Setting/Raum wichtig für die Therapie?

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Speechless
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Setting/Raum wichtig für die Therapie?

Beitrag Di., 18.08.2015, 18:55

Eigentlich sollte der Raum und das Umfeld der Therapie doch unwichtig sein, wenn es sich richtig anfühlt, oder?

Ich frage deshalb, weil meine Thera umgezogen ist und ich mich im neuen Raum überhaupt nicht wohl fühle. Der alte Raum war schon sehr karg eingerichtet, hässliche Farben, furchtbar unbequeme Stühle, aber es gab immerhin eine Kopfstütze (ich hab Probleme meinen Kopf aufrecht zu halten wegen chronischen Schmerzen) und Kissen. Die ersten paar h im neuen Raum habe ich mich wohl gefühlt, wahrscheinlich weil es gut tat endlich mal jemanden zu haben, der mal wieder versucht zu verstehen statt den üblichen "reiß dich zusammen, es gibt viel Schönes im Leben " - Sprüchen. Inzwischen fühle ich mich zunehmend unwohl und ich habe das Gefühl, dass es schon auch mit am Raum liegt. Stühle wieder extrem unbequem, nichts zum Anlehnen, nichts passt zusammen in der Praxis, keine Kissen. Die beide Stühle und der Tisch mitten im Raum gequetscht, der Raum sehr klein; zu klein für meine Gedanken.


Ist das irgendwie irre oder kann dieses oberflächliche Setting auch bewirken, dass ich mich unwohl fühle oder ist es was, was zwischen meiner Thera und mir nicht passt?

Ich weiß: Therapie ist kein Wellnessangebot und ich muss mich arrangieren, wie die Situation ist, aber ich glaube es wäre einfacher, wenn ich mich auch äußerlich dort wohl fühlen würde.

Fühlt ihr euch wohl im Raum bei eurer Therapie und wenn ja: wodurch?
Zuletzt geändert von Speechless am Di., 18.08.2015, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.

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pandas
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Beitrag Di., 18.08.2015, 18:58

Ich finde das Setting, all die kleinen und großen Dinge im Raum, wichtig.
Ich würde bei keinem Th Therapie beantragen, wo mir das Setting nicht sympathisch ist.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


Tränen-reich
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:06

Naja, speechless' Thera ist ja umgezogen und hat mitten in der Therapie nen Raumwechsel vollzogen.

Speechless, wäre das nicht mal was, das mit ihr zu besprechen?
Vielleicht ist das jetzt auch einfach nur eine Gewohnheitssache.


pandas
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:13

Naja, es war ja aber schon vorher so, wie speechless schreibt.

Mein Th 3 ist auch einmal umgezogen; zu Beginn gefiel mir der Raum in der neuen Praxis etwas weniger als der vorige, insgesamt hatte er aber raumdinglich einen guten Geschmack und viele der vorigen Dinge zogen ja mit um.
Wir hatten dann auch als ein Thema, ein Bild, welches mir nicht behagte, und nun deutlicher in meinem sichtfeld hing.
Auch ein paar andere Dinge kamen hinzu, die mir nicht gefielen.
Auch aus anderen Gründen ging die therapeutische Beziehung dann ja bergab.

Th 4 hat eigentlich einen völlig anderen Einrichtungsstil, der mir aber auch gut gefällt.

Ich hatte schon bei Ths Vorgespräche, deren Praxiseinrichtung mir überhaupt nicht gefiel. Ich glaube, das hätte sich durchaus negativ auf die Therapie ausgewirkt.

Speechless, vielleicht kannst Du Dir etwas mitbringen, was es Dir behaglicher macht? Ein nackenkissen beispielsweise.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:19

