Filmriss nach Therapiestunde

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offtheground
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Filmriss nach Therapiestunde

Beitrag Sa., 08.11.2014, 15:50

Hallo liebe Foris!

Ich bin neu hier und habe - wie schon am Betreff erkennbar - folgendes Problem:
Ich mache seit einigen Monaten ne Therapie (tiefenpsychologisch). Bisher sprach ich eigentlich nur Themen an, die mich zwar irgendwie in meinem Leben belasten, auch Auswirkungen auf mein Verhalten haben, aber die ich irgendwie verhaltenstechnisch soweit kompensieren kann - naja, mehr schlecht als recht

Die letzte Therapiestunde verlief nun völlig anders als alle bisherigen: das fing schon damit an, dass meine Therapeutin sich diesmal weigerte ein Thema zu suchen, was mich völlig überforderte. Letztendlich entwickelte sich die Stunde dann dahin, dass Themen auf den Tisch kamen, über die ich bisher noch nie gesprochen habe und eigentlich auch nicht sprechen kann und will, mich aber belasten, mein Hirn zerschießen und irgendwie dann in der Therapie angeschnitten wurden. Soweit kann ich mich erinnern - wobei das auch nur noch Gesprächsfetzen sind.

Mit dem Verlassen der Praxis kommt aber dann ein totaler Filmriss über ca. 1 Stunde. Ich hab einfach keine Ahnung wie ich nach Hause gekommen bin. Mir ist zwar klar, dass ich den Zug genommen haben muss... aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Das zermürbt mich regelrecht, da ich versuche das ganze zu rekonstruieren und ich es einfach nicht schaffe und auch nicht wirklich verstehe, was da mit mir passiert ist??? Ich hab keinen Alkohol getrunken und meine Medikamente nicht anders genommen ect. Und ehrlich gesagt habe ich auch etwas Sorge das nächste Woche anzusprechen, es macht mir ja selbst Angst, was da mit mir los ist.

Auch fühl ich mich seit dem irgendwie "abgetrennt" von meiner Therapeutin. Ich kann es leider nicht anders formulieren. Mir ist zwar bewusst, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt in irgendwie so einer ambivalenten Übertragung hing...das wechselte bei mir ständig zwischen positiv und negativ. War sie da, war es häufig positiv, war sie weg, war es meist negativ. Manchmal auch irgendwie ein schnelles hin- und herwechseln in den Tagen zwischen den Therapieterminen. Sie meinte auch irgendwas mit "spalten" letzte Stunde. Wieauchimmer - jetzt ist da grade gar nichts mehr. Nur es fühlt sich nicht gut an, es fühlt sich eher so an, als schwebe ich (bildlich gesprochen) irgendwie so im Raum und bin die ganze Zeit auf der Suche?! nach ihr oder irgendeiner Verbindung zu ihr.
Am liebsten würde ich gar nicht mehr zur Therapie gehen. Was aber wahrscheinlich keine gute Idee ist.

Etwas hilflos,
offtheground
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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viciente
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 16:25

offtheground hat geschrieben:....... Was aber wahrscheinlich keine gute Idee ist.
.. das hielte ich auch für keine gute idee; scheinbar kam - laut erzählung - ja einfach vieles "ungewöhnliche" auf in dieser stunde, und das "arbeitet" jetzt - und während der stunde "filmriss" - einfach im hintergrund, und lastet diesen somit fast restlos aus; das scheint "los" zu sein, und darf ja auch. gib dir die zeit und ruhe dafür - ganz ohne "kompensation"!

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 17:21

Hallo offtheground,
offtheground hat geschrieben: Die letzte Therapiestunde verlief nun völlig anders als alle bisherigen: das fing schon damit an, dass meine Therapeutin sich diesmal weigerte ein Thema zu suchen, was mich völlig überforderte.
Wie meinst du das, dass sich deine Therapeutin weigerte ein Thema zu suchen?
offtheground hat geschrieben:Letztendlich entwickelte sich die Stunde dann dahin, dass Themen auf den Tisch kamen, über die ich bisher noch nie gesprochen habe und eigentlich auch nicht sprechen kann und will, mich aber belasten, mein Hirn zerschießen und irgendwie dann in der Therapie angeschnitten wurden.
Ui, dass hört sich überhaupt nicht gut an. Denn dann bist du in der Stunde - GEGEN DEINEN WILLEN - zu etwas verleitet worden, was dir nicht guttat. Dein Filmriss kann also sehr gut eine Form von Dissoziation (Spaltung) sein, die dann eintreten wenn Themen getriggert werden. In diesem Kontext wird die Psyche massiv überfordert und manche Menschen stellen dann um "auf Autopilot".
Ich kenne das Phänomen von mir selbst. Das solltest du unbedingt in deiner nächsten Stunde ansprechen, denn genau das sollte NIEMALS das Ergebnis einer Therapiestunde sein. Im Gegenteil, deine Therapeutin sollte dies erkennen und dich unbedingt aus diesem Zustand wieder ins Hier und Jetzt zurückholen.

Und wenn du spürst, du bist noch nicht bereit über ein für dich brisantes Thema zu sprechen - das kommt irgendwann schon - lass dich nicht dazu überreden. Diese Grenze ist hilfreich und notwendig. Sie hat eine Schutzfunktion für die Psyche - genau die, dass dir solche Erlebnisse erspart bleiben.

LG,
pp


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offtheground
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 18:22

Hallo,

danke für eure Antworten.
peppermint patty hat geschrieben:
Wie meinst du das, dass sich deine Therapeutin weigerte ein Thema zu suchen?
Also, ich meine das so, dass sie meistens zu Beginn der Stunde fragt, ob ich irgendwie nen Thema mitbringe, was in 80 % der Fälle nicht der Fall ist, weil ich über das, was mich wirklich tief innerlich belastet einfach nicht bereit bin zu sprechen und somit meistens mit ziemlich leerem Kopf da hocke. Und dieses "nicht bereit" ist nicht, weil ich keine Hilfe will, sondern weil ich nicht weiß, ob ich mich da richtig erinnere, mich außerdem schäme, niemanden fälschlich beschuldigen möchte ect. Da ich eben meist nichts mitbringe, beginnt sie dann Fragen zu stellen und irgendwie entwickelt sich dann glücklicherweise doch meist ein ganz gutes Gespräch. Diesmal weigerte sie sich allerdings partout mich zu einem Thema zu führen... es war schrecklich für mich, weil ich mit der Situation des Schweigens überhaupt nicht umgehen konnte. Dabei bin ich jemand, der ansonsten sehr gut schweigen kann. Außerdem hatte ich Angst, dass sie sauer wird, was mich dann vll auch dazu verleitet hat Dinge anzusprechen über die ich eigentlich gar nicht bereit bin zu sprechen. Ich will nicht, dass sie sich schlecht fühlt oder denkt, dass sie was falsch macht oder so hm. Ziemlich dumm, ich weiß.
peppermint patty hat geschrieben: Ui, dass hört sich überhaupt nicht gut an. Denn dann bist du in der Stunde - GEGEN DEINEN WILLEN - zu etwas verleitet worden, was dir nicht guttat. Dein Filmriss kann also sehr gut eine Form von Dissoziation (Spaltung) sein, die dann eintreten wenn Themen getriggert werden. In diesem Kontext wird die Psyche massiv überfordert und manche Menschen stellen dann um "auf Autopilot".
Ich kenne das Phänomen von mir selbst. Das solltest du unbedingt in deiner nächsten Stunde ansprechen, denn genau das sollte NIEMALS das Ergebnis einer Therapiestunde sein. Im Gegenteil, deine Therapeutin sollte dies erkennen und dich unbedingt aus diesem Zustand wieder ins Hier und Jetzt zurückholen.

Und wenn du spürst, du bist noch nicht bereit über ein für dich brisantes Thema zu sprechen - das kommt irgendwann schon - lass dich nicht dazu überreden. Diese Grenze ist hilfreich und notwendig. Sie hat eine Schutzfunktion für die Psyche - genau die, dass dir solche Erlebnisse erspart bleiben.

LG,
pp
Auf der einen Seite bin ich sogar irgendwie froh, dass es angeschnitten ist...denn ich frage mich, ob es jemals einen richtigen Zeitpunkt gegeben hätte?! Auf der anderen Seite habe ich Panik, dass die nächste Stunde genauso verläuft, dass sie an diesem Thema weiterarbeiten will und ich kann mir das nicht vorstellen. Dazu kommt die Sorge, dass sie mich aus der Therapie schmeißen könnte, wenn ich nicht entsprechend mitarbeite oder sich gar gekränkt fühlt, dass ich ihr nicht genug vertraue. Ich möchte nicht, dass sie sich so fühlt. Vll auch der Grund, warum ich am liebsten wegrennen würde....

