Hallo liebes Forum,
ich möchte mich gern in meiner leichten Hilflosigkeit an euch wenden.
Ich habe vor ca drei Monaten eine Therapie begonnen (tiefenpsychlogisch). Leider gab es bedingt durch meine Arbeit am Anfang eine sehr lange Pause zwischen den Stunden, sodass ich letzte Woche das erste Mal nach zwei Monaten wieder dort war. Die Therapeutin weiß um meine Probleme, was destruktives und selbstverletzendes Verhalten angeht, ich habe es als Teil meiner Problematik mit genannt und wir haben auch schon kurz über z.b. gelegentliches herbeigeführtes Erbrechen gesprochen.
Heute habe ich mich nun leider das erste Mal seit drei Monaten wieder geschnitten, das letzte Mal war an dem Tag, als ich mein Erstgespräch bei ihr hatte (wie das im Zusammenhang steht kann ich mir bis heute nicht erklären)
Ich möchte ihr gern in der nächsten Stunde „beichten“, dass ich mich wieder aktiv verletzt habe, aber ich habe auch große Angst davor das anzusprechen.
Gemacht habe ich es wohl, weil ich die innere Leere und Langweile nicht mehr ertragen habe, ich irgendein Ventil brauchte.
Ich spüre auch gerade eine wachsende Sehnsucht nach ihr (der Therapeutin) und bin mir nicht sicher ob das nicht auch mit hineinspielt, da diese Sehnsucht eben gerade nicht erfüllt wird.
Ich möchte nicht ihr „Nicht-Da-Sein“ mitverantwortlich machen. Oder ihr allgemein sagen, dass ich Sehnsucht nach ihr hatte, oder jetzt - danach - am liebsten bei ihr wäre um mich auszuheulen. Ich schäme mich für diese Gedanken…
Vielleicht habt ihr ein paar Gedanken
(Wie) der Therapeutin den Rückfall beichten?
(Wie) der Therapeutin den Rückfall beichten?
when you’re in therapy and you feel fine but then you get home and your mental illness is like ‘welcome home honey how was therapy’
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Hallo Sccout
ich würde die Überschrift in "Wie der Therapeutin den Rückfall berichten?" ändern. Und mein Antwort auf die Frage wäre, ganz normal, so wie es sich ereignet hat, so wie du es hier beschrieben hast.
Deine Psychotherapeutin erwartet keine Wunderheilung. Sie weis das das ein längerer Prozess ist.
ich würde die Überschrift in "Wie der Therapeutin den Rückfall berichten?" ändern. Und mein Antwort auf die Frage wäre, ganz normal, so wie es sich ereignet hat, so wie du es hier beschrieben hast.
Deine Psychotherapeutin erwartet keine Wunderheilung. Sie weis das das ein längerer Prozess ist.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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- Helferlein
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Ola Scout,
Kann deine Gedanken gerade sehr gut nachvollziehen. Ich bin seit knapp 2Jahren in therapeutischer Behandlung und hab fast 6monate nach dem Essen nicht mehr erbrochen. Die letzten Wochen waren sehr schlimm für mich und mein Thera fuhr gerade als ich es nicht mehr aushalten konnte in den Urlaub. Nun habe ich morgen seit langem wieder eine Stunde und ich hab Angst es anzusprechen...weil sein "Fehlen" mit ein Grund gewesen ist warum ich wieder rückfällig geworden bin.
Aber ich denke ich werde es ihm nicht gleich sagen sondern erst schauen ob ich es wieder alleine hinbekomme und sollte ich es nicht schaffen werde ich ihm eine SMS schreiben oder einen kleinen Brief in den Briefkasten stecken. Vielleicht wäre das auch eine Alternative für dich?
Schreib deine Gedanken doch auf...dort hast du vielleicht mehr selbstsicherheit dinge genauer zu erklären als direkt in der Stunde und die Angst das sie vielleicht blöd reagieren könnte wäre auch geringer???
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Kopf hoch.
Cheerio RoterLuftballon
Kann deine Gedanken gerade sehr gut nachvollziehen. Ich bin seit knapp 2Jahren in therapeutischer Behandlung und hab fast 6monate nach dem Essen nicht mehr erbrochen. Die letzten Wochen waren sehr schlimm für mich und mein Thera fuhr gerade als ich es nicht mehr aushalten konnte in den Urlaub. Nun habe ich morgen seit langem wieder eine Stunde und ich hab Angst es anzusprechen...weil sein "Fehlen" mit ein Grund gewesen ist warum ich wieder rückfällig geworden bin.
Aber ich denke ich werde es ihm nicht gleich sagen sondern erst schauen ob ich es wieder alleine hinbekomme und sollte ich es nicht schaffen werde ich ihm eine SMS schreiben oder einen kleinen Brief in den Briefkasten stecken. Vielleicht wäre das auch eine Alternative für dich?
Schreib deine Gedanken doch auf...dort hast du vielleicht mehr selbstsicherheit dinge genauer zu erklären als direkt in der Stunde und die Angst das sie vielleicht blöd reagieren könnte wäre auch geringer???
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Kopf hoch.
Cheerio RoterLuftballon
@RoterLuftballon
Hallöchen und Danke für deine Antwort, "schön", nicht allein zu sein mit der Problematik.
Meinst du denn, dass es bei dir nur ein kurzer Einbruch war oder denkst du, dass du wieder in alte Verhaltensmuster fallen wirst?