Hallo liebe Speechless,

ich halte das keineswegs für irre. Es ist glaube ich sehr schwer in einem Raum in dem man sich nicht wohl fühlt Therapie zu machen.
Meine Therapeutin hat wie ich finde einen wunderschönen Therapieraum und auch das Wartezimmer ist einfach sehr einladend eingerichtet.
Der Raum ist sehr groß und durch eine Fensterfronst sehr hell. Kann aber bei Bedarf auch abgedunkelt werden. Der Fußboden ist aus hellem Pakett, dort wo wir sitzen liegt ein großer flauschiger Teppich. Vorne im Raum steht ihr großer heller Schreibtisch. Hinten ihre Couch, der gegenüber 2 Sessel. Dann hat sie noch so nen Liegesessel für Hypnose und eine kleine Küche. Alles ziemlich modern, aber überhaupt nicht steril eingerichtet. Es gibt Kissen, Decken...man kann sich nehmen was man so braucht. An der Wand hängen schöne Bilder...es wirkt alles sehr harmonisch...warm... einladend. Das wichtigste für mich ist aber der Platz den einem der Raum bietet...man fühlt sich so unbeengt. Das ist für mich extrem wichtig...
Ich war ja kürzlich in einer Klinik...der Raum der Therapeutin dort ging für mich gar nicht. Er war winzig, überladen mit wuchtigen dunkelen Möbiliar und wirkte geradezu bedrohlich...und dann auch noch sehr unordentlich. Nix für mich zum wohlfühlen, aber er passte haargenau zu der Therapeutin

Liebe Grüße

Amy

Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.


Tränen-reich
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:20

@ pandas: Ja, okay... hatte mich jetzt auf den aktuellen Raum beschränkt.
Vielleicht mag Speechless' ja erzählen, weshalb sie sich für die Thera entschied... vielleicht war ihr die Chemie da noch wichtiger..?

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peppermint patty
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:27

Sprechless was machst du denn für eine Therapie? ich glaube, dass der Raum auch für bestimmte Methoden evtl sogar Verfahren wichtig ist. Meine Thera arbeitet manchmal auch gestalttherapeutisch, da ist Platz und Material gefragt.
Zudem spiele und rangle ich im Raum - von daher geht klein nicht.

Aber auch, wenn die Kleinen nicht aktiv sind und wir nur "reden" gehören immer Sachen aus dem Raum mit zur Therapie. Kissen, Möbel, Spielzeug, Decken, Dekoartikel, Literatur, Kuscheltiere und Bastelkram... - alles darf ich nutzen und umräumen. Missen möchte ich nichts davon.
Von daher: ja, dass Setting ist wichtig. Zudem hat ein kleiner, steriler Raum ja auch eine Atmosphäre - eine mit der nicht alle Menschen klar kommen können, vielleicht sogar triggert. Mir ist mein "Spielraum" - im doppelten Sinne - sehr wichtig.
Zuletzt geändert von peppermint patty am Di., 18.08.2015, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.


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Speechless
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:29

Tränen-reich hat geschrieben:Naja, speechless' Thera ist ja umgezogen und hat mitten in der Therapie nen Raumwechsel vollzogen.

Speechless, wäre das nicht mal was, das mit ihr zu besprechen?
Vielleicht ist das jetzt auch einfach nur eine Gewohnheitssache.
Achso Entschuldigung, zur Klarstellung: ich habe vor einigen Jahren bei ihr eine Therapie gemacht. Jetzt habe ich gerade wieder angefangen und sie ist jetzt woanders.
Sie meinte von sich aus auch sie findet es unbequem, aber für den Übergang geht es..das hat sie mir allerdings damals auch schon erzählt und war Jahre in dem Raum. Vllt will sie auch einfach nicht, dass die Leute sich da zu wohl fühlen


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Speechless
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:31

pandas hat geschrieben:Naja, es war ja aber schon vorher so, wie speechless schreibt.

Mein Th 3 ist auch einmal umgezogen; zu Beginn gefiel mir der Raum in der neuen Praxis etwas weniger als der vorige, insgesamt hatte er aber raumdinglich einen guten Geschmack und viele der vorigen Dinge zogen ja mit um.
Wir hatten dann auch als ein Thema, ein Bild, welches mir nicht behagte, und nun deutlicher in meinem sichtfeld hing.
Auch ein paar andere Dinge kamen hinzu, die mir nicht gefielen.
Auch aus anderen Gründen ging die therapeutische Beziehung dann ja bergab.

Th 4 hat eigentlich einen völlig anderen Einrichtungsstil, der mir aber auch gut gefällt.

Ich hatte schon bei Ths Vorgespräche, deren Praxiseinrichtung mir überhaupt nicht gefiel. Ich glaube, das hätte sich durchaus negativ auf die Therapie ausgewirkt.

