Professionalität des Therapeuten
Professionalität des Therapeuten
Hallo Leute,
hier soll es jetzt nicht speziell um meine Erfahrungen gehen, d.h. ich denke nicht, dass meine Therapeutin umprofessionell arbeitet.
Man liest hier aber immer wieder "Dieses Verhalten ist professionell, jenes umprofessionell" und mich interessiert, wo ihr die Grenze zieht und warum manches professionell ist, anderes hingegen eher unprofessionell. Dabei ist natürlich ganz klar, dass es weder zu Sex oder sonstigen Intimitäten kommen darf
Aber was ist zum Beispiel mit ...
1)Duzen?
2)Mails vom Patienten beantworten(in welchen Situationen?)?
3)SMSverkehr? (in welchen Situationen?)
4)Telefonieren? (NICHT für Terminabsprachen/-änderungen)
5)Umarmungen?
6)Erzählen von eigenen Erfahrungen, wenn der Patient diese zuvor berichtet hat (so nach dem Motto "habe ich auch erlebt und so und so gelöst)?
7)Bekundungen wie "Ich mag Sie" "Ich denke an Sie" "Ich bin gedanklich bei Ihnen"?
8)den Patienten begleiten zu Terminen, die wichtig sind, aber der Patient allein nicht für durchführbar hält aufgrund von Triggern oder ähnlichem (Aussagen vor Gericht, Untersuchungen beim Arzt , Termine bezüglich (Früh-)Rente, mehr fällt mir gerade nicht ein)?
9)Sich von selbst beim Patienten melden, um zu fragen wie es ihm geht, ihm für etwas Glück/Erfolg zu wünschen o.ä.?
10)private Mailadresse/Handynummer/Festnetznummer rausgeben?
11) Das Nutzen von privaten Messengern/sozialen Netzwerken (Facebook, Icq, WhatsApp ...) im Kontakt mit dem Patient?
12)Öffentliche Informationen über die Privatperson des Therapeuten im Internet?
13)Geschenke vom Therapeuten bekommen zum Geburtstag/Weihnachten/einfach so?
14)wenn der Therapeut Geschenke annimmt?
Es gibt sicherlich noch mehr Situationen, in denen nicht so klar ist, ob das Verhalten noch professionell ist oder schon unprofessionell, mehr ist mir gerade nicht eingefallen.
Wonach beurteilt ihr das?
Ob es einem schadet? (Viele Dinge, die einem Schaden, kommen aber erst später zum tragen/Sieht man nicht?!)
Bauchgefühl? (Fühlt sich gut/schlecht an)
Ob es euch hilft?
....?
Und was glaubt ihr, warum tun manche Therapeuten die oben genannten Dinge, auch wenn sie "grenzwertig" sind?
Ich freue mich auf eure Meinungen!
superheld
hier soll es jetzt nicht speziell um meine Erfahrungen gehen, d.h. ich denke nicht, dass meine Therapeutin umprofessionell arbeitet.
Man liest hier aber immer wieder "Dieses Verhalten ist professionell, jenes umprofessionell" und mich interessiert, wo ihr die Grenze zieht und warum manches professionell ist, anderes hingegen eher unprofessionell. Dabei ist natürlich ganz klar, dass es weder zu Sex oder sonstigen Intimitäten kommen darf
Aber was ist zum Beispiel mit ...
1)Duzen?
2)Mails vom Patienten beantworten(in welchen Situationen?)?
3)SMSverkehr? (in welchen Situationen?)
4)Telefonieren? (NICHT für Terminabsprachen/-änderungen)
5)Umarmungen?
6)Erzählen von eigenen Erfahrungen, wenn der Patient diese zuvor berichtet hat (so nach dem Motto "habe ich auch erlebt und so und so gelöst)?
7)Bekundungen wie "Ich mag Sie" "Ich denke an Sie" "Ich bin gedanklich bei Ihnen"?
8)den Patienten begleiten zu Terminen, die wichtig sind, aber der Patient allein nicht für durchführbar hält aufgrund von Triggern oder ähnlichem (Aussagen vor Gericht, Untersuchungen beim Arzt , Termine bezüglich (Früh-)Rente, mehr fällt mir gerade nicht ein)?
9)Sich von selbst beim Patienten melden, um zu fragen wie es ihm geht, ihm für etwas Glück/Erfolg zu wünschen o.ä.?
10)private Mailadresse/Handynummer/Festnetznummer rausgeben?
11) Das Nutzen von privaten Messengern/sozialen Netzwerken (Facebook, Icq, WhatsApp ...) im Kontakt mit dem Patient?
12)Öffentliche Informationen über die Privatperson des Therapeuten im Internet?
13)Geschenke vom Therapeuten bekommen zum Geburtstag/Weihnachten/einfach so?
14)wenn der Therapeut Geschenke annimmt?
Es gibt sicherlich noch mehr Situationen, in denen nicht so klar ist, ob das Verhalten noch professionell ist oder schon unprofessionell, mehr ist mir gerade nicht eingefallen.
