Hallo,
ich befinde mich schon seit längerem wegen einer komplexen PTBS in Psychotherapie. MeinenTherapeuten finde ich grundsätzlich super. In letzter Zeit ist es aber leider so, dass wir Dinge vereinbaren, wovon er in der nächsten Sitzung nichts mehr weiß. So wollte er einen befreundeten Arzt über meine Vorgeschichte informieren (und den dadurch für mich bei einer körperl. Untersuchung entstehenden Probleme wie z. B. anfassen lassen) und einen Termin für mich vereinbaren. Als ich das in der nächsten Stunde ansprach, wusste er nichts mehr davon. Ein anderes Mal habe ich ihn vor kurzem nach einen Zusatztermin gefragt, weil es mir momentan so schlecht geht. Er wollte sich melden, hat er aber nicht. Dann war ich in der Klinik, und er wollte sich telefonisch mit meiner dortigen Therapeutin austauschen und sich auf den neuesten Stand bringen lassen -das Gespräch fand auch nicht statt. Irgendwie fühle ich mich momentan von ihm nicht wahrgenommen (und habe das Gefühl, dass es auch ihm egal ist, wie es mir geht) , und ich würde es gerne in der Therapie ansprechen. Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob ich einfach nur zu empfindlich bin bzw. zu hohe Erwartungen in meinen Therapeuten setze - schließlich hat er noch viele andere Patienten, die ja alle etwas von ihm wollen. Was denkt ihr über die Situation? Vielen Dank füt eure Meinungen!
Erwarte ich zuviel von meinem Therapeuten?
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Hallo Jannerl,
Willkommen im Form.
Wenn Dir Dein Therapeut zugesagt hat, dass er das tun wird, dann erwartest Du nicht zuviel. Dein Wünsche, wie dass sich Dein Therapeut mit der Klinik-Therapeutin austauscht ist genauso verständlich wie der Wunsch nach einem Zusatztermin wenn es dir schlecht geht. Dein Therapeut scheint selber auch nicht davon auszugehen, dass Du zuviel erwartest, denn sonst würde er nicht zusagen, dass er Deinen Wünschen nachkommt. Würdest du zuviel erwarten, dann würde er Stopp sagen und Dir seine Grenzen aufzuzeigen.
Ich denke, Du soltest ihn fragen, warum er seinen Zusagen nicht nachgekommen ist. Sollte er dir trotz Zusagen sagen, dass Du zuviel erwartest, dann könntest Du ihn fragen, warum er dann denn nicht Nein gesagt hat.
Viel Erfolg!
Willkommen im Form.
Wenn Dir Dein Therapeut zugesagt hat, dass er das tun wird, dann erwartest Du nicht zuviel. Dein Wünsche, wie dass sich Dein Therapeut mit der Klinik-Therapeutin austauscht ist genauso verständlich wie der Wunsch nach einem Zusatztermin wenn es dir schlecht geht. Dein Therapeut scheint selber auch nicht davon auszugehen, dass Du zuviel erwartest, denn sonst würde er nicht zusagen, dass er Deinen Wünschen nachkommt. Würdest du zuviel erwarten, dann würde er Stopp sagen und Dir seine Grenzen aufzuzeigen.
Ich denke, Du soltest ihn fragen, warum er seinen Zusagen nicht nachgekommen ist. Sollte er dir trotz Zusagen sagen, dass Du zuviel erwartest, dann könntest Du ihn fragen, warum er dann denn nicht Nein gesagt hat.
Viel Erfolg!
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Meiner Therapeutin passiert das auch, dass sie vergisst mir Bescheid zusagen, obwohl sie es mir versprochen hat usw.
Mich stresst das extrem.
Ich sage ihr das eigentlich jedes Mal, wenn mich irgendwas stört. Sonst steht das ja immer irgendwie im Raum (weil ich es nie wieder aus meinem Kopf bekomme und gar nicht mehr normal die Therapie fortsetzen könnte)... und außerdem kann man ja von der anderen Person nicht erwarten, dass sie hellsieht... und ich persönlich finde, dass man schon ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit erwarten kann.
Klar Therapeuten haben viele Patienten und das sie mal was vergessen, ist auch völlig ok. Aber wenn das häufiger passiert, denke ich mir halt, dann sollen sie sich mehr Notizen machen - das ist ihr Job, dafür kriegen sie Geld... man könnte ja zum Beispiel auch im Kalender oder so vermerken, wenn man eine Patientin anrufen wollte etc. pp.... oder sich Notizen machen, woran man in der nächsten Stunden anknüpfen wollte... obwohl ich finde, dass für die Stundengestaltung Patient UND Therapeut verantwortlich sind. Also wenn du weißt, dass er so verpeilt ist, darfst du ihn ruhig auch ab und zu noch mal an etwas erinnern, wenn dir das wichtig ist.
Ansonsten kann ich total verstehen, dass du dich nicht wahrgenommen fühlst.... Ich finde nicht, dass deine Erwartungen zu hoch sind...
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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Für mich liest es sich jetzt sogar so, dass diese unerfüllten Dinge, ihren Ursprung in deinem Therapeuten haben. Sprich, du eigentlich ja nur die Erwartung hast, dass er sich an die Vereinbarungen, die er in den Raum gestellt hat, hält. Demnach sind deine Erwartungen ganz und gar nicht zu hoch, denn er hat sie initiert meiner Meinung nach (und aus dem was du schreibst). Daher würde ich es ansprechen und ihm sagen, was das mit dir macht.
Kämpferin
Glückskind
Wunderfinder
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Vielen Dank für eure Antworten! Ich denke, ich werde es das nächste Mal ansprechen. Es fällt mir zwar sehr schwer, mich das zu trauen, aber sonst habe ich das immer ungeklärt im Hinterkopf, und ich kann mich nicht auf die Therapie konzentrieren. Außerdem habe ich dadurch immer das Gefühl, ich wäre ihm (was die therapeutische Beziehung betrifft) nicht wichtig und ich stehe schlussendlich doch ganz alleine da.
LG
Jannerl
LG
Jannerl
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