Die Sprache der Träume - was will mir dieser Traum sagen?

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Bloodbuzz Ohio
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Die Sprache der Träume - was will mir dieser Traum sagen?

Beitrag Mi., 15.04.2015, 08:31

Liebes Forum,

gerne möchte ich mit euch eine offene Diskussion zum Thema Träume führen.
Anlass war ein Traum von letzter Nacht, den ich gerne etwas näher betrachten möchte.
Ich fände spannend zu hören, was euch dazu einfällt oder welche Assoziation ihr damit verbindet. Ich freue mich auch spannende Träume euerseits zu lesen

Hier nun also mein Traum von letzter Nacht;

Ich stehe in einem Raum, in der Mitte ein Klavier. Auf dem Klavierstuhl sitzt meine Therapeutin, in der Hand hält Sie ein Skript, aus welchem Sie mir etwas selbstverfasstes vorliest. Ich fühle mich sehr wohl dabei und höre ihr gerne zu, und schenke ihr im Traum die volle Aufmerksamkeit. Es ist still, einzig ihre Worte klingen im Raum.
Nachdem sie den letzten Satz ausspricht und das Skript beiseite legt, verspüre ich den Drang auf sie zuzugehen und meine Therapeutin auf die Stirn zu küssen. Ich kann mich im Traum nicht beherrschen und es kommt zu diesem Kuss auf die Stirn.
Aus Angst, meine Therapeutin könnte negativ darauf reagieren, verlasse ich den Raum und stehe irgendwo draussen.
Nach kurzer Zeit folgt sie mir. Sie kommt relativ schnell auf mich zu und meint dabei, dass sie mich auch küssen wolle. Sie dürfe nicht auf den Mund und küsst mich dabei fest und innig auf die Wangen. Und dann kommt es plötzlich zu einer innigen Umarmung, und beide scheinen nichts mehr gegen die gegenseitige Anziehung tun zu können. Wir stehen nun also draussen, innig umschlungen, beide möchten sich nicht mehr loslassen. Ich küsse sie am Hals währenddessen. > dann wache ich auf.

Ich freue mich auf Kommentare oder Ideen zu meinem Traum - und natürlich freue ich mich Träume euerseits zu lesen !

Lieben Gruss
Bloodbuzz Ohio
In Wirklichkeit aber ist kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel, ein Chaos von Formen, Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten.

Hermann Hesse, Der Steppenwolf

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Schneerose
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Beitrag Mi., 15.04.2015, 13:11

Ein Freund ist, wer die Melodie deines Herzens kennt,
und der sie dir vorsingt,
wenn du sie vergessen hast.

(In meiner vergangenen Therapiezeit habe ich etwas gelernt, das mit den Träumen "anders" zu betrachten,
nämlich,
in die einzelnen Traumsympbole, die dir darin sehr wichtig sind,
dich einzeln hinein zu verstzen, sprich, z.B. einmal bist du das Klavier, dann der Kuss von dir auf ihre Stirn, dann ihr Kuss auf deine Wangen, ect.ect.
diese Seite Träume zu betrachten ist sehr aufschlussreich...

was sagt denn deine Therapeutin zu dem Traum?)

LG
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Beitrag Mi., 15.04.2015, 14:53

Liebe Schneerose

Erst einmal vielen Dank für Deinen Beitrag - ich finde den Ansatz sehr spannend... muss ich gleich ausprobieren

Auf den Deinen Ansatz hin, ist mir einen Aufsatz von Thomas Nagel eingefallen, nämlich, "What is it like to be a bat? - Kennst Du diese Arbeit?

Noch kurz zu Deiner Frage: Ich habe mit meiner Therapeutin noch nicht über den Traum gesprochen, werde es in der nächsten Stunde VERSUCHEN... ich schätze das wird nicht so einfach. Du bist sicher der Meinung, dass es wichtig ist, den Traum gemeinsam mit ihr anzuschauen?

Ich melde mich später, mit dem Versuch zurück, diesen Traum auf Deine gelernte Weise zu interpretieren.

LG und bis später
Bloodbuzz Ohio
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Schneerose
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Beitrag Mi., 15.04.2015, 19:18

Hallo Bloodbuzz Ohio,

ich denke, wenn du gutes Vertrauen in deine Therapeutin hast, und ihr gut arbeiten könnt miteinander, dann ist es sicher ein erkenntnisreicher Weg mt ihr darüber zu reden,
aber das kommt ganz auf euer Verhältnis an, auf eure Basis,
ich hoffe dass dein Mut belohnt wird.

Für mich war diese Art mit den Träumen zu arbeiten aufschlussreicher.
Zuvor habe ich nach den herkömmlichen Modellen gesucht, Traumsymbole beschreiben ect. und mir dann alles zusammengereimt...

ein Beispiel war mal ein Traum von mir,
ich sass in einem Haufen bunter - lauter einzelner Socken,
mein Ex-Thera kam herein und lachte mich aus, was ich denn da mache?
Mir tat seine Reaktion voll weh...

als wir in meiner neuen Therapie diesen Traum dann eben auf diese Art betrachteten war ich mal die Socken, und dann mal "er"...
als Socke(n) war ich auf der Suche nach dem "2.", dem Gegenstück...
dann als "er", hab ich gefühlt, dass mir das aber momentan egal ist, und damit nichts zutun haben will...

im Endeffekt, ging es in diesem Traum für mich stets um meinen Abschluss der Therapie...das Gespräch, um das ich länger als ein Jahr ihn bat, und nie eine Reaktion von ihm kam...

ich hoffe ich konnte das halbwegs erklären.
Ich verstand so meine Seele viel viel besser, als mit der anderen Art, wo ich in die Träume nur hinein interpretierte wie ich es am liebsten sehen wollte.

Das mit dem Satz was du da geschrieben hast, kenne ich so nicht, aber ich google mal, vielleicht kommt es auf das selbe raus.

P.S. sind deine Gefühle für sie sehr tief? ist da was drann, was dich tatsächlich bewegt?
LG Schneerose
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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Mi., 15.04.2015, 19:57

Hallo Schneerose

Nur kurz, bevor ich dir umfangreicher Antworten möchte. Was genau meinst du mit dieser Frage: P.S. sind deine Gefühle für sie sehr tief? ist da was drann, was dich tatsächlich bewegt?
... also, vorwiegend der zweite Absatz. Du meinst, ob mich die Gefühle bewegen, real?

LG und bis gleich,
BO
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Beitrag Mi., 15.04.2015, 22:21

Liebe Schneerose

Ich habe mir mal Gedanken zum Traum gemacht, versuchte deine Methode.
Zentrale wichtige "Gegenstände" im Traum sind für mich; Klavier, Skript, Kuss auf die Stirn meiner Therapeutin, Kuss von Therapeutin auf meine Wange und die innige Umarmung.
Bei diesem ersten Versuch, habe ich alles im Kontext des Traumes in sich betrachtet... ohne die echte therapeutische Beziehung in Verbidnung zu bringen.

Klavier
Als Klavier stehe ich inmitten des Raumes.
Da gibt es nichts in diesem Raum, nur mich das Klavier - keine anderen Gegenstände.
Ich bin sozusagen das Zentrum im Raum, oder gar das Glanzstück.
(Im Traum war es ein sehr edler schwarzer Flügel).
> Ich möchte als Klavier im Zentrum stehen, den vollen Raum einnehmen können und bewundert werden. Ich möchte das man meine Tasten spielt, damit ich mehr von meiner Glanzheit zeigen kann, aber ich finde es auch schön, wenn man einfach so bei mir sitzt.

Skript
Als Skript liege ich in den Händen meiner Therapeutin.
Ich werde fest von ihr gehalten und werde gelesen. Sie liest mich laut vor, nicht still und heimlich, und mit Sicherheit. Sie liest mich mit Freude.
> Wenn ich ein Skript bin, möchte mit Freude laut gelesen werden. Als Wort im Skript möchte ich Gehör kriegen. Als Wort möchte ich Stille, damit ich zum Vorschein kommen kann. Und ich möchte auch ein Mund, der mich ausspricht.

Kuss auf die Stirn meiner Therapeutin
Als Kuss auf die Stirn habe ich eine Verbidnung. Als Kuss bin ich mit der Stirn verbunden.
> Als Kuss auf die Stirn (Therapeutin) möchte ich meine Zuneigung zeigen, ich möchte meine Wärme auf die Stirn übertragen. Als Kuss möchte ich die Stirn beschützen und behüten.

