Sorge, dass meine Therapie schief läuft - Verschlechterung
Sorge, dass meine Therapie schief läuft - Verschlechterung
Liebe Alle,
ich brauche euren Rat. Ich bin mir momentan ganz und gar unsicher, ob meine Therapie so verläuft, wie sie verlaufen sollte. Grund dafür ist, dass es mir momentan deutlich schlechter geht als vor Beginn der Therapie. Anfangs habe ich das noch als „Erstverschlechterung“ abgetan und in Zusammenhang gebracht mit der intensiven Beschäftigung mit belastenden (alten) Themen. Mittlerweile geht die Therapie seit rund einem halben Jahr und ich habe den Eindruck mir geht es immer schlechter, statt besser. Während ich am Anfang nur mit kurzen, wiederkehrenden depressive Phasen zu kämpfen hatte, habe ich momentan nur mehr sehr wenig Freude an meinem Leben, was mir wirklich große Sorge bereitet. Nach mehreren ganz schlechten Phasen, die auf Therapiestunden folgten, frage ich mich nun immer mehr ob das noch im Rahmen des „normalen“ ist. Und ich bin ziemlich verunsichert.
Auf der einen Seite habe ich Vertrauen zu meiner Therapeutin, halte sie für professionell und kompetent. Sie ist kritikfähig, hinterfragt durchaus auch ihr Vorgehen und kommt mir in vielem sehr entgegen. Andererseits ist da eben diese starke Verschlechterung, die ja durchaus mehrere Gründe haben kann (welche bei mir und meinen „Themen“ wie bspw. emotionale Gewalt/Trauma liegen können oder auch am therapeutische Vorgehen). Vielleicht ist es ja "notwendig", dass es mir jetzt kurzfristig so schlecht geht, damit es mir dann dauerhaft besser geht?
Mein Fehler war es möglicherweise zu Beginn meinen inneren Widerstand gegen die erneute Bearbeitung (ich habe als Jugendliche eine lange Therapie gemacht) meiner „alten Themen“ zu schnell aufzugeben. Möglicherweise war dieser Widerstand ja ein Schutz für mich und ich hab die Mauer einfach mal eben komplett niedergerissen und bin nach anfänglichem Zögern voll in die Thematik eingetaucht. Andererseits habe ich nach Andeutungen meiner Therapeutin sehr schnell auch Handlungen folgen lassen (Beispiel: „Es klingt als würden Sie sich jedes Mal eine Dosis Gift von ihren Eltern abholen“ worauf eine sehr starke Reduktion des Kontaktes meinerseits folgte). Es passiert natürlich auch gutes, der fast vollständige Kontaktabbruch zu meinem Vater tut mir bspw. sehr gut. Auch ein gesund abgegrenztes Verhältnis zu meinen Eltern (die ja emotionale Gewalt ausgeübt haben) hinzubekommen sehe ich als gutes Ziel.
Dennoch: mein oberstes Therapieziel ist, dass es mir durch die Therapie besser geht, dass ich nicht mehr so sehr durch diese „traurigen“ Phasen belastet bin. Mein Ziel ist es nicht, keine Freude mehr an meinem Leben zu haben und in eine Depression zu rutschen. Und momentan passiert eher zweiteres und ich weiß nicht wie ich das Einordnen soll, ich will die Therapie eigentlich nicht vorschnell abbrechen (und dann hat es am Ende was mit meinen Themen zu tun und in einer neuen Therapie taucht das wieder genauso auf ). Außerdem habe ich gerade jetzt das Gefühl "brauche" ich umso mehr Unterstützung.
Habt ihr einen Rat für mich? Könnte es Sinn machen sich eine neutrale Meinung zum Therapieverlauf einzuholen? Wenn ja, wie könnte das aussehen? Die Zweifel in der Therapie genauso deutlich thematisieren und riskieren, dass sie die Therapie beendet (das ist definitiv eines meiner Themen…)? Ich weiß nicht so recht wie ich weitermachen soll und würde mich über "neutralere" Sichtweisen freuen.
Danke und liebe Grüße,
le_na
ich brauche euren Rat. Ich bin mir momentan ganz und gar unsicher, ob meine Therapie so verläuft, wie sie verlaufen sollte. Grund dafür ist, dass es mir momentan deutlich schlechter geht als vor Beginn der Therapie. Anfangs habe ich das noch als „Erstverschlechterung“ abgetan und in Zusammenhang gebracht mit der intensiven Beschäftigung mit belastenden (alten) Themen. Mittlerweile geht die Therapie seit rund einem halben Jahr und ich habe den Eindruck mir geht es immer schlechter, statt besser. Während ich am Anfang nur mit kurzen, wiederkehrenden depressive Phasen zu kämpfen hatte, habe ich momentan nur mehr sehr wenig Freude an meinem Leben, was mir wirklich große Sorge bereitet. Nach mehreren ganz schlechten Phasen, die auf Therapiestunden folgten, frage ich mich nun immer mehr ob das noch im Rahmen des „normalen“ ist. Und ich bin ziemlich verunsichert.
Auf der einen Seite habe ich Vertrauen zu meiner Therapeutin, halte sie für professionell und kompetent. Sie ist kritikfähig, hinterfragt durchaus auch ihr Vorgehen und kommt mir in vielem sehr entgegen. Andererseits ist da eben diese starke Verschlechterung, die ja durchaus mehrere Gründe haben kann (welche bei mir und meinen „Themen“ wie bspw. emotionale Gewalt/Trauma liegen können oder auch am therapeutische Vorgehen). Vielleicht ist es ja "notwendig", dass es mir jetzt kurzfristig so schlecht geht, damit es mir dann dauerhaft besser geht?
Mein Fehler war es möglicherweise zu Beginn meinen inneren Widerstand gegen die erneute Bearbeitung (ich habe als Jugendliche eine lange Therapie gemacht) meiner „alten Themen“ zu schnell aufzugeben. Möglicherweise war dieser Widerstand ja ein Schutz für mich und ich hab die Mauer einfach mal eben komplett niedergerissen und bin nach anfänglichem Zögern voll in die Thematik eingetaucht. Andererseits habe ich nach Andeutungen meiner Therapeutin sehr schnell auch Handlungen folgen lassen (Beispiel: „Es klingt als würden Sie sich jedes Mal eine Dosis Gift von ihren Eltern abholen“ worauf eine sehr starke Reduktion des Kontaktes meinerseits folgte). Es passiert natürlich auch gutes, der fast vollständige Kontaktabbruch zu meinem Vater tut mir bspw. sehr gut. Auch ein gesund abgegrenztes Verhältnis zu meinen Eltern (die ja emotionale Gewalt ausgeübt haben) hinzubekommen sehe ich als gutes Ziel.
