Humor in der Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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*GANDEATH*
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Humor in der Therapie

Beitrag Do., 08.09.2016, 17:28

Hallo Leute. Ich habe da mal ne Frage. Ich gehe nun in eine Therapie. Da erlebe ich es nun zum X-ten mal, dass ich einen Witz oder einfach nur Humor zeige....und meine Therapeutin fällt fast Tod um vor innerlichen Grinsen..aber sie bleibt stocksteiff sitzen.....und wehrt sich gegen das Lachen. Man kann es ihr wirklich ansehen wie sie dagegen ankämpft. Es sind keinnerlei absurde Witze...oder auch die Situation ist nicht gerade so, als würde es es nun nicht passen...ich nenn euch mal einen Beispiel; Sie spricht mich an wegen schlafen, wie es damit aussehe....ich sagte ihr das die neuen Medikamenten wirken und mich auch ermüden...aber, dass nun auch die Zeit kommt, wo ich eher viel schlafe..., schliesslich sei ich im falschen Fell geboren . Aus mir hätte es nen Bär geben sollen...die halten eh Winterschlaf. Sei also normal. Sie sitzt stocksteiff da...muss sich heben....grinst...versucht jedoch das zu unterdrücken...und sag gar nix.....Ist das normal..und wozu soll man das denn unterdrücken...ich dacht immer Lachen ist Heilung? Was denkt ihr darüber?

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 08.09.2016, 17:40

Frage doch mal deine Psychotherapeutin, warum sie nicht offen lacht.
Du würdest es ja doch erkennen, wenn sie das Lachen unterdrückt.

Meine Psychotherapeuten haben immer gelacht, wenn es was zu lachen gab.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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*GANDEATH*
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Beitrag Do., 08.09.2016, 17:57

Ja das sollte ich tun. Aber ich Frage mich ob das eine Form eines Therapies ist....hat jemand Erfahrung damit?

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Candykills
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Beitrag Do., 08.09.2016, 18:00

Meine arbeitet oft mit Humor, vor allem wenn ich ganz verschlossen bin, versucht sie uns mit Humor aus der Reserve zu locken und das klappt auch manchmal. Ich finde gut, dass sie nicht alles so bierernst sieht und ich vor allem den selben Humor zu haben scheine wie sie. Das lockert einfach die Stunden auf und hat auch viel Selbstironisches. Manchmal ist es auch leichter sich über Selbstironie zu reflektieren, finde ich.
Meine lächelt und lacht aber ganz normal mit.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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stern
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Beitrag Do., 08.09.2016, 18:20

Vielleicht befolgen auch manche Therapeuten stärker den therapeutischen Ethos nicht zu sehr eigene Gefühle zu zeigen. Zu Grinsen ist ja eine Reaktion. Ich kann mir auch vorstellen, dass es manche Patienten nicht gut aufnehmen können, wenn ein Therapeut regelrecht losprusten würde. Der Grad zwischen Lachen und sich ausgelacht fühlen wird bei manchen Patienten schmal sein.

Auch geht es ja durchaus um eine ernstes Thema: Schlafstörungen. So dass man sich fragen kann, warum ist dir wichtig, dass sie mitlacht. Vielleicht fragt sich dann auch mancher Therapeut, ob sozusagen etwas weggelacht werden soll anstelle das näher zu ergründen (muss nicht so sein, gibt es aber auch... und wäre dann sozusagen das andere Extrem zu bierernst, wenn bei jedem wichtigen Thema zu viel Ernsthaftigkeit flöten gehen würde).

Ich fürchte aber auch, das musst du sie selbst fragen.
Liebe Grüße
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Lockenkopf
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Beitrag Do., 08.09.2016, 19:48

*GANDEATH* hat geschrieben:Ja das sollte ich tun. Aber ich Frage mich ob das eine Form eines Therapies ist...
Ja, deine Analytikerin will ihre Neuralität bewahren.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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*GANDEATH*
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Beitrag Do., 08.09.2016, 20:20

Hmm..Ich denke mal sollte schon unterscheiden können wo gilt es ernst zu sein..und wo nicht....Appropos.....Sie lacht dann ab und zu schon...nur wenn ich Witze reisse....manchmal lacht sie manchmal eben nicht. Ich werde sie sicherlich beim nächsten Angelgenheit fragen.....Komisch finde ich nur wenn sie qausi lacht man sieht`s ihr an...und sie es eben unterdrückt..das ist für mich dann absolut schräg. Aber na ja. Sie is auch nur ein Mensch.....

