Validität von Diagnosen
Validität von Diagnosen
Liebe Forumsgemeinde,
ich wollte einmal ein ganz allgemeine Frage in den Raum stellen. Oft kommt es ja vor, dass die Diagnose, die in Kliniken gestellt wird, von der aus ambulanten Therapien abweicht, so wie auch in meinem Fall. Wobei es sich hier nicht um eine minimale Abweichung handelt, sondern um eine Klassifizierung, die auch Auswirkungen auf Prognose, Behandlungsfokus usw. beinhaltet.
Nun habe ich diese Diskrepanz und überlege, wer wohl (klingt jetzt blöd) mit der Diagnose recht hat. Ich persönlich sehe mich zu hundert Prozent in der Klinikdiagnose wieder und denke mir auch, dass man dort in acht Wochen einen Patienten doch viel intensiver und zusammenhängender in seiner Persönlichkeit kennen lernen kann als in Einzelstunden. Zumal die bei mir ja überhaupt wenig mit therapeutischer Tiefe zu tun hatten. Auf der anderen Seite hat man in der ambulanten Therapie den größeren Zeitraum. Hm....
Würde mich über eure Meinungen freuen!
ich wollte einmal ein ganz allgemeine Frage in den Raum stellen. Oft kommt es ja vor, dass die Diagnose, die in Kliniken gestellt wird, von der aus ambulanten Therapien abweicht, so wie auch in meinem Fall. Wobei es sich hier nicht um eine minimale Abweichung handelt, sondern um eine Klassifizierung, die auch Auswirkungen auf Prognose, Behandlungsfokus usw. beinhaltet.
Nun habe ich diese Diskrepanz und überlege, wer wohl (klingt jetzt blöd) mit der Diagnose recht hat. Ich persönlich sehe mich zu hundert Prozent in der Klinikdiagnose wieder und denke mir auch, dass man dort in acht Wochen einen Patienten doch viel intensiver und zusammenhängender in seiner Persönlichkeit kennen lernen kann als in Einzelstunden. Zumal die bei mir ja überhaupt wenig mit therapeutischer Tiefe zu tun hatten. Auf der anderen Seite hat man in der ambulanten Therapie den größeren Zeitraum. Hm....
Würde mich über eure Meinungen freuen!
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Meine Erfahrung mit dem Thema: Ich passe in keine Diagnose ganz rein und kenne 5-Minuten-Diagnosen. Von daher ist es gut möglich, dass sie sich unterscheiden. Das Gefühl von "da bekommt man einen Stempel aufgesetzt und es steht irgendwo (zumindestens KK)" fühlt sich für mich gar nicht gut an!!!..Nur ändern kann ich nichts, außer nicht mehr zu solchen Ärzten, etc. zu gehen.
Viele Therapeuten sagen auch, die Diagnose wäre nicht so wichtig, sondern das, was einen belastet. Ich habe auch kaum Therapien erlebt, die wirklich der angegebenen Therapieform klar zuzuordnen waren.
Mir scheint, das meist nicht so sehr auf die Diagnose (und Methode) geachtet wird. Das lässt auf der einen Seite viel Freiheit und tut in der Hinsicht gut, dass es etwas Beruhigendes hat: Man hat zwar Diagnose X und Y schon mal bekommen, aber da es nur 5-Minuten-Diagnosen waren bzw. man sie erst entdeckt hat, nachdem man es durch Zufall las, ist vielleicht gar nicht soviel Wahres dran und diente max. mal dazu, Sitzungen über die KK zu bekommen.
Auf der anderen Seite bleibt dieses Unbehagen, weil es irgendwie ja doch auch Stempel sind und irgendwo etwas über einen stehen könnte, was gar nicht stimmt!!!!!!!!!!