Ich habe tatsächlich nicht das Gefühl, dass sie blöd reagieren könnte, so wie sie sich in den (bisher sehr wenigen) Stunden gezeigt hat wirkt sie absolut warm und vertrauenserweckend, aber dennoch waren es eben sehr sehr wenige Stunden und ich kann alles noch nicht einschätzen. Bzw. lief bisher alles irgendwie gut und neutral und jetzt kommt plötzlich die Beziehungsebene ins Spiel und ich glaube das macht mir Angst. Ich hoffe du weißt was ich meine. Plötzlich geht es eben auch teilweise um sie, oder um ihre Abwesenheit. Glaube ich....
Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen ihr schriftlich irgendwas mitzuteilen, ich möchte ihr gern direkt gegenüber sein und mich überwinden und auch eine direkte Reaktion erleben, denke ich.
Es ist alles so schwierig, dabei hat es doch gerade erst angefangen :/
Vielen Dank jedenfalls für deine Zeilen
@Lockenkopf
Danke, deine Zeilen zu lesen hat mir etwas Raum gegeben für "vielleicht wird sie mich nicht direkt wieder verstoßen, da sie sich ja sicher denken kann, dass so etwas passieren könnte"
Hallöchen und Danke für deine Antwort, "schön", nicht allein zu sein mit der Problematik.
Meinst du denn, dass es bei dir nur ein kurzer Einbruch war oder denkst du, dass du wieder in alte Verhaltensmuster fallen wirst?
Ich habe tatsächlich nicht das Gefühl, dass sie blöd reagieren könnte, so wie sie sich in den (bisher sehr wenigen) Stunden gezeigt hat wirkt sie absolut warm und vertrauenserweckend, aber dennoch waren es eben sehr sehr wenige Stunden und ich kann alles noch nicht einschätzen. Bzw. lief bisher alles irgendwie gut und neutral und jetzt kommt plötzlich die Beziehungsebene ins Spiel und ich glaube das macht mir Angst. Ich hoffe du weißt was ich meine. Plötzlich geht es eben auch teilweise um sie, oder um ihre Abwesenheit. Glaube ich....
Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen ihr schriftlich irgendwas mitzuteilen, ich möchte ihr gern direkt gegenüber sein und mich überwinden und auch eine direkte Reaktion erleben, denke ich.
Es ist alles so schwierig, dabei hat es doch gerade erst angefangen :/
Vielen Dank jedenfalls für deine Zeilen
@Lockenkopf
Danke, deine Zeilen zu lesen hat mir etwas Raum gegeben für "vielleicht wird sie mich nicht direkt wieder verstoßen, da sie sich ja sicher denken kann, dass so etwas passieren könnte"
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Guten Morgen Scout,
Ich hoffe es war einfach nur wieder ein Einbruch. Ist für mich gerade schwer abzuschätzen ob ich wieder rauskomme aber ich habe es bis jetzt so weit geschafft und eigentlich denke ich das ein Rückfall passieren kann und die Frage jetzt eher ist wie ich damit umgehe und ob ich wieder die "Kontrolle" übernehme.
Ich finde es super das du direkt mit ihr sprechen möchtest. Ich hab dazu viel zu oft nicht den Mut weswegen ich gerade am Anfang Briefe an meinen Thera geschickt habe.
Ja dieser nervige Beziehungsaufbau. Ich kenn das...vorher war da niemand der einem zu gehört hat, nicht geurteilt hat und der einem nicht das Gefühl gab total bescheuert zu sein. Nachdem Beginn meiner Therapie wurde es bei mir alles nochmal doppelt so schlimm....ich hatte das Gefühl keinen festen Boden unter den Füssen zu haben und das nur mein Thera mir da helfen kann...aber das gibt sich wieder...
Vielleicht liegt es aber auch daran das mein Thera und ich eine etwas komische Beziehung haben :D
Wann hast du denn deine nächste Sitzung?
Ich hoffe es war einfach nur wieder ein Einbruch. Ist für mich gerade schwer abzuschätzen ob ich wieder rauskomme aber ich habe es bis jetzt so weit geschafft und eigentlich denke ich das ein Rückfall passieren kann und die Frage jetzt eher ist wie ich damit umgehe und ob ich wieder die "Kontrolle" übernehme.
Ich finde es super das du direkt mit ihr sprechen möchtest. Ich hab dazu viel zu oft nicht den Mut weswegen ich gerade am Anfang Briefe an meinen Thera geschickt habe.
Ja dieser nervige Beziehungsaufbau. Ich kenn das...vorher war da niemand der einem zu gehört hat, nicht geurteilt hat und der einem nicht das Gefühl gab total bescheuert zu sein. Nachdem Beginn meiner Therapie wurde es bei mir alles nochmal doppelt so schlimm....ich hatte das Gefühl keinen festen Boden unter den Füssen zu haben und das nur mein Thera mir da helfen kann...aber das gibt sich wieder...
Vielleicht liegt es aber auch daran das mein Thera und ich eine etwas komische Beziehung haben :D
Wann hast du denn deine nächste Sitzung?
Nächste Woche und ich bin bis dahin auch jeden Tag auf Arbeit, habe also etwas Ablenkung. Vielleicht sollte ich einfach mal für mich Gedanken sortieren und ein wenig aufschreiben...
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