Therapeutin ist auch Mutter

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Therapeutin ist auch Mutter

Beitrag Do., 19.10.2017, 13:42

Das klingt jetzt vielleicht komisch, dennoch beschäftigt es mich sehr.
Vor ein paar Tagen habe ich vor der Praxis das Kind meiner T. gesehen. Das ist mir irgendwie total unangenehm. Ich wusste zwar das meine T. Ein Kind hat, aber es jetzt zu sehen... .
Es fühlt sich an, als würde ich in der Stunde, dem Kind die Zeit mit ihrer Mutter "rauben". (Die Sitzungen finden Abends statt, die einzige gemeinsame Therapietermin Möglichkeit.)
Auch wenn es vielleicht unsinnig klingt, plagt mich das schlechte Gewissen. So sehr, daß es mich in meinen Träumen verfolgt. Auch finde ich den Gedanken unangenehm, das Kind nochmal zu sehen. Meine T., nicht nur als T. sondern auch als Mutter wahrzunehmen, ist mir irgendwie "zu viel".
Ich habe gerade keine Ahnung wie ich damit "gefühlsmäßig" umgehen kann.
Habe schon überlegt es bei meiner T. anzusprechen (sie weiß noch nichst davon). Allerdings habe ich Angst, ihr da zu nahe zu treten.
Klingt wohl wirklich alles seht komisch oder? Ach man.... .
Hat einer von euch schon ähnliche Erfahrungen oder einen guten Rat? Würde mich freuen... .
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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isabe
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Beitrag Do., 19.10.2017, 14:21

Du bist damit nicht alleine, und es muss nicht einfach, aber auch nicht schwer sein, damit umzugehen (für beide): Ansprechen solltest du es auf jeden Fall, weil es ja die Beziehung betrifft.

Mir ist etwas passiert, was so ähnlich war und was mich vollkommen verstört hat, weil das was war, was ich nicht sehen WOLLTE. Ich fühlte mich reingezogen in etwas, was mich nichts angeht, und ich war auch ein bisschen wütend, dass er nicht aufgepasst hat, das zu trennen. Das hat die ganze Beziehung durcheiannder gebracht, was aber auch daran gelegen haben wird, dass die Situation (zunächst?) nicht so eindeutig war und sie also auch nicht aufgelöst wurde. Am Ende blieb es meine Aufgabe, mir zu überlegen, was ich damit mache.

Das wird bei dir sicher einfacher sein, weil deine Th. ja kein Geheimnis daraus machen wird. Das Gefühl, zu stören, hab ich auch ganz massiv gehabt, und ich ahnte auch, dass das auch ein verborgener Wunsch von mir war, genau das zu tun: die beiden zu stören.

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candle.
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Beitrag Do., 19.10.2017, 14:29

Hallo Gedankentanz!

Vorab: Nimmst du Medikamente? Ich finde, dass du ziemlich viel grübelst!
Gedankentanz hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 13:42 Vor ein paar Tagen habe ich vor der Praxis das Kind meiner T. gesehen. Das ist mir irgendwie total unangenehm. Ich wusste zwar das meine T. Ein Kind hat, aber es jetzt zu sehen... .
Woher weißt du denn, dass es ihr Kind ist?
Es fühlt sich an, als würde ich in der Stunde, dem Kind die Zeit mit ihrer Mutter "rauben". (Die Sitzungen finden Abends statt, die einzige gemeinsame Therapietermin Möglichkeit.)
Oder du ersetzt das durch den Gedanken, dass du dafür sorgst, dass das Kind gut aufwächst mit dem Geld was sie an dir verdient? Nur mal so eine Idee.
Auch wenn es vielleicht unsinnig klingt, plagt mich das schlechte Gewissen. So sehr, daß es mich in meinen Träumen verfolgt. Auch finde ich den Gedanken unangenehm, das Kind nochmal zu sehen. Meine T., nicht nur als T. sondern auch als Mutter wahrzunehmen, ist mir irgendwie "zu viel".
Wenn du diesen Gefühlen mal nachgehst- kannst du das (???), was kommt dann für dich dabei raus? Neid, Eifersucht, vernachlässigt fühlen etc....?

Sicher ist die erste Wahl die Therapeutin darauf anzusprechen, aber vielleicht kannst du dir selber dazu auch Gedanken machen, so dass sich in dir was löst?! Letztlich ist Therapie ja auch Hilfe zur Selbsthilfe.

Bei mir hat das nie etwas ausgelöst, wenn ich die Kinder der Therapeuten mehr oder minder kennengelernt hatte. Das nur mal so, weil ich diese Situation zumindest erfahren habe.

