Würde in der Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Würde in der Psychotherapie

Beitrag Mo., 19.10.2015, 11:14

Erstmal ein freundliches HALLO in die Runde,

nach meinen turbulenten vergangenen Therapiejahren, scheine ich nun gut im Therapierahmen angekommen zu sein...

durch meinen neuen Therapeuten, lerne ich zu begreifen, dass ich all das was ich die vergangenen Jahre fühlte an Mißstimmung, eine von mir völlig gesunde Intution war, die mir jedoch von vielerlei Seiten mehr oder weniger "abgesprochen" wurde...

Grundpfeiler einer GUTEN THERAPIE sollten sein:
- absolut SICHERES GEFÜHL im therapeutischem Rahmen
- WÜRDEVOLLER UMGANG
- STABILISIEREND (positive Psychologie)
- dem Patienten ERKLÄREN WAS DER THERAPEUTISCHE PROZESS bezwecken will

dadurch ergibt sich die Basis, die turbulente Zeiten gut trägt!

WÜRDE IN DER PSYCHOTHERAPIE - eine Frage die sich auch z.B. Luise Reddemann stellt in einem Buch, und was als Thema vermehrt zum Vorschein kommt in Kongressen, Vorträgen ect.

WÜRDE wäre eigentlich das Ziel, dass dem Menschen in einer Psychotherapie wieder zurückgegeben werden soll,
warum nur, ist gerade dieser Wert im Therapiedschungel so sehr verloren gegangen...

meine Meinung ist,
Therapie´n scheitern am Mangel von WÜRDE ...

herzliche Grüße
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Werbung

Benutzeravatar

Tannenbaum
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 85

Beitrag Mo., 19.10.2015, 19:59

Wieder ein THREAD über die bösen bösen THERAPEUTEN?


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5140

Beitrag Mo., 19.10.2015, 20:05

Wieder ein THREAD über die bösen bösen THERAPEUTEN?
Wieder ein blöder und überflüssiger Kommentar ohne die Erfahrung der TE zu kennen? Möchtest du so behandelt werden, wie Du die TE behandelst?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Mo., 19.10.2015, 21:13

Tannenbaum hat geschrieben:Wieder ein THREAD über die bösen bösen THERAPEUTEN?
Nein Tannenbaum im Gegenteil - EIN HOCH AUF DIE UMSICHTIGEN THERAPEUTEN, denn es gibt sie, nur muss man den Mut haben auch erstmal NEIN zu sagen, die Geduld "weiter zu suchen" und das Vertrauen in das Leben, den RICHTIGEN ZU FINDEN...

denn jeder hat Würde verdient...

aber das zu erkennen, muss man selbst erst wieder entdecken was Würde ist!

Hast du schon?
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Mo., 19.10.2015, 21:16

Jenny Doe hat geschrieben:
Wieder ein THREAD über die bösen bösen THERAPEUTEN?
Wieder ein blöder und überflüssiger Kommentar ohne die Erfahrung der TE zu kennen? Möchtest du so behandelt werden, wie Du die TE behandelst?
ja Jenny, ich schau immer wieder mal noch hier vorbei, da ich hoffe es ändert sich das Klima hier, leider doch nicht, da verzieh ich mich wieder...
schade, ich würde gerne mit manchen hier, so wie dir vernünftig diskutieren...aber mehr Energei mag ich hier einfach nicht mehr rein stecken...aber vielleicht bringt das eine oder andere Wort von mir auch NEUEN SUCHENDEN was...

ich verfolge öfter hier dass ein Thread nach dem anderen in "Zwangspause" geschickt wird, naja, wenn das die Philosophie mancher UserInnen ist, dann sollen sie ihren Spass daran haben...

alles Liebe Jenny
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Chakotay
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 54
Beiträge: 243

Beitrag Mo., 19.10.2015, 22:12

Liebe Schneerose,

ich finde es ganz wunderbar, dass du den Begriff der Würde in der Therapie hier hineingebracht hast, vielen Dank!
"Würde" ist für mich einer der - wenn nicht sogar DER - zentrale Begriff in meiner Therapie, ohne ihn hätte ich schon längst das Handtuch geworfen...

Meine Würde ist (in meiner Biographie) massiv untergraben worden,
Manchmal denke ich, sie ist zerschmettert worden,
Aber ein Motto meiner Therapie lautet "in Würde aufrichten",
Und so beginne ich sie gaaanz langsam wieder ein wenig wahrzunehmen.
Würde spürt man meiner Meinung nach durch andere Menschen.
Mein Thera strahlt selber sehr viel Würde aus und lässt mich immer wieder meine (Bruchstückchen) Würde spüren.