Kuss von Therapeutin auf meine Wange
Als Kuss auf die Wange habe ich auch eine Verbindung, keine direkte (auf den Mund...), aber es besteht eine. Als Kuss bin ich innig mit der Wange verbunden... ich möchte mit dem Mund verbunden sein, doch ich weiss, das darf ich nicht.
> Als Kuss auf die Wange möchte ich meine Liebe zur Wange ausdrücken.

Innige Umarmung
Als innige Umarmung bestehe ich aus zwei Teilen, die vorübergehend eng verbunden sind. Ich bin warm und in mir kohärent. Als Umarmung benötige ich zwei Teile, sonst bin ich nicht komplett.
> Als innige Umarmung möchte ich zwei sein, da ich sonst nicht sein kann.

Bewunderung
Glanzheit
Halt
Sicherheit
Gehör
Stille
Stimme
Verbindung
Zuneigung
Wärme
Schutz
Verbot
innige Verbindung
Liebe
Ausdruck
Zweiteiligkeit
Existenz

...hier habe ich einfach ein paar Schlagwörter von meiner Auslegeordnung notiert.
Ich muss sagen, dass ich gerade sehr überrascht bin... ich muss das erst einmal auf mich wirken lassen.

Was denkst du zu meiner Aufstellung? Ich bin nicht klar, ob es genau dem Konzept entspricht - gibt es im Übrigen etwas zum nachlesen dieses Methodik?

LG Bloodbuzz Ohio
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Schneerose
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Beitrag Do., 16.04.2015, 06:26

Hallo Bloodbuzz Ohio,

also erstmal - wow, was du daraus gemacht hast - ich finde es sehr sehr interessant! und sehr aussagekräftig.

Zur Methode kann ich dir jetzt soweit nicht wirklich genaueres sagen,
ich weiß nur, dass sie Psychosynthese Therapeutin ist und mit GESTALTTHERAPEUTISCHEM ANSATZ arbeitet.
Da ich derzeit einen Lehrgang in die Richtung mache,
kann ich dir sagen, es hat sehr viel mit GESTALT (Ansatz) zu tun.
Lies dich da mal mehr rein...ist sehr interessant,
jedoch ist es so, dass Gestalttherapeuten so unterschiedlich arbeiten - bzw. es eben der einzelne Verlauf jedes Menschen ist, wie sich so eine Therapie gestaltet.

Aus deiner Deutung, entsteht mir grundsätzlich eine zentrale Frage:
möchtest du von ihr mehr gesehen, beachtet werden?
Fühlst du dich zuwenig erkannt, verstanden?

Die Stirn ist auch ein Chakrazentrum - was könnte das für dich bedeuten?

LG und wunderschönen Tag heute (die Sonne lacht )
Schneerose
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Beitrag Do., 16.04.2015, 06:33

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben:Hallo Schneerose

Nur kurz, bevor ich dir umfangreicher Antworten möchte. Was genau meinst du mit dieser Frage: P.S. sind deine Gefühle für sie sehr tief? ist da was drann, was dich tatsächlich bewegt?
... also, vorwiegend der zweite Absatz. Du meinst, ob mich die Gefühle bewegen, real?

LG und bis gleich,
BO
Damit meinte ich, ob du MEHR für sie empfindest?
Das ist ja in Therapie nicht abwägig - auch nicht von Frau zu Frau.

P.S. Thomas Nagel kannte ich bis dato nicht, hast mich aber nun neugierig gemacht.
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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Do., 16.04.2015, 09:11

Liebe Schneerose

Ja, Thomas Nagel ist auch aus meiner Sicht sehr spannend - Ich habe mich eine Weile mit solchen Themen beschäftigt im Zusammenhang mit einer Arbeit. Die Frage des Bewusstseins und deren Erklärung... oder der Versuch, das ist wirklich neugierig machend Es gibt ein gutes Buch mit Aufsatz zum Thema, das würde ich dir sehr empfehlen!