LG,
offtheground
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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 18:41

offtheground hat geschrieben: Auf der einen Seite bin ich sogar irgendwie froh, dass es angeschnitten ist...denn ich frage mich, ob es jemals einen richtigen Zeitpunkt gegeben hätte?!
Das ist natürlich schwierig zu sagen ob es den optimalen Zeitpunkt gibt. Aber einen besseren ganz sicher.
offtheground hat geschrieben:Auf der anderen Seite habe ich Panik, dass die nächste Stunde genauso verläuft, dass sie an diesem Thema weiterarbeiten will und ich kann mir das nicht vorstellen.
Das ist wichtig, dass du ihr das erklärst. Ich habe so ca. nach 5-6 Monaten Therapie meiner Thera eine Mail mit für mich sehr brisanten Themen geschickt - ich mache Traumatherapie. So wusste sie welche Themen ich mitbringe. In der nächsten Stunde war ich aber sooo dermaßen panisch darüber, dass sie mir versprochen hat erst darüber zu sprechen wenn ich darüber bereit bin. Sie hat es eingehalten. Gut ein Jahr später habe ich angefangen darüber zu sprechen in ganz, ganz kleinen Einheiten. Von daher mach dir keinen Druck. Bevor du nicht bereit bist dich deinen Themen zu stellen, ist deine Psyche nicht in der Lage diese Themen zu verarbeiten. Eine gute Therapeutin weiss das und macht kein Druck.
offtheground hat geschrieben: Dazu kommt die Sorge, dass sie mich aus der Therapie schmeißen könnte, wenn ich nicht entsprechend mitarbeite oder sich gar gekränkt fühlt, dass ich ihr nicht genug vertraue.
Sie wird dich bestimmt nicht wegen so etwas rausschmeissen. Es ist auch keine Arbeitsverweigerung von dir. Bedenke Vertrauen muss wachsen und kann nicht unter Druck entstehen. Zudem bist Du nicht für die Gefühle deiner Therapeutin verantwortlich. Versuch einfach mehr auf dich zu achten, dann machst du schon alles richtig.

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viciente
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 19:16

peppermint patty hat geschrieben:Aber einen besseren ganz sicher.
.. .. woher "weisst" DU denn das? weshalb bist du da so sicher? .. otg wurde ja nicht gezwungen, sondern hat selbst damit angefangen, über diese themen zu reden ..

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 19:26

viciente hat geschrieben:.. .. woher "weisst" DU denn das? weshalb bist du da so sicher? .. otg wurde ja nicht gezwungen, sondern hat selbst damit angefangen, über diese themen zu reden ..
Indirekt vielleicht schon, darüber könnte man diskutieren. Aber egal wie, es liegt in ihrer Verantwortung die Stunde "gesund zu gestalten" und ihren Patienten diesbezüglich im Auge zu behalten.

Ganz einfach viciente, weil es sich nach traumatischem Material anhört was der TE beschreibt. Und da ist es nun mal so, wenn man nach einer Stunde entweder totale Panik oder einen Filmriss, noch schlimmer beides zugleich erlebt, dann war es eindeutig zu früh darüber zu sprechen.
Wie ich schrieb kenne ich diese Phänomene. Und meine Thera hielt mich sogar immer davon ab, wenn sie den Eindruck hatte, dass ich über Traumamaterial spreche wollte - was aber bis auf ganz kleine Einheiten bisher nicht der Fall war. Weil genau das was der TE beschreibt nicht eintreten sollte. Im Prinzip beschreibt der TE (Ansätze von) psychische(r) Dekompensation.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 19:30

Offtheground: Du könntest ihr einfach sagen, was du hier gesagt hast. Dass dir das Angst gemacht hat. Ich glaube, eine Therapie ohne Angst gibt es nicht, und nicht immer lassen sich die Zustände vorhersagen. Eine tiefenpsychologische Therapie soll ja auch an die Teile der Seele herankommen, die dir nicht bewusst sind. Das funktioniert - leider oder zum Glück - am besten, wenn der Therapeut schweigt...

Es kann sein, dass ihr euch weiter abstimmen müsst: Wie viele Stunden hattest du denn schon bzw. wie viele werden es noch? Ginge auch eine Umwandlung in Analyse (wg. der Frequenz und Dauer der Behandlung)?

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 19:52

Leberblümchen, du hast schon gelesen, dass der TE von Filmriss schrieb?? Das ist etwas anderes als Angst in einer Therapiestunde. Etwas völlig anderes.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 19:54

Es ist gut, dass offtheground dich als Experten hat; ich beziehe mich allerdings auf eine andere Stelle im Text, nämlich auf die geäußerte Angst - was du daran erkennen kannst, dass ich 'Angst' schrieb...