Schwierig finde ich die Kombination "Würde - Scham", die dann auftaucht, wenn ich versuche, für mich heikle Themen in die Stunde zu bringen. Für mich fühlt es sich dann so an, als ob die heiße Scham jedes Stückchen Würde ersticken möchte...

Bin derzeit etwas instabil (daher auch mein etwas krautiges, nur angeschnittenes Geschreibsel, sorry, ist sonst nicht so mein Stil) und schließe daher nun, melde mich später gerne noch einmal. Ich würde es sehr bedauern, wenn du diesen schönen Thread nicht mehr weiterführen möchtest!

Viele Grüße, auch an alle Mitleser/innen,
Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)


redred
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 861

Beitrag Di., 20.10.2015, 02:13

Ich finde den Hinweis "Würde in der Therapie" auch recht beachtenswert.
In der Therapie muss der Patient sein Innenleben preisgeben, seine Ängste, sein Scham, seine Traumata, seine Minderwertigkeitsgefühle. Er steht dann praktisch "entblößt" da und ist demnach sehr verletzlich. Und es kann hier sehr leicht vorkommen, dass ein Therapeut, die "Grenzen der Würde"überschreitet. Das muss er nicht aus böser Absicht tun, sondern weil diesem Thema bisher vielleicht nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Auch bei Ärzten kommt es vor, dass die "Würde des Patienten " oft nicht die notwendige Beachtung gewidmet wird, gerade in der heutigen Zeit, wo alles sehr schnell gehen muss, der Arzt sich kaum Zeit für den Einzelnen nehmen kann, da heißt es dann oft leichtfertig "machen sie sich mal schnell frei" und dann wird an jenem trocken herumuntersucht. Da kann es leicht passieren, dass die Würde des Patienten aus dem Bewusstsein verloren geht. Der Patient mutiert, mehr oder weniger , zum ausschließlichen "Arbeitsobjekt" für den unbewussten Arzt. Das kann natürlich auch, in anderer Form, in der Psychotherapie passieren. Und es könnte etwas sein, was der eine oder andere vielleicht schon so empfunden hat, aber bisher nicht wirklich zu "artikulieren" wusste. Durchaus ein beachtenswertes Thema. Danke für den Hinweis!
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Di., 20.10.2015, 06:47

Liebe Chakotay,

mir geht es vielleicht aktuell ähnlich, auch ich erlebe wieder in der Therapie was Scham heißt, und gerade jetzt zum allererstenmal erfahre ich auch durch diesen Therepeuten, was es heißt darin in Würde begleitet zu werden.

Für mich ist auch gerade zu erkennen, würde dieser Therapeut wieder so "unmenschlich" und "ohne Würde" damit umgehen, ich würde wieder abhauen...
aber mit dieser Würde

Würde = "die WÜRZE FÜR EINE GUTE THERAPIE" (für mich!!!)

sind die Zeiten wo es holprig wird, gut zu meistern...UND DARAUS GEHT MAN DANN GESTÄRKT HERVOR, weil man denke ich richtig stolz wird auf sich selbst, diesen Schritt geschafft zu haben.

Du hast vollkommen recht, Würde erlebt man in einer guten sicher-gebundenen Beziehung...die meisten von uns haben das eher nicht erlebt, denn sonst würden wir nicht in Therapie gehen (es mögen auch einige Leute andere Gründe haben, aber ein großer Teil ist sicher seiner Menschenwürde im Leben beraubt worden)...

danke für deine Aufmunterung den Thread weiter zu führen...

die Einladung gilt an alle hier,
ich würde mich freuen, wenn es auch in diesem Thread würdevoll zugeht...so hat das Sinn für alle Beteiligten...

Liebe Grüße
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Di., 20.10.2015, 06:51

Liebe redred,

ja, ich habe sogar die Tage gelesen (weil du das mit den Ärzten anschneidest), dass der würdeloseste Umgang in Deutschland - da wird das Thema derzeit behandelt, im Bereich

Geburt, Schwangerschaft...

stattfindet.

Dieser Bereich wird ethisch untersucht - finde ich einen längst fälligen Schritt.

Ich denke auch, dass viele Therapeuten nicht vorsätzlich würdelos handeln wollen, sondern es eher ihre eigenen Verstrickungen sind, die dann ins würdelose Tal führen.
Ich selbst erlebe derzeit wie es ist mit einem Therapeuten zu arbeiten, der sich selbst sehr achtet, der gut geerdet wirkt, der darauf schaut dass er selbst Luft tankt und sich auch Rat bei Kollegen holt...seine SICHERE AUSSTRAHLUNG ist unglaublich, im Gegensatz dazu war mein erster Therapeut und auch einpaar andere die ich kurz mal kennenlernte, mit sich selbst nicht ganz im Reinen...