Aber nun zu deinen Fragen:

Aus deiner Deutung, entsteht mir grundsätzlich eine zentrale Frage:
möchtest du von ihr mehr gesehen, beachtet werden? Nein, Im Grunde möchte ich allgemein im Leben nicht im Mittelpunkt stehen. Es ist mir sehr unangenehm wenn ich Beachtung kriege, woher das kommt weiss ich noch nicht so genau.
Das ist auch in Therapie immer wieder Thema. Die Aufmerksamkeit eines Gegenübers macht mir irgendwie zu schaffen. Kannst du nachvollziehen was ich meine?
Fühlst du dich zuwenig erkannt, verstanden? Da ist es schwierig eine eindeutige Antwort zu geben. Meine Therapeutin ist sehr bemüht und zeigt starken Willen mich zu verstehen. Und auch wenn ich durchaus das Gefühl habe verstanden zu werden... scheine ich doch ab und an ein Rätsel zu sein - aber vielleicht ist das auch nur meine Sicht.

Mit Chakrazentren habe ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt - Was genau bedeutet denn die Stirn als Chakrazentrum?

Damit meinte ich, ob du MEHR für sie empfindest?
Das ist ja in Therapie nicht abwägig - auch nicht von Frau zu Frau.

Ja, das ist sicher ein Thema - ich fühle viel für Sie, das kann ich nicht bestreiten. Ich kann das Alles aber noch nicht genau zuordnen oder definieren, vielleicht, weil ich diese Gefühle nicht definieren will... weil etwas auch sein kann, ohne definiert zu sein? Aber vielleicht steckt auch eine Angst dahinter... Eine Angst vor der Antwort. Oder die Antwort nicht wahrhaben möchte...
Ich habe ihr auf eine Weise von diesen Gefühlen berichtet... aber das hat irgendwie zu gewaltigen Missverständnissen geführt.

Also wenn du mich jetzt fragst, WAS ich denn für sie empfinde, dann wäre ich wohl ziemlich überfordert

LG an dich, liebe Schneerose und geniess die Sonne
Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Do., 16.04.2015, 10:41

Hallo Bloodbuzz Ohio,

schau mal unter www.chakren.net
da findest du sehr viel Interessantes.
Das Stirnchakra wird auch "das dritte Auge genannt" und bedeutet: Öffnung für Seele und Geist.

Nicht im Mittelpunkt stehen wollen, "kann" auch mit schwachem Selbstwert zutun haben??? also, so sehe ich das zumindest bei mir.
Verstehen werden und tatsächlich verstanden fühlen, sind für mich zwei Paar Schuhe.
Viele Menschen, die es gut meinen, denken dass sie einen verstehen (wollen), nur wirklich verstehen kann man Jemanden im Grunde nur, wenn man "mindestens einen Mond lang in seinen Mokkasains gegangen ist".
Verstanden werden braucht ganz viel Einfühlungsvermögen - KEIN MITLEIDEN, sondern in seiner ganzen Persönlichkeit ACHTUNG finden.

Ich kann es nachfühlen, dass sich bei dir tiefe Gefühle eingeschlichen haben - es sind offene Wunden aus der Kindheit die meist dazu führen.
Ich war mal vor einigen Jahren "im Leben" - also nicht in Therapie (und auch vor meinen ganzen Therapiejahren) in eine - zum erstenmal - Frau verliebt,
ich dachte, das wäre es jetzt - ich bin lesbisch, und wollte es mein ganzes Leben lang nie sehen...
JETZT viele Jahre danach, weiß ich, dass ich überhaupt nicht lesbisch veranlagt bin,
sondern dies tiefe Sehnsuchtswunden aus der Kindheit sind,
nach Liebe, Geborgenheit...

Ich habe in all den Jahren jetzt was sehr wichtiges für mich dazugelernt,
NIEMAND auf der Welt, weiß besser als du selbst, wie dein Weg läuft.
Ich war 2,5 Jahre in Therapie bei einem Mann, dann fast ein Jahr bei einer Frau, daneben habe auch ich viele andere Sachen ausprobiert...
im Grunde geht es einfach darum, dass die Seele weiter reifen darf...
mir hat am Weg sehr geholfen, Shiatsu und Metamorphose Massage - und viele andere "Kleinigkeiten"...
aber am allermeisten das wieder öffnen "zur Verbindung nach oben" - das jeder für sich entdecken muss...das hat mich am allermeisten geprägt; aber vorwärst trägt einem jeder Schritt den man geht, auch wenn man denkt man dreht sich im Kreis, im Grunde ist es eine Spirale auf der man läuft,
die führt nach unten oder oben,
in welche Richtung man sich bewegen will, entscheidet man selbst.