Dennoch: mein oberstes Therapieziel ist, dass es mir durch die Therapie besser geht, dass ich nicht mehr so sehr durch diese „traurigen“ Phasen belastet bin. Mein Ziel ist es nicht, keine Freude mehr an meinem Leben zu haben und in eine Depression zu rutschen. Und momentan passiert eher zweiteres und ich weiß nicht wie ich das Einordnen soll, ich will die Therapie eigentlich nicht vorschnell abbrechen (und dann hat es am Ende was mit meinen Themen zu tun und in einer neuen Therapie taucht das wieder genauso auf ). Außerdem habe ich gerade jetzt das Gefühl "brauche" ich umso mehr Unterstützung.
Habt ihr einen Rat für mich? Könnte es Sinn machen sich eine neutrale Meinung zum Therapieverlauf einzuholen? Wenn ja, wie könnte das aussehen? Die Zweifel in der Therapie genauso deutlich thematisieren und riskieren, dass sie die Therapie beendet (das ist definitiv eines meiner Themen…)? Ich weiß nicht so recht wie ich weitermachen soll und würde mich über "neutralere" Sichtweisen freuen.
Danke und liebe Grüße,
le_na
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Hallo Le_na,
wie definierst du denn "gut gehen" ganz konkret? Ich hab jetzt nur gelesen "Nicht mehr so traurig/depressiv sein".
Hast du zu Beginn deiner Therapie konkrete Therapieziele formuliert?
Ich würde es auf jeden Fall in der Therapie ansprechen, dass du den Eindruck hast, es geht dir immer schlechter und dass du Angst hast, in ne Depression zu rutschen.
Warum sollte deine Therapeutin denn die Therapie beenden deswegen?
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass grade Auseinandersetzung mit emotionaler Gewalt einem ordentlich auf die Stimmung schlägt. Auch mal über längere Zeit - du machst Therapie, das ist "Arbeit".
Klar sollte es helfen und dir Besserung bringen - und ich würde mir ähnliche Gedanken machen wie du jetzt.
Vielleicht liegt das Problem aber ja auch noch ganz woanders und du "suchst" jetzt nur einen "Aufhänger".
Ist aber jetzt fröhlich von mir ruminterpretiert, einfach, weil ich den Eindruck habe, dass du "braver Klient" zu sein versuchst und diese Angst, deine Thera könnte dich "rauswerfen", dich mehr blockiert, als es auf den ersten Blick für dich aussieht.
Du setzt viel um von dem, was du erkennst. Auch das kann mehr "stressen", als mans erstmal selber mitkriegt. Ist ja auch erstmal "Erfolg" und du kannst stolz auf dich sein, dass du das hinkriegst. Nur "kostet" es einen halt auch allerhand, auch wenns erstmal nach "Erleichterung" sich anfühlen mag.
Vielleicht liegt ja auch da noch der Hase im Gras rum : Dass deine Gefühle noch nicht "bei dir" sind und gelebt werden können und jetzt kommst du in ne Art "Überhang"?
wie definierst du denn "gut gehen" ganz konkret? Ich hab jetzt nur gelesen "Nicht mehr so traurig/depressiv sein".
Hast du zu Beginn deiner Therapie konkrete Therapieziele formuliert?
Ich würde es auf jeden Fall in der Therapie ansprechen, dass du den Eindruck hast, es geht dir immer schlechter und dass du Angst hast, in ne Depression zu rutschen.
Warum sollte deine Therapeutin denn die Therapie beenden deswegen?
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass grade Auseinandersetzung mit emotionaler Gewalt einem ordentlich auf die Stimmung schlägt. Auch mal über längere Zeit - du machst Therapie, das ist "Arbeit".
Klar sollte es helfen und dir Besserung bringen - und ich würde mir ähnliche Gedanken machen wie du jetzt.
Vielleicht liegt das Problem aber ja auch noch ganz woanders und du "suchst" jetzt nur einen "Aufhänger".
Ist aber jetzt fröhlich von mir ruminterpretiert, einfach, weil ich den Eindruck habe, dass du "braver Klient" zu sein versuchst und diese Angst, deine Thera könnte dich "rauswerfen", dich mehr blockiert, als es auf den ersten Blick für dich aussieht.
Du setzt viel um von dem, was du erkennst. Auch das kann mehr "stressen", als mans erstmal selber mitkriegt. Ist ja auch erstmal "Erfolg" und du kannst stolz auf dich sein, dass du das hinkriegst. Nur "kostet" es einen halt auch allerhand, auch wenns erstmal nach "Erleichterung" sich anfühlen mag.
Vielleicht liegt ja auch da noch der Hase im Gras rum : Dass deine Gefühle noch nicht "bei dir" sind und gelebt werden können und jetzt kommst du in ne Art "Überhang"?
Liebe Waldschratin,
vielen Dank für deine Antwort!
Momentan ist es so, dass mir eigentlich kaum was Spaß und Freude bereitet. Ich mache nach wie vor alles wie vorher, treffe Freunde, gehe raus, mache zusätzlich Sport, usw. aber mir erscheint nichts wirklich erfüllend. Ich halte keinen einzigen Tag alleine zu Hause aus, was früher ganz anders war (da habe ich das auch mal genossen). Immer wieder kommen ganz starke Gefühle in mir hoch, die mich oft stundenlang völlig "ausknocke" und hilflos machen. Das ist Status quo und der macht mir Angst.
Dass Therapie Arbeit ist, das ist mir wieder sehr bewusst geworden. Ich nehme ja auch diese Verschlechterung in Kauf, für eine gewisse Zeit. Aber mir geht momentan die Energie aus. Ich muss jedes Mal wieder auf meine gesamten Ressourcen zurückgreifen um mich wieder halbwegs zu stabilisieren. Und dazu die Angst, dass ich da irgendwann nicht mehr rauskomme. Es gab nach einer Therapiestunde eine ca. drei Wochen lange starke Verschlechterung, mit diversen Symptomen einer depressiven Episode. Ich war davon völlig überfordert, wollte keine Minute alleine sein, die Zeit hat sich wie Kaugummi gezogen, ich hab ständig geweint und hab mich einfach nur hilflos dagegen gefühlt. Und das will ich definitiv nicht nochmal.
Liebe Grüße,
Le_na
vielen Dank für deine Antwort!