Liebe Grüße
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25170

Beitrag Di., 20.10.2015, 08:45

Was versteht ihr unter Würde? Eine würdevolle Behandlung sehe ich nicht als Zugabe an, sondern als absolut notwendig an... Wahrung der Menschenwürde ist sogar ein Grundrecht. Ein paar (seltene) Male habe ich den Umgang in der PT als unwürdig empfunden.

Sicherlich, wenn das Gefühl der eigenen Würde im Laufe des Lebens beschädigt wurde (also Entwürdigung ein Thema ist), so kann die Wiedererlangung ein wichtiges Therapieziel sein... aber ob das für alle das eigentliche Ziel ist, hm. Therapieziele kann man m.M.n. nicht verallgemeinern. Aber wie dem auch sei: Ein würdevoller Umgang (und kein entwürdigender, unethischer) sehe ich als essentiell an... denn sonst kann man die PT gleich in die Tonne kloppen. Denn natürlich sollte PT nicht auch noch (be)schädigen (wobei es m.M.n. viele Gründe geben kann, woran Therapie scheitern können...).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Igelkind
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 43
Beiträge: 264

Beitrag Di., 20.10.2015, 09:15

Hallo Schneerose,

Schön, dass du wieder mal da bist, und es freut mich sehr zu hören, dass du so einen guten Therapeuten gefunden hast.
Danke an Jenny und Chakotay, dass ihr den Thread wieder auf die gute Spur gebracht habt, es wäre schade darum gewesen. Danke für das Thema Schneerose.

Mein Therapeut begleitet mich auch mit Würde, und schafft es, mich in all den möglichen und unmöglichen Situationen zu achten, so dass es mir auch leichter fällt.
Da ich in der Therapie körperlich sehr heftige Reaktionen hatte, und zum Teil richtig "vom Stuhl fiel", habe ich einige sehr würdelose Situationen erlebt, die mein Therapeut aber sehr liebevoll und geschickt aufgefangen hat, dass ich mich deswegen nicht zu schämen brauchte.

Wir sprachen einmal darüber, und fanden die gemeinsame Einstellung, dass die Rollen genauso auch umgekehrt sein könnten, hätten wir das jeweils andere Schicksal gehabt.
Manchmal half mir das auch, wenn ich mich vor ihm sehr stark erniedrigt gefühlt hab (obwohl er sich so Mühe gab), mir einfach vorzustellen, dass er an meiner Stelle wäre und ich an seiner, dass er der Bedürftige ist und ich helfe, und immer wieder tauschte ich in meiner Fantasie die Rollen und Körper.
So fand ich dann jeweils zu dem Bild, dass es nicht wichtig ist, ob er oder ich da zittert und weint und stottert und ohnmächtig zusammen bricht, sondern dass das einfach ein Körper mit einer Seele von uns zwei tut, und wir beide gemeinsam daran arbeiten, dass das besser werden kann.

Einmal habe ich ihn gebeten, mit mir den Stuhl zu tauschen.
Wir setzten uns jeweils in den anderen Sessel, und fühlten wie das so ist.
Wir grinsten uns an und redeten dann ein bisschen, er hatte absolut kein Problem damit.
Wir tauschten wieder Platz und redeten gar nicht mal mehr über diese Erfahrung.
Es war eben gar nicht so eine grosse Sache, sein Platz - mein Platz... unsere gemeinsame Arbeit war wichtig.

Langsam kann ich immer mehr gerade in jenen würdelosesten Momenten meine Würde wieder finden oder erhalten, was mir eine wunderbare innere Ruhe und Leichtigkeit gibt.

LG Igelkind

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Di., 20.10.2015, 09:40

Hallo stern,

das finde ich auch absolut, dass es eine absolute NOTWENDIGKEIT wäre die Menschenwürde in jeder Hinsicht...aber da stoßen wir wohl an ein Thema, dass wohl weltweit sekündlich gegen das Menscherecht verstößt...

Auch, oder gerade in einer Psychotherapie SOLLTE ES EIN GRUNDWERT SEIN, sollte...ist es aber nicht, sonst würde es nicht soviele Menschen geben, die nach Jahren noch an sich zweifeln...

"ob Zugabe oder nicht"...das ist eine Wortklauberei...war einfach nur eine Ausdrucksweise von mir...

