Freundin will zum selben Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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jule1407
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Freundin will zum selben Therapeuten

Beitrag Mi., 29.07.2015, 14:54

Hallo zusammen,

ich war bisher eher stille Mitleserin, nun habe ich auch erstmals eine Frage, bei der ich mir Hilfe erhoffe.

Ich bin seit Anfang des Jahres in Therapie (Gesprächstherapie). Da ich des Öfteren meinen Freundinnen berichte, wie zufrieden ich damit bin, ist nun eine auf die Idee gekommen, sie wolle zum selben Therapeuten.

Das geht für mich gar nicht, da sie u.a. auch Inhalt meiner Gespräche ist.

Wie seht ihr das?

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mio
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 15:23

Hallo Jule,

ich kann Dir dazu sagen, wie meine Thera das sieht: Sie würde es nicht machen.

Ich hatte mal eine ähnliche Situation - wobei es mich gar nicht gestört hätte, so meine Thera meine Freundin therapiert hätte - und hab das mit meiner Thera besprochen. Sie sagte, dass sie das nicht gut findet und auch nicht machen würde. Ich denke mal, weil sie als Thera da ja im Zweifel dann auch in einen Konflikt käme und es eventuell auch hinderlich für BEIDE Therapien wäre/sein könnte.

Da Du Dich mit diesem Gedanken auch noch unwohl fühlst finde ich erst recht, dass es keine gute Idee ist. Ich würde es mal ansprechen in der Therapie.

Lieben Gruss,

mio

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candle.
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 15:36

Hallo jule1407!

Willkommen im Forum!

Mein erster Gedanke war: Hast du das deiner Freundin gesagt? Und was meint die dazu?
Ich weiß ja nicht, ob das ein Problemfeld für dich ist, aber warum nicht der Freundin sagen, statt das Problem auf die Therapeutin zu verschieben? Wobei- ich kann es auch verstehen, wenn du es nicht kannst. Das wäre möglicherweise ein gutes Übungsfeld.

Viele Grüsse!
candle
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Fify
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 15:43

Hallo Jule,

wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich das auf jedenfall das Thema bei meiner Therapeutin ansprechen und bei meinen besten Freunden würde ich denen auch sagen, dass mir das unrecht wäre.
Ich denke, dass eine Therapeutin selbst so etwas gar nicht möchte und deshalb auch von sich aus so eine Anfrage ablehnen würde.

lg fify

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 15:54

Hi Jule,

kann mich nur meinen Vorrednerinnen anschließen, dass ist keine gute Idee. Eine Freundin von mir wollte auch mal zu meiner Thera. Ich habs in meiner Therapie besprochen und meine Thera meinte, dass würde sie grundsätzlich nicht machen. Ist ja auch klar, dann können sich Verstrickungen ergeben oder ich bzw meine Freundin würden vielleicht Themen aussparen weil wir über die jeweils andere nicht sprechen wollen.

LG,
pp

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jule1407
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 15:54

Besten Dank euch für die Antworten. Das bekräftigt mich.

Da meine Freundin mich schon mehrfach gefragt und ich dem bisher ganz gut ausgewichen war , hatte ich das Thema eh schon bei meinem T. platziert und er meinte, er würde es nicht machen. Daher habe ich ihr das klar geschrieben und auch meine persönlichen Bedenken geäußert.

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candle.
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 16:00

jule1407 hat geschrieben: Da meine Freundin mich schon mehrfach gefragt und ich dem bisher ganz gut ausgewichen war , hatte ich das Thema eh schon bei meinem T. platziert und er meinte, er würde es nicht machen. Daher habe ich ihr das klar geschrieben und auch meine persönlichen Bedenken geäußert.
Ah so, das ist schon geklärt! Gut!

candle
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leberblümchen
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Beitrag Mi., 29.07.2015, 18:00

Die Frage ist nur, woher der Therapeut den Namen der Freundin kennt, die er dann im Ernstfall ablehnen müsste... Vermutlich ist SEIN Name schon gefallen im Gespräch mit der Freundin.

