Wer heilt hat Recht
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Wer heilt hat Recht
Hallo liebe user,
aus gegebenen Anlass - diverser Diskussionen hier im Forum - frage ich mich immer wieder warum an Therapeuten völlig überhöhte Ansprüche gestellt werden.
Ansprüche, die sich darauf beziehen was es bedeutet professionell zu sein.
Den Diskussionen zufolge::
- was sie alles tun MÜSSEN
- was sie können oder wissen MÜSSEN
- und andererseits was sie zu unterlassen HABEN
um professionell zu sein. Dabei meine ich nicht solche Dinge wie Liebesgefühle in der Therapie (praktisch) ausagieren, sondern
- Stundenüberziehung
- Geschenke annehmen oder geben
- e-mails oder Telefonate zwischen den Stunden
- was konkret gesagt werden muss oder wo eine Grenzziehung zu erfolgen HAT
- Verleihen von Übergangsobjekten
- oder schreiben von Karten im Urlaub
-...
Ich glaube wenn sich die eine oder andere Therapeutin in diesem Forum einlesen würde sie würde nicht glauben was sie alles leisten MUSS, sogar noch auf dem Kranken- oder Sterbebett.
Bei den Bewertungen was eine professionelle Therapie/Therapeutin ausmacht wird hier nicht nach Therapieschulen oder dem was eine Klientin mitbringt unterschieden, habe ich jedenfalls fast noch nie irgendwo gelesen.
Ich habe kürzlich eine Therapeutin kennen gelernt, die mir etwas anbot, was sie bisher nicht praktizierte, weil sie auch super korrekt arbeitet. Sie meinte allerdings sie würde in dem Fall denken: "Wer heilt hat Recht".
Mir gefiel diese Haltung, denn oft habe ich den Eindruck es geht mehr um die Methode als um die Klientin (was die braucht und mitbringt) was ich nicht zielführend finde.
Meine Fragen: Warum ist das so? Wieso diese Haltung hier im Forum? Und wieso diese Haltung von einigen Therapeuten, dass Methode wichtiger als Klientin ist?
LG,
pp
aus gegebenen Anlass - diverser Diskussionen hier im Forum - frage ich mich immer wieder warum an Therapeuten völlig überhöhte Ansprüche gestellt werden.
Ansprüche, die sich darauf beziehen was es bedeutet professionell zu sein.
Den Diskussionen zufolge::
- was sie alles tun MÜSSEN
- was sie können oder wissen MÜSSEN
- und andererseits was sie zu unterlassen HABEN
um professionell zu sein. Dabei meine ich nicht solche Dinge wie Liebesgefühle in der Therapie (praktisch) ausagieren, sondern
- Stundenüberziehung
- Geschenke annehmen oder geben
- e-mails oder Telefonate zwischen den Stunden
- was konkret gesagt werden muss oder wo eine Grenzziehung zu erfolgen HAT
- Verleihen von Übergangsobjekten
- oder schreiben von Karten im Urlaub
-...
Ich glaube wenn sich die eine oder andere Therapeutin in diesem Forum einlesen würde sie würde nicht glauben was sie alles leisten MUSS, sogar noch auf dem Kranken- oder Sterbebett.
Bei den Bewertungen was eine professionelle Therapie/Therapeutin ausmacht wird hier nicht nach Therapieschulen oder dem was eine Klientin mitbringt unterschieden, habe ich jedenfalls fast noch nie irgendwo gelesen.
Ich habe kürzlich eine Therapeutin kennen gelernt, die mir etwas anbot, was sie bisher nicht praktizierte, weil sie auch super korrekt arbeitet. Sie meinte allerdings sie würde in dem Fall denken: "Wer heilt hat Recht".
Mir gefiel diese Haltung, denn oft habe ich den Eindruck es geht mehr um die Methode als um die Klientin (was die braucht und mitbringt) was ich nicht zielführend finde.
Meine Fragen: Warum ist das so? Wieso diese Haltung hier im Forum? Und wieso diese Haltung von einigen Therapeuten, dass Methode wichtiger als Klientin ist?