Gruß
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5140

Beitrag Di., 20.10.2015, 09:43

@ Stern
Was versteht ihr unter Würde?
Ich verlinke mal das Buch von Luise Reddemann "Würde - Annäherung an einen vergessenen Wert in der Psychotherapie".
Offensichtlich ist das mit der Würde in der Psychotherapie nicht so selbstverständlich wie im Grundgesetz. Wäre Würde eine Selbstverständlichkeit, dann hätte keine Veranlassung bestanden, ein 144 seitiges Buch über Würde in der PT zu verfassen:
Die Würde des Patienten ist antastbar

Als Psychotherapeutin, die mit traumatisierten Menschen arbeitet, sieht Luise Reddemann im psychotherapeutischen Umfeld häufige Verletzungen der Würde von PatientInnen. In ihrem Essay arbeitet sie fünf konkrete Bereiche heraus, in denen ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen große Sensibilität walten lassen sollten.

Der medizinische und psychotherapeutische Alltag ist voll von größeren und kleineren Würdeverletzungen. Am häufigsten sind Unachtsamkeit, Mangel an Empathie und das Bedürfnis nach Selbstschutz. Diese Beobachtungen führen die Autorin, die viele Jahre lang als Klinikleiterin tätig war, zu einem grundsätzlichen Nachdenken darüber, welchen Stellenwert »Würde« heute noch hat:
- Die Autonomie des Anderen verdient grundsätzlichen Respekt.
- Es gilt, die Würde der Verletzlichkeit und des möglichen Scheiterns anzuerkennen.
- Gerade PsychotherapeutInnen sollten das Recht des Patienten auf ein »Nein« des Mitteilens anerkennen.

Unter allen Angehörigen der helfenden Berufe wird dieses Buch einen überfälligen Diskurs anstoßen und große Aufmerksamkeit auslösen.
http://www.klett-cotta.de/buch/Trauma/W ... rapie/5704
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Di., 20.10.2015, 09:49

Danke Igelkind,

für deine netten "Begrüßungs"worte und vorallem auch für dein Dank an Chikotay und redred, denn ich finde auch, dass dieses Thema deutlich sichtbar gemacht gehört, auch und gerade durch die Möglichkeit mit so einem Forum.

Ich denke auch, dass diejenigen die sich an meiener Threaderöffnung anstoßen, vielleicht sogar noch sehr um diese Würde ringen...oder dem noch ganricht hahe sind...
ich kannte das nämlich die ersten Therapiejahre auch nicht, und wenn man dann einen Therapeuten hat, der einem darauf nicht aufmerksam macht, dass man ein Recht auf Würde hat,
dann tappt man da ganz schön im Dunkeln...

ich dachte lange, die "harte Therapie", das muss so sein, ich bin so "ein vom Leben vermurxter Mensch", dass ich das jetzt aushalten muss...
sowas macht menschenunwürdiges Leben aus einem, man glaubt dann sogar, man hat es "verdient" so behandelt zu werden...

jedenfalls ging es mir lange so, die ersten beiden Jahre in der ersten Therapie war ich dieser Meinung...der Thera hatte mich nicht vom Gegenteil überzeugt, und allein kam ich noch nicht auf die Idee, dass ich "mehr wert" bin...

bis sich meine Intuition meldete, mein Kampfgeist...naja, meine Geschichte kennst du eh...

ich habe wirklich einen guten Platz jetzt, fertig bin ich noch lange nicht, ich bin gerade mal am Anfang...aber ich bin voller Zuversicht, auch in schwierigen Phasen...

ich habe auch kürzlich zu ihm gesagt "ich kann es nicht mehr leiden, dieses Machtgefälle von ich auf der hilfsbedürftigen Seite und er der Helfer" -
da sagte er "ich werde Sie begleiten, auf dem Weg nach drüben"...

Liebe Grüße
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Harmonia
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 37
Beiträge: 333

Beitrag Di., 20.10.2015, 09:50

Hallo Schneerose,

es freut mich, dass du den passenden Therapierahmen gefunden hast. Würde ist sicherlich ganz wichtig in der Therapie, denn wir haben vermutlich alle etwas erlebt im Kontakt zu anderen Menschen, was unwürdig war. Ich denke, es zählt zu jeder guten Beziehung die Würde des Gegenübers zu bewahren, damit bewahrt man sich gleichzeitig auch seine eigene. Und wenn dies alle so praktizieren würden, bräuchte es vermutlich keine Psychotherapeuten. Es gibt Psychotherapeuten, die ausschließlich ihr Fachwissen anwenden und wundern sich dann, warum ihre Therapie keinen Erfolg bringt. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute für die Therapie!
Herzliche Grüße
Harmonia

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag