anbivalentes Verhältnis zum Therapeuten
anbivalentes Verhältnis zum Therapeuten
Ich habe in letzter Zeit für mich festgestellt, dass ich ein sehr ambivalentes Verhältnis zu meinem Therapeuten habe.
Wenn ich richtig schlecht drauf bin und nichts mehr geht, ist er das einzige und das beste und wichtigste, was ich habe, ich brauche und will unbedingt seine Hilfe.
Wenn ich gut drauf bin, dann kann ich mit hm nicht viel anfangen, dann ist er nur ein netter etwas schüchterner und langweiliger Typ, den ich unangespitzt in den Boden rammen könnte, wenn ich wollte, und den ich eher wegschubse, kritisiere und in Frage stelle, statt etwas von ihm anzunehmen.
Mich verwirrt es sehr, dass ich so hin und her schwanke. Zumal ich ja denke, gerade wenn ich gut drauf (= stabil, sicher, ruhig, aufnahmefähig) bin, dass ich dann ja besonders gut und aktiv an meinen Problemen und mir arbeiten könnte (da ich nur dann genug Abstand habe, um auf alles zu blicken). Denn wenn ich so fertig bin, dass ich nichts mehr hinkriege, kann ich auch nicht mehr erkennen, was eigentlich schief läuft und brauche erstmal eine vertraute Person, die mich wieder "auf die Spur" bringt.
Geht es anderen auch so? Ist das normal, was ich da fühle/finde? Wie bekomme ich es hin, dass ich ihn auch in guten Zeiten als Unterstützung für mich nutzen kann? Muss ich da überhaupt was dran ändern?
Wenn ich richtig schlecht drauf bin und nichts mehr geht, ist er das einzige und das beste und wichtigste, was ich habe, ich brauche und will unbedingt seine Hilfe.
Wenn ich gut drauf bin, dann kann ich mit hm nicht viel anfangen, dann ist er nur ein netter etwas schüchterner und langweiliger Typ, den ich unangespitzt in den Boden rammen könnte, wenn ich wollte, und den ich eher wegschubse, kritisiere und in Frage stelle, statt etwas von ihm anzunehmen.
Mich verwirrt es sehr, dass ich so hin und her schwanke. Zumal ich ja denke, gerade wenn ich gut drauf (= stabil, sicher, ruhig, aufnahmefähig) bin, dass ich dann ja besonders gut und aktiv an meinen Problemen und mir arbeiten könnte (da ich nur dann genug Abstand habe, um auf alles zu blicken). Denn wenn ich so fertig bin, dass ich nichts mehr hinkriege, kann ich auch nicht mehr erkennen, was eigentlich schief läuft und brauche erstmal eine vertraute Person, die mich wieder "auf die Spur" bringt.
Geht es anderen auch so? Ist das normal, was ich da fühle/finde? Wie bekomme ich es hin, dass ich ihn auch in guten Zeiten als Unterstützung für mich nutzen kann? Muss ich da überhaupt was dran ändern?
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Alyssa, bei mir war das mal ähnlich. ich glaube, das hat was mit spaltung als/und abwehr zu tun.
geholfen hat mir, dass ich genau darüber immer wieder mit meiner therapeutin gesprochen habe. ich hab das tatsächlich auch mal als gradmesser für meine befindlichkeit genutzt: mal fand ich sie attrktiv und hübsch, mal dachte ich, was für eine abgewrackte olle. war schwer drüber zu sprechen. sehr schwer. hat aber viel in bewegung gesetzt in sachen integration von vielem, was ich abgespalten hab.
geholfen hat mir, dass ich genau darüber immer wieder mit meiner therapeutin gesprochen habe. ich hab das tatsächlich auch mal als gradmesser für meine befindlichkeit genutzt: mal fand ich sie attrktiv und hübsch, mal dachte ich, was für eine abgewrackte olle. war schwer drüber zu sprechen. sehr schwer. hat aber viel in bewegung gesetzt in sachen integration von vielem, was ich abgespalten hab.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Danke. Das mit der Abwehr war schon im Gespräch, aber nur sehr lose. Naja, ganz so extrem wie du (attraktiv-olle abgewrackte) hab ich das nicht - ich schwanke da nur zwischen "nett, charmant, intelligent, interessant, fähig" und "langweilig, kindisch, von sich eingenommen, unwichtig, unreif"
Vielleicht bist du, wenn es dir schlecht geht, eher in der Kind-Rolle und er wird dann in der positiven Übertragung zum lieben, tollen Papa.