Ich versuche mal zu erklären: Vor der Therapie gab es eben immer diese kurzen depressiven Phasen, manchmal zwei Tage lang, manchmal nur einen, wo ich total verzweifelt war, viel geweint habe, nicht wusste was mir fehlt und wo es hingehen soll. Zwischen diesen Phasen ist es mir aber gut gegangen. Ich habe einfach gelebt, Freunde getroffen, gearbeitet, einen Tag zu Hause verbracht und mir nicht über alles Gedanken gemacht. Das war gut (eben bis auf diese traurigen Phasen, die immer mehr zur Belastung wurden).Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 16:47 wie definierst du denn "gut gehen" ganz konkret?
Momentan ist es so, dass mir eigentlich kaum was Spaß und Freude bereitet. Ich mache nach wie vor alles wie vorher, treffe Freunde, gehe raus, mache zusätzlich Sport, usw. aber mir erscheint nichts wirklich erfüllend. Ich halte keinen einzigen Tag alleine zu Hause aus, was früher ganz anders war (da habe ich das auch mal genossen). Immer wieder kommen ganz starke Gefühle in mir hoch, die mich oft stundenlang völlig "ausknocke" und hilflos machen. Das ist Status quo und der macht mir Angst.
Nein, eigentlich so konkret nicht. Schon, dass diese depressiven Phasen weniger werden/aufhören. Auch, dass Beziehungen bzw. meine Bindungsangst Thema sein soll war recht schnell klar. Aber wirklich Ziele definiert habe ich nie.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 16:47 Hast du zu Beginn deiner Therapie konkrete Therapieziele formuliert?
Das frage ich mich eigentlich auch Kann ich gerade nicht wirklich beantworten. Das ist einfach ein Gedanke, der sehr präsent ist.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 16:47 Warum sollte deine Therapeutin denn die Therapie beenden deswegen?
Ja, da ist was dran. Volltreffer würde ich schon fast sagen. Ich bringe immer "brav" vorbereitet meine Gedanken, schon schön sortiert und teilweise analysiert mit in die Therapiestunde. Ich versuche alles "brav" umzusetzen. Wenn sie etwas sagt und ich in mir Widerstand wahrnehme, nicke ich das trotzdem mal ab, weil ich Vorschläge nicht sofort ablehnen möchte (weil, dann könnte es ja "mühsam" sein mit mir zu arbeiten), wenn in mir ein riesengroßes Stop-Schild auftaucht, weils mir gerade zu viel wird, sag ich das nicht, weil das "muss ich ja aushalten". Und "brav sein" hatte eine ganz bedeutende Rolle in meinem Leben. "Brav sein" war mein jahrelanger Versuch den Verlust einer engen Bezugsperson doch noch rückgängig zu machen und mir Zuwendung und Liebe zu sichern! Danke für diesen Input. Nur den Zusammenhang zu meinem schlechten Befinden sehe ich noch nicht so ganz...Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 16:47 einfach, weil ich den Eindruck habe, dass du "braver Klient" zu sein versuchst und diese Angst, deine Thera könnte dich "rauswerfen", dich mehr blockiert, als es auf den ersten Blick für dich aussieht
Zu Beginn war es so, dass meine Gefühle immer sehr zeitverzögert da waren. Die haben mich dann völlig überrascht und ich konnte sie nicht zuordnen. Mittlerweile ist es eigentlich so, dass ich sie in der Therapiestunde gut wahrnehme, was dann dazu führt, dass ich bspw. zu weinen beginne. Und das zuzulassen und zu zeigen fällt mir noch verdammt schwer.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 16:47 Vielleicht liegt ja auch da noch der Hase im Gras rum : Dass deine Gefühle noch nicht "bei dir" sind und gelebt werden können und jetzt kommst du in ne Art "Überhang"?
Dass Therapie Arbeit ist, das ist mir wieder sehr bewusst geworden. Ich nehme ja auch diese Verschlechterung in Kauf, für eine gewisse Zeit. Aber mir geht momentan die Energie aus. Ich muss jedes Mal wieder auf meine gesamten Ressourcen zurückgreifen um mich wieder halbwegs zu stabilisieren. Und dazu die Angst, dass ich da irgendwann nicht mehr rauskomme. Es gab nach einer Therapiestunde eine ca. drei Wochen lange starke Verschlechterung, mit diversen Symptomen einer depressiven Episode. Ich war davon völlig überfordert, wollte keine Minute alleine sein, die Zeit hat sich wie Kaugummi gezogen, ich hab ständig geweint und hab mich einfach nur hilflos dagegen gefühlt. Und das will ich definitiv nicht nochmal.
Liebe Grüße,
Le_na
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Nee, das ist definitiv kein Dauerzustand!Le_na hat geschrieben:Ich muss jedes Mal wieder auf meine gesamten Ressourcen zurückgreifen um mich wieder halbwegs zu stabilisieren. Und dazu die Angst, dass ich da irgendwann nicht mehr rauskomme. Es gab nach einer Therapiestunde eine ca. drei Wochen lange starke Verschlechterung, mit diversen Symptomen einer depressiven Episode. Ich war davon völlig überfordert, wollte keine Minute alleine sein, die Zeit hat sich wie Kaugummi gezogen, ich hab ständig geweint und hab mich einfach nur hilflos dagegen gefühlt. Und das will ich definitiv nicht nochmal.
Umso mehr finde ich, mach das zum Thema in der Therapie!
Das hier z.B. :
Ich seh da schon nen Zusammenhang. Ich kenne das nämlich auch von mir, hab das früher noch mehr gemacht, dieses "Bloß nicht zur Last fallen", und ist auch in der jetzigen Therapie wieder mal eins der Hauptthemen...Le_na hat geschrieben: Ich bringe immer "brav" vorbereitet meine Gedanken, schon schön sortiert und teilweise analysiert mit in die Therapiestunde. Ich versuche alles "brav" umzusetzen. Wenn sie etwas sagt und ich in mir Widerstand wahrnehme, nicke ich das trotzdem mal ab, weil ich Vorschläge nicht sofort ablehnen möchte (weil, dann könnte es ja "mühsam" sein mit mir zu arbeiten), wenn in mir ein riesengroßes Stop-Schild auftaucht, weils mir gerade zu viel wird, sag ich das nicht, weil das "muss ich ja aushalten". Und "brav sein" hatte eine ganz bedeutende Rolle in meinem Leben. "Brav sein" war mein jahrelanger Versuch den Verlust einer engen Bezugsperson doch noch rückgängig zu machen und mir Zuwendung und Liebe zu sichern!
Damit machst du jede Menge mit dir alleine aus, was bedeutet, dass du dir die Erleichterung und Unterstützung durch das "Teilen" im Grunde erst gar nicht gönnst. Du bleibst "alleine", redest und erzählst, aber das "Mittragen" deiner Thera kommt nicht an bei dir. Und das wird jetzt wohl einfach ein bissl viel an Gefühlen, die dir da entgegenkommen aus dir selber.
Wenn dann noch das alte Thema mit Verlust einer Bezugsperson hochkommt, sinds die alten Gefühle, kindliche Gefühle, entsprechend "übergroß" und überwältigend empfunden. Und die wollen als solche auch gewürdigt und anerkannt werden. Nur macht mans ja inzwischen auf erwachsene Weise, denkt, man hat doch "eigentlich" gar keinen Grund, so intensiv zu empfinden etc.
Na, da bist du doch schon auf einem guten Weg und hast schon viel geschafft, auch wenns noch schwer fällt!Le_na hat geschrieben:Zu Beginn war es so, dass meine Gefühle immer sehr zeitverzögert da waren. Die haben mich dann völlig überrascht und ich konnte sie nicht zuordnen. Mittlerweile ist es eigentlich so, dass ich sie in der Therapiestunde gut wahrnehme, was dann dazu führt, dass ich bspw. zu weinen beginne. Und das zuzulassen und zu zeigen fällt mir noch verdammt schwer.
Vielleicht ist das auch ein Punkt : Du bist da "weiter" inzwischen und das kann dann auch dazu führen, dass ganz Anderes noch "möglich" wird für dich. Und dass jetzt Türen aufgehen in dir, die du dir bisher gar noch nicht hast vorstellen können?
Ich würds auf jeden Fall so bald als möglich ansprechen in der Therapie.
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Was sagt deine Therapeutin dazu?
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Ich würd das auch mit ihr besprechen und Ziele festlegen. Vielleicht wirkst du dortin der therapie nicht instabil.
Liebe Waldschratin,
Liebe montagne,
na ja so direkt angesprochen habe ich es in letzter Zeit nicht. Sie weiß schon, dass die Familien-Thematik immer schwierig ist. Nach der Stunde, auf die diese starke dreiwöchige Verschlechterung folgte, hab ich das schon formuliert, auch meine Zweifel und meine Angst ausgedrückt und sie meinte dann auch (in etwa), dass sie da möglicherweise tatsächlich meine Belastungsgrenze überschritten hat und sie diese Grenze nicht erkannt hat. Ist ja auch schwierig, wenn ich in der Situation nicht zeigen kann, was gerade in mir los ist.
Und zu meinem Befinden insgesamt: Das habe ich in einer der letzten Stunden unter anderen Themen eingebracht. Da meinte sie, dass es mit dem Kontakt zu meiner Mutter zusammenhängen könnte, der aus einem bestimmten und nicht so leicht veränderbaren Grund eben noch ein wenig besteht. Und ja, der ist auch nicht so einfach, meine Gefühle spielen da schnell verrückt, aber ich glaube ich bin gerade nicht in der Lage, da noch mehr zu verändern (auch das, hab ich nicht so gesagt...), ich finde es so schon schwierig genug.
Letztendlich möchte ich einfach nur, dass es mir wieder besser geht, ich wieder Spaß am Leben habe und nicht alles immer wieder so hoffungslos und voll von negativen Gefühlen ist
Da könntest du recht haben, ich fühl mich mit alldem ziemlich alleine. Ich kann mir gar nicht so richtig vorstellen, wie ein "Mittragen" meiner Therapeutin aussehen könnte.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 17:44 Damit machst du jede Menge mit dir alleine aus, was bedeutet, dass du dir die Erleichterung und Unterstützung durch das "Teilen" im Grunde erst gar nicht gönnst. Du bleibst "alleine", redest und erzählst, aber das "Mittragen" deiner Thera kommt nicht an bei dir.
Ohja, das wollen sie. Das ist mir nach der letzten Stunde sehr deutlich bewusst geworden. Ich war in der Stunde sehr still, je mehr meine Therapeutin redete, desto stiller wurde ich. In mir war ein deutliches "Ist mir gerade zu viel" zu spüren, aber ich hab mich nicht getraut es zu sagen. Und immer wieder dachte ich "wenn du das jetzt sagst, weinst du nur, also lass es". Und im Nachhinein sind die Gefühle umso stärker hervor gekommen, nur dann war ich eben ganz alleine damit und hätte mir gewünscht es nicht zu sein.. Ich wollte nicht nach einer zusätzlichen Stunde fragen, habe dann aber, als meine Strategien nicht mehr gegriffen haben, ein Mail geschrieben, dass es mir schlecht geht und ob sie mir weiterhelfen kann. Und das hat sie auch getan. Es wird also morgen (da hab ich meine nächste Stunde) sicherlich Thema sein und ich werde versuchen das alles anzusprechen.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 17:44 Und die wollen als solche auch gewürdigt und anerkannt werden.
Vorstellen kann ich mir das schon, dass das passieren könnte. Vielleicht ist es ja gerade auch ein wichtiger Punkt in der Therapie? Ich weiß nur nicht, wie mir überhaupt irgendjemand mit diesem ganzen Gefühlschaos helfen soll momentan. Es ist auch so schwer zu erklären.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 16.07.2018, 17:44 Und dass jetzt Türen aufgehen in dir, die du dir bisher gar noch nicht hast vorstellen können?
Liebe montagne,
na ja so direkt angesprochen habe ich es in letzter Zeit nicht. Sie weiß schon, dass die Familien-Thematik immer schwierig ist. Nach der Stunde, auf die diese starke dreiwöchige Verschlechterung folgte, hab ich das schon formuliert, auch meine Zweifel und meine Angst ausgedrückt und sie meinte dann auch (in etwa), dass sie da möglicherweise tatsächlich meine Belastungsgrenze überschritten hat und sie diese Grenze nicht erkannt hat. Ist ja auch schwierig, wenn ich in der Situation nicht zeigen kann, was gerade in mir los ist.
Und zu meinem Befinden insgesamt: Das habe ich in einer der letzten Stunden unter anderen Themen eingebracht. Da meinte sie, dass es mit dem Kontakt zu meiner Mutter zusammenhängen könnte, der aus einem bestimmten und nicht so leicht veränderbaren Grund eben noch ein wenig besteht. Und ja, der ist auch nicht so einfach, meine Gefühle spielen da schnell verrückt, aber ich glaube ich bin gerade nicht in der Lage, da noch mehr zu verändern (auch das, hab ich nicht so gesagt...), ich finde es so schon schwierig genug.
Letztendlich möchte ich einfach nur, dass es mir wieder besser geht, ich wieder Spaß am Leben habe und nicht alles immer wieder so hoffungslos und voll von negativen Gefühlen ist
Ich persönlich finde deine Bedenken klug. Temporär kann es immer mal wieder zu Phasen mit mehr Symptomen kommen. Es sollte jedoch ein Aufwärtstrend erkennbar sein. Vielleicht brauchst du auch erstmal mehr stabilisierende Arbeit? Also Möglichkeiten dich stabiler zu halten und auch Möglichkeiten um dir zu helfen wenn Dinge passieren die dich im Moment noch destabilisieren. Diese stabilisierende Arbeit erweitert der praktisch auch deine Grenzen oder die Grenzen dessen was du bewältigen kannst. Dazu ist stabilisierende Arbeit ja da. Und dann hat man mehr Raum mehr Möglichkeiten, mehr Ressourcen, um an traumatischen unverarbeiteten Themen zu arbeiten.
Ich denke was aber wichtig ist,du musst mit deiner Therapeutin über deine Bedenken sprechen., du musst mit ihr auch darüber sprechen dass Du offensichtlich im Moment nicht das Zutrauen hast dass deine Verschlechterung nur temporär ist. Und deine Bedenken sind ja berechtigt denn so etwas gibt es geht einem ja nicht automatisch besser durch Therapie. Das gibt es ja dass aufgrund bestimmter Faktoren ist einem durch die Therapie schlechter geht als ohne Therapie. Aber wie du deine Therapeutin beschreibst scheint sie ja da nicht blind zu sein für solche Probleme sondern kann sich darauf einstellen und tatsächlich braucht sie dein Feedback um den richtigen Weg für dich zu finden bzw mit dir zu finden.
Ich denke was aber wichtig ist,du musst mit deiner Therapeutin über deine Bedenken sprechen., du musst mit ihr auch darüber sprechen dass Du offensichtlich im Moment nicht das Zutrauen hast dass deine Verschlechterung nur temporär ist. Und deine Bedenken sind ja berechtigt denn so etwas gibt es geht einem ja nicht automatisch besser durch Therapie. Das gibt es ja dass aufgrund bestimmter Faktoren ist einem durch die Therapie schlechter geht als ohne Therapie. Aber wie du deine Therapeutin beschreibst scheint sie ja da nicht blind zu sein für solche Probleme sondern kann sich darauf einstellen und tatsächlich braucht sie dein Feedback um den richtigen Weg für dich zu finden bzw mit dir zu finden.
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Liebe Le_na,
ich finde es auch wichtig, dass du deine Scheu da überwindest und mit deiner Therapeutin redest. Es könnte, sogar sein, dass schon die Tatsache, dass du es schaffst, wenigstens in der Therapie den Mut zu habe, für deine Bedürfnisse einzutreten, dir wieder ein etwas besseres Gefühl gibt. Ich finde zwar schon, dass der Zustand, den du als Ausgangssituation beschreibst, mit wiederkehrender Traurigkeit scheinbar "ohne Grund" dafür spricht, dass du da wahrscheinlich bisher sehr viel verdrängt hast, dass sich jetzt den Weg an die Oberfläche bahnt - was ja im Grunde genommen auch Ziel der Therapie ist - und für die Verschlechterung deines Befindens sorgt, aber ich schließe mich den vorangehenden Beiträgen an, dass deine Therapeutin durch stabilisierendes Arbeiten dafür sorgen muss, dass die Therapieinhalte dich nicht "überrollen", damit bis du wahrscheinlich alleine überfordert. Das kann sie aber natürlich nur dann tun, wenn sie weiß, wann du von was überrollt wirst und dafür braucht sie deine Unterstützung.
ich finde es auch wichtig, dass du deine Scheu da überwindest und mit deiner Therapeutin redest. Es könnte, sogar sein, dass schon die Tatsache, dass du es schaffst, wenigstens in der Therapie den Mut zu habe, für deine Bedürfnisse einzutreten, dir wieder ein etwas besseres Gefühl gibt. Ich finde zwar schon, dass der Zustand, den du als Ausgangssituation beschreibst, mit wiederkehrender Traurigkeit scheinbar "ohne Grund" dafür spricht, dass du da wahrscheinlich bisher sehr viel verdrängt hast, dass sich jetzt den Weg an die Oberfläche bahnt - was ja im Grunde genommen auch Ziel der Therapie ist - und für die Verschlechterung deines Befindens sorgt, aber ich schließe mich den vorangehenden Beiträgen an, dass deine Therapeutin durch stabilisierendes Arbeiten dafür sorgen muss, dass die Therapieinhalte dich nicht "überrollen", damit bis du wahrscheinlich alleine überfordert. Das kann sie aber natürlich nur dann tun, wenn sie weiß, wann du von was überrollt wirst und dafür braucht sie deine Unterstützung.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
Danke auch noch für die weiteren Antworten,
ich hab meinen Mut zusammen genommen und einiges von dem hier Geschriebenen auch in der Therapie angesprochen, bspw. die Sorge, dass ich aus der Therapie "geworfen" werden könnte, das "brav sein", dass ich das Gefühl habe an nichts mehr Freude zu haben und keinen Tag alleine verbringen kann/mag, usw. Auch, dass ich merke, dass meine Gefühle nach den Stunden noch viel intensiver sind, wenn ich es nicht schaffe sie in den Stunden anzusprechen. Dazu habe ich auch vorgeschlagen/darum gebeten, dass sie mich dabei etwas unterstützt, bspw. durch gezieltes Nachfragen, wie es mir mit etwas geht. Es hat definitiv gut getan, das alles anzusprechen (wenn es auch noch nicht so ganz alles war) und es war natürlich auch keine Rede von Therapieabbruch ihrerseits . Wir haben jetzt eine urlaubsbedingte Pause, danach geht es weiter. Ich glaube mir werden die Wochen jetzt gut tun, alles mal etwas "Sacken lassen" und Abstand von den belastenden Themen bekommen. Den traumatischen Erlebnissen möchte ich mich eigentlich erst wieder widmen, wenn ich das Gefühl habe, dass ich wieder insgesamt mehr Freude an meinem Leben habe und alles etwas stabiler ist.
ich hab meinen Mut zusammen genommen und einiges von dem hier Geschriebenen auch in der Therapie angesprochen, bspw. die Sorge, dass ich aus der Therapie "geworfen" werden könnte, das "brav sein", dass ich das Gefühl habe an nichts mehr Freude zu haben und keinen Tag alleine verbringen kann/mag, usw. Auch, dass ich merke, dass meine Gefühle nach den Stunden noch viel intensiver sind, wenn ich es nicht schaffe sie in den Stunden anzusprechen. Dazu habe ich auch vorgeschlagen/darum gebeten, dass sie mich dabei etwas unterstützt, bspw. durch gezieltes Nachfragen, wie es mir mit etwas geht. Es hat definitiv gut getan, das alles anzusprechen (wenn es auch noch nicht so ganz alles war) und es war natürlich auch keine Rede von Therapieabbruch ihrerseits . Wir haben jetzt eine urlaubsbedingte Pause, danach geht es weiter. Ich glaube mir werden die Wochen jetzt gut tun, alles mal etwas "Sacken lassen" und Abstand von den belastenden Themen bekommen. Den traumatischen Erlebnissen möchte ich mich eigentlich erst wieder widmen, wenn ich das Gefühl habe, dass ich wieder insgesamt mehr Freude an meinem Leben habe und alles etwas stabiler ist.