Wonach beurteilt ihr das?
Ob es einem schadet? (Viele Dinge, die einem Schaden, kommen aber erst später zum tragen/Sieht man nicht?!)
Bauchgefühl? (Fühlt sich gut/schlecht an)
Ob es euch hilft?
....?
Und was glaubt ihr, warum tun manche Therapeuten die oben genannten Dinge, auch wenn sie "grenzwertig" sind?
Ich freue mich auf eure Meinungen!
superheld
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Superheld, ich kenne eine ganze Menge (2,4,6,9,10,14) vom dir genannte Punkte aus meiner Psychotherapie und meine Psychotherapeut arbeitet professionelle, daran bestand nie ein Zweifel.
Aber Psychotherapeuten welche ihren Pat. schaden, also nicht gut arbeiten, machen wahrscheinlich auch eine ganz Menge der von dir genannten Punkte.
Folglich kann man an dem vor dir genannten nicht fest machen, ob eine Psychotherapie professionelle und hilfreich ist, oder nicht.
Wahlweise, weil eine therapeutische Notwendigkeit dazu bestand, um mir zu helfen, um seiner Führsorgepflicht nach zu kommen, weil es zwischenmenschlich angebracht ist.
Aber Psychotherapeuten welche ihren Pat. schaden, also nicht gut arbeiten, machen wahrscheinlich auch eine ganz Menge der von dir genannten Punkte.
Folglich kann man an dem vor dir genannten nicht fest machen, ob eine Psychotherapie professionelle und hilfreich ist, oder nicht.
Und was glaubt ihr, warum tun manche Therapeuten die oben genannten Dinge, auch wenn sie "grenzwertig" sind?
Wahlweise, weil eine therapeutische Notwendigkeit dazu bestand, um mir zu helfen, um seiner Führsorgepflicht nach zu kommen, weil es zwischenmenschlich angebracht ist.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Mo., 01.02.2016, 00:10, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
Hallo Superheld,
bei mir ganz klar das:
Ansonsten gibt es wohl keine "allgemeine Antwort" auf die Frage warum Therapeuten das tun. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche "Beziehungsgestaltungen", unterschiedliche "Nachholbedürfnisse", unterschiedliche persönliche Reife beim Patienten - oder im schlimmsten/missbräuchlichen Falle auch beim Therapeuten - und vor allem wohl auch: Unterschiedliche Therapie"schulen" die mal für den einen hilfreich, aber für den anderen vielleicht eher schädlich sein dürften.
Für meine Begriffe dürften einige "Hauptkriterien" sein: Wie misstrauisch oder unkritisch fremdvertrauend ist ein Patient im Kontakt? Wieviel "Sicherheit durch Vorleistung/Entgegenkommen" tut ihm gut? Wann fördert das eher eine Abhängigkeitssituation/Regression und verhindert die (Autonomie)Entwicklung? Nur mal so als Beispiele...
Lieben Gruss,
mio
bei mir ganz klar das:
aber schon auch die individuelle Frage: Mache ich in Bezug auf meine "Problemstellung/Symptomatik" insgesamt Fortschritte oder nicht? Erlebe ich "Entwicklung"?superheld hat geschrieben: Bauchgefühl? (Fühlt sich gut/schlecht an)
Ansonsten gibt es wohl keine "allgemeine Antwort" auf die Frage warum Therapeuten das tun. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche "Beziehungsgestaltungen", unterschiedliche "Nachholbedürfnisse", unterschiedliche persönliche Reife beim Patienten - oder im schlimmsten/missbräuchlichen Falle auch beim Therapeuten - und vor allem wohl auch: Unterschiedliche Therapie"schulen" die mal für den einen hilfreich, aber für den anderen vielleicht eher schädlich sein dürften.
Für meine Begriffe dürften einige "Hauptkriterien" sein: Wie misstrauisch oder unkritisch fremdvertrauend ist ein Patient im Kontakt? Wieviel "Sicherheit durch Vorleistung/Entgegenkommen" tut ihm gut? Wann fördert das eher eine Abhängigkeitssituation/Regression und verhindert die (Autonomie)Entwicklung? Nur mal so als Beispiele...