Während du, wenn es dir gut geht, dich als Frau fühlst und einen erwachseneren, weiblicheren, strengeren, realistischeren (?) Blick auf ihn hast.
Während du, wenn es dir gut geht, dich als Frau fühlst und einen erwachseneren, weiblicheren, strengeren, realistischeren (?) Blick auf ihn hast.
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Vaterrolle wäre fatal. Darin kann und will ich ihn nicht sehen. Hat er auch nicht drauf, egal wie mies ich drauf bin. Er bleibt immer er selbst. Das höchste der Gefühle ist "grosser Bruder" - die Rolle schieb ich ihm schon ab und an zu, und die darf er einnehmen, die ist sicher und da hör ich auf ihn. Das mit dem strengeren, realistischeren Blick könnte aber hinkommen.
Ich will aber doch nicht ihn in Frage stellen, be-(ver-)urteilen, ich will, dass er mir gutes tut, und zwar auch dann, wenn ich gerade positiv gestimmt durchs Leben gehe und oberflächlich gesehen an ihm keinen Bedarf mehr habe (weil es eben nur oberflächlich ist, und nicht dauerhaft).
Das blöde ist ja, dass es meist 1, 2 oder auch mal 3 Wochen richtig super läuft, ich mich mit ihm langweile (und er sich mit mir sicher auch, ausser er nimmt die Stunde als bezahlte Kaffeepause mit Smalltalk), und danach alles wieder den Bach runter geht, und zwar so richtig, und ich dann an ihm hänge, um mich wieder aus dem Dreck zu ziehen. Ich müsste das inzwischen besser und selbständiger hinbekommen, bzw. zumindest vorab ahnen, dass was kommt und es schon zeitig ansprechen und mit ihm dran arbeiten, dass es nicht wieder so ein Drama wird. Bloss klappt das nicht/nur selten.
Ich will auch nicht, dass dieses ambivalente Verhältnis zu ihm mir noch zusätzlich Energien raubt.
Ich will aber doch nicht ihn in Frage stellen, be-(ver-)urteilen, ich will, dass er mir gutes tut, und zwar auch dann, wenn ich gerade positiv gestimmt durchs Leben gehe und oberflächlich gesehen an ihm keinen Bedarf mehr habe (weil es eben nur oberflächlich ist, und nicht dauerhaft).
Das blöde ist ja, dass es meist 1, 2 oder auch mal 3 Wochen richtig super läuft, ich mich mit ihm langweile (und er sich mit mir sicher auch, ausser er nimmt die Stunde als bezahlte Kaffeepause mit Smalltalk), und danach alles wieder den Bach runter geht, und zwar so richtig, und ich dann an ihm hänge, um mich wieder aus dem Dreck zu ziehen. Ich müsste das inzwischen besser und selbständiger hinbekommen, bzw. zumindest vorab ahnen, dass was kommt und es schon zeitig ansprechen und mit ihm dran arbeiten, dass es nicht wieder so ein Drama wird. Bloss klappt das nicht/nur selten.
Ich will auch nicht, dass dieses ambivalente Verhältnis zu ihm mir noch zusätzlich Energien raubt.
Ich war vor kurzem erneut bei meinem alten Therapeuten. Im November letzten Jahres brach ich ab, weil wir nicht mehr vom Fleck kamen. Mittlerweile hat sich einiges verändert und es geht mir wesentlich besser, ich lerne, mich zu versorgen, auf mich zu achten, meine Kraft einzuteilen, ich baue mir dieses Zeug auf, das man "Stabilität" nennen kann.
Als die Therapie noch lief, konnte ich die paar Tage bis zur Sitzung oft nicht gut ertragen, wollte, dass es endlich vorwärts geht, zweifelte, hoffte, so viel. Jetzt war ich da und er redete und ich fragte mich, was ich von dem Kerl da eigentlich mal wollte. Wir redeten dermaßen aneinander vorbei, so ziemlich jedes Mal, wenn er eine Vermutung in den Raum stellte, war sie daneben. Und das nach zwei Jahren! Dann kam von ihm noch eine Aussage zum Scheitern der Therapie, die mich jetzt noch traurig macht, richtig traurig.