Ich möchte noch eine Frage an mein Thema anhängen, auch wen es thematisch nicht 100%ig passt.
Ich habe ja nun eine mehrwöchige Therapiepause wegen Urlaub. Und ich kenne es schon von vorherigen (kürzeren) Pausen, dass ich, sofern ich darauf eingestellt bin (es also nicht plötzlich durch Erkrankung ist), sofort nach der letzten Stunde beginne, alle Themen die da gerade aktuell sind, wegzuschieben. Ich möchte dann nicht mehr darüber nachdenken, mich nicht damit beschäftigen, usw. In den bisherigen kürzeren Pausen, hat das immer "so gut" funktioniert, dass ich dann in der ersten Stunde nach der Pause dasaß und gar nicht mehr wusste wo genau wir waren und wie ich weitermachen soll.
Ich habe also ein wenig den Eindruck, dass ich sofort beginne, alles wieder "einzugraben" was in der Therapie so hoch kommt, wenn ich "alleine" damit bin. Nur dieses Mal fällt es mir viel schwerer als die letzten Male. Ich habe den Eindruck, es lässt sich nicht alles was da so "aktuell ist" einfach wegschieben und "eingraben", vor allem nicht über mehrere Wochen. Wenn ich Stunden im wöchentlichen Rythmus habe, schaffe ich es, die Themen "aktuell" zu lassen, dann beschäftige ich mich damit und versuche erst gar nicht sie loszuwerden. Oftmals eben mit heftigen Gefühlen und Emotionen verbunden. Irgendwie gibt mir das einen Hinweis darauf, dass mein schlechtes Befinden schlicht und einfach mit den Themen zusammenhängt, die offenbar ja so belastend sind, dass ich sie ohne therapeutische Unterstützung gar nicht an mich ran lassen kann/bzw. sie loswerden muss.
Kennt das jemand von euch? Oder beschäftigt ihr euch in längeren Therapiepausen genauso wie während der Therapie mit euren Themen?
Danke und lg,
Le_na
Ich habe ja nun eine mehrwöchige Therapiepause wegen Urlaub. Und ich kenne es schon von vorherigen (kürzeren) Pausen, dass ich, sofern ich darauf eingestellt bin (es also nicht plötzlich durch Erkrankung ist), sofort nach der letzten Stunde beginne, alle Themen die da gerade aktuell sind, wegzuschieben. Ich möchte dann nicht mehr darüber nachdenken, mich nicht damit beschäftigen, usw. In den bisherigen kürzeren Pausen, hat das immer "so gut" funktioniert, dass ich dann in der ersten Stunde nach der Pause dasaß und gar nicht mehr wusste wo genau wir waren und wie ich weitermachen soll.
Ich habe also ein wenig den Eindruck, dass ich sofort beginne, alles wieder "einzugraben" was in der Therapie so hoch kommt, wenn ich "alleine" damit bin. Nur dieses Mal fällt es mir viel schwerer als die letzten Male. Ich habe den Eindruck, es lässt sich nicht alles was da so "aktuell ist" einfach wegschieben und "eingraben", vor allem nicht über mehrere Wochen. Wenn ich Stunden im wöchentlichen Rythmus habe, schaffe ich es, die Themen "aktuell" zu lassen, dann beschäftige ich mich damit und versuche erst gar nicht sie loszuwerden. Oftmals eben mit heftigen Gefühlen und Emotionen verbunden. Irgendwie gibt mir das einen Hinweis darauf, dass mein schlechtes Befinden schlicht und einfach mit den Themen zusammenhängt, die offenbar ja so belastend sind, dass ich sie ohne therapeutische Unterstützung gar nicht an mich ran lassen kann/bzw. sie loswerden muss.
Kennt das jemand von euch? Oder beschäftigt ihr euch in längeren Therapiepausen genauso wie während der Therapie mit euren Themen?
Danke und lg,
Le_na
Liebe Le-na,
jetzt will ich dir auch mal auf deinen Beitrag antworten.
Mir hilft da (in dieser Therapie und in der letzten) oft so eine Sch***-egal-Haltung einzunehmen. Wie du ja weiß, habe ich auch noch viele Hemmungen in der Therapie. Aber ich schaffe es immer öfter, die Gefühle auszudrücken, die ich gerade habe. Ich denke mir, bevor es mir nach der Therapie so schlecht geht, sage ich eben wie es ist. Und sowohl die erste als auch die jetzige Therapeutin haben immer ganz selbstverständlich und verständlich reagiert. Die sind ja Profis
Das mit dem Widerstand gegen die schlimmen Themen kann ich schon verstehen. Bei mir gibt es auch das Thema „Mutter“, über das wir am Anfang gesprochen haben. Da ging es mir aber auch so schlecht, dass sie das gemerkt hat. Sie meinte dann, sie möchte gerne im Hier und Jetzt anfangen, mich stabilisieren und erstmal an meinen „Schemata“ arbeiten und das Thema mit meiner Mutter erstmal „hinten anstellen“. Vielleicht macht das in deinem Fall auch Sinn. Die Themen „scheibchenweise“ bearbeiten und nicht mit dem härtesten Thema anfangen.
Das „Mittragen“ spüre ich bei meiner Therapeutin schon deutlich. Und es hilft wirklich. Sie gibt mir einfach das Gefühl, dass es richtig ist, was ich fühle. Sie wirkt manchmal (am Anfang für mich übertrieben) schockiert oder wütend auf Geschichten, die ich ihr erzähle. Aber so gibt sie mir das Gefühl „auf meiner Seite“ zu sein und Recht zu haben, mit dem was ich fühle. Sie sagt dann Dinge wie „ja, das geht ja gar nicht“ oder „oh nein, das ist ja wirklich schlimm/traurig/ärgerlich“. Das verstehe ich unter „mittragen“.