Lieben Gruss,
mio
Hallo superheld,
zu jeder Ihrer Fragen existieren im PT-Forum ein oder sogar mehrere Threads zum Genauer-Nachlesen.
lg, admin
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Nun, unprofessionell ist, wenn etwas nicht (mehr) therapeutisch begründbar ist oder sogar missbräuchlich ist (sexuell oder emotional). Warum es z.B. therapeutisch notwendig sein soll, einen Patienten zu duzen, ersehe ich nicht... auf der anderen Seite muss das aber nicht gleich schaden. Kann aber, z.B. wenn damit irgendwelche problematischen Muster gefüttert werden. Sicherlich werden folgende "Gratifikationen" nicht im jeden Fall aus professionellen Gründen gewährt... aber teilweise muss man etwas genauer hinsehen, was der Hintergrund ist. Wenn soziale Netzwerke genutzt werden, so wird oft gewarnt, dass dabei sehr leicht die Schweigepflicht verletzt werden kann. Das wäre dann keine Kleinigkeit mehr, sondern u.U. sogar strafbar. Zu Profilen bzw. privaten Informationen geben Kammern sogar teilweise Empfehlungen... ein Abweichen davon, würde die Kammer dann wohl nicht unbedingt als professionell ansehen. Einen Rahmen, der aber teilweise schwammig ist, geben z.B. die Berufsordnung, ethische Empfehlungen bzw. (im Fall von sexuellem Missbrauch) auch das Strafgesetz her, evtl. auch einzelne Empfehlungen von Kammern her... oder dazu, wie therapeutisches Arbeiten aussieht, gibt es ja auch viel Material... ein Therapeut muss nach den herrschenden therapeutischen Standards arbeiten. Manche Fachleute raten ab, auf manche Gratifikationen ganz zu verzichten bzw. sehen es gleich als unprofessionell an, z.B. für viele:
Ob sich etwas gut uns schlecht anfühlt, halte ich persönlich nur für einen bedingt aussagekräftigen Indikator... und wie du sagst: Manches merkt man evtl. erst später oder sieht es dann vielleicht doch etwas anderes. Was professionelles Verhalten ist, ist auch nicht nur etwas rein subjektives... und hier schaue ich schon, ob manches zusammenkommt, was im Ruf steht, unprofessionell zu sein, so als Warnsignal (das wäre für mich in der Tat ein Ausschlusskriterium, wenn das überhand nimmt). D.h. ich berücksichtige auch etwas äußere Faktoren. Und insbes. würde ich dann nachfragen, was der Hintergrund ist. Wer seriös arbeitet, sollte das auch rechtfertigen können (vor sich, vor dem Patient und ggf. vor einer Super- oder Intervision). Das Annehmen von nicht nur geringfügigen Geschenken ist z.B. explizit in der Berufsordnung geregelt, sprich: nicht erlaubt. Etwas Spielraum bleibt bei der Wertung, was nicht nur geringfügig ist... aber hier gibt es sicherlich bereits Referenzwerte. Und wenn ein Therapeut sagt, ich mag sie, ist es für mich etwas anderes, wenn das reflektiert geschieht oder ob ein Therapeut lediglich eigene Gefühle ausagiert, abarbeitet oder für die Befriedigung eigener Nähebedürfnisse eine Patienten braucht. Was so "harmlos" anmutet, muss es also nicht in jedem Fall sein - selbst wenn sich der eine oder andere Patient geschmeichelt fühlt. Einfach etwas zu tun ohne zu wissen oder begründen zu können, warum man so vorgeht, finde ich auch nicht therapeutisch, sondern sehr unreflektiert.
In der Tat... warum die Liste unbedingt therapeutisch angezeigt sein soll, dürfte nicht in jedem Fall so leicht begründbar sein. Wenn z.B. mit einem Angstpatienten im freien eine Konfrontation gemacht wird, ist das etwas anderes als einen Patienten zu begleiten, der das grds. schaffen kann. Dann kann das auch u.U. auch unprofessionell sein, wenn autonome Fähigkeiten eines Patienten zunehmend untergraben werden.Weitere Kriterien für Seriosität sind, dass ein seriöser Psychotherapeut mit seinen Patienten keine Geschäfte macht, z.B. Bücher oder Kassetten verkaufen will, Geschenke mit Patienten austauscht, Postkarten aus dem Urlaub schreibt oder gar eine sexuelle Beziehung anbietet. Er wird nicht Therapiestunden maßlos überziehen, da Patienten dadurch das Gefühl bekommen könnten, dass sie für den Therapeuten ganz besonders wichtig seien. Und nicht zuletzt wird ein seriöser Psychotherapeut die Schweigepflicht, auch Ehepartnern oder Eltern gegenüber strikt einhalten und auf keinen Fall ohne Einverständnis des Patienten Tonband- oder Video-Aufzeichnungen machen.