Das mal so aus meiner Erfahrung. Deine Ambivalenz könnte Teil deines Prozesses sein, wenn ich allerdings darüber nachdenke, wie ich dich so im Forum wahrnehme, kann ich mir gut vorstellen, dass du ihn wirklich einfach langweilig findest. Wenn es so ist, sind dann vor allem in schlechten Phasen seine individuellen Eigenschaften gar nicht mehr so wichtig, sondern er in seiner Funktion als Therapeut, und zwar als dein Therapeut, der dich kennt und dir helfen kann. Während du in guten Phasen mehr Distanz hast und er als Person wieder wichtiger wird.
Ich hoffe mal, ihr findet ne gute Lösung.
Als die Therapie noch lief, konnte ich die paar Tage bis zur Sitzung oft nicht gut ertragen, wollte, dass es endlich vorwärts geht, zweifelte, hoffte, so viel. Jetzt war ich da und er redete und ich fragte mich, was ich von dem Kerl da eigentlich mal wollte. Wir redeten dermaßen aneinander vorbei, so ziemlich jedes Mal, wenn er eine Vermutung in den Raum stellte, war sie daneben. Und das nach zwei Jahren! Dann kam von ihm noch eine Aussage zum Scheitern der Therapie, die mich jetzt noch traurig macht, richtig traurig.
Das mal so aus meiner Erfahrung. Deine Ambivalenz könnte Teil deines Prozesses sein, wenn ich allerdings darüber nachdenke, wie ich dich so im Forum wahrnehme, kann ich mir gut vorstellen, dass du ihn wirklich einfach langweilig findest. Wenn es so ist, sind dann vor allem in schlechten Phasen seine individuellen Eigenschaften gar nicht mehr so wichtig, sondern er in seiner Funktion als Therapeut, und zwar als dein Therapeut, der dich kennt und dir helfen kann. Während du in guten Phasen mehr Distanz hast und er als Person wieder wichtiger wird.
Ich hoffe mal, ihr findet ne gute Lösung.
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets
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Das war jetzt ein langer und informativer Eintrag.
Ist ja nicht so, dass wir aneinander vorbeireden. Eher das Gegenteil, es ist mir manchmal unheimlich, wie genau er weiss, was los ist, oft ohne dass ich gross reden muss (reden ist immer noch nicht meine Stärke). Er kann das auch gut in Worte fassen, nur ab und an verstehe ich seine Worte nicht so richtig (da hilft aber nachfragen, und das tue ich dann auch, er bei mir übrigens auch, wenn ich mich für ihn missverständlich ausdrücke).
Ich hab auch nicht den Eindruck "Was will ich eigentlich von dem Kerl" wenn ich da sitze. Ich weiss inzwischen, was ich an ihm habe, ich schätze ihn, aber es gibt - logischerweise - auch Dinge, die mich an ihm nerven und die ich doof finde. Missverständnisse und drohenden Therapieabbruch haben wir hinter uns gebracht, auch diverse Krisen gemeistert. Ich fand es immer super, dass er nie aufgegeben hat und auch wenns mal richtig geknallt hat, immer noch zu einem Gespräch bereit war, und da auch ehrlich seine Sichtweise und seine Gefühle geschildert hat. Ich würde sagen, da bin ich sehr dran gewachsen, und jedes Drama, egal wie klein oder gross, hat das Vertrauen in ihn nur noch gestärkt. So gesehen alles sehr gut.
Ich glaube, du hast das gut erkannt, dass in schlechten Phasen seine therapeutischen Fähigkeiten wichtiger als alles andere sind. Die sind offenbar nicht ohne, wenn ich so an die schlimmeren Zeiten zurückdenke. Und dass er mich so gut kennt, hilft natürlich auch. Ich nehme ihn aber auch nicht als Individum wahr, wenn ich schlecht drauf bin, da hab ich gar keine Antennen mehr für.
