Induzierte Erinnerungen
Induzierte Erinnerungen
Ich habe eine Frage zu induzierten Erinnerungen, ich wusste nicht, unter welche Rubrik es gehört, dachte aber, bei Psychotherapie passt es ganz gut.
Jemand, der unter induzierten Erinnerungen leidet, stellt vielleicht fest, dass manchmal Gefühle zu den "Erlebnissen" fehlen. An anderen Stellen kann er sich möglicherweise so gut einfühlen, dass dort auch entsprechende Gefühle vorhanden sind.
Angenommen, er stellt fest, die Erinnerungen stimmen nicht. Ist er nun dennoch therapeutisch behandlungsbedürftig aufgrund der falschen Traumata, die eigentlich nicht seine sind?
Also könnte es sein, dass die falschen Erinnerungen ihn so traumatisiert haben, als hätte er das Trauma doch erlebt?
Jemand, der unter induzierten Erinnerungen leidet, stellt vielleicht fest, dass manchmal Gefühle zu den "Erlebnissen" fehlen. An anderen Stellen kann er sich möglicherweise so gut einfühlen, dass dort auch entsprechende Gefühle vorhanden sind.
Angenommen, er stellt fest, die Erinnerungen stimmen nicht. Ist er nun dennoch therapeutisch behandlungsbedürftig aufgrund der falschen Traumata, die eigentlich nicht seine sind?
Also könnte es sein, dass die falschen Erinnerungen ihn so traumatisiert haben, als hätte er das Trauma doch erlebt?
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Räbin: WER hat denn die Erinnerungen induziert?
candle
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Now I know how the bunny runs!
Halllo Räbin
Ich hatte mir mal die Mühe gemacht einige Folgen falscher Erinnerungen, u.a. Traumatisierung, zusammenzufassen und verlinke einfach mal aus Bequemlichkeitsgründen zu der Zusammenfassung:
http://www.induzierte-erinnerungen.de/v ... .php?t=817
Ja.Also könnte es sein, dass die falschen Erinnerungen ihn so traumatisiert haben, als hätte er das Trauma doch erlebt?
Ich hatte mir mal die Mühe gemacht einige Folgen falscher Erinnerungen, u.a. Traumatisierung, zusammenzufassen und verlinke einfach mal aus Bequemlichkeitsgründen zu der Zusammenfassung:
http://www.induzierte-erinnerungen.de/v ... .php?t=817
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Mit der Frage ist ja mindestens die erste der drei philosophischen Grundfragen nach Kant angesprochen: "Was kann ich wissen"? ("Was soll ich tun"? und "Was darf ich hoffen?")Räbin hat geschrieben:Also könnte es sein, dass die falschen Erinnerungen ihn so traumatisiert haben, als hätte er das Trauma doch erlebt?
Wenn es keinerlei Unterschied machte, ob eine Erfahrung induziert ist oder nicht, wie könnte man dann je irgendeine Antwort guten Wissens und Gewissens mit "Ich (bin)" (oder irgendeine Frage mit "Bin ich...?") beginnen?!
Ich bin sicher: Jeder Mensch würde die Wahrhaftigkeit einer echten Erfahrung gegenüber einer (nur) induzierten erkennen können, wenn er sich auf sein Empfinden verließe und nicht auf die quantitativ eruierten Ergebnisse sogenannter Experten.
Viele Links zu irgendwelchen Studien oder Abhandlungen, um 'Wahrheit' in Bezug auf deine Frage zu belegen, werden hier sicher noch folgen.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Vielen Dank, Jenny, das ist ja eine wahre Fundgrube!
Ich hatte es fast angenommen, da auch Menschen, die vor dem Fernseher Unglücke verfolgen, traumatisiert werden können. Warum sollte es dann nicht auch durch das Kopfkino möglich sein. Du hast mir sehr geholfen!
Davon gehe ich persönlich auch aus, Vincent, dass es theoretisch unterscheidbar sein müsste, oder anders: ich kann es mir gar nicht anders vorstellen. Aber unter dieser Prämisse dürfte es nur sehr schwer möglich sein, falsche Erinnerungen zu induzieren. Offensichtlich ist es aber möglich.
Ich interessiere mich auch sehr für den Fall der McMartin School in den USA, falls jemand einen Link zu einer guten Zusammenfassung des Falls hat, wäre ich sehr dankbar.
Ich hatte es fast angenommen, da auch Menschen, die vor dem Fernseher Unglücke verfolgen, traumatisiert werden können. Warum sollte es dann nicht auch durch das Kopfkino möglich sein. Du hast mir sehr geholfen!
Davon gehe ich persönlich auch aus, Vincent, dass es theoretisch unterscheidbar sein müsste, oder anders: ich kann es mir gar nicht anders vorstellen. Aber unter dieser Prämisse dürfte es nur sehr schwer möglich sein, falsche Erinnerungen zu induzieren. Offensichtlich ist es aber möglich.
Ich interessiere mich auch sehr für den Fall der McMartin School in den USA, falls jemand einen Link zu einer guten Zusammenfassung des Falls hat, wäre ich sehr dankbar.
Schau mal hier. Dort findest Du auch weiterführende Links zu Literatur und auch StudienIch interessiere mich auch sehr für den Fall der McMartin School in den USA, falls jemand einen Link zu einer guten Zusammenfassung des Falls hat, wäre ich sehr dankbar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Missbrauc ... -Vorschule
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Gut, ja, das war ja gerade beim 11. September im Gespräch. Wie man sich selbst induziert, ist die Frage?Räbin hat geschrieben: Ich hatte es fast angenommen, da auch Menschen, die vor dem Fernseher Unglücke verfolgen, traumatisiert werden können. Warum sollte es dann nicht auch durch das Kopfkino möglich sein.
Bei deinem oben zitierten Satz fiel mir aber spontan das Massentrauerphänomen ein.
candle
Now I know how the bunny runs!
Danke, Jenny! Das hatte ich schon gefunden, ist aber sehr an der Oberfläche. Muss ich mal gucken, ob die Links gut sind (ich glaube, ich hatte die schon angesehen).
Mein Interesse ist, zu verstehen, wie das Induzieren von Erinnerungen möglich ist. Deine Frage ist sehr interessant, Candle! Zum Teil muss sich die betreffende Person selbst induzieren, meiner Meinung nach. Ohne ein gewisses "Entgegenkommen" ihrerseits, dürfte das Induzieren nicht funktionieren. Sei es, weil es ihr Erleichterung verschafft oder sie in einer Abhängigkeit das "liefert", was von ihr erwartet wird. Oder das entstehende "falsche Lebensgefühl" immer noch eine Verbesserung zum vorherigen darstellt.
Mein Interesse ist, zu verstehen, wie das Induzieren von Erinnerungen möglich ist. Deine Frage ist sehr interessant, Candle! Zum Teil muss sich die betreffende Person selbst induzieren, meiner Meinung nach. Ohne ein gewisses "Entgegenkommen" ihrerseits, dürfte das Induzieren nicht funktionieren. Sei es, weil es ihr Erleichterung verschafft oder sie in einer Abhängigkeit das "liefert", was von ihr erwartet wird. Oder das entstehende "falsche Lebensgefühl" immer noch eine Verbesserung zum vorherigen darstellt.
Ich kenne zwar Dramatiker bzw. ein bißchen kann das ja auch unter einer gewissen Selbstverletzung laufen, aber dass sich jemand eigenständig traumatisiert, weiß ich jetzt nicht.
candle
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Hm, das kann aber auch passieren, wenn die Gefühle von den Bildern/Erinnerung abgespalten wurden. Manchmal kommen erst Jahre später die Gefühle dazu.Räbin hat geschrieben: Jemand, der unter induzierten Erinnerungen leidet, stellt vielleicht fest, dass manchmal Gefühle zu den "Erlebnissen" fehlen.
Mich würde auch interessieren, woran ich fest machen kann, ob Erinnerungen ECHT sind, oder doch vom kreativen Gehirn geschaffen wurden...
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.
Goethe
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 1931
Ich glaube nicht, dass ein wirklicher Wunsch vorhanden ist sich selbst zu traumatischeren, sondern vielmehr der Wunsch da ist seinen Gefühlen einen Grund zuzuordnen. Und da wird dem Fachmensch geglaubt. Zudem gibt es viele Menschen, die auch ganz gerne im Opferstatus verharren. Das gibt Aufmerksamkeit und Gründe sich seiner Selbstverantwortung zu entziehen...
