Hallo zusammen!
Hm, ich hoffe es ist ok, wenn ich mich mit meinem aktuellen Problem an euch wende.
Es ging mir schon sehr gut, wir haben von Therapieende geredet, ich war überzeugt, dass ich in einigen Monaten so weit sein werde, dass ich auf eigenen Beinen stehen kann. Das bin ich immer noch, aber seit der letzten Stunde bin ich einfach nur noch fertig - psychisch und physisch, ich komme von der Arbeit heim und möchte eigtl nur noch schlafen, kann mich kaum zur Hausarbeit aufraffen und meine Gedanken kreisen ständig um die letzte Therapiestunde:
Es gibt ein Thema, das zwar objektiv betrachtet wohl nicht so gravierend ist, bei mir aber damals dazu geführt hat, dass ich mit dem Ritzen begonnen habe und das mir sehr nahe geht, etwa die Hälfte der bisherigen Stunden haben wir mit diesem Thema verbracht. Letztes mal war ich bockig und wollte nicht darüber reden, er hat mich dann aber doch wieder dort hin geführt und ich habe (wieder einmal) recht heftig reagiert. Es kamen Bilder hoch und normalerweise kann er mich da ganz gut abholen, aber diesmal war es so stark gegen Ende der Stunde, dass er nur noch wenig Zeit hatte mich da raus zu holen. Nicht falsch verstehen, er hat mich schon angeleitet mich gerade hin zu setzen und so, aber es war halt noch immer irgendwie da als ich ging. Ich habe mich an diesem Tag nicht ausreichend aufgefangen gefühlt (obwohl er eh deutlich überzogen hat) und war wütend, dass er mich dazu gebracht hat, doch darüber zu reden.
Was anders war als sonst weiß ich nicht, auf alle Fälle geht es mir seit dem nicht so besonders. Ich bin momentan irgendwie ziemlich zerissen, habe völlig entgegengesetzte Bedürfnisse, weiß nicht, was ich tun soll. Mal denke ich, ich sollte die nächste Stunde in 2 Wochen absagen, damit ich nicht wieder darüber reden muss, mir mal eine Pause von dem Thema gönnen, mal denke ich, ich würde die Stunde gerne vorverlegen, um mich auffangen zu lassen. Auf keinen Fall möchte ich in der nächsten Stunde nochmal so rein gehen wie letztes mal, aber ich denke, das könnte ich ihm schon begreiflich machen. Ich habe die Sms mit der Bitte um Absage der nächsten Stunde schon geschrieben, aber irgendwie zögere ich. Was würdet ihr tun? Kennt ihr solche Situationen?
Sorry für's Nerven und danke schon im Voraus für eure Ideen,
Pantoffel
Zerrissen nach anstrengender Stunde
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Warum willst du denn die nächste Stunde absagen? Du könntest sie doch dazu nutzen, um über deine Gefühle zu sprechen, die euer gemeinsames Vorgehen in dir ausgelöst hat (=er hat dich gedrängt, darüber zu reden, du hast dich drängen lassen). Vielleicht wäre das jetzt wichtiger als das eigentliche Thema. Darauf kannst du ja dann irgendwann zurückkommen, wenn du selbst dich dazu bereit fühlst.
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Hannah, danke dir für deine Antwort!
Weil ich mir gerade nicht vorstellen kann irgendwas belastendes mit ihm besprechen zu wollen. Maximal eine nette "cosy" Stunde, in der er mir "nach der Schauze" redet und keinerlei Deutungen anbringt. Und wie bringe ich ihn dazu? Dann müsste ich ja erst recht wieder erklären wieso, einfach nur drum bitten geht vermutlich nicht durch. Noch dazu habe ich etwas Zeitdruck, weil ich Anfang Dezember eine für mich sicherlich belastende Situation haben werde, die stark mit dem Thema zusammenhängt und es wäre gut, wenn ich bis dahin halbwegs klar komme. Ist aber eigentlich das kleinere Problem, wenn mich das jetzt so aufwühlt bringt es ja auch nichts...Hannah* hat geschrieben:Warum willst du denn die nächste Stunde absagen?
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Und wie wäre es, ihm genau das alles zu sagen und dich zu erklären? Also, wie es dir mit der letzten Sitzung ging, dass das für dich ein Vertrauensverlust war und du jetzt erstmal nichts mehr Belastendes besprechen willst.
Oder glaubst du, diese Gefühle in Bezug auf ihn und die Therapie gehen "einfach" weg, wenn du jetzt absagst? Unterschwellig wird es vermutlich in dir weiter rumoren und du hast dann in der übernächsten Stunde das gleiche Problem, wenn du die nächste absagst. Oder siehst du das anders?
Habt ihr irgendwann mal darüber gesprochen, ob eine Vorverlegung einer Stunde möglich ist, wenn es zwischen euch eine große Unstimmigkeit gab? Wie habt ihr euch ganz am Ende der Stunde verabschiedet?
Oder glaubst du, diese Gefühle in Bezug auf ihn und die Therapie gehen "einfach" weg, wenn du jetzt absagst? Unterschwellig wird es vermutlich in dir weiter rumoren und du hast dann in der übernächsten Stunde das gleiche Problem, wenn du die nächste absagst. Oder siehst du das anders?
Habt ihr irgendwann mal darüber gesprochen, ob eine Vorverlegung einer Stunde möglich ist, wenn es zwischen euch eine große Unstimmigkeit gab? Wie habt ihr euch ganz am Ende der Stunde verabschiedet?
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DANKE! auch dir für das "zulesen" und antworten!
Ich denke Hannah hatte ganz recht, wir hatten beide gleich viel dazu beigetragen, dass es dicht wurde, ich sagte zu Beginn, dass das Thema in mir brodelt, ich aber nicht darüber reden wolle, habe aber kein anderes Thema angeboten. Das war ja quasi eine Einladung da zu bohren...
Hm, ich weiß nicht, dass ist es gar nicht mal so... Ja klar, es ist nicht optimal gelaufen, aber ein wirklicher Vertrauensverlust war's nicht. Es ist mehr, dass ich momentan mit dem Thema überfordert bin, vielleicht ist die Bearbeitung zu dicht, ich weiß nicht, aber ich denke mir mit mehr Abstand könnte es sich mehr setzen. Das Wort "Stabilisierung" war für mich noch nie so verlockend, das Wort "Bearbeitung" ist für mich momentan eher abschreckend.paulchen_panther hat geschrieben:dass das für dich ein Vertrauensverlust war und du jetzt erstmal nichts mehr Belastendes besprechen willst.
Ich denke Hannah hatte ganz recht, wir hatten beide gleich viel dazu beigetragen, dass es dicht wurde, ich sagte zu Beginn, dass das Thema in mir brodelt, ich aber nicht darüber reden wolle, habe aber kein anderes Thema angeboten. Das war ja quasi eine Einladung da zu bohren...
Ich durfte selbst aussuchen, wann wir uns das nächste mal sehen, das ist bei uns flexibel. Eine Vorverlegung wäre also prinzipiell sicherlich möglich, aber definitiv besprochen haben wir uns nie. Verabschiedet haben wir uns dann eigentlich "normal" mit Händeschütteln, aber ich war doch einfach noch recht eingeigelt, bin auf dem Weg zu U-bahn ein paar mal stehen geblieben um mich zu sammeln...paulchen_panther hat geschrieben:Habt ihr irgendwann mal darüber gesprochen, ob eine Vorverlegung einer Stunde möglich ist, wenn es zwischen euch eine große Unstimmigkeit gab? Wie habt ihr euch ganz am Ende der Stunde verabschiedet?
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Bist du sicher, dass es wirklich kein Vertrauensverlust war? Sorry, wenn ich ein bissl bohre, ich habe vor zwei Tagen im Zitate-Thread einen Beitrag von dir gelesen, der schon danach klingt, als hättest du dich ganz schön vom Therapeuten im Stich gelassen gefühlt mit dem Thema. Da hat es sich schon auch ziemlich danach angehört, dass du (sehr) enttäuscht warst vom Therapeuten. Diese erste große Enttäuschung hat sich mittlerweile vielleicht gelegt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich nur eine reine Überforderung bzgl. des Themas ist.