Was die Beziehung von Diagnosen untereinander angeht, sehe ich es schon so, dass viele Diagnosen nicht klar vergeben werden können und man dann eben mehrere Diagnosen gibt...oder so etwas wie eine kombinierte Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung,...etc. . Z.T. liegt es wohl am vorgegebenen Raster durch das ICD. Z.T. aber sicher auch, weil Ärzte und Therapeuten es selber nicht genau wissen, es nicht greifbar finden, sie vielleicht manches auch nicht genau kennen (auch wenn sie es sollten), man zu kurz bei Ihnen ist, sie aber eine Diagnose stellen müssen, eine Diagnose erwartet wird, etc. .
Ich finde das Thema Diagnosen und den Umgang damit oft schwierig. ...und manchmal frage ich mich auch, ob, wenn man 20 Jahre abwartet, das, worunter man leidet, plötzlich einen anderen Namen hat, als gar nicht mal so krankhaft angesehen wird oder vielleicht auch erst Recht.
Ist ansich auch die Frage: Wieviel braucht man für sich als Patient eine Diagnose, wie weit kann man mit ihr leben oder kann man auf sein eigenes Gefühl vertrauen: "Ich habe Diagnose XY bekommen, um Z Therapiestunden zu bekommen. Wenn die Therapie mir gut tut, werde ich es merken, egal wie die Diagnose heißt."
Ich glaube sowieso, dass bei vielen Störungen eine ähnliche Therapie hilft, grade auch deshalb, weil einzelne Symptome in verschiedenen Krankheiten zu finden sind. Viele psychische Erkrankungen haben mit Angst, Schuldgefühlen, Niedergeschlagenheit, starker innerer Verletzung,...zu tun. Ich glaube, auf so etwas konzentrieren sich die meisten Therapien und weniger darauf, wie die Diagnose als Ganzes heißt (was nicht bedeutet, dass es keine Störungen gibt, die wirklich keine besondere Behandlung bedürfen. Ich denke da z.B. an Themen wie Sucht, Schizophrenie, extreme Traumatisierung,.. (wobei Teile aus der Behandlung anderer Störungen und Symptome auch da hilfreich sein werden)).
Viele Therapeuten sagen auch, die Diagnose wäre nicht so wichtig, sondern das, was einen belastet. Ich habe auch kaum Therapien erlebt, die wirklich der angegebenen Therapieform klar zuzuordnen waren.
Mir scheint, das meist nicht so sehr auf die Diagnose (und Methode) geachtet wird. Das lässt auf der einen Seite viel Freiheit und tut in der Hinsicht gut, dass es etwas Beruhigendes hat: Man hat zwar Diagnose X und Y schon mal bekommen, aber da es nur 5-Minuten-Diagnosen waren bzw. man sie erst entdeckt hat, nachdem man es durch Zufall las, ist vielleicht gar nicht soviel Wahres dran und diente max. mal dazu, Sitzungen über die KK zu bekommen.
Auf der anderen Seite bleibt dieses Unbehagen, weil es irgendwie ja doch auch Stempel sind und irgendwo etwas über einen stehen könnte, was gar nicht stimmt!!!!!!!!!!
Was die Beziehung von Diagnosen untereinander angeht, sehe ich es schon so, dass viele Diagnosen nicht klar vergeben werden können und man dann eben mehrere Diagnosen gibt...oder so etwas wie eine kombinierte Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung,...etc. . Z.T. liegt es wohl am vorgegebenen Raster durch das ICD. Z.T. aber sicher auch, weil Ärzte und Therapeuten es selber nicht genau wissen, es nicht greifbar finden, sie vielleicht manches auch nicht genau kennen (auch wenn sie es sollten), man zu kurz bei Ihnen ist, sie aber eine Diagnose stellen müssen, eine Diagnose erwartet wird, etc. .
Ich finde das Thema Diagnosen und den Umgang damit oft schwierig. ...und manchmal frage ich mich auch, ob, wenn man 20 Jahre abwartet, das, worunter man leidet, plötzlich einen anderen Namen hat, als gar nicht mal so krankhaft angesehen wird oder vielleicht auch erst Recht.
Ist ansich auch die Frage: Wieviel braucht man für sich als Patient eine Diagnose, wie weit kann man mit ihr leben oder kann man auf sein eigenes Gefühl vertrauen: "Ich habe Diagnose XY bekommen, um Z Therapiestunden zu bekommen. Wenn die Therapie mir gut tut, werde ich es merken, egal wie die Diagnose heißt."
Ich glaube sowieso, dass bei vielen Störungen eine ähnliche Therapie hilft, grade auch deshalb, weil einzelne Symptome in verschiedenen Krankheiten zu finden sind. Viele psychische Erkrankungen haben mit Angst, Schuldgefühlen, Niedergeschlagenheit, starker innerer Verletzung,...zu tun. Ich glaube, auf so etwas konzentrieren sich die meisten Therapien und weniger darauf, wie die Diagnose als Ganzes heißt (was nicht bedeutet, dass es keine Störungen gibt, die wirklich keine besondere Behandlung bedürfen. Ich denke da z.B. an Themen wie Sucht, Schizophrenie, extreme Traumatisierung,.. (wobei Teile aus der Behandlung anderer Störungen und Symptome auch da hilfreich sein werden)).
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Ich sehe das ähnlich wie du, sandrin, dass in Kliniken vielleicht ein umfassenderes Bild möglich ist, weil eben auch Faktoren wie Sozialverhalten usw berücksichtigt werden kann und auch mehrere Leute einen sehen, Ärzte, Therapeuten, Pflegepersonal, ...
Validität kann auch durch Messintstrumente die während der Diagnostik eingesetzt werden (u.a bildgebende Verfahren, Fragebögen, je nach vermuteter Erkrankung) gewährleistet werden.
Validität kann auch durch Messintstrumente die während der Diagnostik eingesetzt werden (u.a bildgebende Verfahren, Fragebögen, je nach vermuteter Erkrankung) gewährleistet werden.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
In meinem Fall ist es aber eine sehr spezielle Diagnose, die eben nicht "einfach" gestellt ist, sondern auf eine Komorbidität verweist, die schon alles anderes als einfach mal so dahindiagnostiziert ist. Also nicht einfach "Depressive Episode" oder "Anpassungsstörung", "Angststörung" oder dergleichen.
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Also ich hatte schon über 10 verschiedene Diagnose (ein paar Verdachtsdiagnosen mit eingerechnet) und seit ich weiß, WIE Diagnosen teilweise zustande kommen, kann ich sie nur noch sehr, sehr schwer überhaupt ernst nehmen. Die Diagnosen, die ich hatte, wurden dann je nach Therapeut, den ich hatte, auch abgelehnt: "Nein, XYZ ist das bei Ihnen nicht." Ich habe mir einfach eine Diagnose herausgesucht, die mir persönlich am meisten erklärt. Aber ganz passe ich da auch nicht rein.sandrin hat geschrieben: Nun habe ich diese Diskrepanz und überlege, wer wohl (klingt jetzt blöd) mit der Diagnose recht hat.
Ich denke, welche Diagnose sich bei dir mehr der Realität annähert, kann man nur beurteilen, wenn man genau weiß auf welcher Grundlage, die Diagnose erhoben wurde. Also was genau führte zur Diagnose? Und wurde es richtig verstanden und aufgefasst? Wie starkt und wie langanhaltend sie die Symptome?
Ansonsten kann man ja nur raten, wer jetzt recht hat. Ich meine sehr intensive und offene Gespräche in ambulanter Therapie können höhere Valdität aufweisen, als teilweise die Massenabfertigung in Kliniken. Das kann man pauschal nicht sagen, finde ich. Kommt auf den ganz individuellen Fall an.
...wobei...eigentlich sollte ja auch Ärzte eher Diagnosen geben als Therapeuten (bzw. Psychologen).
...aber...wer nun Recht hat? Letztlich zählt doch eh nur die Therapie bzw. der Kontakt.