Viele Grüße!
candle
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Beitrag Do., 19.10.2017, 14:57

isabe hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 14:21
Ansprechen solltest du es auf jeden Fall, weil es ja die Beziehung betrifft.
Wäre das Nicht anmassend/Privat? Zumal ich ja eine Analyse mache und Privates da sehr strikt getrennt wird.

isabe hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 14:21
Mir ist etwas passiert, was so ähnlich war und was mich vollkommen verstört hat, weil das was war, was ich nicht sehen WOLLTE.

Das wird bei dir sicher einfacher sein, weil deine Th. ja kein Geheimnis daraus machen wird. Das Gefühl, zu stören, hab ich auch ganz massiv gehabt, und ich ahnte auch, dass das auch ein verborgener Wunsch von mir war, genau das zu tun: die beiden zu stören.
Hattest du es nicht angesprochen?
Zuletzt geändert von Gedankentanz am Do., 19.10.2017, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Beitrag Do., 19.10.2017, 15:08

candle. hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 14:29 Vorab: Nimmst du Medikamente? Ich finde, dass du ziemlich viel grübelst!
Nein, ich nehme keine Medikamente.
Warum fragst du? Sind Grübelein eine Form von Nebenwirkungen?

candle. hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 14:29 Woher weißt du denn, dass es ihr Kind ist?
War relativ offensichtlich, aber zu 100% weiß ich es nicht.
candle. hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 14:29 Oder du ersetzt das durch den Gedanken, dass du dafür sorgst, dass das Kind gut aufwächst mit dem Geld was sie an dir verdient? Nur mal so eine Idee.
Wäre eine gute Option 🖒
candle. hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 14:29 Wenn du diesen Gefühlen mal nachgehst- kannst du das (???), was kommt dann für dich dabei raus? Neid, Eifersucht, vernachlässigt fühlen etc....?

Sicher ist die erste Wahl die Therapeutin darauf anzusprechen, aber vielleicht kannst du dir selber dazu auch Gedanken machen, so dass sich in dir was löst?! Letztlich ist Therapie ja auch Hilfe zur Selbsthilfe.
Hm, nein, kein Neid. Eher fühle ich mich da, peinlich. Das ich zu ihrer Mutter gehe, um mir helfen zu lassen. (Da ich eh glaube das alles nur halb so wild ist).

Ich mache mir da Gedanken, versuche zu erörtern was es genau ist... .
Irgendwie ist mir als könnte ich Schuld daran sein das meine T. Ihr Kind in der Zeit "vernachlässigt" wegen mit (überspitzt ausgedrückt).
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


isabe
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Beitrag Do., 19.10.2017, 15:28

Doch, klar hab ich es angesprochen. Aber er hat mir nicht sein Privatleben offenbart.

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Beitrag Do., 19.10.2017, 15:42

Hatte es dir geholfen?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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candle.
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Beitrag Do., 19.10.2017, 15:48

Gedankentanz hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 15:08 Nein, ich nehme keine Medikamente.
Warum fragst du? Sind Grübelein eine Form von Nebenwirkungen?
Naja, es ist ein Zeichen mit von Depressionen. Sprecht ihr über sowas nicht in der Analyse? Oder mußt du die ohne Medikamente machen? Ich wußte auch nicht, dass es um Analyse geht, sonst hätte ich mich eher rausgehalten.
War relativ offensichtlich, aber zu 100% weiß ich es nicht.
Ist es denn ein Privathaushalt mit Praxis? Ich kann mir das sonst schwer vorstellen, dass ein Kind vor dem Haus spielt während die Mutter Therapie macht?
Hm, nein, kein Neid. Eher fühle ich mich da, peinlich. Das ich zu ihrer Mutter gehe, um mir helfen zu lassen. (Da ich eh glaube das alles nur halb so wild ist).
Ich denke schon, dass da mehr hinter ist, du aber nicht dahinter kommst.

Wie:
Ich mache mir da Gedanken, versuche zu erörtern was es genau ist... .
Irgendwie ist mir als könnte ich Schuld daran sein das meine T. Ihr Kind in der Zeit "vernachlässigt" wegen mit (überspitzt ausgedrückt).
Ich würde den Satz mal umdrehen und schauen was passiert. Weil da das Kind ist, werde ICH vernachlässigt oder so ähnlich, wenn es in dir Schuld und Scham auslöst, ansonsten wäre es ja ein ehrenwerter Gedanke mit relativ neutralem Gefühl dazu.

candle
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mio
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Beitrag Do., 19.10.2017, 16:00

Gedankentanz hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 15:08 Ich mache mir da Gedanken, versuche zu erörtern was es genau ist... .
Irgendwie ist mir als könnte ich Schuld daran sein das meine T. Ihr Kind in der Zeit "vernachlässigt" wegen mit (überspitzt ausgedrückt).
Was ist denn, wenn Du Dir vorstellst, dass das Kind in der Zeit etwas schönes macht? Erscheint Dir das abwegig?

Es wird ja wahrscheinlich nicht irgendwo "allein sitzen und warten bis Mama wieder Zeit hat" sondern irgendwie beschäftigt sein. Dh. vielleicht geht es irgendeinem Hobby nach, ist bei Freunden, bei der Oma, also irgendwo, wo es gerne ist und Spaß hat. Kinder genießen ja die "Elternfreien Zeiten und Zonen" durchaus auch.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 19.10.2017, 16:09

Gedankentanz hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 15:08 Eher fühle ich mich da, peinlich. Das ich zu ihrer Mutter gehe, um mir helfen zu lassen. (Da ich eh glaube das alles nur halb so wild ist).

Ich mache mir da Gedanken, versuche zu erörtern was es genau ist... .
Irgendwie ist mir als könnte ich Schuld daran sein das meine T. Ihr Kind in der Zeit "vernachlässigt" wegen mit (überspitzt ausgedrückt).
Ich glaube, das Kind ist nicht Hauptthema. Es ist Auslöser - für irgendwas, wie das Zitierte zum Beispiel.
Daher fände ich es auch gut, Gedankentanz, wenn du das ansprechen könntest.
Ohne dem, können manchmal Gedanken nicht aufhören, zumindest geht es mir so.

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Beitrag Do., 19.10.2017, 16:10

[quote=candle. post_id=969437 time=1508424515 user_id=54900]
Naja, es ist ein Zeichen mit von Depressionen. Sprecht ihr über sowas nicht in der Analyse? Oder mußt du die ohne Medikamente machen? Ich wußte auch nicht, dass es um Analyse geht, sonst hätte ich mich eher rausgehalten.
[quote]

Muss man eine Analyse mit Medikamenten machen?
Ich mache sie ohne, habe auch nicht den Eindruck ich bräuchte welche.
Ich hoffe Grübeln ist nicht nur eine Folg/Begleiterscheinung von Depression. Denn dann wäre mein Leben ja eine einzige Depression. Grübeln/hinterfragen/auf alles achten, ein Mechanismus der mir das Leben (auch im GlückLicht sein) ermöglicht hat. Daher empfinde ich es zwar oft als anstrengend aber nicht als was negatives.
Warum hättest du dich raus gehalten? Ist die Analyse denn was zum raushalten?

Meintst du mit Erörtern, die Symptome einer Depression?
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isabe
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Beitrag Do., 19.10.2017, 16:12

Gedankentanz hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 15:42 Hatte es dir geholfen?
Nein, natürlich nicht ;) Geholfen hätte es mir, wenn ich es nicht gesehen hätte.

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Beitrag Do., 19.10.2017, 16:21

mio hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 16:00

Was ist denn, wenn Du Dir vorstellst, dass das Kind in der Zeit etwas schönes macht? Erscheint Dir das abwegig?

Es wird ja wahrscheinlich nicht irgendwo "allein sitzen und warten bis Mama wieder Zeit hat" sondern irgendwie beschäftigt sein. Dh. vielleicht geht es irgendeinem Hobby nach, ist bei Freunden, bei der Oma, also irgendwo, wo es gerne ist und Spaß hat. Kinder genießen ja die "Elternfreien Zeiten und Zonen" durchaus auch.
Eigentlich nicht, zumal das Kind schon Teenager ist. Also kein Grund sich nen Kopf zu machen. Dennoch beschäftigt es mich total.
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Beitrag Do., 19.10.2017, 16:24

Tränen-reich hat geschrieben: Do., 19.10.2017, 16:09
Ich glaube, das Kind ist nicht Hauptthema. Es ist Auslöser - für irgendwas, wie das Zitierte zum Beispiel.
Daher fände ich es auch gut, Gedankentanz, wenn du das ansprechen könntest.
Ohne dem, können manchmal Gedanken nicht aufhören, zumindest geht es mir so.
Würde ich gerne, wenn es mir nur nicht so unangenehm wäre. Es geht mich ja auch schließlich nichts an, wo das Kind gerade ist. Fühle mich gerade selten dämlich...
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Beitrag Do., 19.10.2017, 16:26

Meine T. wohnt in unmittelbarer Nähe ihrer Praxis
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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