LG,
pp
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Das mag ja für viele Patienten hilfreich sein und zum Heilungsprozess mit beitragen - nur welcher Therapeut kann das bei allen oder vielen seiner Patienten leisten? Viele machen das ja noch unentgeltlich - wenn sie mit einem Großteil ihrer Patienten noch zusätzlich regelmäßigen Mail- und Telefonkontakt praktizieren, frage ich mich, ob sie sich wirklich gut abgrenzen können ...peppermint patty hat geschrieben: - Stundenüberziehung
- Geschenke annehmen oder geben
- e-mails oder Telefonate zwischen den Stunden
- was konkret gesagt werden muss oder wo eine Grenzziehung zu erfolgen HAT
- Verleihen von Übergangsobjekten
- oder schreiben von Karten im Urlaub
-...
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Ich schriebe ja auch nicht, dass sie es mit allen Klienten machen sollen/dürfen sondern da wo sie meinen, dass es heilsam ist. Also individuell schauen was benötigt wird. Und dass sie selbst entscheiden dürfen was wann gegeben wird.
Zudem geht es mir auch mehr um die Verurteilung darüber HIER im Forum.
Zudem geht es mir auch mehr um die Verurteilung darüber HIER im Forum.
Zuletzt geändert von peppermint patty am So., 10.01.2016, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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tristezza, ich kenne mehrere analytikerinnen. die haben oft patienten, die nach 100 oder 120 stunden fertig sind und die drei stunden in der woche gerne mal als ziemlich viel wenn nicht gar als zu viel empfinden. ein bekannter, der auch analytiker ist, sagte mir mal, von solchen patientinnen, wie ich eine wär, hätte er tunlichst höchstens 1-2. das geht wohl auch deshalb, weil "wir" überhaupt keine mehrheit sind.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Tja, theoretisch würde das wohl vielen gut tun ... Wo soll man da die Grenze ziehen? Verurteilen würde ich die Therapeuten nicht, nur die Patienten, die dies als selbstverständlich hinnehmen oder gar einfordern.
Edit: Ja, kann sein, ziegenkind, dass sich das von selbst reguliert, weil viele einfach nicht so intensive Betreuung brauchen.
Edit: Ja, kann sein, ziegenkind, dass sich das von selbst reguliert, weil viele einfach nicht so intensive Betreuung brauchen.
Zuletzt geändert von Tristezza am So., 10.01.2016, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Die Therapeuten würden ihre eigenen Grenzen ziehen DÜRFEN.
Was ist denn daran falsch wenn jemand etwas annimmt was sie von der Thera angeboten bekommt (muss ja nicht selbstverständlich sein, sondern auch dankbar)?
Was ist denn daran falsch wenn jemand etwas annimmt was sie von der Thera angeboten bekommt (muss ja nicht selbstverständlich sein, sondern auch dankbar)?
Wie geschrieben: Es geht mir um die Selbstverständlichkeit, um das Einfordern, ohne zu sehen, dass der Therapeut da etwas tut, für das er nicht bezahlt wird (alles hier schon gelesen ...).
Hallo,
was hier fehlt ist meiner Meinung nach ein menschliches Gespür, was Therapeuten sicher haben um abzuschätzen wen sie welche Angebote machen können. Oder anders: Letztlich wächst für diese auch der Erfahrungsschatz was geht und was nicht. Auch Therapeuten werden aus Fehlern lernen und immer professioneller werden.
Viele Grüße!
candle
was hier fehlt ist meiner Meinung nach ein menschliches Gespür, was Therapeuten sicher haben um abzuschätzen wen sie welche Angebote machen können. Oder anders: Letztlich wächst für diese auch der Erfahrungsschatz was geht und was nicht. Auch Therapeuten werden aus Fehlern lernen und immer professioneller werden.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
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Okay, wenn aber die Klientin dankbar wäre und nicht einfordern würde, es zudem sehr heilsam wäre, wäre es dann das "Zeit schenken" (natürlich ohne Gegenleistung) umprofessionell?
Nein, wenn der Thera insgesamt in der Lage ist sich abzugrenzen, ist es nicht per se unprofessionell.
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Genau da wollte ich drauf hinaus. Es den Therapeuten selbst zu überlassen wie (und nein, ich meine keine Übergriffe, sondern das was heilt) sie innerhalb ihrer persönlichen Grenzen therapieren.candle. hat geschrieben: Letztlich wächst für diese auch der Erfahrungsschatz was geht und was nicht. Auch Therapeuten werden aus Fehlern lernen und immer professioneller werden.