...aber...wer nun Recht hat? Letztlich zählt doch eh nur die Therapie bzw. der Kontakt.
Zuletzt geändert von ENA am Sa., 17.01.2015, 21:08, insgesamt 2-mal geändert.
Warum?ENA hat geschrieben:...wobei...eigentlich sollte ja auch Ärzte eher Diagnosen geben als Therapeuten.
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Aber wie willst du adäquat therapieren wenn du keine konkrete Diagnose hast?ENA hat geschrieben:Letztlich zählt doch eh nur die Therapie bzw. der Kontakt.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Hakt das Forum grade?
....weil Ärzte eigentlich dafür da sind, Diagnosen zu geben (...wobei der Arzt natürlich auch Therapeut sein kann).
Boah, hakt das!!!!!
Zu Marzi: Die Diagnose kann man ja durchaus vor der Behandlung haben, aber ich glaube einfach, das manche Symptome bei verschiedenen Störungen auftreten und deshalb auch mit Unterschiedlichem behandelt werden können.
....weil Ärzte eigentlich dafür da sind, Diagnosen zu geben (...wobei der Arzt natürlich auch Therapeut sein kann).
Boah, hakt das!!!!!
Zu Marzi: Die Diagnose kann man ja durchaus vor der Behandlung haben, aber ich glaube einfach, das manche Symptome bei verschiedenen Störungen auftreten und deshalb auch mit Unterschiedlichem behandelt werden können.
ENA, versteh ich jetzt nicht, was du meinst. Selbstverständlich diagnostizieren Psychologen mit Therapieausbildung gleichwertig mit Ärzten.
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- Forums-Gruftie
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ENA hat geschrieben:
....weil Ärzte eigentlich dafür da sind, Diagnosen zu geben (...wobei der Arzt natürlich auch Therapeut sein kann).
Quelle: wikipediaPsychotherapeuten sind Psychologen, Ärzte oder in manchen Fällen Pädagogen, die eine Zulassung zur Heilkunde besitzen (Approbation) und Psychotherapie im Sinne des Psychotherapeutengesetzes und der Psychotherapierichtlinien ausüben. Dies umfasst die Diagnose und Behandlung psychischer Beschwerden mit Krankheitswert mit wissenschaftlich anerkannten Methoden der Psychotherapie.
Sonst würde ja auch in der psychotherapeutischen Ausbildung keine Diagnostik gelehrt werden.
Aber man macht ja in einer Therapie nicht nur Symptome weg sondern geht evtl auch an den Ursprung. Wenn ich aber nicht weiß was genau das Problem ist, kann ich es dementsprechend auch nicht bearbeiten.
Niedergeschlagenheit kann ein Symptom von so vielen Krankheiten sein und wie willst du isoliert Niedergeschlagenheit behandeln?
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Und genau darum geht es mir. Der Arzt in der Klinik hat die Gesamtproblematik und ihre Geschichte viel besser erfasst und das hat sich auch in der Diagnose widergespieglt. Hinzu kommt, dass er die Schwere meines Erachtens korrekt eingeschätzt hat. Er hat keine Allerweltsdiagnose gestellt, sondern ich hatte den Eindruck, er hat sich richtig mit mir und meiner Geschichte auseinandergesetzt.
Und das ist doch die absolute Grundvorausetzung für eine erfolgreiche Therapie.
Und das ist doch die absolute Grundvorausetzung für eine erfolgreiche Therapie.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3550
Sandrin, ich denke, was letztlich zählt, bist DU - du kennst dich doch selbst am besten, oder? Hast Klinik- und Therapieerfahrung. Ich war seslbst noch in keiner (Tages)Klinik/Reha, habe jedoch bereits in meinem Leben verschiedentliche Therapien gemacht. Und einige Erstgespräche mit Therapeuten geführt. Und Seminare besucht zu therapienahen Themen, teils von Therapeuten geleitet.
Nähmen wir an, du wüsstest, es ist Diagnose A mit ein wenig C-Episoden. Was wäre dann für dich anders, als wenn es Diagnose B mit ein wenig A-Episoden und ab und zu Z wäre?