Speechless, vielleicht kannst Du Dir etwas mitbringen, was es Dir behaglicher macht? Ein nackenkissen beispielsweise.
Das mit dem Kissen wäre eigentlich eine gute Idee, aber etwas aufdringlich, wenn ich dann verlange, dass das da wohnen bleibt, oder? So als würde ich ihrem Raum einnehmen wollen und auch was da lassen, wenn ich nicht da bin, was sie an mich erinnert. Glaube nämlich da ist nirgends Platz für Stauraum und ich kann das nicht immer wieder mit weg schleppen, weil ich immer direkt danach zur Arbeit gehe.


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Speechless
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:35

AmyinmeinemHimmel hat geschrieben:Hallo liebe Speechless,

ich halte das keineswegs für irre. Es ist glaube ich sehr schwer in einem Raum in dem man sich nicht wohl fühlt Therapie zu machen.
Meine Therapeutin hat wie ich finde einen wunderschönen Therapieraum und auch das Wartezimmer ist einfach sehr einladend eingerichtet.
Der Raum ist sehr groß und durch eine Fensterfronst sehr hell. Kann aber bei Bedarf auch abgedunkelt werden. Der Fußboden ist aus hellem Pakett, dort wo wir sitzen liegt ein großer flauschiger Teppich. Vorne im Raum steht ihr großer heller Schreibtisch. Hinten ihre Couch, der gegenüber 2 Sessel. Dann hat sie noch so nen Liegesessel für Hypnose und eine kleine Küche. Alles ziemlich modern, aber überhaupt nicht steril eingerichtet. Es gibt Kissen, Decken...man kann sich nehmen was man so braucht. An der Wand hängen schöne Bilder...es wirkt alles sehr harmonisch...warm... einladend. Das wichtigste für mich ist aber der Platz den einem der Raum bietet...man fühlt sich so unbeengt. Das ist für mich extrem wichtig...
Ich war ja kürzlich in einer Klinik...der Raum der Therapeutin dort ging für mich gar nicht. Er war winzig, überladen mit wuchtigen dunkelen Möbiliar und wirkte geradezu bedrohlich...und dann auch noch sehr unordentlich. Nix für mich zum wohlfühlen, aber er passte haargenau zu der Therapeutin

Liebe Grüße

Amy
Wow, wie du ihren Raum beschreibst klingt das super. Genauso stelle ich mir meinen auch vor. Ich verstehe das mit dem Platzproblem, dieses Problem habe ich immer: in Hotels, bei der Arbeit, in meiner Wohnung, ich fühle mich nur wohl, wenn ausreichend Platz da ist, dabei bin ich weder groß noch dick und bräuchte viel Platz. Das ist einfach ein Gefühl.
Bei meiner Thera habe ich das Gefühl, es ist ihr total egal, wie Leute sich im Raum fühlen. Es war auch nicht geschmacklos eingerichtet jeweils, sondern eher komplett unbedacht: einfach alles reingestellt, was man noch so hat


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Speechless
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:41

peppermint patty hat geschrieben:Sprechless was machst du denn für eine Therapie? ich glaube, dass der Raum auch für bestimmte Methoden evtl sogar Verfahren wichtig ist. Meine Thera arbeitet manchmal auch gestalttherapeutisch, da ist Platz und Material gefragt.
Zudem spiele und rangle ich im Raum - von daher geht klein nicht.

Aber auch, wenn die Kleinen nicht aktiv sind und wir nur "reden" gehören immer Sachen aus dem Raum mit zur Therapie. Kissen, Möbel, Spielzeug, Decken, Dekoartikel, Literatur, Kuscheltiere und Bastelkram... - alles darf ich nutzen und umräumen. Missen möchte ich nichts davon.
Von daher: ja, dass Setting ist wichtig. Zudem hat ein kleiner, steriler Raum ja auch eine Atmosphäre - eine mit der nicht alle Menschen klar kommen können, vielleicht sogar triggert. Mir ist mein "Spielraum" - im doppelten Sinne - sehr wichtig.
Das klingt genauso schön wie stimmig. Ich mache VT, sie malt öfter mal was auf oder schreibt was auf oder ich bringe Hausaufgaben mit, dazu nutzen wir dann den Mini Glas Tisch.


Was mich auch noch stört: früher konnte ich immer klingeln oder optional warten bis sie mich holt. Inzwischen ist das so eine Riesen Therapie Gemeinschaft, wo ich weil der Warteraum auch so furchtbar ist immer erst genau pünktlich komme und dann abgesprochen direkt zu ihr reingehe. Die Tür steht dann offen, aber ich sehe sie nicht, sondern muss um die Seite reinluken und klopfe immer an die offene Tür, damit sie mich bemerkt. Sie sitzt dann immer an ihrem Pc oder am Handy und ich habe durch dieses reinplatzen auch immer das Gefühl, zu stören. Sie gibt mir dieses Gefühl nicht, aber es war mir deutlich lieber, dass sie mich abholt und empfängt als dass ich sie stören muss. Da der Warteraum aber weit weg von ihrem Zimmer ist und sie dann erst um eine Ecke kommen muss, halte ich es aber auch für blöd, dass sie mich dort abholt.

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lisbeth
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:42

Ich finde den Raum/die Umgebung enorm wichtig. Ich habe auch schon mal nach einer Probestunde direkt abgesagt, weil der Raum für mich überhaupt nicht gepasst hat, der war sowas von lieblos und achtlos eingerichtet... und irgendwie sagt das meiner Meinung auch eine Menge über die Person aus, die in diesem Raum arbeitet. Es muss für mich keine Designer-Praxis sein, im Gegenteil.

Aber insgesamt muss es für mich ein stimmiges Bild ergeben. Wo sind die Stühle/Sessel? Wie sitze ich im Verhältnis zur Tür/zum Fenster? Ist der Raum viel zu voll? Oder viel zu leer? Kann ich das Gesicht der Therapeutin gar nicht erkennen, weil sie vorm Fenster sitzt?

Von daher finde ich es total nachvollziehbar, dass du dich unwohl fühlst, speechless. Es gibt Leute, denen ist die Umgebung in der sie sich befinden relativ egal. Und es gibt Leute, die schon aus dem Ambiente ziemlich viele Signale ableiten, nicht bewusst, aber die solche Nuancen spüren, wie z.B. Bin ich hier willkommen? Darf ich mich wohlfühlen? Darf ich mich zuhause fühlen?

Von daher: Ja, spreche doch mal an, wie du dich in dem Raum fühlst. Oder sprich auch die Idee mit dem Kissen an, ich finde das nicht vermessen, vor allem weil es bei dir da auch um das körperliche Wohlfühlen geht. Vielleicht kann auch deine Therapeutin ein paar Kissen anschaffen? Die kosten ja nicht die Welt, und sie könnte es sogar von der Steuer absetzen...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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stern
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:49

Speechless hat geschrieben:Ist das irgendwie irre oder kann dieses oberflächliche Setting auch bewirken, dass ich mich unwohl fühle oder ist es was, was zwischen meiner Thera und mir nicht passt?
Also wenn, dann wäre ich auch irgendwie irre . Insbes. in Probesitzungen hatte ich es mehrmals, dass ich mich bereits wegen der räumlichen Gegebenheiten nicht wohl fühlte. Und das sehr deutlich. Das war teilweise sogar recht erdrückend - bevor die Sitzungen losgegangen sind. Das war damit (logischerweise) einer der ersten Eindrücke. Und ehrlich gesagt, waren da die Sitzungen schon fast gelaufen, weil ich dachte, hier fühle ich mich überhaupt nicht wohl in dieser Atmosphäre (die aber zudem durch den ersten intuitiven Eindrucks des jeweiligen Therapeuten geprägt war). Was Henne und Ei ist, kann ich nicht ganz sicher sagen, aber irgendwie nahm ich diese Atmosphäre auch als Abbild wahr, wie ich auch die Sitzungen/Person wahrnahm.

Natürlich würde ich das auch nicht überbewerten, aber ich glaube schon, wie man Räume gestaltet sind und welche man wählt, sagt auch etwas über den Therapeuten aus (was auch immer... ich machte zurecht oder zu Unrecht jedenfalls einige Parallelen aus ).