http://www.drparussel.de/informationen.html
Ob sich etwas gut uns schlecht anfühlt, halte ich persönlich nur für einen bedingt aussagekräftigen Indikator... und wie du sagst: Manches merkt man evtl. erst später oder sieht es dann vielleicht doch etwas anderes. Was professionelles Verhalten ist, ist auch nicht nur etwas rein subjektives... und hier schaue ich schon, ob manches zusammenkommt, was im Ruf steht, unprofessionell zu sein, so als Warnsignal (das wäre für mich in der Tat ein Ausschlusskriterium, wenn das überhand nimmt). D.h. ich berücksichtige auch etwas äußere Faktoren. Und insbes. würde ich dann nachfragen, was der Hintergrund ist. Wer seriös arbeitet, sollte das auch rechtfertigen können (vor sich, vor dem Patient und ggf. vor einer Super- oder Intervision). Das Annehmen von nicht nur geringfügigen Geschenken ist z.B. explizit in der Berufsordnung geregelt, sprich: nicht erlaubt. Etwas Spielraum bleibt bei der Wertung, was nicht nur geringfügig ist... aber hier gibt es sicherlich bereits Referenzwerte. Und wenn ein Therapeut sagt, ich mag sie, ist es für mich etwas anderes, wenn das reflektiert geschieht oder ob ein Therapeut lediglich eigene Gefühle ausagiert, abarbeitet oder für die Befriedigung eigener Nähebedürfnisse eine Patienten braucht. Was so "harmlos" anmutet, muss es also nicht in jedem Fall sein - selbst wenn sich der eine oder andere Patient geschmeichelt fühlt. Einfach etwas zu tun ohne zu wissen oder begründen zu können, warum man so vorgeht, finde ich auch nicht therapeutisch, sondern sehr unreflektiert.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 01.02.2016, 06:42, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Eine zwischenmenschliche Begründung langt aus meiner Sicht nicht... sondern Maßstab, ob etwas professionell ist, ist anhand von therapeutischen Maßstäben (die eben nicht nur etwas rein subjektives sind) zu messen. Es geht ja um die Profession/therapeutische Arbeit, wenn man die Professionalität betrachtet. So mag es menschlich sein, wenn ein Lehrer während des Unterrichts isst und trinkt und man mag es zwischenmenschlich begrüßen, wenn er hungrigen Schülern ebenfalls etwas anbietet. Aber als professionell würde man das sicherlich nicht bezeichnen können. Sondern das kann logischerweise nur an beruflichen Maßstäben beurteilt werden.
Liebe Grüße
stern
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Oder Punkt 6: Wird das aufgrund eines eigenen Mitteilungsbedürfnisses geschildert oder soll der Patient einen Nutzen davon haben... Haken: Als Patient erkennt man die Absicht des Therapeuten nicht unbedingt sofort. Ich denke, wenn ein Therapeut selten bis ab und an mal etwas erwähnt, muss das nicht nachteilig sein... aber ich denke, der Nutzen hält sich auch in Grenzen, zu erfahren, was der Therapeut gemeistert hat... und wenn das überhand nimmt: Nun, wie es dem Therapeuten mit etwas geht, ist für den Patienten eigentlich nicht sehr wichtig (und zu vielem werden diese auch eine eigene Referenz haben). Wenn also dadurch dem Patienten viel Zeit genommen wird, so würde ich das auch nicht mehr als professionell ansehen. Mir wurden in Probesitzungen schon Männergeschichten von Patienten und der Therapeutin geschildert... war von meiner Lebenswirklichkeit kilometerweit entfernt. Da ich nicht sah, dass das etwas mit mir zu tun hatte, empfand ich es als unprofessionell, damit zugemüllt zu werden. Nachträglich überlegte ich: Ich hätte das damals sofort ansprechen sollen... denn vielleicht dachte die noch, das hätte etwas mit mir zu tun. Das ist schon Jahre her... jetzt würde ich tatsächlich nachfragen, warum mir das erzählt wird.
Liebe Grüße
stern
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Ich finde von den aufgelisteten Dingen kritisch: Kontakt in sozialen Netzwerken und sich selbst beim Patienten melden. Ich finde es nicht schlimm, wenn der Thera kurz man was privates erzählt, z.B. wo es in den Urlaub hingeht (das würden manche Analysanden wahrscheinlich schon für unprofessionell halten), aber es soll natürlich die professionelle therapeutische Beziehung im Vordergrund stehen und nicht das Private. Wenn mal viel aus dem Privatleben des Theras mitbekommt und sich der Thera dann noch ohne Anlass z.B. meldet oder nur um zu fragen wie ihm geht sehe ich da einen Übergang ins Privatleben. Das würde ich als schwierig beurteilen, weil man sich da fragen muss: geht es noch um die Bedürfnisse des Patienten oder um die des Therapeuten.
Die anderen Dinge, die du erwähnt hast, habe ich entweder nicht selbst erlebt und finde sie aber nicht kritisch oder habe sie selbst erlebt und sie haben mir gut getan. Ich habe aber auch schon die zweite Therapie am laufen und das Angebot sich zu melden hat mich glaube ich in der ersten Runde mit ein Stück abhängig gemacht und jetzt fühle ich mich trotz des Angebots plus noch viel mehr aus den Dingen, die du aufgezählt hast, die es in Runde 1 nicht gab, frei und unabhängig. Da sieht man einfach, wie individuell das Ganze ist.