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stern
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Beitrag Do., 08.09.2016, 20:41

Ich glaube, BESONDERS Humor erfordert viel Fingerspitzengefühl. Im passenden Moment ist Humor eine feine Sache... im unpassenden Moment kann Humor jedoch ziemlich nach hinten losgehen. Eine neutralere Haltung dürfte daher i.d.R. unverfänglicher sein. Und selbst, wenn man als Patient viel Humor hat (hehe, ich selbst würde mich auch nicht als humorlos bezeichnen): Bei einem sensiblen Thema reagiert man dann vielleicht doch etwas empfindlicher. Ich glauben nicht, dass das immer so genau vorhersehbar ist. Und klar merkt man, wenn sich jemand das Lachen verkneift. Ich denke schon, dass sich Therapeuten teilweise auch zurücknehmen... und z.B. eher Grinsen als einen Lachflash zu bekommen.
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 01:24

Ja scheint so. Vobei wie gesagt...Themen die ernst sind nehme ich auch als solches wahr. Da mache ich keine Witze. Aber kann auch sein, das sie denkt ich sei sowas wie'n Klassenclown..und überspiele die Situation. Oder meine Gedanken...Das sie es versucht anderst zu interpretieren......und doch wars irgendwie lustig...weiss es eben nicht. Werd sie sicherlich fragen. Nun würde es mich interessieren ob auch jemand solch Erfahrungen gemacht hat? Und habt ihs dann angesprochen....was kam dabei heraus?

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MuttivonHolzbein
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 08:10

Witze können auch der (unbewusste) Versuch sein, von den eigentlichen Themen abzulenken.

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 08:20

Mein Therapeut hat kürzlich mit mir gelacht,um dann zu sagen,dass es gar nicht lustig ist.
So geht's also auch. Ich neige dazu vieles ins Lächerliche zu ziehen,auch mich.
Das hat was damit zu tun,dass ich mich nicht ernst nehme.

Vielleicht ist das bei dir ähnlich?

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*GANDEATH*
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 09:13

Leider nein...ich kann mich auch veräppeln..aber niemals mache ich mich runter. So ist es auch mit ernsten Situationen. Ich kann sehr wohl auch ernst sein, wenn denn es die Situation erfordert.Dazu habe ich einen feinen Humor...der niemanden verletzt.. Nein wirklich nicht..ich nehm mich eher zu ernst. Deine Therapeutin ist schräg, wieso lacht sie wenns nicht lustig ist . Denke mal es hat irgend einen Grund. Hast du die denn gefragt? Lg

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Beitrag Fr., 09.09.2016, 11:55

MuttivonHolzbein hat geschrieben:Witze können auch der (unbewusste) Versuch sein, von den eigentlichen Themen abzulenken.
Stimmt...ich sehe es als lockerung der Situation. Und die Witze sind eher Themengebunden...also sie entstehen involviert zu einem Thema. Ich sehe das Leben nicht nur schwarz und weiss...sie ist auch sehr bunt. Aber wieso verbissen an ein Thema ran gehen? Nehme das nächste mal nen Schild mit...Achtung Humor. Alle die keins verstehen wollen...Bitte schnell flüchten

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 12:03

Nein, hab ihn noch nicht gefragt,die Stunde war da zu Ende. Fiel mir auch erst im Nachhinein wieder ein. Hole das aber nach.


Alyssa
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 13:57

Also, richtig losgelacht hat meiner noch nicht. Aber mal schmunzelt er, oder grinst breit. Im Prinzip zeigt er schon via Gestik/Mimik ziemlich deutlich seine Gefühle (auch wenn er selber glaubt, er hielte sich da zurück). Das wirkt aber nie übertrieben oder künstlich. Allerdings habe ich noch nie einen Witz gemacht, bzw. wenn, dann wohl unfreiwillig. Mein Humor ist eher gut versteckt in Wortspielen zu finden, und den rafft dann auch nicht jeder.

Ich würde wirklich direkt nachfragen, warum sie sich das Lachen so verkneift. Zumal du es ja eh mitbekommst, dass sie eigtentlich lachen muss. Vielleicht hat sie ja Angst, dass sie sich mit ihrem offenem Lachen zu sehr auf deine Augenhöhe begibt oder sowas. Manche Therapeuten sind da komisch.

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