Regelung Terminabsage Therapeut - wie ist es bei euch?

[anna1979]

Liebe Leser,

ich wollte wahrscheinlich demnächst eine Psychoanalyse anfangen. Nun teilte mir meine Therapeutin in der 4. Probesitzung mit, dass sie nicht wahrgenommene Termine privat in Rechnung stellen muss (mit 50 Euro), weil sie davon ja lebe. Man muss den Termin 14! Tage vorher abgesagt haben, ansonsten muss man es privat bezahlen. Bin nun sehr unsicher, ob ich mich darauf einlassen soll oder nicht. In den nächsten 2 bis 3 Jahren müsste ich sozusagen 2 mal die Woche in diese Stadt (30 min Fahrtweg). Wenn ich dann mal krank werde oder einen Unfall habe, kann ich ja schlecht so lange im Voraus absagen. Da ich zudem gerade (aus gesundheitl. Gründen) arbeitslos bin, ist das für mich natürlich auch ein ganz schönes Risiko. Deshalb frage ich mal in die Runde.. wie ist es bei euren Theras? Und kommt ihr mit solch einer Regelung klar bzw. schafft ihr es, regelmäßig zu den Terminen zu erscheinen?

Ich freue mich über Antworten.

Danke!

Anna

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[Candykills]

Muss Termin 48 Stunden vorher absagen! Wenn ich aber akut krank werde, dann stellt sie es mir nicht in Rechnung. Aber wenn ich ihn versammle, schon.

[Jenny Doe]

Hallo Anna,
das handhaben Therapeuten unterschiedlich. Ich hatte Therapeuten, bei denen es die Ausfallregel nicht gab und Therapeuten, die Selbstzahlung erwarteten, bei Terminabsage, meist mit einer 2 Tages-Frist.
Meine derzeitige Therapeutin erwartet auch von mir, dass ich 2 Tage vorher absage. Das ist natürlich selbst bei einer 2 Tage-Frist nicht immer möglich. Es kann ja auch passieren, dass man am Morgen der Therapie krank wird. Das ist eben das Risiko in einer Psychotherapie.
Ich habe auch nur sehr wenig Geld und bin zudem chronisch krank. Weiß also nie, wie es mir morgen geht. Doch ich bin trotzdem bereit das Risko einzugehen, obwohl bei mir erschwerend hinzu kommt, dass ich auf die Deutsche Bahn angewiesen bin, die ja nicht immer so zuverlässig ist. Aber ich gehe das Risko ein, da ich ganz einfach Hilfe brauche. Ich handhabe das so, dass ich früher losfahre, so dass ich noch einen Spielraum von drei Zügen habe, um pünktlich bei meiner Therapeutin anzukommen, falls ein Zug ausfällt ausfällt. Ich gehe lieber noch ein Runde spazieren, als das Risko des letztmöglichen Zuges einzugehen.

[anna1979]

Hallo candykills, hallo Jenny,

danke für eure Antwort. Komisch, hatte gerade eine Nachricht eingetippt und weg ist sie. Also nochmal.

2 Tage vorher absagen ist ja noch fair gehandhabt. Allerdings 2 Wochen vorher absagen zu müssen, finde ich ganz schön heftig und auch ein bisschen unfair. Sie meinte, dass sie so schnell keine neuen Patienten bestellen kann und es ihr Lohn und Brot wäre. Sie mir das ja vorher sagen müsse. Ist ja auch ok, nur frage ich mich, ob das so fair ist!?

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[Kywalda]

Hallo,
bei mir ist es genauso.
Lass dich davon nicht abhalten, mir war diese Regelung anfangs auch unheimlich.
Tatsächlich habe ich in 4 Jahren nur eine einzige Stunde nicht wahrnehmen können und zahlte dann die 50 Euro.
Ich komme 2 bis 3 mal pro Woche und muss auch 30 Minuten anreisen.
Alles Gute!

[mio]

Hallo Anna,

ich muss 48 Stunden vorher absagen, tue ich es nicht würden auch 50 Euro Ausfallhonorar fällig. War bei mir aber bisher nie der Fall. In Bezug auf die "Finanzierung" meinte meine Therapeutin zu Anfang mal, dass es auch ok wäre, wenn ich das dann in Raten zahlen würde, so ich die finanziellen Mittel nicht hätte. Eventuell kannst Du das noch mal ansprechen, ob es da eine Möglichkeit gäbe?

Zwei Wochen vorher finde ich zwar recht "großzügig" (für den Therapeuten) bemessen, aber rechtlich ist das wohl ok, da es keine verbindliche Rechtssprechung dazu gibt wie lang oder kurz diese Frist zu sein hat. Und in einer "analytischen" Praxis kann ein fest für einen Patienten vorgesehener und reservierter Termin wahrscheinlich auch nicht so "flexibel" anders besetzt werden, da diese "feste Struktur" ja mit wesentlicher Teil der Therapie ist.