Ich fände die Situation gar nicht aushaltbar, aus mehreren Gründen. Das würde auch kein guter Therapeut machen - vorausgesetzt, er weiß, WEN er ablehnen muss.

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jule1407
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Beitrag Do., 30.07.2015, 09:43

leberblümchen hat geschrieben:Die Frage ist nur, woher der Therapeut den Namen der Freundin kennt, die er dann im Ernstfall ablehnen müsste... Vermutlich ist SEIN Name schon gefallen im Gespräch mit der Freundin.

Ich fände die Situation gar nicht aushaltbar, aus mehreren Gründen. Das würde auch kein guter Therapeut machen - vorausgesetzt, er weiß, WEN er ablehnen muss.
Ja, diese Gedanken hatte ich auch. IHR Name fiel schon in Gesprächen, SEIN Name glücklicherweise nie ihr gegenüber. Das habe ich von Anfang an vermieden. Bqwusst aus Schutz für mich selber...

Jetzt ist meiner sowieso gerade im Urlaub und ich werde das Thema nochmals im nächsten Termin ansprechen.

Meine Freundin hat "ok" reagiert. Sie war nicht begeistert, da ihre vorherige Therapeutin auch eine Empfehlung einer Jugendfreundin war. Aber das interessiert mich nicht und hat mit der Sache nichts zu tun.

Und ich bin eh der Meinung, dass "mein" Therapeut nicht unbedingt gut für sie sein muss...das ist ja immer was sehr Individuelles. Ich möchte da jedenfalls keine Überschneidungen ins Private und mich dann womöglich noch über den Therapeuten mit ihr austauschen. Neee...

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saffiatou
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Beitrag Do., 30.07.2015, 10:31

als bei meinem Therapeuten so eine Situation drohte, weil eine Freundin ebenfalls
zu ihm wollte, habe ich mit ihm darüber geredet, er hat ebenfalls bestätigt, daß
das nicht gut ist, wenn Freunde oder Bekannte zum selben Thera gehen und sich
ihren Namen geben lassen, damit er gleich ablehnen kann.


Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Naylanu
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Beitrag Di., 11.05.2021, 18:24

Guten Abend ihr Lieben,
ich muss das hier einmal hochkramen, da sich bei mir eine ähnliche Situation ergeben hat.
Kurz zur Vorgeschichte:

Ich bin letztes Jahr im August durch meine beste Freundin an meine jetzige Therapeutin gekommen. Sie hat dort Therapie gemacht, hatte diese aber bereits beendet als ich dort anfing und hatte auch nicht vor wieder hinzugehen, da es ihr wirklich gut ging.
So weit so gut, ich begann meine Therapie und wurde schon nach einigen Stunden ganz stark von intensiven Übertragungsgefühlen überrascht. Ich sprach auch mit meiner besten Freundin darüber und es stellte sich heraus, dass sie eine starke Mutterübertragung hatte und auch immer noch hat. Nach und nach wurde es kriselig zwischen uns. Sie fragte mich sehr viel und hin und wieder fühlte ich mich wie mitten in einem Konkurrenzkampf. Es fielen ihrerseits auch öfter mal ziemlich böse Worte, für die sie sich zwar entschuldigte...dennoch haben sie bei mir gesessen. Sie wollte, dass ich mich von meinen Gefühlen verabschiede, sagte, dass sie es bereut mir die Nummer der Therapeutin gegeben zu haben, da sie eigentlich auch wieder dort hin möchte, sie verglich unser Verhältnis zwischen uns und der Therapeutin und fragte mich nach jeder Stunde, wie es war. Zuguterletzt machte sie ständig Druck und fragte, wie lange ich denn Therapie machen wolle und, dass ich ja die Jahre davor auch gut ohne Therapie ausgekommen bin.
Ziemlich anstrengende Zeit. Irgendwann habe ich beschlossen mich zurückzuhalten und nichts mehr diesbezüglich zu erzählen oder Dinge einfach wegzulassen weil ich diesen Kampf einfach nicht wollte.