Ich möchte jetzt keine Raumbeschreibungen abgeben, aber in 2 Fällen waren auch die Zimmer recht klein bzw. dunkler oder antiquierter, was ich als unangenehm erlebte. Oder 1x war alles sehr steril und kühl gehalten (ähnlich nahm ich auch die Thera wahr). Mir sagen eher normale bis größere Zimmer zu, warme, aber nicht aufdringliche Farben, Helligkeit, Fenster, Pflanzen, angemessener Sitzabstand und Blickrichtung, usw.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)


Tränen-reich
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:54

Speechless hat geschrieben: Sie meinte von sich aus auch sie findet es unbequem, aber für den Übergang geht es..das hat sie mir allerdings damals auch schon erzählt und war Jahre in dem Raum. Vllt will sie auch einfach nicht, dass die Leute sich da zu wohl fühlen
Naja, ich sag auch oft, ich muss die Wand mal streichen und nüscht passiert.

An der Raumgröße ließe sich ja nichts ändern und Zusammenstellungen beruhen ja auch im Grunde auf den eigenen Geschmack, aber ein paar vernünftige Stühle wären ja schon schön. Sitzt sie denn bequem? Vielleicht denkt sie da nicht allzu weit, dass doch eher in die bequeme Richtung für den Patienten gehen sollte und zieht anderes vor. Es dürfte doch nicht soooo unbekannt bei den Theras sein, dass den meisten "angehenden" Patienten auch die Atmosphäre des Raumes wichtig ist.
Speechless hat geschrieben: Sie gibt mir dieses Gefühl nicht, aber es war mir deutlich lieber, dass sie mich abholt und empfängt als dass ich sie stören muss. Da der Warteraum aber weit weg von ihrem Zimmer ist und sie dann erst um eine Ecke kommen muss, halte ich es aber auch für blöd, dass sie mich dort abholt.
Also ich finde das eher befremdlich. Sie weiß doch, welche Zeit du da sein wirst, um dich dann halt punktgenau zur Stunde abholen zu können. Verstehe das nicht....


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Speechless
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Beitrag Di., 18.08.2015, 19:57

lisbeth hat geschrieben:Ich finde den Raum/die Umgebung enorm wichtig. Ich habe auch schon mal nach einer Probestunde direkt abgesagt, weil der Raum für mich überhaupt nicht gepasst hat, der war sowas von lieblos und achtlos eingerichtet... und irgendwie sagt das meiner Meinung auch eine Menge über die Person aus, die in diesem Raum arbeitet. Es muss für mich keine Designer-Praxis sein, im Gegenteil.

Aber insgesamt muss es für mich ein stimmiges Bild ergeben. Wo sind die Stühle/Sessel? Wie sitze ich im Verhältnis zur Tür/zum Fenster? Ist der Raum viel zu voll? Oder viel zu leer? Kann ich das Gesicht der Therapeutin gar nicht erkennen, weil sie vorm Fenster sitzt?

Von daher finde ich es total nachvollziehbar, dass du dich unwohl fühlst, speechless. Es gibt Leute, denen ist die Umgebung in der sie sich befinden relativ egal. Und es gibt Leute, die schon aus dem Ambiente ziemlich viele Signale ableiten, nicht bewusst, aber die solche Nuancen spüren, wie z.B. Bin ich hier willkommen? Darf ich mich wohlfühlen? Darf ich mich zuhause fühlen?

Von daher: Ja, spreche doch mal an, wie du dich in dem Raum fühlst. Oder sprich auch die Idee mit dem Kissen an, ich finde das nicht vermessen, vor allem weil es bei dir da auch um das körperliche Wohlfühlen geht. Vielleicht kann auch deine Therapeutin ein paar Kissen anschaffen? Die kosten ja nicht die Welt, und sie könnte es sogar von der Steuer absetzen...
das ist gut und praktisch gedacht. Sie könnte ruhig mal ein, zwei Kissen anschaffen. Ich will es schon mal ansprechen, insbesondere das Körperliche. Mit dem allgemein unwohl fühlen im Raum weiß ich nicht, ich will nicht unhöflich sein und daran kann sie ja nicht soviel ändern. Der Raum ist auf jeden fall lieblos und achtlos eingerichtet, aber das ist sie als Mensch nicht und das weiß ich zum Glück ja schon. Wir können gut zusammen "arbeiten" bzw. passen gut. Hätte ich in dem Raum allerdings Probestunde gehabt, wäre ich vllt auch nicht wiedergekommen. Die Frage "darf ich mich hier zu Hause fühlen" würde ich auf jeden Fall mit nein beantworten, aber denke das ist von ihr auch so bezweckt.

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