Ich denke auch, dass das so stimmt. Denn nur auf "fruchtbarem" Boden kann was "gedeihen". Für meine Begriffe ist es eine "Identifikationsfrage". Je weniger jemand mit sich selbst "identifiziert" ist, desto leichter dürfte derjenige "induziertbar" sein. Ich bin da einer ähnlichen Auffassung wie Vincent, wenn ich keinen Zugang zu meinen eigenen "tiefen Gefühlen" habe, dann bin ich gefährdet, etwas von außen anzunehmen, was vielleicht "teils" (also im Sinne einer Repräsentanz) sogar stimmt, aber eben nicht im individuellen Sinne "wahr" ist. Es wird also was "geliehen" um was "ursprünglich eigenes" zu "verkörpern". Nur dass die "Verkörperung" sich eben eines "falschen (fremden) Bildes" bedient.Räbin hat geschrieben:Ohne ein gewisses "Entgegenkommen" ihrerseits, dürfte das Induzieren nicht funktionieren. Sei es, weil es ihr Erleichterung verschafft oder sie in einer Abhängigkeit das "liefert", was von ihr erwartet wird. Oder das entstehende "falsche Lebensgefühl" immer noch eine Verbesserung zum vorherigen darstellt.
Ich glaube, alles was auch dem "NICHTS" kommt ist irgendwie echt. Manches wird vom Gehirn "verfälscht", in andere "Bilder" oder "Daten" gepackt, aber das Gefühl dahinter dürfte immer stimmen. Auf das ist denke ich Verlass.lilu hat geschrieben:Räbin hat geschrieben:Mich würde auch interessieren, woran ich fest machen kann, ob Erinnerungen ECHT sind, oder doch vom kreativen Gehirn geschaffen wurden...
Ich habe zB. die Erfahrung gemacht, dass mein Hirn "biografische Daten" verfälscht im Sinne von "Zeitpunkte und Zeiträume", da schramme ich oft gedanklich "vorbei", egal wie oft ich nachfrage und überprüfe. Mein Hirn scheint das "umzumodelieren", wahrscheinlich, damit ich nicht "zu nah" dran kommen. Wenn ich zB. etwas mit 13 erlebt habe, dann macht mein Hirn daraus 12 und so...das ist echt schräg, weil ich es eigentlich WEISS, es aber trotzdem immer wieder passiert.
Candle: Anzunehmen, dass das unbewusste Prozesse sind.
Lilu: Da bist Du schon einen Schritt weiter als mein bisheriges Verständnis. Ich versuche erst mal zu verstehen, wie es überhaupt dazu kommt, dass das Gehirn plötzlich kreative "Erinnerungsbilder" produziert. Es ist ja nicht das Übliche. Wo ist genau der Punkt und wodurch, dass es damit anfängt?
Bezüglich Unterscheidung: Vielleicht ist das schon ein Hinweis, wenn sich jemand überhaupt erst fragt, ob sein Gehirn da kreativ wurde??
Peppermint Patty: Ich denke auch, dass das einer der möglichen Gründe sein könnte.
Lilu: Da bist Du schon einen Schritt weiter als mein bisheriges Verständnis. Ich versuche erst mal zu verstehen, wie es überhaupt dazu kommt, dass das Gehirn plötzlich kreative "Erinnerungsbilder" produziert. Es ist ja nicht das Übliche. Wo ist genau der Punkt und wodurch, dass es damit anfängt?
Bezüglich Unterscheidung: Vielleicht ist das schon ein Hinweis, wenn sich jemand überhaupt erst fragt, ob sein Gehirn da kreativ wurde??
Peppermint Patty: Ich denke auch, dass das einer der möglichen Gründe sein könnte.
Mio: Danke, ich denke, das ist die Erklärung! Ein stückweit fehlendes Identitätsgefühl. In diese Lücke kann etwas "eingeschrieben" werden.
Was Du schreibst über Erinnerungsverfälschungen hinsichtlich Daten: Es sind dennoch echte Erinnerungen, ich denke das hat eine ganz andere Qualität.
Ich glaube, tatsächlich ist schon das Produzieren derartiger kreativer Bilder ein sicherer Hinweis, doch, würde ich jetzt so annehmen.
Was Du schreibst über Erinnerungsverfälschungen hinsichtlich Daten: Es sind dennoch echte Erinnerungen, ich denke das hat eine ganz andere Qualität.
Ich glaube, tatsächlich ist schon das Produzieren derartiger kreativer Bilder ein sicherer Hinweis, doch, würde ich jetzt so annehmen.
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