Und ja, wenn ich wach und fit und gut drauf bin, nehme ich alle Menschen anders wahr, oft viel intensiver. Vielleicht zeigt er auch einfach mehr von seiner eigenen Person, wenn ich gut drauf bin.
Das mit dem "wirklich einfach langweilig finden" verstehe ich nicht so ganz? Kann man seinen Thersapeuten nicht auch langweilig finden? Das heisst ja nicht, dass er unfähig ist.
Ist ja nicht so, dass wir aneinander vorbeireden. Eher das Gegenteil, es ist mir manchmal unheimlich, wie genau er weiss, was los ist, oft ohne dass ich gross reden muss (reden ist immer noch nicht meine Stärke). Er kann das auch gut in Worte fassen, nur ab und an verstehe ich seine Worte nicht so richtig (da hilft aber nachfragen, und das tue ich dann auch, er bei mir übrigens auch, wenn ich mich für ihn missverständlich ausdrücke).
Ich hab auch nicht den Eindruck "Was will ich eigentlich von dem Kerl" wenn ich da sitze. Ich weiss inzwischen, was ich an ihm habe, ich schätze ihn, aber es gibt - logischerweise - auch Dinge, die mich an ihm nerven und die ich doof finde. Missverständnisse und drohenden Therapieabbruch haben wir hinter uns gebracht, auch diverse Krisen gemeistert. Ich fand es immer super, dass er nie aufgegeben hat und auch wenns mal richtig geknallt hat, immer noch zu einem Gespräch bereit war, und da auch ehrlich seine Sichtweise und seine Gefühle geschildert hat. Ich würde sagen, da bin ich sehr dran gewachsen, und jedes Drama, egal wie klein oder gross, hat das Vertrauen in ihn nur noch gestärkt. So gesehen alles sehr gut.
Ich glaube, du hast das gut erkannt, dass in schlechten Phasen seine therapeutischen Fähigkeiten wichtiger als alles andere sind. Die sind offenbar nicht ohne, wenn ich so an die schlimmeren Zeiten zurückdenke. Und dass er mich so gut kennt, hilft natürlich auch. Ich nehme ihn aber auch nicht als Individum wahr, wenn ich schlecht drauf bin, da hab ich gar keine Antennen mehr für.
Und ja, wenn ich wach und fit und gut drauf bin, nehme ich alle Menschen anders wahr, oft viel intensiver. Vielleicht zeigt er auch einfach mehr von seiner eigenen Person, wenn ich gut drauf bin.
Das mit dem "wirklich einfach langweilig finden" verstehe ich nicht so ganz? Kann man seinen Thersapeuten nicht auch langweilig finden? Das heisst ja nicht, dass er unfähig ist.
Das klingt dann doch sehr danach, dass du einen für dich guten Therapeuten gefunden hast. Schön!
Zu dem langweilig: Du selbst beschwerst dich ja im ersten Beitrag darüber, dass du ihn manchmal ganz nett aber langweilig findest.
Zu dem langweilig: Du selbst beschwerst dich ja im ersten Beitrag darüber, dass du ihn manchmal ganz nett aber langweilig findest.
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Klingt als wäre er Dir "in guten Zeiten" nicht "fies" und "gerissen" genug.Alyssa hat geschrieben: ↑Fr., 24.03.2017, 14:20Wenn ich gut drauf bin, dann kann ich mit hm nicht viel anfangen, dann ist er nur ein netter etwas schüchterner und langweiliger Typ, den ich unangespitzt in den Boden rammen könnte, wenn ich wollte, und den ich eher wegschubse, kritisiere und in Frage stelle, statt etwas von ihm anzunehmen.
Wie sieht es denn mit Deiner Partnerwahl diesbezüglich aus? Auf was für Typen stehst Du? Und tut/tat Dir das (bisher) gut? Das würde mir spontan dazu einfallen...
Für meine Begriffe scheinst Du in guten Zeiten ein wenig das "Spiel mit dem Feuer" zu vermissen, Provokation, "Reibung", Streit, Aggressivität... Da würde ich mal hinsehen, woran das liegen könnte. Und auch, ob es das ist was Dich wirklich glücklich macht im Leben.
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Mich wundert, dass man aktuelle Konflikte zu mehreren Therapeuten tragen kann. Undenkbar, dass ich ehemalige Therapeuten aufsuche. Da wäre mal die Beziehungsqualität Thema, bis eine Lösung gefunden wird.