Ich wünsch dir alles Liebe
Schneerose
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Beitrag Do., 16.04.2015, 11:20

Hallo Schneerose

Das untenstehende finde ich ein interessantes Thema.
Weisst du, ich selbst lebe seit ca. 3 Jahren in einer Beziehung mit einer Frau. Man könnte jetzt schreiben in einer lesbischen Beziehung, aber ich bin etwas allergisch auf solche Definitionen... denn im Grund bin ich ein Mensch, der einen anderen Menschen liebt
Meine Neigung zu Frauen habe ich sehr lange hinterfragt, da mir eben auch klar war, dass ich Wunden aus Mutter-Tochter Beziehung mittrage. Ich habe es deswegen lange einfach unterdrückt... und mir gesagt, das ist doch nur deswegen usw.


Ich kann es nachfühlen, dass sich bei dir tiefe Gefühle eingeschlichen haben - es sind offene Wunden aus der Kindheit die meist dazu führen.
Ich war mal vor einigen Jahren "im Leben" - also nicht in Therapie (und auch vor meinen ganzen Therapiejahren) in eine - zum erstenmal - Frau verliebt,
ich dachte, das wäre es jetzt - ich bin lesbisch, und wollte es mein ganzes Leben lang nie sehen...
JETZT viele Jahre danach, weiß ich, dass ich überhaupt nicht lesbisch veranlagt bin,
sondern dies tiefe Sehnsuchtswunden aus der Kindheit sind,
nach Liebe, Geborgenheit...


Du schreibst von tiefen Sehnsuchtswunden, nach Liebe und Geborgenheit... und das Alles führt mich zur Frage, warum wir überhaupt lieben?... warum wir uns verlieben?
Steckt hinter jeder Beziehung und Liebe ein Stillen der Sehnsuchtswunden? Oder gibt es so etwas wie echte Liebe?

Ich von mir, weiss, dass ich Wunden aus meiner Beziehung zu meinen Eltern (Vater und Mutter) mittrage... es waren und sind sehr schwierige Beziehungen. Aus diesem Wissen, hinterfrage ich jedes meiner Bedürfnisse, auch in der Beziehung zu meiner Freundin.
Als Beispiel:
Wenn ich das Bedürfnis nach Nähe verspüre = Ist das jetzt ein kindliches Bedürfnis nach Geborgenheit? Oder möchte ich das als erwachsene Frau?

... ich finde das ist alles recht komplex. Und es stellt sich auch die Frage, ob wir überhaupt in der Lage sind, vergangene ungestillte Kindheitsbedürfnisse von gegenwärtigen "erwachsenen" Bedürfnissen so klar zu trennen.
Als Beispiel:
Wenn wir umarmt werden. Wer wird umarmt? Der erwachsene Mensch? Das Kind in uns? Beides?

... ich/ wir schweifen gerade vom Ursprungsthema ab Aber ich finde es sehr interessant

Was denkst du dazu?

LG an dich
Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Do., 16.04.2015, 12:06

...abschweifen ist auch mal schön

JA - ich bin von der Existenz der "wahren Liebe" überzeugt! dass es sie gibt.
Wahre Liebe lässt frei!
als Beispiel dazu, überzeuge ich mich immer selbst mit der Geschichte, wo sich zwei Mütter um ein Kind streiten und jede für sich behauptet, die wahre Mutter zu sein,
als der "Richter" sagt: "gut, dann müssen Sie das Kind in zwei Stücke trennen"...da lässt eine von beiden los,
da wußte der "Richter", wer die wahre Mutter ist...

alles was einem in seiner kindlichen Abhängigkeit in der Sehnsucht auffriesst sind die offenen Wunden von früher,
die bei mir längst nicht verheilt sind,
jedoch schliesst sich mit der Zeit eine nach der anderen...doch alles braucht im Leben seine Zeit...
und wenn ich in diesem Leben nicht "fertig" werde damit, dann im nächsten

Zum Thema, lesbisch oder nicht,
das sehe ich ähnlich wie du,
nur war mir das durch mein Erleben erst sehr bewusst geworden, was Sehnuscht nach Zuneigung ist,
inwiefern es egal ist, ob Mann oder Frau, jung oder alt...
was sich für mich erklärt, warum "Frau" einen Richard L. lieben kann...
das sind für mich offene Schleifen im Leben...
Sehnsucht nach irgendwas???