Eine Richtung des Leidens ist glaub ich schon sinnvoll zu kennen, um adäquat zu (be)handeln. Aber ich glaube, da es sich um Individuen handelt und sehr vieles zusammenspielt, ist dieses lineare Denken im Hinblick auf das Heiler werden wollen ein Fehlschluss.
Und selbst WENN es eine klare Diagnose gäbe, wann weisst du, ob Methode Z DIR geholfen hat? Eben: wenn sie geholfen hat. Okay, nun kann man in Wahrscheinlichkeiten denken, Störungen und psychische Beeinträchtigungen irgendwie 'clustern' - aber ich fürchte, wenn ich so darüber nachdenke, dann ist es doch gerade bei Psychotherapien extrem schwer vergleichende Studien (also Validierend) zu machen. Ein und die selbe Person kann ja auch schlechterdings im Rahmen einer Studie zb zwei verschiedene Verfahren durchlaufen, dann wäre sie ja schon nach dem ersten Verfahren nicht mehr die selbe. Oder? (Dazu können sicherlich die Expertinnen hier was zu sagen.)
Ich frage mich: was würde dir ein Erkenntnisgewinn in deiner Frage bringen?
Suchst du die Methode die auf dich passt? (Und schaust damit auf das ganze, größere, willst noch mehr Sammeln, was es noch gibt?)
Hast du die Befürchtung ungünstig mit einer 'falschen' Methode behandelt zu werden? (Und schaust auf die einzelne Methode?) Brauchst du eine Diskussionsgrundlage mit einem Psychiater?
Oder noch was anderes?
(Ergänzung: Jetzt les ich deine Antwort. Ich schicks trotzdem ab.)
Zu deiner Antwort noch:
Fühlst du dich von deinem vorherigen Therapeuten eben nicht richtig diagnostiziert? Wie hilft es dir nun damit eine adäquate Therapie zu finden?
Könnte es nicht auch sein, dass deine vorherigen Therapeuten indem sie sich nicht so gut mit dir auseinandergesetzt haben, einfach nicht gepasst haben?
So klingt das doch in jedem Fall schonmal ganz gut, oder?
Warst du schon lange auf der Suche?
Was machst du jetzt mit dieser Erkenntnis?
Nähmen wir an, du wüsstest, es ist Diagnose A mit ein wenig C-Episoden. Was wäre dann für dich anders, als wenn es Diagnose B mit ein wenig A-Episoden und ab und zu Z wäre?
Eine Richtung des Leidens ist glaub ich schon sinnvoll zu kennen, um adäquat zu (be)handeln. Aber ich glaube, da es sich um Individuen handelt und sehr vieles zusammenspielt, ist dieses lineare Denken im Hinblick auf das Heiler werden wollen ein Fehlschluss.
Und selbst WENN es eine klare Diagnose gäbe, wann weisst du, ob Methode Z DIR geholfen hat? Eben: wenn sie geholfen hat. Okay, nun kann man in Wahrscheinlichkeiten denken, Störungen und psychische Beeinträchtigungen irgendwie 'clustern' - aber ich fürchte, wenn ich so darüber nachdenke, dann ist es doch gerade bei Psychotherapien extrem schwer vergleichende Studien (also Validierend) zu machen. Ein und die selbe Person kann ja auch schlechterdings im Rahmen einer Studie zb zwei verschiedene Verfahren durchlaufen, dann wäre sie ja schon nach dem ersten Verfahren nicht mehr die selbe. Oder? (Dazu können sicherlich die Expertinnen hier was zu sagen.)
Ich frage mich: was würde dir ein Erkenntnisgewinn in deiner Frage bringen?
Suchst du die Methode die auf dich passt? (Und schaust damit auf das ganze, größere, willst noch mehr Sammeln, was es noch gibt?)