Lieben Gruss,

mio

[anna1979]

Hallo Kywalda,

danke für deine Antwort!

Da bin ich ja beruhigt. Ich hoffe nur, dass sie jetzt noch will. Wir sind so verblieben, dass ich sie wegen des letzten Probetermins anrufe und wir dann das Vertragliche regeln. Ich war nun in der letzten Sitzung natürlich nicht so begeistert darüber, als sie mir das mitteilte mit dieser Ausfallregelung und gab ihr es auch zu verstehen. Dh. auf ihre Frage hin, ob ich das überhaupt hinbekomme, regelmäßig zu erscheinen und im Fall der Fälle die 50 Euro zu zahlen, anwortete ich natürlich nicht gleich sofort mit "JA, natürlich", sondern sagte ihr, dass es bei meiner letzten Thera anders liefe. Daraufhin sagte sie, dass sie nun unsicher sei, ob sie mir noch eine Therapie anbieten wolle, wenn ich das so sage. Sie fühlte sich wohl auf "den Schlips getreten" von meiner Aussage. Im Nachhinein sind wir aber so verblieben, dass ich sie wegen des letzten Termins anrufen solle. Na ich werde sehen. Falls sie nun absagt, dann solls nicht sein. Leider gibt es in meinem Umkreis keine weiteren Analytiker. Sie ist eine der wenigen hier und zu einem Mann kann und möchte ich nicht.

[anna1979]

Hallo,
bei mir ist es genauso.
Lass dich davon nicht abhalten, mir war diese Regelung anfangs auch unheimlich.
Tatsächlich habe ich in 4 Jahren nur eine einzige Stunde nicht wahrnehmen können und zahlte dann die 50 Euro.
Ich komme 2 bis 3 mal pro Woche und muss auch 30 Minuten anreisen.
Alles Gute!

Kywalda, du musst auch 2 ganze Wochen vorher absagen?

[Tristezza]

Das Thema Ausfallhonorar ist hier schon lang und breit diskutiert worden. Schau z.B. mal hier: viewtopic.php?f=56&t=245&hilit=Ausfallhonorar
Gerade in Analysen scheint es ab und zu noch immer ein heikles Thema zu sein.

[Kirchenmaus]

Hallo!

Zwei Wochen vorher finde ich schon sehr heftig.
Ich könnte das nicht. Mir wäre das zu starr und zu einseitig.

Die VT-Therapeutin, bei der ich jetzt bin, hat diesbezüglich gar keine Regelung, und ich habe von etwa 75 Stunden keine einzige gefehlt. Ist ja klar, das sich hingehe, ich will ja Therapie machen! Das sieht sie vermutlich auch so und braucht deshalb keine Vorgaben. Aber sie ist auch keine Analytikerin. Die handhaben das strenger, das habe ich auch schon erlebt.

Die KBT-Thera verlangt eine Absage 48 Stunden vorher.

Dieses eher Starre und Strenge hat ja auch was für sich.
Andererseits hat der Therapeut dadurch eine unglaubliche (gefühlte) Macht.
Was magst bzw. braucht du im Augenblick?

Lieben Gruß
KM

[Solage]

Mein Analytiker begrüßt es, wenn ich 24 Stunden vorher absage. Über ein Ausfallhonorar haben wir gar nicht gesprochen. War bis jetzt eh nicht nötig.
14 Tage vorher finde ich übertrieben.

[Silent*]

2 Wochen find ich heftig. Hab selbst nur VT's gehabt, kann daher mit Analyse nix anfangen. Selbst 2-3 feste Termine wären kaum zu regeln, da mein AG nicht auf Therapiezeiten und Sonderstellung im Dienstplan Rücksicht nehmen könnte.

Habe, glaube ich, keine Frist. Wenn was dazwischen kommen sollte, versuch ich den Termin mit meiner Thera zu verschieben. Meist aber etwa 1 Tag eher.

[Lockenkopf]

Muss Termin 48 Stunden vorher absagen!

Ich kenne es von verschiedenen Psychotherapeuten mit Kassenzulassung auch nur so.
Bisher habe ich mich in den 11 Jahren Psychotherapie immer daran gehalten und musste noch nie einen verschlammte Sitzung bezahlen.

[isabe]

Ich muss kein Ausfallhonorar zahlen. Ich hab den Therapeuten gefragt, und er meinte, ich müsste nur dann was zahlen, wenn ich ihn direkt vom Strand aus anrufe und absage.

Auf eine Zweiwochenfrist würde ich mich nicht einlassen.

[mio]

wenn ich ihn direkt vom Strand aus anrufe und absage.

Ist das geil! Der hat nen guten Sinn für Humor.

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