Es ist für mich persönlich egal, ob die Frau 10 Jahre älter ist, als der Mann, der Mann 20 Jahre älter als eine Frau,
ob Mann Mann liebt, oder Frau Frau, oder beide...
sofern sich WAHRE LIEBE nicht über die Habgier, Sex, oder sonstigen Selbstwertmangel aufbaut...
wahre Liebe würde seine große innige Liebe ziehen lassen, nur damit die Liebe sich frei entfalten darf,
und durch diese Freiheit auf beiden Seiten,
treffen sich Seelen auf einer Ebene.
Das ist es für mich -
bin aber auch noch am Weg dahin, das auch so leben zu können,
aber es wird täglich besser!!!
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Beitrag Do., 16.04.2015, 12:32

Liebe Schneerose

...abschweifen ist auch mal schön

> Ja das stimmt - besonders auch, wenn man/ich eigentlich lernen sollte...

als Beispiel dazu, überzeuge ich mich immer selbst mit der Geschichte, wo sich zwei Mütter um ein Kind streiten und jede für sich behauptet, die wahre Mutter zu sein,
als der "Richter" sagt: "gut, dann müssen Sie das Kind in zwei Stücke trennen"...da lässt eine von beiden los,
da wußte der "Richter", wer die wahre Mutter ist...


> Das finde ich eine sehr schöne Geschichte, hab ich fest gespeichert

Es ist für mich persönlich egal, ob die Frau 10 Jahre älter ist, als der Mann, der Mann 20 Jahre älter als eine Frau,
ob Mann Mann liebt, oder Frau Frau, oder beide...
sofern sich WAHRE LIEBE nicht über die Habgier, Sex, oder sonstigen Selbstwertmangel aufbaut...
wahre Liebe würde seine große innige Liebe ziehen lassen, nur damit die Liebe sich frei entfalten darf,
und durch diese Freiheit auf beiden Seiten,
treffen sich Seelen auf einer Ebene.
Das ist es für mich -
bin aber auch noch am Weg dahin, das auch so leben zu können,
aber es wird täglich besser!!!


> Ich teile diese/deine Meinung
Es hat auch etwas mit Loslassen zu tun. In der Beziehung zu meiner Partnerin ist die freie Entfaltung der Liebe sehr wichtig, gegenseitig. Ich/ wir haben einen "Spürhund" der reagiert, falls es sich in die Gegenrichtung verfängt... benötigt wohl auch viel Aufmerksamkeit.
Im übrigen geht es mir auch so mit den Gefühlen für meine Therapeutin... Ich habe das "Objekt" der Liebe "frei" gegeben und das fühlt sich sehr gut an - benötigt aber auch viel Vertrauen.
Da fällt mir gerade auf: Auf eine Weise, hab ich ihr das zwar mitgeteilt, bin aber nicht ganz klar, ob das bei ihr auch so angekommen ist.
Denn, ich spüre ihrerseits immer die Angst, dass ich in eine Abhängigkeit fallen könnte.

LG OHIO
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Beitrag Do., 16.04.2015, 12:39

Hallo Schneerose

Was ich noch vergessen habe, denn ich finde es immer spannend Menschen zu treffen, die an ein nächstes Leben glauben.
Warum hält sich das so bei dir?

LG Ohio
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Beitrag Do., 16.04.2015, 15:24

Ohio,

meine persönlicher Entwicklung im Glauben an eine "göttliche Ordnung" gibt mir diese Sicht, und auch Hoffnung,
denn sonst wäre für mich persönlich der Wahnsinn und die unfassbare Ungerechtigkeit der Welt nicht erklärbar.
Der Kontrast, von "dritter Welt", Syrien, ... und dann sowas wie "die Geissens" im TV, ist für mich einfach derart,
dass ich für mich, eine "Er"klärung brauche,
warum sich MUTIGE Seelen derartige Schicksale wählen...

aber das ist mein persönlicher Glaube - da sind die Ansätzte individuell verschieden.

Um wieder den Faden zurück zu finden zu den Träumen,
Träumen ist eine Version von MEDIALER Verbindung ins Unbewusste.

P.S. bin dann für einige Tage auf Schulung, daher hier nicht mehr erreichbar.

LG Schneerose
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