Ich gehe nach Bauchgefühl, aber das hat mich auch schon getrogen. Die Verantwortung das Verhältnis professionell zu halten sehe ich beim Therapeuten
Die anderen Dinge, die du erwähnt hast, habe ich entweder nicht selbst erlebt und finde sie aber nicht kritisch oder habe sie selbst erlebt und sie haben mir gut getan. Ich habe aber auch schon die zweite Therapie am laufen und das Angebot sich zu melden hat mich glaube ich in der ersten Runde mit ein Stück abhängig gemacht und jetzt fühle ich mich trotz des Angebots plus noch viel mehr aus den Dingen, die du aufgezählt hast, die es in Runde 1 nicht gab, frei und unabhängig. Da sieht man einfach, wie individuell das Ganze ist.
Ich gehe nach Bauchgefühl, aber das hat mich auch schon getrogen. Die Verantwortung das Verhältnis professionell zu halten sehe ich beim Therapeuten
Zuletzt geändert von Speechless am Mo., 01.02.2016, 08:49, insgesamt 1-mal geändert.
Hier ein Artikel zu Selbstoffenbarungen: Hier werden diese nicht grds. negativ gesehen. Aber: Hervorgehoben wird auch die Unkalkulierbarkeit der Wirkung. Und ich fürchte, diese kann man tatsächlich nicht sicher wissen, selbst wenn man diverse "Riskofaktoren" berücksichtigt. Und das sieht man auch im Artikel, dass viele Punkte genannt werden, wo man besser gleich darauf verzichten sollte. Daher sehe ich es so: Lieber auf ein (ungewisses) Potential verzichten als durch etwas, das per se umstritten ist (und das sind Selbstoffenbarungen und andere Punkte) in Gefahr zu laufen, einen negativen Effekt zu provozieren:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/74042/ ... ur-Methode
Zum Bleistift:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/74042/ ... ur-Methode
Zum Bleistift:
Nicht zu empfehlen ist Selbstoffenbarung hingegen bei Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen und geringer Ich-Stärke, wenn die Bindungen zwischen Therapeut und Patient weniger eng sind oder wenn ein Patient dazu tendiert, sich viele Sorgen zu machen und sich in die Probleme anderer hineinzusteigern.
Auch eigene Probleme, zum Beispiel mit Süchten oder psychischen Störungen, sollten nicht unbedingt thematisiert werden, selbst wenn sie erfolgreich überwunden wurden und es viele Parallelen zwischen Therapeut und Patient gibt. Die Patienten könnten ansonsten glauben, dass der Therapeut nicht besonders erfolgreich und kompetent ist oder dass sie einen ungünstigen Einfluss auf ihn ausüben, weil sie ihn immer wieder an schwere Zeiten erinnern. Darüber hinaus könnte es zu einer Art Wettstreit zwischen Therapeut und Patient kommen, wer schwerer betroffen war/ist oder wer das Problem schneller oder besser in den Griff bekommt.
Es empfiehlt sich aber in jedem Fall, die Patienten vorab zu informieren, dass Selbstoffenbarung hin und wieder als therapeutische Methode eingesetzt wird. Es sollten auch Gründe dafür angegeben werden. Damit wird erreicht, dass die Patienten nicht überrascht oder schockiert sind, sondern sich auf Selbstoffenbarungen einstellen können.
Genau:Es kann auch vorkommen, dass eine Selbstoffenbarung als Hilflosigkeit, Egomanie oder Freundschaftsangebot seitens des Therapeuten gedeutet wird. Oder dass ein Therapeut übers Ziel hinausschießt und sein Herz ausschüttet, die Therapiesitzung zum Dauermonolog nutzt oder zur Plauderstunde umfunktioniert. Hier gilt es , das richtige Maß zu finden. Allgemein ist zu empfehlen, nicht zu persönlich und intim zu werden, denn das kommt bei den meisten Patienten nicht gut an. Außerdem kann es hilfreich sein, sich Notizen über jede Selbstoffenbarung zu machen, um den Überblick über Inhalte und Häufigkeit zu behalten und um besser abschätzen zu können, welche Wirkungen mit der Methode erzielt werden.
Quelle: siehe oben. Und jepp, wen das so kritisch reflektiert wird (aber ist das die Regel?), so ist ist bloßes Agieren ohne Nutzen weniger wahrscheinlich.Der Therapeut sollte sich stets fragen, wem die Selbstoffenbarung in erster Linie dient, ob seine Gründe angemessen sind und ob dadurch der therapeutische Prozess gefördert wird. Auch ist zu überlegen, ob es nicht andere Mittel und Wege als eine Selbstoffenbarung gibt, um eine Information zu vermitteln. Vergessen werden darf auch nicht, dass persönliche Informationen gegen einen verwendet werden können, beispielsweise im privaten Umfeld oder bei Gerichtsprozessen. Deshalb sollte jede geplante Selbstoffenbarung daraufhin geprüft werden, ob sie verfänglich sein könnte.