Was hat die Therapeutin denn gesagt, als du mit ihr darüber gesprochen hast?
Zu deinem Urlaubsthema: Meine Therapeutin ist jetzt erst bald für 3 Wochen im Urlaub. Eine Woche davon bin ich selbst weg. Aus meiner letzten Therapie kenne ich das allerdings auch. Meine damalige Therapeutin hat mir empfohlen, die Zeit zu nutzen, um es mir bewusst gut gehen zu lassen. Über die Dinge nachdenken, sie dann aber auch wieder verabschieden und bewusst etwas tun, das mir gut tut. Yoga, Meditieren, Sport machen, gesund essen. Sich selbst verwöhnen und auch „Urlaub“ nehmen. Ich weiß nicht, ob dir das helfen würde oder ob du die Gedanken und Gefühle loslassen könntest. Ansonsten habe ich mich durchaus in dieser Zeit mit den Themen beschäftigt und alles aufgeschrieben, was mir wichtig war.
Liebe Grüße,
Saly
jetzt will ich dir auch mal auf deinen Beitrag antworten.
Mir hilft da (in dieser Therapie und in der letzten) oft so eine Sch***-egal-Haltung einzunehmen. Wie du ja weiß, habe ich auch noch viele Hemmungen in der Therapie. Aber ich schaffe es immer öfter, die Gefühle auszudrücken, die ich gerade habe. Ich denke mir, bevor es mir nach der Therapie so schlecht geht, sage ich eben wie es ist. Und sowohl die erste als auch die jetzige Therapeutin haben immer ganz selbstverständlich und verständlich reagiert. Die sind ja Profis
Das mit dem Widerstand gegen die schlimmen Themen kann ich schon verstehen. Bei mir gibt es auch das Thema „Mutter“, über das wir am Anfang gesprochen haben. Da ging es mir aber auch so schlecht, dass sie das gemerkt hat. Sie meinte dann, sie möchte gerne im Hier und Jetzt anfangen, mich stabilisieren und erstmal an meinen „Schemata“ arbeiten und das Thema mit meiner Mutter erstmal „hinten anstellen“. Vielleicht macht das in deinem Fall auch Sinn. Die Themen „scheibchenweise“ bearbeiten und nicht mit dem härtesten Thema anfangen.
Das „Mittragen“ spüre ich bei meiner Therapeutin schon deutlich. Und es hilft wirklich. Sie gibt mir einfach das Gefühl, dass es richtig ist, was ich fühle. Sie wirkt manchmal (am Anfang für mich übertrieben) schockiert oder wütend auf Geschichten, die ich ihr erzähle. Aber so gibt sie mir das Gefühl „auf meiner Seite“ zu sein und Recht zu haben, mit dem was ich fühle. Sie sagt dann Dinge wie „ja, das geht ja gar nicht“ oder „oh nein, das ist ja wirklich schlimm/traurig/ärgerlich“. Das verstehe ich unter „mittragen“.
Was hat die Therapeutin denn gesagt, als du mit ihr darüber gesprochen hast?
Zu deinem Urlaubsthema: Meine Therapeutin ist jetzt erst bald für 3 Wochen im Urlaub. Eine Woche davon bin ich selbst weg. Aus meiner letzten Therapie kenne ich das allerdings auch. Meine damalige Therapeutin hat mir empfohlen, die Zeit zu nutzen, um es mir bewusst gut gehen zu lassen. Über die Dinge nachdenken, sie dann aber auch wieder verabschieden und bewusst etwas tun, das mir gut tut. Yoga, Meditieren, Sport machen, gesund essen. Sich selbst verwöhnen und auch „Urlaub“ nehmen. Ich weiß nicht, ob dir das helfen würde oder ob du die Gedanken und Gefühle loslassen könntest. Ansonsten habe ich mich durchaus in dieser Zeit mit den Themen beschäftigt und alles aufgeschrieben, was mir wichtig war.
Liebe Grüße,
Saly
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Ich bin überzeugt davon, dass man durch eine erfolgreiche Therapie in die Lage kommt, dass man mehr spürt. Gutes wie schlechtes.
Das Gute realisieren wir eher nicht, das schlechte schon.
Wir verändern uns. Das macht sich auch bemerkbar.
Das Gute realisieren wir eher nicht, das schlechte schon.
Wir verändern uns. Das macht sich auch bemerkbar.
Damit könntest du recht haben. Und da das Gute im Moment nicht so richtig bei mir entstehen will, kriegt das "Schlechte" noch mehr Gewicht.Schnuckmuck hat geschrieben: ↑Sa., 21.07.2018, 16:38 Ich bin überzeugt davon, dass man durch eine erfolgreiche Therapie in die Lage kommt, dass man mehr spürt. Gutes wie schlechtes.
Ja ich glaube so eine Haltung würde mir gut tun. Insgesamt ein wenig Kontrolle abgeben und es laufen lassen. Aber das ist noch schwierig. Ich überlege immer wie das in der alten Therapie war, aber ich kann mich nicht so recht erinnern. Ich war da ja noch sehr jung, viel weniger reflektiert, hatte nicht den Anspruch "erwachsen" mit Dingen umzugehen, weil ich es ja auch noch nicht war. Das hat die Sache einfacher gemacht. Vieles habe ich wohl auch einfach in der Beziehung zur Theapeutin ausagiert, anstatt auf einer bewussten Ebene darüber zu sprechen.
Ich würde sagen, das machen wir eigentlich schon so. Prinzipiell bestimme ich die Themen am Anfang jeder Stunde. Oft gehe ich nach sehr belastenden Stunden bewusst mal über zu einem anderen Themenbereich, wir landen aber immer wieder beim Familien-Thema. Es ist halt auch ein sehr zentrales, der "wunde" Punkt sozusagen. Und oft reicht ein bisschen tiefer einsteigen ins Thema, dass ich danach völlig am Boden bin.
Über das "Mittragen" haben wir nicht gesprochen. Mich beschäftigt es jetzt aber. Gespürt habe ich es ganz deutlich, als ich in einer plötzlichen Krise war und sie die aufgefangen hat. Da hat sie auch oft betont "Ich bin jetzt ihre Therapeutin und kann dies und jenes machen..." Und sie hat auf alle meine Kontaktaufnahmen in dieser Zeit so toll reagiert.