(Und ja, ich finde es gefährlich, hier sofort wieder mal einem Therapeuten Inkompetenz zu attestieren (und den Patienten damit noch mehr zu verunsichern), nur weil er eine Reaktion gezeigt hat, die der Th. nicht vorhergesehen hat.)


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offtheground
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 19:59

Danke für eure Hilfe!
Ja, mir macht der Filmriss genauso Angst, wie das sich solch eine Therapiestunde wiederholen könnte.
Ich bin ehrlich gesagt aber erstmal froh zu lesen, dass sowas wohl vorkommen kann und es eventuell rationale Erklärungen dafür gibt und ich nicht völlig übergeschnappt bin jetzt...hoffentlich. Es ist halt nicht schön die Kontrolle zu verlieren und ich bin extrem bemüht die Kontrolle in der Therapie zu behalten.


Ps: ich empfinde meine Therapeutin nicht als inkompetent deswegen.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 20:04

Ja, auch die Angst vor der Reaktion des Therapeuten kommt vor. Deswegen ist es so wichtig, darüber zu sprechen, auch über die Gefühle, die du ihr gegenüber hast: dass du sie nicht enttäuschen willst usw.

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 20:08

leberblümchen hat geschrieben:Es ist gut, dass offtheground dich als Experten hat;
Nun immerhin weiss ich was ein Filmriss bedeutet, habe ich selbst erlebt.
Und ich schrieb nicht, dass ich mich für eine Expertin halte - freue mich aber darüber, dass du mich als solche anerkennst.
leberblümchen hat geschrieben:ich beziehe mich allerdings auf eine andere Stelle im Text, nämlich auf die geäußerte Angst - was du daran erkennen kannst, dass ich 'Angst' schrieb…
Er schrieb von Panik vor der nächsten Stunde und vor allem über seinen Filmriss, der ihn beängstigt - siehe headline. Und Filmrisse deuten auf eine Traumathematik. Da ist PA wie hier bereits in einem anderen Thread diskutiert nicht unbedingt das Mittel der Wahl.
leberblümchen hat geschrieben: Und ja, ich finde es gefährlich, hier sofort wieder mal einem Therapeuten Inkompetenz zu attestieren
Und wer hat das getan? Ich riet ihm mit seiner Thera darüber zu reden...
Zuletzt geändert von peppermint patty am Sa., 08.11.2014, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Sa., 08.11.2014, 20:31

offtheground hat geschrieben: Ich bin ehrlich gesagt aber erstmal froh zu lesen, dass sowas wohl vorkommen kann und es eventuell rationale Erklärungen dafür gibt und ich nicht völlig übergeschnappt bin jetzt...hoffentlich. Es ist halt nicht schön die Kontrolle zu verlieren und ich bin extrem bemüht die Kontrolle in der Therapie zu behalten.
offtheground, es geht weniger darum, dass du die Kontrolle in der Therapie behälst (das ist nicht Patientenaufgabe), sondern dass du dort entsprechende Unterstützung erfährst, damit solche Zustände nicht mehr eintreten oder darum, dass du mit belastenden Themen besser umzugehen zu lernst. Da ist deine Therapeutin gefragt.

Das geht aber nur mit Dosierung. Deine belastenden Themen, die dich ja sehr aus dem Gleichgewicht bringen können - wie du jetzt erfahren hast - können nur in sehr, sehr kleinen Einheiten verarbeitet werden. Wenn du nun wieder so "unverblümt" darüber redest könnte wieder ein Filmriss eintreten. Von daher würde ich dir raten über das was mit dir passiert ist (Filmriss, Panik vor erneutem Filmriss) zu reden, aber nicht über das Thema an sich. Das destabilisiert nur.

So ähnlich habe ich es übrigens auch gemacht.


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offtheground
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 21:33

Vielleicht kommt auch hinzu bei mir, dass ich Probleme habe mich ihr zu erinnern. Weshalb für mich das Ende der Therapiestunde sowieso immer zur Belastungsprobe wird, ich mach das aber weitgehend mit mir selbst aus. Sie weiß das aber. Für mich bedeutet das nur, dass sie eben außerhalb der Therapiestunde nicht wirklich greifbar ist, quasi weg. Nur jetzt fühl ich mich halt völlig abgetrennt von ihr.
Kann mir aber vorstellen, dass das auch noch Einfluss hatte. Oder letzteres ist ne Folge vom Filmriss. Ich weiß es nicht. Alles sehr verwirrend. Es ist schwer die Kontrolle abzulegen, wie auch?

Ps. Sie gibt mir aber immer einen Zettel mit für den nächsten Termin. Als Übergangsobjekt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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