Liebe Grüße
stern
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Eben... das ist ein sehr wesentliches Unterscheidungsmerkmal. Auch Beruhigung einer eigenen Sorge wäre ein eigenes Bedürfnis des Therapeuten... und warum war es nicht möglich innerhalb der Sitzung dem Rechnung zu tragen, ob der Patient zurecht kommt bzw. meinetwegen auch um für ein wichtiges Ereignis Erfolg/Glück zu wünschen, wenn das Thema der Sitzung war.Speechless hat geschrieben:Wenn mal viel aus dem Privatleben des Theras mitbekommt und sich der Thera dann noch ohne Anlass z.B. meldet oder nur um zu fragen wie ihm geht sehe ich da einen Übergang ins Privatleben. Das würde ich als schwierig beurteilen, weil man sich da fragen muss: geht es noch um die Bedürfnisse des Patienten oder um die des Therapeuten.
Ich kenne es so (nicht persönlich, aber von einem psychiatrischen Fall, sag' ich mal, wo auch eine nicht unerhebliche Gefährdung bestand): Hier machte der Psychiater einen Hausbesuch (Notfallbesuch verbunden mit einer notwendigen Intervention. Der Patient war kaum in die Praxis zu bewegen). Er gab auch die Privatnummer heraus (evtl. wären weitergehende Schritte zu veranlassen). ABER: Der Arzt rief nicht täglich an, um sich nach dem Befinden zu erkundigen, sondern es oblag den Angehörigen, sich täglich zu melden: Vorzugswürdig in der Praxis, bei Nichterreichbarkeit daheim.
Anrufe in das Privatleben des Patienten würde ich nur in ganz, ganz eng umrissenen Fällen als professionell erachten (z.B. besonders außergewöhnliche Notlagen, Terminverlegungen, die nicht mehr anders mitgeteilt werden können o.ä.)... ebenso wenn Sitzungen außerhalb der Praxis stattfinden.
Befriedigung von Nachholbedürfnissen fällt für mich ausgesprochen NICHT darunter... gerade dazu sollte man m.M.n. nicht zu Maßnahmen greifen, die im allgemeinen als umstritten gelten und wo die Gefahr besonders besteht, dass eher eigene Therapeutenbedürfnisse befriedigt werden oder unprofessionell agiert wird oder das unzutreffend verstanden wird. Denn dann kann selbst eine gute Absicht sehr schnell ins Gegenteil verkehren. Und was in dem Artikel auch angesprochen wurde: Alternativen sollten vorher auch geprüft worden sein.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Und jepp, natürlich gibt es noch weit aus mehr Situationen, in denen sich die Frage der Professionalität stellt... also nicht nur in Situationen, die sich an oder über der Grenze der therapeutischen zur privaten Sphäre bewegen.
Sondern auch: Wird nach fachlich-therapeutische anerkannten Standards gearbeitet oder werden Vorgehensweisen gewählt, die dem nicht genügen, da sie auch nicht evaluiert sind. Oder wird gar generell nach einer Methode gearbeitet, die in der Kassenfinanzierung gar nicht zur Anwendung kommen dürfte: Z.B. klassische Analyse (deren Wirskamkeit als fragwürdig angesehen wird) anstelle von Richtlinien-PT (also nicht nur beschränkt auf einzelne Interventionen)... und ja, das ist schlichtweg unprofessionell... und auch auf Patientenwunsch dürfte der Therapeut nicht auf etwas eingehen, dass nicht indiziert ist oder sogar kontraindiziert ist. Selbst wenn jemand sagt, es hat mir aber geholfen, so ist das unprofessionell, nicht anerkannte Verfahren zum Einsatz zu bringen... und gerade wenn es dann doch nicht hilft, birgt das nicht nur für den Patienten Risiken, sondern auch für den Therapeuten. Oder werden berufliche Pflichten beachtet: So ist ein Patient (in D) zwingend über bestimmte Dinge aufzuklären. Wird das unterlassen, so wäre das wiederum unprofessionell. Persönlich würde ich mich nicht an geringfügigen Dingen aufhängen (Vernachlässigung der Aufklärung wäre für mich aber nicht nur geringfügig)... aber in dem Thread geht es ja um die Abgrenzung.
Sondern auch: Wird nach fachlich-therapeutische anerkannten Standards gearbeitet oder werden Vorgehensweisen gewählt, die dem nicht genügen, da sie auch nicht evaluiert sind. Oder wird gar generell nach einer Methode gearbeitet, die in der Kassenfinanzierung gar nicht zur Anwendung kommen dürfte: Z.B. klassische Analyse (deren Wirskamkeit als fragwürdig angesehen wird) anstelle von Richtlinien-PT (also nicht nur beschränkt auf einzelne Interventionen)... und ja, das ist schlichtweg unprofessionell... und auch auf Patientenwunsch dürfte der Therapeut nicht auf etwas eingehen, dass nicht indiziert ist oder sogar kontraindiziert ist. Selbst wenn jemand sagt, es hat mir aber geholfen, so ist das unprofessionell, nicht anerkannte Verfahren zum Einsatz zu bringen... und gerade wenn es dann doch nicht hilft, birgt das nicht nur für den Patienten Risiken, sondern auch für den Therapeuten. Oder werden berufliche Pflichten beachtet: So ist ein Patient (in D) zwingend über bestimmte Dinge aufzuklären. Wird das unterlassen, so wäre das wiederum unprofessionell. Persönlich würde ich mich nicht an geringfügigen Dingen aufhängen (Vernachlässigung der Aufklärung wäre für mich aber nicht nur geringfügig)... aber in dem Thread geht es ja um die Abgrenzung.