Viele Grüße!
candle
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Hallo peppermint,
ich war so traurig vor Weihnachten als ich las, was doch Viele hier von Ihren Therapeuten/innen bekommen haben über die Weihnachtspause.
Das, was du aufzählst hatte ich nicht und hätte es so gerne gehabt.
Jetzt mein ABER:
hätte sie mir irgendwas davon gegeben, dann würde bei mir kein Gespräch über das "dahinter" hinter diesen Dingen zustande kommen, dann hätte sie mein Loch gestopft ABER nur für ganz kurze Zeit und mein Loch würde immer größer und größer werden und ich immer weniger und weniger sprechen.
Meine Analytikerin sagt, sie kann mein Loch nicht stopfen, ich müsse lernen zu trauern.
Und mein eigener Mann sagte, was mich auch sehr nachdenklich machte: du willst doch kein Stofftier o.ä. von ihr sondern etwas ganz anderes.
Heute, zwei Tage vor meiner ersten Stunde nach der Pause kann ich sagen, dass ich froh bin,
dass sie anscheinend eine Methode anwendet
auch wenn es mir oft zunächst sehr weh tut
komme ich gerade durch das Versagen dieser Wünsche an das Ursächliche.
Aber wie du auch schreibst ist es wohl wie alles sehr individuell
und kann bei anderen Menschen ganz anders aussehen.
Vielleicht steckt hinter dem Gewähren all dieser Dinge genauso eine Methode wie hinter dem Versagen?
LG ADW
ich war so traurig vor Weihnachten als ich las, was doch Viele hier von Ihren Therapeuten/innen bekommen haben über die Weihnachtspause.
Das, was du aufzählst hatte ich nicht und hätte es so gerne gehabt.
Jetzt mein ABER:
hätte sie mir irgendwas davon gegeben, dann würde bei mir kein Gespräch über das "dahinter" hinter diesen Dingen zustande kommen, dann hätte sie mein Loch gestopft ABER nur für ganz kurze Zeit und mein Loch würde immer größer und größer werden und ich immer weniger und weniger sprechen.
Meine Analytikerin sagt, sie kann mein Loch nicht stopfen, ich müsse lernen zu trauern.
Und mein eigener Mann sagte, was mich auch sehr nachdenklich machte: du willst doch kein Stofftier o.ä. von ihr sondern etwas ganz anderes.
Heute, zwei Tage vor meiner ersten Stunde nach der Pause kann ich sagen, dass ich froh bin,
dass sie anscheinend eine Methode anwendet
auch wenn es mir oft zunächst sehr weh tut
komme ich gerade durch das Versagen dieser Wünsche an das Ursächliche.
Aber wie du auch schreibst ist es wohl wie alles sehr individuell
und kann bei anderen Menschen ganz anders aussehen.
Vielleicht steckt hinter dem Gewähren all dieser Dinge genauso eine Methode wie hinter dem Versagen?
LG ADW
Offline
Ich hab den Eindruck, meine Analytikerin kann schon mein Loch (teilweise) stopfen, aber das tut sie nicht durch Mails, Karten und Geschenke. Ich hatte auch schon eine Thera, die mir Karten geschickt und Geschenke gemacht hat, die fand ich allerdings insgesamt übergriffig und die hat nichts gestopft.
Zuletzt geändert von Tristezza am So., 10.01.2016, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
Was mir noch unklar ist: Wenn man eh 3 Stunden die Woche hingeht, wie kann dann noch Bedürfnis da sein den Therapeuten akut sprechen zu wollen? Oder zu telefonieren oder zu Mailen? Das scheint ja nicht nur Urlaubspausen zu betreffen.peppermint patty hat geschrieben: Genau da wollte ich drauf hinaus. Es den Therapeuten selbst zu überlassen wie (und nein, ich meine keine Übergriffe, sondern das was heilt) sie innerhalb ihrer persönlichen Grenzen therapieren.
candle
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adw, ich kenne beides. vielleicht sind es auch mal unterschiedliche typen von löchern. vielleicht verändert sich ein loch im zeitverlauf? all das zeigt mir immer, wie einfach es ist, in einer therapie fehler zu machen, die in dem maße, wie man drüber reden und sich gegenseitig erklären kann, was, wie, warum, gar nicht fatal sein müssen..
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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