kann dir allenfalls zeigen, wie das gehen könnte und dir dabei helfen, das zu lernen. Wenn du ihr die Aufgabe überträgst, begibst du dich ja absichtlich und bewusst in die Abhängigkeit hinein und darfst dich nicht wundern, dass dir die Pause dann so schwer fällt... Demensprechend ist die Lösung, anzufangen, diese Aufgabe anzunehmen und selbst zu übernehmen.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Schnuckmuck
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Beitrag Mi., 18.07.2018, 11:52

Ich find es schwer, die zu raten, da ich zu wenig über deine Geschichten weiss.

Ich rufe mir die Sätze des Therapeuten ins Gedächtnis, die er immer wiederholt, wenn wir an den Punkt kommen, wo ich zu sehr mit meiner Vergangenheit verstrickt bin und nicht realisiere, dass 2018 ist und ich nicht mehr die Schulbank drücken.ä
Dann Frage ich mich, was es ändern würde, wenn ich genau jetzt Therapie hätte. Ich weiss ja eh, was er Antworten würde auf meine Fragen. Waren wir ja schon oft an einem solchen Punkt.

Dann versuche ich mir etwas Gutes zu tun, heuer habe ich knapp 250,Pflanzen neu gesetzt, der Gärtner hat neue Beete angelegt, wir haben 5000 m2 Garten, und ich hab gepflanzt, als gäbe Es Morgen nichts mehr in der Pflanzenbranche.

Dann bin ich mit dem e bike jeden Tag losgeradelt, sobald der Druck zu gross war, so kam ich auf knapp 70 km täglich.

Das heisst aber nicht, dass ich ohne Krisen war. Hab gerade eine. Aber ich hab mich diese Ferien damit arrangiert, es gehört zu mir, wie die Panik jeden Morgen beim ersten Wachwerden.

Alles Gute für dich

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Krümmelmonster
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Beitrag Do., 19.07.2018, 18:12

Hallo mio,
musste schmunzeln wie deinen Text las. Ich habe auch ein Kuscheltier und es kommt auch in Einsatz, manchmal.
Bereden da sehe ich in Moment schwarz, da ich gekränkt und Blind vor Wut bin.
Da brauche ich für mich noch Zeit.

@peppermint patty,
Ja ich denke sie hätte reden sollen mit mir und einfach mehr erklären. Das fehlt Ihr! Das ist schade!
Das spiegelt auch in mir, ich hätte auch reden können habe es aber nicht getan!

@spirit colongne,
Ich habe es jetzt verstanden und begriffen, dass das meine Aufgabe ist, für Lösung suchen, anzufangen, diese Aufgabe anzunehmen und selbst zu übernehmen.
---Wenn du ihr die Aufgabe überträgst, begibst du dich ja absichtlich und bewusst
in die Abhängigkeit hinein und darfst dich nicht wundern, dass dir die Pause dann so schwer fällt...

Absichtlich und bewusst würde ich es bei mir nicht nennen, auch wenn es so vielleicht so rüber kommt.
Vielleicht eher Naivität!

@Schnuckmuck,
-----Ich rufe mir die Sätze des Therapeuten ins Gedächtnis, die er immer wiederholt, wenn wir an
den Punkt kommen, wo ich zu sehr mit meiner Vergangenheit verstrickt bin und nicht realisiere,
dass 2018 ist und ich nicht mehr die Schulbank drücke.

Realisieren tue ich ja das es 2018 ist, aber da merke ich, da sollte ich genau hinschauen und zerlegen.
Da merke ich dass ich in meiner Vergangenheit-Verstrickungen hänge und löse sie nicht.
So einen großen Garten habe ich nicht, aber Respekt, der Garten sieht bestimmt toll aus was du für Energie reingesteckt hast! Sport kommt bei mir nicht zu kurz, da ich meine Energie raus lassen muss.

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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 19.07.2018, 20:00

Manchmal reicht es dir ja dann vielleicht, wenn du dir seine Worte ins Hirn rufst, dass du weisst, dass du an dem Punkt schon mindestens einmal warst. Und? Du hast es geschafft, überlebt, gemeistert, ausgehalten. Warum diesesmal nicht auch?

Ja der Garten! Mein Mann war geschockt, was ich ausgegeben habe. Aber es war ja für eine guten Zweck. Die Insekten und meine Seele.

Ich sammle neben Raritäten auch Gräser. Ich habe über 3 m Höhe und ganz kleine Wurmförmige mit weissem Rand. Lange Wedel, kurze Wedel, rosa, weiss, Rot, schwer, grün, alle Halmfarben gemischt, dazwischen Stauden und einjährige Pflanzen. Die Zäh e sind mit blühe den Sträuchern verdeckt, in grünweiss , allen Gründen und Rot, es blüht hier von März bis November.

Du siehst, ich Geräte aus dem Häuschen . Wenn ich dir Jetzt noch von den ganzen Vogelbädern ERZÄHLE!!!

Vielleicht findest du ja auch etwas, was deine Zeit füllt, mit etwas dass du erschaffst und betrachten kannst. Dann kannst du an deine grauen Tage denken und dir sagen, ich habe an grauen tagen buntes erschaffen.

Sorry fürs ausschweifend, aber ich lass das jetzt einfach mal stehen.


Igelkind
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Beitrag Do., 19.07.2018, 21:19

Hallo Krümmelmonster,
Mir hat geholfen, einen Kalender zu machen und die Tage abzustreichen, bis wieder Therapie ist.
Bei mir war durch die innere Abspaltung unter anderem jedes (erwachsene) Zeitgefühl abhanden gekommen, und mit Hilfe des Kalenders konnte ich mir einen bildlichen Überblick über die Zeit verschaffen und bisschen ein Gefühl von Kontrolle über das Geschehen.
LG Igelkind

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