Liebe Grüße
stern
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Hallo,
also ich würde aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, dass es gefährlich ist, wenn man sich nach den "was er darf und was nicht-Regeln" richtet.
Ich hatte zuerst einen der, zum Beispiel sehr betont hatte, wie wichtig die Abstinenz ist. Er hat von sich überhaupt nichts preisgegeben. Am Ende hat mir dieser sehr weh getan und auch sehr geschadet.
Mein Therapeut ist ein völlig anderer Mensch. ich würde behaupten, er redet auch gerne mal (auch von sich )
Anfangs machte mich das so skeptisch, weil ich eben hier immer las, das solle man als Thera nicht.
Mittlerweile muss ich sagen, dass ich keinen anderen Therapeuten möchte und ich ihm sehr vertraue. Das muss man bei mir erst mal schaffen
Ich denke einfach man sollte ebenso vorsichtig sein, wenn ein Thera die Professionalität besonders betont!
Ich kann nur sagen, dass ich Professionalität an solchen Dingen nicht (mehr) festmache und mir lieber ein Gesamtbild von Thera und Situation mache. Traue mir selber jetzt aber auch wieder mehr zu. War ja zum Teil echt verblendet!
Hör mehr auf dein Gefühl als auf irgendwelche Theorien. Und mal abgesehen davon kenne ich persönlich kaum jemand in anderen Berufen, der professionell arbeitet. Eine Kassiererin oder Friseurin, die vor dem Patienten über ihre besch...Arbeitssituation mit Kolleginnen spricht, kann ich ebensowenig für professionell halten. Gut, da ist es nicht so gravierend. Aber schaut euch mal im Alltag um, wieviele Leute eben NICHT professionell im Job agieren!
Liebe Grüße
also ich würde aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, dass es gefährlich ist, wenn man sich nach den "was er darf und was nicht-Regeln" richtet.
Ich hatte zuerst einen der, zum Beispiel sehr betont hatte, wie wichtig die Abstinenz ist. Er hat von sich überhaupt nichts preisgegeben. Am Ende hat mir dieser sehr weh getan und auch sehr geschadet.
Mein Therapeut ist ein völlig anderer Mensch. ich würde behaupten, er redet auch gerne mal (auch von sich )
Anfangs machte mich das so skeptisch, weil ich eben hier immer las, das solle man als Thera nicht.
Mittlerweile muss ich sagen, dass ich keinen anderen Therapeuten möchte und ich ihm sehr vertraue. Das muss man bei mir erst mal schaffen
Ich denke einfach man sollte ebenso vorsichtig sein, wenn ein Thera die Professionalität besonders betont!
Ich kann nur sagen, dass ich Professionalität an solchen Dingen nicht (mehr) festmache und mir lieber ein Gesamtbild von Thera und Situation mache. Traue mir selber jetzt aber auch wieder mehr zu. War ja zum Teil echt verblendet!
Hör mehr auf dein Gefühl als auf irgendwelche Theorien. Und mal abgesehen davon kenne ich persönlich kaum jemand in anderen Berufen, der professionell arbeitet. Eine Kassiererin oder Friseurin, die vor dem Patienten über ihre besch...Arbeitssituation mit Kolleginnen spricht, kann ich ebensowenig für professionell halten. Gut, da ist es nicht so gravierend. Aber schaut euch mal im Alltag um, wieviele Leute eben NICHT professionell im Job agieren!
Liebe Grüße
Was professionell ist und was nicht, das richtet sich schon erheblich nach objektiven Grundlagen (z.B. Berufsvorschriften und einiges mehr, siehe oben). Rein subjektiv kann man höchstens erfassen, was einem gut tut oder nicht gut tut... aber das "heilt" keine Unprofessionalität. Also dafür, ob etwas professionell oder unprofessionell ist, ist es streng genommen vollkommen unerheblich, ob es dem Patienten gut tut oder nicht (bei unprofessionellem Verhalten geht man aber davon aus, dass es zu Schäden führen kann... z.B. wenn ein Therapeut eigene Bedürfnisse befriedigt anstelle auf mit dem Patienten fachgerecht zu arbeiten. Ansonsten: Glück gehabt, dass es doch einen nicht zu garantierenden Nutzen hatte). Problem ist eher, dass man nicht in jedem Fall in den Therapeuten sehen kann, was ihn motiviert.