Ich könnte mir das bestenfalls so vorstellen, dass zw. den Therapeuten eine Zusammenarbeit stattfindet, aber eine Therapieanalyse von ehemaligen oder externen Therapeuten ginge wohl nicht.
Ich könnte mir das bestenfalls so vorstellen, dass zw. den Therapeuten eine Zusammenarbeit stattfindet, aber eine Therapieanalyse von ehemaligen oder externen Therapeuten ginge wohl nicht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Ich glaube, das geht eher in Richtung "bissig" und "Gegenpol".
Oh jeh oh jeh, genau das war ja letztens Thema. Die Typen sind sehr gemischt, da ist alles bei, vom stillen unscheinbaren bis zum lauten wilden. Hängenbleiben tue ich aber nur bei denen, die mir schaden (Psychopathen, die emotional/mental beherrschen wollen, unterschwellig aggressive Freaks, die auf diverse Arten von Gewalt stehen). Und nein, das tat nie gut.
Das unterschreibe ich. Nun ja, er hat ja ganz zu Anfang erlärt, dass er sehr direkt ist, gerne konfrontiert und auch provoziert. Da denke ich mir, da kann ich dann ja auch mal was zurückgeben, wenn ich gut drauf bin...
Das definitiv nicht. Ich gehe einem Streit nicht aus dem Weg, aber ich suche nicht bewusst Streit. Und bei egal wie gearteten Aggressionen gegenüber anderen hört bei mir jeglicher Spass auf.
Daran arbeite ich gerade. Da habe ich aber noch gar keinen Durchblick, ich kann noch nicht wirklich irgendwas greifen oder erkennen. Ich habe eher das Gefühl, ich agiere blindlings ohne zu wissen warum und wieso. Abkriegen tut es aktuell mein Therapeut - aber das ist ja schon Teil seines Jobs, hoffe ich mal.
Broken Wing
Ich hab mich mal bei meinem alten Therapeuten über den jetzigen heftig beschwert und gefragt, ob er (der alte) nicht helfen/vermitteln könnte. Muss dazu sagen, dass die beiden sich berufsbedingt gut kennen. Da hat mir mein alter Therapeut klipp und klar erklärt, dass er sich in laufende Therapien nicht einmischt, dass ich alles mit dem aktuellen Therapeuten klären soll, und dass das, was ich da gerade versucht hatte, für ihn unter Vermeidung liefe, und ich das beim aktuellen Therapeuten zum Thema machen solle.
Hallo Alyssa,
dass in "guten" Zeiten die Ambivalenzen auftauchen, kenne ich gut. Da kann man sich diesen "Luxus" eben erlauben, während man sich in Krisen an jeden Strohhalm klammert, der irgendwie Unterstützung geben kann und die Widersprüche ausblendet...
Ich würde mich an deiner Stelle fragen, was diese Ambivalenzen dir zu sagen haben, evtl. mit der Hilfe deines Therapeuten.
Kann es sein, dass du an ihm dann Eigenschaften ablehnst, gegen die du auch bei dir selbst ankämpfst? Ich erlebe dich hier im Forum nicht als schüchtern oder als wenig selbstbewusst. Aber vielleicht gibt es einen (jüngeren, kindlichen??) Anteil in dir, der eher schüchtern ist, und den du aber selbst nicht so richtig zulassen willst/kannst? Und den du mit dieser abwehrenden Haltung dem Therapeuten gegenüber dann gleich mit "bekämpfst"?
Nur so ein Gedanke. Aber bei mir ist es ziemlich oft so, dass das was mich bei anderen total nervt oder stört, meistens auch irggendwo in mir drinnen steckt, aber - aus welchen Gründen auch immer - nicht wirklich an die Oberfläche darf...
LG lisbeth
dass in "guten" Zeiten die Ambivalenzen auftauchen, kenne ich gut. Da kann man sich diesen "Luxus" eben erlauben, während man sich in Krisen an jeden Strohhalm klammert, der irgendwie Unterstützung geben kann und die Widersprüche ausblendet...
Ich würde mich an deiner Stelle fragen, was diese Ambivalenzen dir zu sagen haben, evtl. mit der Hilfe deines Therapeuten.