Warum ich mich momentan trotzdem so alleine mit allem fühle, kann ich auch nicht richtig verstehen. Sie ist ja da, sie gibt mir auch ganz viel, ich kann mich melden wenn es mir schlecht geht, sie reagiert eigentlich immer verständnisvoll und aufmerksam. Und trotz alldem fühle ich mich als müsste ich völlig alleine mit alldem zurecht kommen. Ich frage mich, ob es wirklich mit meinem "kontrolliert-sein" und wenig Emotionen zeigen zusammenhängt oder ob das was mit der Thematik an sich zu tun hat. Denn besonders stark ist es eben, wenn es um die Familie geht. Um die Familie die ich mir so wünsche und nicht haben werde, und mit allem was damit zusammenhängt. Ich muss das in den nächsten Stunden unbedingt Einbringen.
Das klingt gut! Ich merke bei mir, dass ich eher im Ablenkungs-Modus bin und Gefühle die ich wahrnehme eher wegschiebe, anstatt reinzugehen, wie ich das während laufender Therapie machen würde. Eben aus Angst im nächsten Loch zu landen und dann keine Ansprechperson dafür zu haben.
Also werde ich es wohl eher so halten, dass ich versuche mir selbst "Urlaub" zu gönnen, mir viel gutes zu tun und die Themen die aufkommen nur zu notieren ohne tiefer einzusteigen. Das kann ich prinzipiell auch in ganz schlechten Phasen noch sehr gut und ist sicher ein Faktor, der mich immer wieder mitstabilisiert.
Lg Le_na
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Zum Thema Pause. Ich stecke grad bei ungefähr Halbzeit meiner 4 Wochenpause, die durch den Urlaub der Therapeutin bedingt ist. Zusätzlich dazu waren auch genau mit der letzten Std vor der Pause meine 24 Std. Kurzzeit verbraucht und jetzt sitze ich hier und hoffe und bange, dass der Antrag für die 300Std analytisch durchgehen. Meine Therapeutin ist da guter Dinge. Also,abwarten und Tee trinken.
Aber auch mir wurde mitgegeben, ich solle versuchen das auch als Auszeit zu sehen und einfach Pause von Therapie machen können. Wir waren vorher an sehr großen, schweren Themen dran, die mir echt zu schaffen gemacht haben und auch noch machen werden.
Was mir ja auch so immer zwischen den Stunden hilft, ich schreibe alles was mir in den Sinn kommt in Bezug auf mich und meine Therapie auf. Ganz arg detailiert, sodass ich es mir zurückholen kann, wenn ich mag. Aber hauptsächlich hab ich es dann schonmal nicht meh im Kopf und kann es so eben ablegen, ohne es zu vergessen. Habe mir dafür extra ein schönes Notizbuch geholt und es liebevoll mit den Buchstaben "Gedankenüberdosis" beschriftet. Manche Sachen die ich reinschreibe, brauche ich irgendwann gar nicht mehr mit in die Therapie nehmen, weil es sich von selbst erledigt hat. Manche anderen kommen irgendwann mit in meine Stunden. Ich hab so immer alles griffbereit, aber doch eben nicht akut im Kopf in der Schublade "bloß nicht vergessen" - was dazu führen würde, dass ich ständig dran denken müsste und dann würde es mir unter Umständen nicht gut gehen die ganze Zeit.
Ich nutze Pausen in der Therapie aber auch gerne dazu, mir bewusst zu machen, dass ich im Zweifelsfall auch alleine überleben würde. Mir also vor Augen führe, dass keine Abhängigkeit besteht, dass ich lebensfähig bin und nicht immer alles schlecht ist um mich herum. Manchmal nehme ich mir aber auch bewusst Zeit für meine Themen, picke mir was raus und bearbeite es auf meine Art und Weise, meist irgendwie kreativ. Heute bspw. habe ich mich endlich drangemacht, mir mein Wunschkuschelmonster zu nähen. Da kam wohl mein kleinerer Anteil durch, der jetzt stolz und glücklich über sein kleines Monster ist und Sicherheit gibt. Ich nehme mir aber auch bewusst Zeit um all die positiven Dinge in meine Gedanken zu rufen. Dazu habe ich letztes Jahr angefangen, mir ein Fotoalbum pro Jahr zu gestalten, in dass all meine guten Erinnerungen reinkommen. Fotos, Eintrittskarten, Sprüche.... alles was meinem Herzen und mir gut tut und mir zeigt, ich lebe, ich bin da.
Aber auch mir wurde mitgegeben, ich solle versuchen das auch als Auszeit zu sehen und einfach Pause von Therapie machen können. Wir waren vorher an sehr großen, schweren Themen dran, die mir echt zu schaffen gemacht haben und auch noch machen werden.
Was mir ja auch so immer zwischen den Stunden hilft, ich schreibe alles was mir in den Sinn kommt in Bezug auf mich und meine Therapie auf. Ganz arg detailiert, sodass ich es mir zurückholen kann, wenn ich mag. Aber hauptsächlich hab ich es dann schonmal nicht meh im Kopf und kann es so eben ablegen, ohne es zu vergessen. Habe mir dafür extra ein schönes Notizbuch geholt und es liebevoll mit den Buchstaben "Gedankenüberdosis" beschriftet. Manche Sachen die ich reinschreibe, brauche ich irgendwann gar nicht mehr mit in die Therapie nehmen, weil es sich von selbst erledigt hat. Manche anderen kommen irgendwann mit in meine Stunden. Ich hab so immer alles griffbereit, aber doch eben nicht akut im Kopf in der Schublade "bloß nicht vergessen" - was dazu führen würde, dass ich ständig dran denken müsste und dann würde es mir unter Umständen nicht gut gehen die ganze Zeit.
Ich nutze Pausen in der Therapie aber auch gerne dazu, mir bewusst zu machen, dass ich im Zweifelsfall auch alleine überleben würde. Mir also vor Augen führe, dass keine Abhängigkeit besteht, dass ich lebensfähig bin und nicht immer alles schlecht ist um mich herum. Manchmal nehme ich mir aber auch bewusst Zeit für meine Themen, picke mir was raus und bearbeite es auf meine Art und Weise, meist irgendwie kreativ. Heute bspw. habe ich mich endlich drangemacht, mir mein Wunschkuschelmonster zu nähen. Da kam wohl mein kleinerer Anteil durch, der jetzt stolz und glücklich über sein kleines Monster ist und Sicherheit gibt. Ich nehme mir aber auch bewusst Zeit um all die positiven Dinge in meine Gedanken zu rufen. Dazu habe ich letztes Jahr angefangen, mir ein Fotoalbum pro Jahr zu gestalten, in dass all meine guten Erinnerungen reinkommen. Fotos, Eintrittskarten, Sprüche.... alles was meinem Herzen und mir gut tut und mir zeigt, ich lebe, ich bin da.
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