Und ob Selbstoffenbarung professionell ist oder nicht und wann davon abgeraten wird und wann es nutzbringend sein kann wurde doch differenziert. Und ferner kann man ja nachfragen, wie es begründet wird... und daraus einen Schluss ziehen.
Und ob Selbstoffenbarung professionell ist oder nicht und wann davon abgeraten wird und wann es nutzbringend sein kann wurde doch differenziert. Und ferner kann man ja nachfragen, wie es begründet wird... und daraus einen Schluss ziehen.
Liebe Grüße
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- Beiträge: 992
Bei der Kassiererin oder der Friseurin wird es aber keinen persönlichen Schaden anrichten, wenn sie unprofessionelle Dinge erzählt.
Hier auch noch ein Auszug aus einem Buch zum professionellen Verhalten von PT:
https://books.google.de/books?id=nQmGAQ ... onepage&q=
Leider werden nicht alle Seiten angezeigt. Aber auch schulenübergreifend sind die Unterschiede nicht wirklich erheblich. Teilweise werden sogar Warnsignale aufgeführt, wann der Therapeut acht geben sollte, dass es sich evtl. um eine (unreflektierte) Gegenübertragung handeln könnte, die er hinterfragen sollte (ggf. mit Hilfe von Supervision).
Auch hier heißt es bei Selbstoffenbarungen: Grds. nicht. Aber ein paar Ausnahmen kann es geben. Und so glaube ich tatsächlich, wenn ein Therapeut zum Bleistit das Urlaubsziel mitteilt, so gibt es ein paar wenige (!) Ausnahmen, bei denen es in Hinblick auf die Störung einen Nutzen haben kann. Aber in den meisten Fällen hat man von der Erkenntnis keinen unmittelbaren Nutzen... ein kurzer Smalltalk nimmt es dann hoffentlich nicht auch noch viel Therapiezeit weg (wenn die halbe Therapiezeit verplaudert wird, hmm... dann sieht das schon anders aus). Wenn man sich dann auch noch unzutreffenden Fantasien hingibt, ist der Nutzen umso fragwürdiger.
Tja, warum manchen es Therapeuten trotzdem... ich würde sagen zum Bleistift: Mangelnde Reflektion bzw. nicht erkannte Gegenübertragung. Fehleinschätzung des Nutzen und/oder potentieller negativer Nebenwirkungen. Selbstüberschützung (man glaubt besser zu wissen, was gut für den Patienten ist, obwohl Standards eindringlich vor manchen Verhalten warnen). Befriedigung eigener Bedürfnisse. Man lässt sich vom Patienten weichklopfen oder verführen oder der Therapeut kann sich nicht gut abgrenzen. Gut gemeinte Absicht (aber gut gemeint, ist nicht immer gut). Rettungsfantasien: Man weiß was gut für den Patienten ist und dieser hat es verdient auch durch ungewöhnliche Maßnahmen geheilt zu werden. usw.
https://books.google.de/books?id=nQmGAQ ... onepage&q=
Leider werden nicht alle Seiten angezeigt. Aber auch schulenübergreifend sind die Unterschiede nicht wirklich erheblich. Teilweise werden sogar Warnsignale aufgeführt, wann der Therapeut acht geben sollte, dass es sich evtl. um eine (unreflektierte) Gegenübertragung handeln könnte, die er hinterfragen sollte (ggf. mit Hilfe von Supervision).
Auch hier heißt es bei Selbstoffenbarungen: Grds. nicht. Aber ein paar Ausnahmen kann es geben. Und so glaube ich tatsächlich, wenn ein Therapeut zum Bleistit das Urlaubsziel mitteilt, so gibt es ein paar wenige (!) Ausnahmen, bei denen es in Hinblick auf die Störung einen Nutzen haben kann. Aber in den meisten Fällen hat man von der Erkenntnis keinen unmittelbaren Nutzen... ein kurzer Smalltalk nimmt es dann hoffentlich nicht auch noch viel Therapiezeit weg (wenn die halbe Therapiezeit verplaudert wird, hmm... dann sieht das schon anders aus). Wenn man sich dann auch noch unzutreffenden Fantasien hingibt, ist der Nutzen umso fragwürdiger.
Tja, warum manchen es Therapeuten trotzdem... ich würde sagen zum Bleistift: Mangelnde Reflektion bzw. nicht erkannte Gegenübertragung. Fehleinschätzung des Nutzen und/oder potentieller negativer Nebenwirkungen. Selbstüberschützung (man glaubt besser zu wissen, was gut für den Patienten ist, obwohl Standards eindringlich vor manchen Verhalten warnen). Befriedigung eigener Bedürfnisse. Man lässt sich vom Patienten weichklopfen oder verführen oder der Therapeut kann sich nicht gut abgrenzen. Gut gemeinte Absicht (aber gut gemeint, ist nicht immer gut). Rettungsfantasien: Man weiß was gut für den Patienten ist und dieser hat es verdient auch durch ungewöhnliche Maßnahmen geheilt zu werden. usw.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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