Vielleicht wäre es gut, den nächsten Termin wahrzunehmen und mit ihm zu besprechen, was diese letzte Stunde mit dir gemacht hat. Also, bevor ihr weiter inhaltlich an welchem Thema auch immer arbeitet, erstmal klären, was da war und warum. Ich zitiere an der Stelle noch einmal Hannah*, weil ich es so passend finde:
Vielleicht wäre es gut, den nächsten Termin wahrzunehmen und mit ihm zu besprechen, was diese letzte Stunde mit dir gemacht hat. Also, bevor ihr weiter inhaltlich an welchem Thema auch immer arbeitet, erstmal klären, was da war und warum. Ich zitiere an der Stelle noch einmal Hannah*, weil ich es so passend finde:
Hannah* hat geschrieben:Du könntest sie doch dazu nutzen, um über deine Gefühle zu sprechen, die euer gemeinsames Vorgehen in dir ausgelöst hat (=er hat dich gedrängt, darüber zu reden, du hast dich drängen lassen). Vielleicht wäre das jetzt wichtiger als das eigentliche Thema. Darauf kannst du ja dann irgendwann zurückkommen, wenn du selbst dich dazu bereit fühlst.
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Hm, stimmt, damals war ich ziemlich aufgebracht, war aber auch direkt nach dem heimkommen. Ich meine, in Wahrheit hat er nichts getan, hat auf meine Hinweise reagiert und 15 Minuten überzogen und versucht rauszuholen, hat halt nicht so ideal funktioniert wie sonst aber er hat ja auch andere Patienten.... Also ja, ich vertraue ihm, aber es hat wirklich weh getan und wütend gemacht. Es war halt vielleicht eine inhaltlich blöde Kombination: Bei "meinem Thema" geht es auch um ein nicht gehörtes "Nein" im Zuge einer Therapie...
Ihr habt recht, ich werde es nächstes mal ansprechen und die Stunde nicht verschieben. Ich danke euch, es hilft echt darüber zu schreiben! Es geht mir schon viel besser, DANKE!
Ihr habt recht, ich werde es nächstes mal ansprechen und die Stunde nicht verschieben. Ich danke euch, es hilft echt darüber zu schreiben! Es geht mir schon viel besser, DANKE!
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Schön, dass es geholfen hat, drüber zu schreiben und es dir damit jetzt besser geht. Ich glaube auch, ich habe dir geantwortet, weil ich selbst schon mal richtig gute Erfahrungen damit gemacht habe, etwas anzusprechen, was in der vorherigen Stunde völlig schiefging (aus meiner Sicht, der Therapeut hat es nicht gemerkt/konnte es nicht wissen).
Ich habe damals sogar um einen vorzeitigen Termin gebeten. Es hat sich am Ende ausgezahlt. Ich wünsche dir für die nächste Stunde das nötige Quäntchen Mut und hoffe, dass ihr es klären könnt und es dich vielleicht sogar ein Stück weiterbringt.
Ich habe damals sogar um einen vorzeitigen Termin gebeten. Es hat sich am Ende ausgezahlt. Ich wünsche dir für die nächste Stunde das nötige Quäntchen Mut und hoffe, dass ihr es klären könnt und es dich vielleicht sogar ein Stück weiterbringt.
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Hatte heute wieder Stunde... War vorher ziemlich fertig, wollte eigentlich gar nicht hingehen, aber im Endeffekt bin ich froh, dass ich dort war. Wir konnten die letzte Stunde gut besprechen, er meinte er habe schon auch mitbekommen, dass wir die letzte Stunde nicht ideal beendet haben und er hat sich dafür entschuldigt. Er habe zum Schluss versucht Augenkontakt aufzubauen, als das funktionierte dachte er, dass ich gut genug heraußen sei und dass das schon gut gehen würde, es tue ihm leid, dass es wohl doch nicht so gut gegangen sei, wie er sich erhofft hat. Er sei froh, dass ich die Stunde nicht abgesagt habe und hat angeboten, dass ich mich bei sowas jederzeit auch zwischendurch melden könne. Wir haben dann noch kurz besprochen, warum mir das inhaltliche letztes mal so schwer waren und dann haben wir die restliche Stunde mit anderen (leichteren) Themen verbracht. Hat mir sehr gut getan!
Ich danke euch allen, dass ihr mir nach meiner letzten Stunde so beigestanden habt, ihr seid spitze!
Pantoffel
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