Kann es sein, dass du an ihm dann Eigenschaften ablehnst, gegen die du auch bei dir selbst ankämpfst? Ich erlebe dich hier im Forum nicht als schüchtern oder als wenig selbstbewusst. Aber vielleicht gibt es einen (jüngeren, kindlichen??) Anteil in dir, der eher schüchtern ist, und den du aber selbst nicht so richtig zulassen willst/kannst? Und den du mit dieser abwehrenden Haltung dem Therapeuten gegenüber dann gleich mit "bekämpfst"?
Nur so ein Gedanke. Aber bei mir ist es ziemlich oft so, dass das was mich bei anderen total nervt oder stört, meistens auch irggendwo in mir drinnen steckt, aber - aus welchen Gründen auch immer - nicht wirklich an die Oberfläche darf...
LG lisbeth
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Hallo Alyssa, mir geht es ähnlich wie Dir....In schlechten für mich schwierigen Zeiten, hilft er mir sehr und ist mir ein guter Begleiter. In diesen Zeiten kann ich das gut annehmen und bin dankbar , das er da ist. Wenn es mir allerdings besser geht, kommt nach fast jeder Stunde der Wunsch auf diesen "Mist" abzubrechen und ich ärgere mich über ihn.... Irgendwie hat das glaub ich mit Nähe zu tun, mit der ich in guten Zeiten schwer umgehen kann. Er ist immer gleichbleibend freundlich, sehr zugewandt.... hab ihn nur ein- oder zweimal erlebt, wo er ärgerlich war....Diesen Freitag war es wieder soweit, dass ich am Dienstag am liebsten die Therapie abbrechen würde.... Ich weiss aber, dass das keine Lösung ist....Deshalb werde ich mich wohl oder übel mit der Situation auseinandersetzen müssen.
Das sind sehr gute Fragen.lisbeth hat geschrieben: ↑Sa., 25.03.2017, 08:59 Kann es sein, dass du an ihm dann Eigenschaften ablehnst, gegen die du auch bei dir selbst ankämpfst? Ich erlebe dich hier im Forum nicht als schüchtern oder als wenig selbstbewusst. Aber vielleicht gibt es einen (jüngeren, kindlichen??) Anteil in dir, der eher schüchtern ist, und den du aber selbst nicht so richtig zulassen willst/kannst? Und den du mit dieser abwehrenden Haltung dem Therapeuten gegenüber dann gleich mit "bekämpfst"?
Ich kann ja keine Schwäche zulassen. Und ich wollte/will nie langweilig (= brav, spiessig, gesetzt) werden, finde mich aber oft langweilig und unspontan und unbeweglich. Mein Therapeut hat mir zwar schon früh erklärt, dass ich keine Angst haben müsste, denn ich sei nicht spiessig (ok, aber das war eben seine Einschätzung und sein Empfinden, das heisst ja nicht automatisch, dass andere mich auch nicht spiessig finden).
Dass ich nicht lagweilig bin, hat er mir nie gesagt, und ich glaube, er findet mich manchmal todlangweilig.
Zudem bin ich nicht super spontan (wobei für mich spontan sein auch nicht das gleiche ist wie blindlings drauf los), und gelegentlich auch sehr unbeweglich (aber definitiv nicht festgefahren oder starr in meinen Plänen oder Abläufen). Das ist etwas, wo er mit mir dran arbeit, dass ich lockerer werde.
Bzgl. jüngerer Anteil: Das weiss ich nicht. Das kann gut sein, denn laut meinem Therapeuten will ich immer mal wieder meine Jugend nachholen, da ich diese damals nicht so hatte bzw. nicht so leben konnte wie es hätte sein sollen, da ich viel zu früh erwachsen sein musste, immer aufpassen musste und viel zu viel alleine erledigen und entscheiden musste.
Ja und Nein. Mich stören an anderen Menschen oft die Dinge, mit denen ich schon in der Kindheit/Jugend konfrontiert wurde, damals mich aber nicht dagegen wehren oder davon abgrenzen konnte, weil es die direkten Versorger waren.
Und ja, ich sehe in anderen Menschen auch Dinge, die ich in mir nicht sehen will.
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