Hast du die Befürchtung ungünstig mit einer 'falschen' Methode behandelt zu werden? (Und schaust auf die einzelne Methode?) Brauchst du eine Diskussionsgrundlage mit einem Psychiater?
Oder noch was anderes?
(Ergänzung: Jetzt les ich deine Antwort. Ich schicks trotzdem ab.)
Zu deiner Antwort noch:
Fühlst du dich von deinem vorherigen Therapeuten eben nicht richtig diagnostiziert? Wie hilft es dir nun damit eine adäquate Therapie zu finden?
Könnte es nicht auch sein, dass deine vorherigen Therapeuten indem sie sich nicht so gut mit dir auseinandergesetzt haben, einfach nicht gepasst haben?
So klingt das doch in jedem Fall schonmal ganz gut, oder?
Warst du schon lange auf der Suche?
Was machst du jetzt mit dieser Erkenntnis?
Ja, eben. Deswegen können ja auch verschiedene Therapeuten bzw. Methoden bei Niedergeschlagenheit helfen, wenn das eines der Symptome bzw. das Hauptsymptom ist.Marzipanschnute hat geschrieben: Niedergeschlagenheit kann ein Symptom von so vielen Krankheiten sein und wie willst du isoliert Niedergeschlagenheit behandeln?
Im Gegensatz dazu gibt es aber natürlich auch Symptome, wo Methode X bessere Wirkung verspricht, als Y.
@ Miss Understood: Wie gesagt, ich fühle mich auf alle Fälle von der Klinik DEUTLICH besser gesehen und verstanden.
Der Erkenntnisgewinn ist der, dass ich eben nicht an einer "Anpassungsstörung" leide, wie in der ambulanten Therapie diagnostiziert, sondern an einer schweren Depression, die sich - und das ist das Entscheidende - auf eine ohnehin schon chronifizierte Depression hinaufgesetzt hat. Und dann finde ich die Sachlade doch eine ganz andere.
Mir hilft das zu realisieren, dass ich nicht an einem "Zimperlein" leide und mich nur ein wenig zusammenreißen muss oder mich anpassen muss und dass mein Leiden eine sehr lange Geschichte hat, die gesehen und so gut es geht auch aufgearbeitet werden muss. Das ist eine völlig andere Ausgangslage als die Annahme, der Patient würde auf ein bestimmtes Ereignis (auf welches eigentlich, habe ich mich stets gefragt) mit einer Depression reagieren.
Und ich finde schon, dass eine Therapie, die das nicht berücksichtigt, deutlich zu kurz greift. Und das versuche ich jetzt bei meinen künftigen Therapieplanungen zu berücksichtigen. Ich möchte mich mit den Hintergründen und den Ursachen befassen und möchte nicht nur Symptome wegmachen, weil das nicht funktioniert.
Der Erkenntnisgewinn ist der, dass ich eben nicht an einer "Anpassungsstörung" leide, wie in der ambulanten Therapie diagnostiziert, sondern an einer schweren Depression, die sich - und das ist das Entscheidende - auf eine ohnehin schon chronifizierte Depression hinaufgesetzt hat. Und dann finde ich die Sachlade doch eine ganz andere.
Mir hilft das zu realisieren, dass ich nicht an einem "Zimperlein" leide und mich nur ein wenig zusammenreißen muss oder mich anpassen muss und dass mein Leiden eine sehr lange Geschichte hat, die gesehen und so gut es geht auch aufgearbeitet werden muss. Das ist eine völlig andere Ausgangslage als die Annahme, der Patient würde auf ein bestimmtes Ereignis (auf welches eigentlich, habe ich mich stets gefragt) mit einer Depression reagieren.
Und ich finde schon, dass eine Therapie, die das nicht berücksichtigt, deutlich zu kurz greift. Und das versuche ich jetzt bei meinen künftigen Therapieplanungen zu berücksichtigen. Ich möchte mich mit den Hintergründen und den Ursachen befassen und möchte nicht nur Symptome wegmachen, weil das nicht funktioniert.
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