Hallo,
ich hatte als M2F (Mann->Frau-"Transsexuelle", TS = "Transsexualität") einige probatorische Sitzungen bei einer Psychologin.
Was mir auffiel, war, daß sie mich kein einziges Mal als Frau ansprach.
Bei Begrüßung/Verabschiedung gibt es stets ein neutrales "Guten Tag"/"Auf Wiedersehen",
am Telephon hat sie mich kürzlich sogar als "Herr" angeredet.
Dabei komme ich mit ihrer Art während der Sitzungen sehr gut klar.
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, weshalb sie diese Anrede verwendet:
1. aus Unwissenheit
2. aus Versehen, Streß, Gedankenlosigkeit
3. mit Absicht
1. nehme ich nicht an, weil sie viele TS in Behandlung hat und hatte.
2. kann ich mir vorstellen; auch Psychologen schweben nicht über dem Erdboden und sind perfekt.
Das werde ich in einer der nächsten Sitzungen abklären.
3. kann ich mir bei ihr gut vorstellen. Wir hatten das Thema "Testen" schonmal in einer Sitzung. Vielleicht ist es ja ihr Steckenpferd.
Deshalb meine Frage zu 3. Wäre ein solches Vorgehen üblich? Stellt man dem Klienten als Therapeut auch mal Fangfragen? Tests?
Ich fände es ein bißchen bizarr.
LG
Arjana
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)
Anrede bei Transsexualitäts-Begleittherapie
Anrede bei Transsexualitäts-Begleittherapie
Zuletzt geändert von Arjanna am Do., 31.05.2018, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo Arjana und Willkommen!
Könntest du deine Abkürzungen ausschreiben? Ich habe keine Ahnung was du meinst.
Was du zur Anrede schreibst: Hm, ich kenne beides. Mir ist das auch egal. Oder aber ich beachte das nicht, weil ich viel zu sehr mit mir beschäftigt bin.
Viele Grüße!
candle
Könntest du deine Abkürzungen ausschreiben? Ich habe keine Ahnung was du meinst.
Was du zur Anrede schreibst: Hm, ich kenne beides. Mir ist das auch egal. Oder aber ich beachte das nicht, weil ich viel zu sehr mit mir beschäftigt bin.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hi,
es ging mir eigentlich nicht darum, daß es egal ist oder ob man damit leben kann (ich sag mal so: ich hänge mich deswegen nicht auf), sondern mich interessiert, ob es ein übliches/mögliches Vorgehen bei der Psychoanalyse ist, dem Klienten Fangfragen zu stellen. Ihn Tests auszusetzen, um daraus Schlüsse zu ziehen.
Naja, gut dass du dein Post geändert hast und ich nachgefragt, denn auf Transgender wäre ich nie gekommen. Dachte irgendwie, ob das wohl Therapiestunde hieße?!
Du, sprich es an. Ich habe da keine Erklärung. Dass sie dich am Telefon anders angesprochen hat, kann wohl passieren, wenn man den Mensch dahinter gerade nicht im "Kopf" hat.
LG candle
Du, sprich es an. Ich habe da keine Erklärung. Dass sie dich am Telefon anders angesprochen hat, kann wohl passieren, wenn man den Mensch dahinter gerade nicht im "Kopf" hat.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Es gibt schon Therapeuten, die auch mal absichtlich provozieren um beim Patienten einen gewissen Denkprozess anzustossen. Aber es ist eigentlich nicht die Regel, dass sowas pausenlos passiert.
Ich glaube eher, dass die Therapeutin sich vielleicht nicht sicher war, wie Du es den möchtest, dass man Dich anspricht. Und vielleicht darauf gewartet hat, dass Du ihr das sagst. Du schreibst, Du hattest erst ein paar probatorische Sitzungen. Ich würde das evtl nächstes Mal gleich zu Beginn aufgreifen und klarstellen, wie Du es haben möchtest. Ich könnte mir vorstellen, dass sie das gut findet, wenn auch sie weiss, wies für Dich laufen soll.
Ich glaube nicht, dass es ein Test war. Dass sie Dich ganz neutral ansprach deutet eher darauf hin, dass sie versuchte keinen Fehler zu machen um Dich evtl zu verletzen.
Dass sie Dich am Telefon als Herr ansprach würde ich ihr jetzt mal nachsehen, wenn Du erst ein paar Mal dort warst kann sie Deine Geschichte noch nicht ganz kennen und das gleich aufm Schirm haben.
Ich glaube eher, dass die Therapeutin sich vielleicht nicht sicher war, wie Du es den möchtest, dass man Dich anspricht. Und vielleicht darauf gewartet hat, dass Du ihr das sagst. Du schreibst, Du hattest erst ein paar probatorische Sitzungen. Ich würde das evtl nächstes Mal gleich zu Beginn aufgreifen und klarstellen, wie Du es haben möchtest. Ich könnte mir vorstellen, dass sie das gut findet, wenn auch sie weiss, wies für Dich laufen soll.