Nun ist es aber so, dass meine Freundin dringend wieder zu dieser Therapeutin möchte und nun auch bei ihr angerufen hat (die Thera ist aber aktuell im Urlaub). Tja und ich....ich möchte das nicht. Ich habe so eine Angst, dass es dann noch schlimmer wird, unsere Freundschaft, die schon seit über 20 Jahren besteht, zerstört wird und der Kampf von neuem losgeht. Auf der anderen Seite fühle ich mich aber unglaublich schlecht weil ich weiß, dass es meiner Freundin wirklich nicht gut geht. Zu einer anderen Therapeutin will sie aber auf keinen Fall und sie hat mich vor einiger Zeit sogar gefragt, ob ich dann notfalls wechseln würde, damit sie quasi meinen Platz einnehmen kann, falls die Thera uns nicht beide nimmt.

Meine Thera ist nun noch zwei Wochen im Urlaub und dann will meine Freundin noch einmal anrufen. Ich habe aber erst in 3 Wochen wieder Therapie, kann also nicht einmal darüber sprechen und ich glaube, ich würde mir auch sehr schäbig dabei vorkommen. Als würde ich meine beste Freundin verraten.

Wie komme ich da nur raus :-(

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Noenergetik
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Beitrag Di., 11.05.2021, 19:10

Vermutlich gar nicht, habe auch etwas in der Art durch.
Unsere Freundschaft hat es gut überstanden.
Und ist beiden heute klar, wie unprofessionell und kaltschnäuzig der Therapeut gehandelt hat.

Überleg Dir was Dir wichtiger ist, Therapeutin oder Freundschaft, die Therapeutin bleibt sowieso nur eine kurze Zeit...

Und Therapie könnt Ihr beide (zum Beispiel) auch woanders machen.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 11.05.2021, 19:27

das ist eine schwierige Situation.
Kennt die Therapeutin den Hintergrund, also dass du aufgrund der Empfehlung deiner Freundin dort bist?

An deiner Stelle würde ich jetzt genau gar nichts tun.
Die Therapeutin ist in Urlaub, jetzt wird also aktuell sowieso nichts entschieden und gelöst.

Es ist keineswegs gesagt dass die Therapeutin einen Platz frei hat, oder selbst wenn sie den hat die Freundin wieder in Therapie nimmt.

Ich finde nicht dass du wechseln solltest, eine Therapie wechselt man ja nun nicht mal eben wie Unterwäsche.
Es ist schwierig jemand zu finden, erst recht jemand bei dem es passt.

Kannst du denn mit deiner Freundin insoweit sprechen? Also ihr sagen du hast Angst dass eure Freundschaft daran zerbricht?

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Shukria
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Beitrag Di., 11.05.2021, 19:28

Ich stell mich jetzt mal ein bisschen blöd aber...
Warum muss es denn entweder oder sein, warum geht nicht sowohl als auch?

Die Mutterübertragung gehört in die Therapie, der "Geschwisterneid" ebenso, den hat deine Freundin auch mit anderen Patienti_nn/en

Ihr könntet vereinbaren das ihr solange ihr zu dieser Therapeutin geht untereinander nicht über Therapieinhalte und schon gar nicht über die Beziehung zur Therapeutin und den Rahmen der Therapie sprecht.

Es gibt viele Lösungsansätze nicht nur den einen von entweder oder

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Noenergetik
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Beitrag Di., 11.05.2021, 19:40

Ja, vor ein paar Jahren hätte ich da noch zugestimmt.
Mittlerweile sage ich, es kann in so einer Konstellation zu so vielen Verstrickungen kommen (muss natürlich nicht), dass ist es nicht wert.

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