Ich glaube nicht, dass es ein Test war. Dass sie Dich ganz neutral ansprach deutet eher darauf hin, dass sie versuchte keinen Fehler zu machen um Dich evtl zu verletzen.
Dass sie Dich am Telefon als Herr ansprach würde ich ihr jetzt mal nachsehen, wenn Du erst ein paar Mal dort warst kann sie Deine Geschichte noch nicht ganz kennen und das gleich aufm Schirm haben.
LG, CrazyChild
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Es kommt auch ein bisschen drauf an wie dein Passing ist. Dementsprechend leichter oder schwerer fällt es den Leuten allgemein. Als ich wegen TS in Behandlung bei einer sehr erfahrenen Therapeutin war, hat diese mich mit dem weiblichen Pronomen und so angesprochen und über mich gesprochen.
Ich hab die Anpassung aber dann nicht gemacht, weil ich ne andere Störung habe. Bin auch zufrieden damit jetzt als Mann durch die Gegend zu rennen.
Ich hab die Anpassung aber dann nicht gemacht, weil ich ne andere Störung habe. Bin auch zufrieden damit jetzt als Mann durch die Gegend zu rennen.
Ich denke auch, dass es am besten ist, wenn du es bei der nächsten Sitzung direkt ansprichst.
Klingt danach, dass sie die neutrale Anrede bewusst macht. Gerade wenn ihr euch erst so kurz kennt, kann es ja gut sein, dass sie dich damit nicht beeinflussen möchte.
Die Therapeutin, bei der ich derzeit bin, hat mich von Anfang an mit "Herr ..." angesprochen, aber ich habe schon damals beim Ersttelefonat, als ich mein Anliegen erklärt habe, erwähnt, dass es sich um den Fall FzM handelt.
Davor war ich bei jemanden, der sich nicht damit auskannte und bei dem ich das anfangs nicht so klar ausgesprochen hatte, dementsprechend sprach er mich mit "Frau ..." an.
Klingt danach, dass sie die neutrale Anrede bewusst macht. Gerade wenn ihr euch erst so kurz kennt, kann es ja gut sein, dass sie dich damit nicht beeinflussen möchte.
Die Therapeutin, bei der ich derzeit bin, hat mich von Anfang an mit "Herr ..." angesprochen, aber ich habe schon damals beim Ersttelefonat, als ich mein Anliegen erklärt habe, erwähnt, dass es sich um den Fall FzM handelt.
Davor war ich bei jemanden, der sich nicht damit auskannte und bei dem ich das anfangs nicht so klar ausgesprochen hatte, dementsprechend sprach er mich mit "Frau ..." an.
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- Forums-Gruftie
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Vielleicht war es aber tatsächlich auch nur ein Versehen.
Ich therapiere momentan auch eine Mann zu Frau Trans* und manchmal rutscht es einem einfach heraus, ich bemerke dass dann vor allem in der Supervision, wenn ich von ihm anstatt von ihr spreche.
Klarheit wirst du jedoch nur erhalten, wenn du tatsächlich danach fragst. Du kannst ja auch durchaus ansprechen was das in dir auslöst und ihr sagen wie du gerne angesprochen werden möchtest.
Ich therapiere momentan auch eine Mann zu Frau Trans* und manchmal rutscht es einem einfach heraus, ich bemerke dass dann vor allem in der Supervision, wenn ich von ihm anstatt von ihr spreche.
Klarheit wirst du jedoch nur erhalten, wenn du tatsächlich danach fragst. Du kannst ja auch durchaus ansprechen was das in dir auslöst und ihr sagen wie du gerne angesprochen werden möchtest.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Wenn man als Psychotherapeut explizit Transmenschen behandelt, dann darf einem so was eigentlich nicht passieren. Das ist so, als wenn man zum Schneider geht und der nicht weiß, wie eine Nähmaschine funktioniert. Nicht-Schneider müssen das nicht wissen, Schneider aber eben schon. Um Allerweltserfahrungen zu machen, musst du ja keine Therapie machen. Etwas anderes wäre es, wenn du nicht im Rahmen deiner Transsexualität therapiert würdest, sondern wegen der berühmten Spinnenphobie. Will sagen: Man kann bei vielen Menschen sicher keine Sensibilität dafür erwarten, aber bei manchen MUSS man sie erwarten können.
Natürlich läuft es auf das Ansprechen hinaus, aber die Frage ist - und klar, die musst du dir selbst beantworten -, ob dir das ausreicht, dass sie dann ggf. sagt, es sei ihr rausgerutscht. Dass sie das mit Absicht macht, würde ich - zu ihren Gunsten - ausschließen, denn das wäre wirklich unter aller S..
Natürlich läuft es auf das Ansprechen hinaus, aber die Frage ist - und klar, die musst du dir selbst beantworten -, ob dir das ausreicht, dass sie dann ggf. sagt, es sei ihr rausgerutscht. Dass sie das mit Absicht macht, würde ich - zu ihren Gunsten - ausschließen, denn das wäre wirklich unter aller S..
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